Bund vergibt 2023 Exportkreditgarantien in Höhe von 18,4 Milliarden Euro
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BERLIN (Dow Jones) - Der Bund hat im vergangenen Jahr Exportgarantien für Lieferungen und Leistungen in Höhe von 18,4 Milliarden Euro vergeben. Das Volumen der Investitionsgarantien zum Schutz deutscher Auslandsinvestitionen gegen politische Risiken belief sich 2023 auf ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro.
Das Bundeswirtschaftsministerium betonte, dass die Bundesregierung damit in unsicheren Zeiten entscheidend zu Verlässlichkeit und Sicherheit in der deutschen Exportwirtschaft beigetragen habe. Das höchste Volumen an Exportgarantien ging an Geschäfte mit Türkei (2,79 Milliarden Euro), gefolgt von Ägypten (2,49 Milliarden Euro), Angola (2,01 Milliarden Euro), Mexiko (1,21 Milliarden Euro) und Saudi-Arabien (1,15 Milliarden Euro). Auf die Ukraine entfiel ein Deckungsvolumen von 170,5 Millionen Euro.
Gut 80 Prozent der 2023 abgesicherten Geschäfte entfielen demnach auf Schwellen- und Entwicklungsländer. "Viele Geschäfte in diesen Ländern lassen sich nur mit staatlicher Unterstützung realisieren", sagte das Wirtschaftsministerium.
Laut Wirtschaftsministerium hat der Bund 2023 unter anderem Projekte in den Bereichen Wind- und Solarenergie, grüner Wasserstoff und elektrifizierte Schienen-Infrastruktur mit Exportkreditgarantien unterstützt.
Die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) stand bei der Weiterentwicklung des Instruments auch 2023 im Fokus. Mit der Forfaitierungsgarantie hat der Bund ein speziell auf KMU zugeschnittenes Produkt eingeführt, das es erleichtert, kleinvolumige Geschäfte (Small-Tickets) zu finanzieren. Damit hat die Bundesregierung ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt.
Hohe Nachfrage nach Investitionsgarantien
Im vergangenen Jahr gab es laut Wirtschaftsministerium eine hohe Nachfrage nach Investitionsgarantien, insbesondere für Projekte in der Ukraine. Seit August 2023 ist die Bearbeitungsgebühr für Anträge mit Bezug zur Ukraine bis 2025 ausgesetzt.
"Das geopolitische Umfeld war auch im letzten Jahr herausfordernd für deutsche Unternehmen. Dementsprechend nutzen immer mehr und besonders auch viele mittelständische Unternehmen die Investitionsgarantien zur abgesicherten Erschließung von Auslandsmärkten", erklärte das Ministerium.
Der Mitteilung zufolge haben im Jahr 2023 etwa zwei Drittel der Garantienehmer erstmalig eine Garantie erhalten, wobei 70 Prozent der genehmigten Anträge von kleinen und mittleren Unternehmen gestellt wurden. Dies sei der höchste Wert in der Geschichte des Förderinstruments, so das Ministerium.
Von dem Gesamtvolumen in Höhe 1,5 Milliarden Euro, die der Bund 2023 zum Schutz deutscher Auslandsinvestitionen gegen politische Risiken übernahm, wurden die höchsten Volumina in Peru (880 Millionen Euro), Ägypten (265 Millionen Euro), China (71 Millionen Euro), Namibia (60 Millionen Euro) und der Ukraine (55 Millionen Euro) gewährt.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
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