Bristol Myers, Moderna und Roche ziehen Anti Virus-Index auf Jahreshoch
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Der Global Anti Virus Health Net Return Index hat in den zurückliegenden Tagen von der Mehrheit der Indexmitglieder Rückenwind erhalten. Vor allem die US-Pharmahersteller Bristol-Myers Squibb, Moderna sowie der Schweizer Roche-Konzern zeigten zuletzt Stärke.
Bristol-Mysers Squibb meldete für 2023 solide Zahlen und erwartet für 2024 ein leichtes Umsatzplus. Unterstützung soll vor allem von neuen Medikamenten kommen. Medikamente wie das Brustkrebs-Medikament Abaraxane und Reblozyl gegen Blutarmut erzielten 2023 jeweils einen Umsatz von über einer Milliarden US-Dollar. Opdualag gegen Hautkrebs hat 2023 die Umsatz-Schwelle von 500 Millionen US-Dollar überschritten. Zu den weiteren großen Hoffnungsträgern zählt KarXT, ein Medikament zur Behandlung von Schizophrenie. Die US-Zulassung wird für Ende des Jahres erwartet und könnte nach Einschätzung von Experten mittelfristig eine Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro erzielen. Anfang diesen Jahres wurde Mirati Therapeutics mit dem potenziellen Blockbuster-Medikament gegen Lungenkrebs, Krazati übernommen. Die Produktpipeline von Bristol Myers Squibb scheint gut gefüllt. Dies ist auch notwendig. 2022 lief das Patent für den Blockbuster Revlimid aus. Im laufenden Jahr wird das Patent für das Blockbuster-Medikament Sprycel zur Behandlung von Leukämie auslaufen. Eliquis, das 2023 rund 12,2 Milliarden US-Dollar generierte, wird 2026 das Patent verlieren und Opdivo, das 2023 rund 9 Milliarden US-Dollar in die Kasse von BMS spülte, im Jahr 2028.
Moderna zählt zu den Pionieren der mRNA-Technologie. Auf dieser Technologie basiert der von den Amerikanern entwickelte Corona-Impfstoff. Der Nachfrage-Einbruch bei Corona-Impfstoffen im Jahr 2023 sorgte allerdings für einen drastischen Umsatzeinbruch und einen Nettoverlust bei Moderna. Aktuell sind weitere Grippe- und Covid-Impfstoffe in fortgeschrittenen klinischen Phasen. Moderna plant jedoch auch die Entwicklung von Medikamenten gegen HIV, Krebs und seltene Krankheiten. Ein großer Teil dieser Therapien stecken jedoch noch in sehr frühen Phasen. Anfang der Woche meldete Moderna, dass eine kombinierte Anwendung eines in der klinischen Phasen befindlichen Krebs-Impfstoffs mit dem Blockbuster-Medikament von Merck in die klinische Phase III geht. Die Aktie machte daraufhin einen Sprung nach oben. Der Weg bis zur Zulassung eines Medikaments dauert jedoch lang und kostet Millionen. Zudem liefern nicht alle Wirkstoffkandidaten die gewünschten Ergebnisse. Den Abwärtstrend hat Moderna zunächst gestoppt. Ob dies der Start einer nachhaltigen Trendwende ist, ist noch abzuwarten.
Der Kursverlauf von Roche ähnelt dem von Moderna. Seit 2022 ging es mit der Aktie des Schweizer Pharmariesen nach Süden. Patentverluste und Rückschläge bei Medikamentenkandidaten drückten auf das Zahlenwerk und den Aktienkurs. Seit rund einem Jahr ist Thomas Schinecker am Ruder. Um das Rückschlagrisiko zu beschränken und die Produktpipeline dennoch aufzufüllen, kauft Roche nun gezielt Unternehmen, die bereits Medikamente in einer späten Entwicklungsphase haben. So wurden im vergangenen Herbst die Televant Holding, ein Spezialist für entzündliche Darmerkrankungen sowie der Abnehmspritzenhersteller Carmot übernommen. Die Zulassungen stehen jedoch noch aus.
Bayer und LabCorp. bremsen
Titel wie beispielsweise Bayer und Laboratory Corp of America (kurz LabCorp.) zählen derzeit ebenfalls zu den Mitgliedern des Global Anti Virus Health Net Return Index und standen zuletzt stark unter Druck. Bei Bayer belasten seit Jahren die Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat und eine schwache Produktpipeline im Pharmasektor. In der vergangenen Woche stellte der neue Konzernchef seine Strategie vor. Demnach wird es zunächst keine Abspaltungen von Bereichen geben. Vielmehr setzt Bill Anderson in erster Linie vor allem auf Kostensenkungen. Die Marktteilnehmer zeigten bisher noch keine positive Reaktion. Der Anbieter von Labordienstleistungen wie beispielsweise Covid- und Bluttests sowie komplexen Krebstests und genomischen Test erzielte 2023 zwar ein leichtes Umsatzplus. Der Gewinn pro Aktie brach allerdings kräftig ein. Für 2024 zeigt sich das Management mit Blick auf eine Reihe neuer Produkte und Kooperationen zwar vorsichtig optimistisch. Die Anleger bleiben jedoch skeptisch.
Der Global Anti Virus Health Net Return Index enthält 20 internationale Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen eine Ausbreitung von übertragbaren Viruserkrankungen eindämmen. Dazu zählen Hersteller von Hygieneprodukten ebenso wie Produzenten medizinischer Geräte für Behandlungen sowie Entwickler oder Hersteller von Impfstoffen, Medikamenten bzw. Virus- oder Antikörpertests. Aktuell zählen neben den genannten drei Titeln unter anderem Johnson & Johnson, Pfizer und Thermo Fisher Scientific zum Index. Das Indexzertifikat spiegelt die Entwicklung des Index wider. Steigt der Index, profitiert auch das Indexzertifikat. Die Nettodividenden werden in der Indexberechnung berücksichtigt. Ein schwacher Gesamtmarkt oder deutliche Konsolidierungen einiger Indexmitglieder können den Index allerdings unter Druck setzen. Der Biotechnologie- und Pharmasektor investiert über Jahre Milliarden US-Dollar in die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente. Positive Studienergebnisse werden oft durch Kursgewinne quittiert. Nicht selten zeigen die Studien in den Testphasen jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse. Dies kann zu drastischen Kursabschlägen führen.
Global Anti Virus Health Net Return Index in Punkten; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Betrachtungszeitraum: 10.07.2020 (Start des Index) – 13.03.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: Refinitiv
HVB Open End Index Zertifikat | |
Basiswert | Global Anti Virus Health Net Return Index |
ISIN/WKN | DE000HR09BX5 / HR09BX* |
Laufzeit | Open End* |
Währung | EUR |
Verwaltungsentgelt p. a. | 1,20 % p. a. |
Briefkurs (Verkaufspreis) | EUR 120,62 |
* Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag zurückzuzahlen. Die aktuellen Produktdetails sind auf der Internetseite www.onemarkets.de veröffentlicht. Das Produkt ist eine Schuldverschreibung der UniCredit Bank AG. Bei deren Insolvenz, also Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, drohen hohe Verluste bis hin zum Totalverlust. Information zur Funktionsweise des Produkts Stand: 13.03.2024 |