Bundesbank: Deutsches BIP stagniert im 1. Quartal bestenfalls
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(Wiederholung)
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Bundesbank rechnet nicht damit, dass sich die deutsche Wirtschaft nach dem für das vierte Quartal erwarteten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent erholen wird, was die erst im Dezember veröffentlichte BIP-Prognose in Frage stellen würde. Wie aus dem aktuellen Monatsbericht für Januar hervorgeht, erwartet sie aber einen stabilen Arbeitsmarkt und einen Inflationsrückgang zu Jahresbeginn. "Alles in allem könnte die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 bestenfalls stagnieren. Damit würde sich die in der Dezember-Projektion erwartete Erholung verzögern", heißt es in dem Bericht.
Laut Bundesbank haben sich scheinbare Anzeichen dafür, dass die industrielle Auslandsnachfrage ihren Tiefpunkt bereits erreicht hat, nicht bestätigt. Zudem trübte sich das Ifo-Geschäftsklima ein. Auf der Haben-Seite bucht die Bundesbank dagegen die verbesserte Einkommenssituation der privaten Haushalte. Als zusätzlichen Bremsfaktor führt sie den aktuellen Streik der Lokführer an.
"Zudem sind Produktionseinbußen aufgrund des langen Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nicht auszuschließen", heißt es. Die Produktionsausfälle hätten sich bislang ab einer gewissen Streikdauer überproportional erhöht. Größeren Produktionsausfällen wirke allerdings entgegen, dass sich die Lagerkapazität zumindest im verarbeitenden Gewerbe jüngst verbesserte habe.
Den Arbeitsmarkt beurteilt die Bundesbank als stabil. Unter Verweis auf den jüngsten Anstieg des Arbeitsmarkbarometers des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) schreibt sie: "Dies deutet auf eine auch in den kommenden drei Monaten nur noch wenig ansteigende Arbeitslosigkeit hin."
Zur Inflation heißt es in dem Bericht: "Zu Beginn des neuen Jahres dürfte die Inflationsrate wieder spürbar zurückgehen, da der erhöhende Basiseffekt aus dem Dezember entfällt." Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht Verbraucherpreisdaten für Januar am Mittwoch nächster Woche. Im Dezember waren die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 3,7 Prozent gestiegen. Gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex hatte die Teuerung bei 3,5 Prozent gelegen.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/jhe
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