Kommentar
19:06 Uhr, 27.10.2011

BrokerDeal.de im Gespräch mit Christa Jochum

BrokerDeal im Gespräch mit Christa Jochum, Mitbegründerin von Kinder-Not-Hilfe Saar e.V.

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Unser aktuelles Projekt ist der elfjährige Alexander, der an einem schnellwachsenden Schädeltumor leidet.

Frau Jochum, liefern Sie uns doch bitte eine kurze Geschichte Ihres Vereins

Die Idee zur Gründung eines Vereins ist im Jahre 1997 nach der Begegnung mit einer Mutter und ihrem behinderten Kind entstanden.

Es war ein kleiner bescheidener Anfang - im September 1997. Aber es war die richtige Idee zur richtigen Zeit.

Wie ein Kind das geboren wurde - ist auch die KINDER-Not-Hilfe-SAAR geboren worden. Anfangs zart und zerbrechlich, mit den Jahren gewachsen - heute schon 14 Jahre alt, stabil und erwachsen.

Über 120 Kindern konnten Chancen und Möglichkeiten einer verbesserten Lebensqualität eingeräumt und ca 20 kriegsverletzten kleinen Menschen durch Operationen das Leben neu geschenkt werden. 8 verletzte, traumatisierte Kriegskinder wurden ins Saarland gebracht, operiert und anschließend in meinem Hause gesund gepflegt. Die restlichen 12 Schützlinge vor Ort operiert und betreut. Eine Schule in Afghanistan ( Masar Sharif ) ist gebaut und Waisenhäuser in Krisengebiete durch Transporte ( Lebensmittel und Medikamente ) unterstützt worden.

In der Zwischenzeit dürfen wir - als einzige Organisation im Saarland - das Siegel des Vertrauens tragen, was uns natürlich besonders stolz macht.

Was war für Sie persönlich ausschlaggebend oder der Anstoß, diesen Verein mit zu begründen?

Soziales Engagement bedeutet Verantwortungsbewusstssein und Pflichtgefühl sich selbst und dem Nächsten gegenüber. Den Menschen in seiner Einmaligkeit zu entdecken und zu respektieren - egal in welcher misslichen Lage er sich gerade befindet - für ihn da zu sein, Augen und Herz zu öffnen für jedes Problem, jedes Lächeln, jede liebevolle Geste, für Gemeinschaft und Miteinander. Gesetzte Lebenszeichen die durch den Unfall meines Mannes vor 37 Jahren ( mein Mann ist seit 37 Jahren querschnittgelähmt ) an Bedeutung gewonnen haben. Ganz unbewusst hat er in dieser Zeit das Fundament gelegt von dem aus ich mich heute für die Belange der Kinder einsetze. Durch ihn - und der damit verbundenen Hilfslosigkeit - wurde von einem Tag zum andern der Sinn des Lebens anders erkannt. Ich wollte einfach hilflosen Menschen helfen, suchte einen Weg, verkaufte mein Modegeschäft, überzeugte einige Mitstreiter - auch meinen Mann - und gründete mit Gleichgesinnten den Verein KINDER-Not-Hilfe-SAAR.

4 Wochen nach der Gründungsversammlung war unser Verein im Amtsgericht eingetragen.

Auf welche speziellen Fälle konzentriert sich Ihr Verein, Sie haben ja sicher die Qual der Wahl?

Wir unterstützen sozialschwache, kranke, behinderte und Kinder aus Kriegs und Krisengebieten, egal welche Nationalität. Geht ein Hilferuf bei mir ein - wird natürlich zunächst eine Überprüfung stattfinden, danach im Vorstand bearbeitet. Mit Hilfe der Medien und Unterstützung der Kliniken konnten bisher auch schwerst Erkrankungen behandelt werden.

Gibt es einen besonders schönen Fall, an den Sie sich gerne erinnern?

An jeden Fall erinnere ich mich gerne - weil zu jedem Fall ein Mensch gehört der sehen, hören, wenn auch nicht immer sprechen kann.

Das herzhafte Lachen oder die strahlenden Augen eines therapierten Kindes, sei es Delphin oder Reit oder eine andere Form von Therapie, schafft " glücklich sein " gibt ein gutes Gefühl. Natürlich ist es bei den taumatisierten Kindern des Krieges noch intensiver, weil sie ja eine andere Nähe spüren - sie leben in meinem Hause, gehören zur Familie. Allein das Entdecken unserer Gewohnheiten zu beobachten - die Freude zu sehen bei einer neuen Zahnbürste oder einer Baby Puppe oder einfach einem bunten Ball löst Emotionen aus. Wenn dann die kleine Hand des kranken Kindes sich vertrauensvoll in meine Hand legt, mich nicht mehr loslässt --- ist das ein " besonderer " Moment den ich nicht mehr missen möchte. Es ist die Bestätigung --- auf dem richtigen Weg zu sein ----

Was sind die größten Hürden, die Sie umschiffen müssen bei der täglichen Arbeit, Bürokratie, Geldmangel?

