Kommentar
09:14 Uhr, 30.08.2010

Bund Future – Bislang im Höhenflug

Die Angst vor dem „Double Dip" belastet derzeit die Stimmung an den Aktienmärkten und treibt Anleger in möglichst sichere Anlagen. Dies scheinen viele vor allem in Staatsanleihen großer Industrienationen zu sehen. Deutsche Bundesanleihen erfreuen sich einer unverändert hohen Nachfrage, der Bund Future eilt derzeit von einem Hoch zum nächsten. Geht der Höhenflug weiter? Oder hat sich hier möglicherweise eine Blase gebildet, die vor dem Platzen steht?

Seit Jahren sind die Anleiherenditen immer tiefer gesunken. Die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken zur Bekämpfung der Krise haben diese Entwicklung noch erheblich verstärkt. Seit Mitte 2008 verzeichnen die Kurse an den Anleihenmärkten eine imposante Aufwärtsbewegung. Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen ist vor kurzem unter die Marke von 2 Prozent gefallen. Mitte 2008 hatte sie noch bei rund 4,8 Prozent gelegen. Eine ähnliche Entwicklung ist in den USA zu beobachten. Angesichts der Angst vor Rezession und Deflation streben Anleger weiter nach Sicherheit. Offensichtlich gelten Staatsanleihen großer Industrienationen, wie etwa von den USA oder von Deutschland, trotz hoher Staatsverschuldungen unverändert als „sicherer Hafen". Es spiegelt den hohen Grad der Unsicherheit wider, dass sich Anleger selbst bei diesen tiefen Renditeniveaus geradezu um die Staatspapiere reißen.

Über die weitere Entwicklung an den Rentenmärkten gehen die Meinungen auseinander. Pessimisten sehen das niedrige Zinsniveau als Ausdruck langfristiger wirtschaftlicher Stagnation mit geringem Wachstum und niedriger Inflation. So hält der amerikanische Marktstratege David Rosenberg Anleihen weiterhin für attraktiv. Neben der Tendenz der Anleger, aus den volatilen Aktienmärkten in die Sicherheit der Bondmärkte zu flüchten, führt Rosenberg auch demografische Entwicklungen an. So suchen seiner Meinung nach die „Babyboomers", die jetzt in den Ruhestand treten, nach sicheren Anlagen.

Andere sehen die auf extrem niedrige Niveaus gefallenen Renditen als Warnsignal und warnen vor einer neuen Blase. In einem Kommentar im „Wall Street Journal" vergleichen Jeremy Siegel und Jeremy Schwartz die Situation an den Anleihemärkten sogar mit dem Platzen der Internetblase zur Jahrtausendwende. Sie warnen davor, dass Anlegern im Falle einer Zinswende empfindliche Verluste drohen.

Während die Renditen immer tiefer sanken, ist der Bund Future zuletzt auf neue Rekordhochs geklettert. Nach einer Abwärtsbewegung in den Jahren 2006 und 2007 begann der deutsche Zins-Future im Frühjahr 2008 seinen Höhenflug, der bis dato andauert. Am 24. August 2005 notierte der Bund Future bei 115,81 Punkten, am 24. August 2006 bei 111,83 Zählern. Ein Jahr später, am 23. August 2007, stand der Zins-Future bei 108,56 Punkten. Mitte 2008 bildete der Bund Future bei knapp unter 105 Zählern einen Boden und startete von hier aus eine imposante Aufwärtsbewegung. Am 22. August 2008 stand der Bund bei 108,93 Stellen, am 24. August 2009 bereits bei 118,87 Punkten. In der Folge setzte sich der dynamische Anstieg fort. In dieser Woche erreichte der Bund Future sein vorläufiges Hoch bei über 133 Zählern.

Wenngleich die Luft nach dem steilen Anstieg dünner werden könnte, gibt es aus rein charttechnischer Sicht aktuell keine Indizien für eine Abwärtsbewegung. Risikobereite Anleger, die weiter steigende Notierungen erwarten, könnten darauf mit dem Wave-Call der Deutschen Bank (WKN: DE2V7G) auf den Dezember-Kontrakt des Bund Future spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt aktuell bei 29,1, das Stop-Loss-Niveau bei 127,50 Punkten. Die Laufzeit des Optionsscheins endet am 02. Dezember 2010.

Für den Fall eines Rücksetzers wäre zunächst die Marke von 130 Punkten ein mögliches Ziel. Darunter würde sich aus charttechnischer Sicht weiteres Korrekturpotenzial bis circa 127 Zähler eröffnen. Auf fallende Notierungen könnten risikobereitere Anleger mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN: DE2V7T) auf den Dezember-Kontrakt des Bund Future setzen. Der Hebel beläuft sich hier aktuell auf 56,3, das Stop-Loss-Niveau liegt bei 134,00 Punkten. Auch hier endet die Laufzeit am 02. Dezember 2010.

Stand: 24.08.2010

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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