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12:00 Uhr, 13.12.2024

Bund: Nachhaltige konjunkturelle Trendwende nicht absehbar

Von Andreas Kißler

DOW JONES--Die Bundesregierung sieht angesichts der erneuten Eintrübung jüngster Stimmungsindikatoren und anhaltend hoher geo- und innenpolitischer Unsicherheiten noch keine nachhaltige konjunkturelle Belebung. Die deutsche Wirtschaft habe im dritten Quartal laut den revidierten Daten des Statistischen Bundesamtes nahezu stagniert, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem neuen Monatsbericht. Während im verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe wie auch bei den unternehmensnahen Dienstleistern Einbußen zu verzeichnen gewesen seien, hätten sich Zuwächse bei den öffentlichen Dienstleistern wie auch bei konsumnahen Dienstleistungsbereichen ergeben.

"Dies lässt auf nachlassende Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte, nicht zuletzt infolge kräftig steigender Nominal- und Reallöhne schließen", erklärte das Ministerium. "Die erneute Eintrübung jüngster Stimmungsindikatoren und die anhaltenden hohen geo- und innenpolitischen Unsicherheiten lassen eine nachhaltige konjunkturelle Belebung jedoch noch nicht absehen." Produktion und Aufträge seien mit Rückgängen ins Schlussquartal gestartet. Die Industriekonjunktur befinde sich weiterhin im Abschwung. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich sei der Rückgang der Produktion im produzierenden Gewerbe aber nicht mehr so stark wie ausgefallen wie zuvor, und die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe hätten sogar zugelegt.

Gleichwohl deute die erneute Eintrübung der Stimmungsindikatoren von Ifo, S&P Global und ZEW darauf hin, "dass derzeit noch nicht von einer nachhaltigen Trendwende in der Industrie auszugehen ist". Das Ministerium betonte zudem, angesichts zunehmender Sorgen um die Arbeitsplatzsicherheit und anhaltender geopolitischer Unsicherheiten dürfte sich eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas zunächst noch verzögern. Auch sei angesichts der sinkenden Arbeitskräftenachfrage sowie von Ankündigungen zum Stellenabbau im verarbeitenden Gewerbe mit einer Fortsetzung der schwachen Entwicklung am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten zu rechnen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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