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14:16 Uhr, 26.01.2024

Bund und Länder wollen sozialen Wohnungsbau mit Milliarden fördern

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Bund und Länder wollen mit einem milliardenschweren finanziellen "Kraftakt" den öffentlichen sozialen Wohnungsbau ankurbeln. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) unterzeichnete eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung zum sozialen Wohnungsbau und zum "Jungen Wohnen". Der Bund wird den Ländern, die für den sozialen Wohnungsbau zuständig sind, im Zeitraum 2022 bis 2027 insgesamt 18,15 Milliarden Euro an Bundesmitteln zur Verfügung stellen. Die Länder beteiligen sich mit einer Kofinanzierung. Die Bundesregierung strebt an, dass perspektivisch 100.000 öffentlich geförderte Wohnungen pro Jahr geschaffen werden sollen. Die Anzahl an Sozialwohnungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Ende 2022 gab es bundesweit knapp 1,1 Millionen Sozialwohnungen - 1990 waren es noch 2,9 Millionen.

Der Einsatz der Finanzhilfen wird in jährlichen Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarungen geregelt. Jedes Land wird sich in Bezug auf die aufwachsenden Mittel des Bundes mit mindestens 40 Prozent an der Finanzierung beteiligen. Im 16-Bundesländer-Schnitt lag die Kofinanzierung der Länder in der Vergangenheit bereits bei 150 Prozent, wie das Bauministerium mitteilte.

"Insgesamt schaffen wir es so, gemeinsam voraussichtlich über 45 Milliarden Euro in den öffentlich geförderten Wohnungsbau bis ins Jahr 2027 zu investieren. Ein großer finanzieller Kraftakt, der zeigt, welche Bedeutung die Neuschaffung bezahlbaren Wohnraums in Deutschland für uns hat", sagte Geywitz.

Allein in 2024 stellt der Bund 3,15 Milliarden Euro für den Bau und die Modernisierung bezahlbarer Wohnungen zu Verfügung. "Das ist dringend nötig, denn der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum wächst. Neuer bezahlbarer Wohnraum ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, deshalb arbeiten Bund und Länder hier eng zusammen", so die Ministerin.

Für den klassischen sozialen Wohnungsbau sind in diesem Jahr 2,65 Milliarden Euro vorgesehen. Die übrigen 500 Millionen Euro fließen in das Programm "Junges Wohnen", wie etwa in neue oder modernisierte Wohnheimplätze für Studierende und Auszubildende.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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