Es ist natürlich nicht möglich den eingeschlagenen Weg alleine zu gehen. Wir sind auf Menschen angewiesen die uns ein ein Stück des Weges begleiten. Menschen wie Sie - die offen und frei sind, ein großes Herz besitzen und uns die Hand reichen indem sie " Zeichen " setzen und Hoffnungsbäume pflanzen.

Natürlich erfordert die Bürokratie auch etliche Stunden Arbeit jeden Tag. Man organisiert, bettelt, löst Probleme, tröstet - ist man doch auch ein Ansprechpartner für vieles, man vermittelt usw.

Würden Sie sich von öffentlicher Hand oder dem Gesetztgeber mehr Unterstützung erhoffen?

Ich wünsche mir einfach so ab und an mehr Verständnis in " besonderen " Angelegenheiten - Unterstützung ist bisher nie verwehrt worden.

Wie ergeht es Alexander, dem elfjährigen Jungen aus der Ukraine, der in Regensburg am schnellwachsenden Tumor am Schädel operiert wurde?

Alexander ist am 22.06. in Boston eingetroffen. Nach Aussage des behandelnden Arztes ist er in der Zwischenzeit wieder zu Kräften gekommen. Der Tumor ist nach der Biopsie und teilweisen Resektionen wieder gewachsen. Deshalb war der Start der Protonen - Behandlung äusserst dringlich. Er verträgt die Bestrahlung sehr gut, flog Mitte September wieder in sein Heimatland zurück. Die Mutter redet von einem " Wunder "

Dr. Müller in Regensburg, sowie Dr. Liebsch in Boston haben großartiges vollbracht

Was benötigt er gerade am dringendsten, wir hoffen ja dass BrokerDeal und seine Mitglieder hier Ihren Beitrag leisten können

Was der Junge am nötigsten braucht ist natürlich dauerhafte Gesundheit.

Die Behandlung in Boston ist kostenlos so Dr. Liebsch.

Wir haben Euro 12.000,- gegeben, Klinikaufenthalt und Flugkosten.

Von Seiten der Klinik fehlt jedoch noch ein Betrag, in welcher Höhe werde ich noch erfahren.

Suchen Sie in Ihrer Freizeit nach einem Ausgeich zu dieser emotinalen Tätigkeit?

Wohltätigkeit auszuüben ist nicht immer einfach, vor allem dann, wenn fremdes Leid das eigene Leben verdunkelt.

Insofern braucht man schon ab und an mal einen Ausgleich, den ich mir im Schreiben oder auch durch Wanderungen in der Natur suche.

Ich lese sehr gerne, höre gerne gute Musik und organisere Veranstaltungen mit namhaften Künstlern. Schlagerstars, Big Band der Bundeswehr usw.

Wir danke für das interessante Gespräch!

Die Kinder-Not-Hilfe im Saarland ist ein Beispiel dafür, wie ehrenamtliche und uneigennützige Hilfe funktionieren kann. Was wäre unsere Gesellschaft ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die sich in der Freizeit für andere einsetzen? Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe ohne Blick auf den eigenen Vorteil sind Tugenden, die zum Glück in unserer leider zunehmend individualisierten Gesellschaft noch vorhanden sind. Es gilt, solche guten Beispiele zu unterstützen und hervorzuheben, einen Impuls für andere zu geben, sich auch ehrenamtlich für die Gesellschaft zu engagieren. Wir müssen Beispiele setzen für eine aktive Bürgergesellschaft.

Haben Sie Fragen zum Angebot von BrokerDeal.de? Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an unter +49 (0) 89 - 444 555 0

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Über den Experten

Michael Hinterleitner
Michael Hinterleitner

Michael Hinterleitner ist seit 2006 Redakteur und Trader bei GodmodeTrader.

Bereits 1998 der Faszination Börse erlegen, wurde Trading neben dem Studium der Wirtschaftswissenschaften zu seiner Hauptbeschäftigung. Sein Fokus: Aktien. Neben der täglichen spannenden Jagd an den Börsen kam 2011 die Idee zu einem neuen Brokervergleich, der nicht nur einen detaillierten Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern auch handfeste Vorteile für Mitglieder bringt.

Als Mitbegründer der Vergleichsplattform BrokerDeal.de hat sich Michael Hinterleitner zum Ziel gesetzt, Licht in den Brokerdschungel zu bringen. Er erklärt, worauf es bei der Brokerwahl ankommt, welche Anbieter für welche Bedürfnisse Sinn macht und auf welche Unterschiede man bei den Produkten und der Ausführungsqualität achten sollte.

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