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15:31 Uhr, 29.11.2011

Britischer Finanzminister Osborne senkt Ausblick für Wirtschaftswachstum

London (BoerseGo.de) – Der britische Finanzminister George Osborne musste am heutigen Dienstag bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr eingestehen, dass das Wirtschaftswachstum schwächer als erwartet ausfallen wird und die Aufnahme neuer Schulden höher sein wird wie gedacht.

Großbritannien wird sich in den kommenden vier Jahren um 112 Milliarden Pfund mehr verschulden, als zuvor gedacht, so Osborne bei der Präsentation seines Herbstberichtes zum Staatshaushalt in London. Für das aktuelle Haushaltsjahr 2011/12 müssen 127 Milliarden Pfund aufgenommen werden, wie Osborne vor dem Parlament mitteilte. Bis zum Jahr 2014/15 soll das Finanzdefizit jedoch Schritt für Schritt auf dann 79 Milliarden Pfund abgebaut werden.

Das Wirtschaftswachstum wird im kommenden Jahr deutlich unter den zuvor gemachten Prognosen liegen. Der britische Finanzminister rechnet hier nur noch lediglich mit 0,7 Prozent. In einer früheren Schätzung vom März ging Osborne noch einem Wirtschaftsanstieg um 2,5 Prozent aus. Für das laufende Jahr 2011 wurde die Prognose von 1,7 auf 0,9 Prozent reduziert. Im Ausblick auf das Jahr 2013 wird mit einem Wachstum von 2,1 Prozent, im Jahr 2014 von 2,7 Prozent und 2015 und 2016 mit jeweils 3,0 Prozent gerechnet.

Die stark kritisierten Sparmaßnahmen der britischen Regierungskoalition wurden von Osborne strikt verteidigt. "Hätten wir das nicht getan, wären wir inmitten des Schuldensturmes in Europa", so der Finanzminister. Die Sparmaßnahmen haben für Proteststürme gesorgt. Am morgigen Mittwoch wollen zwei Millionen Menschen in ganz Großbritannien aus Protest die Arbeit niederlegen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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