Kommentar
18:30 Uhr, 07.12.2020

Merkel will Corona-Verschärfungen - Brexit-Pakt: Kein Durchbruch in Sicht

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • BIZ warnt vor Übertreibungen an den Märkten
  • sentix: Corona-Krisenjahr endet mit Paukenschlag
  • Brexit: Deal oder No-Deal?
  • Starke Daten aus China
  • Berlin: Keine Corona-Trendwende in Sicht
  • Deutsche Industrie erholt sich weiter
  • ifo Institut: Produktionspläne der Industrie gedämpft
  • Sipri: Weltweite Rüstungsausgaben steigen weiter
  • Wohlfahrtsverbände warnen vor Kämpfen um Impfstoff
  • Curevac strebt Zulassung in der EU und Lateinamerika an
  • Zalando verliert einen seiner Chefs
  • Airbnb/Doordash: Rekord-IPOs vor Augen

DAX

  • Der Dax sank zum Wochenauftakt um 0,21 Prozent auf 13.271,00 Punkte, was hauptsächlich der drohenden Verschärfung der Corona-Maßnahmen, der Brexit-Unsicherheit und dem starken Euro zu verdanken war. Der Leitindex liegt allerdings weiterhin über der kurzfristig relevanten 21-Tage-Linie, die bei rund 13.211 Punkten verläuft und zeitweise unterschritten wurde. Das Sentix-Analyseinstitut bestätigte derweil die aktuell hoffnungsfrohe Stimmung unter den Anlegern. Der entsprechende Konjunkturindikator des Instituts stieg im Dezember um 7,3 Punkte auf minus 2,7 Zähler, wie Sentix am Montag mitteilte. Besonders kräftig zogen die Konjunkturerwartungen an. „Der überraschend starke Anstieg fußt auf der Hoffnung, dass schon bald über einen Einsatz von Impfstoffen die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen ist. Dies setzt boomartige Wachstumskräfte frei", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Keinen Boom, aber ordentliches Wachstum präsentierte heute das Statistische Bundesamt für die deutsche Industrie. Das Bundeswirtschaftsministerium mahnte aber, auch wenn die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe für eine Fortsetzung des Aufholprozesses sprächen, so bleibe die weitere Entwicklung der Industriekonjunktur angesichts des Pandemiegeschehens und des Teil-Lockdowns von Unsicherheit geprägt. Für Nervosität an den Börsen sorgen die wenig fruchtbaren Verhandlungen um einen Brexit-Pakt. Kurz vor dem Stichtag zum Jahreswechsel steht noch immer keine Einigung rund um die Modalitäten des Brexit. Die Positionen Londons und der EU liegen in entscheidenden Punkten offenbar immer noch weit auseinander.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Apartment-Vermittler Airbnb will bei seinem geplanten Börsengang die Preisspanne für die angebotenen Aktien von 44 bis 50 Dollar auf 56 bis 60 Dollar anheben, berichteten Bloomberg und das Wall Street Journal. Damit würde das Unternehmen insgesamt mit bis zu 42 Mrd. Dollar bewertet. Ein Airbnb-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.
  • Der US-Essensauslieferer Doordash wird bei seinem IPO laut einem Pressebericht optimistischer. Das Unternehmen wolle seine neuen Aktien mindestens zu einem Preis am oberen Ende der bereits angehobenen Spanne losschlagen, berichtete das "Wall Street Journal. Doordash hatte die Preisspanne erst am Freitag von 75 bis 85 Dollar auf 90 bis 95 Dollar angehoben. Nach den bisherigen Plänen will Doordash mit der Ausgabe von 33 Mio. Anteilen bis zu 3,1 Mrd. Dollar erlösen.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hat trotz der Corona-Krise im November 64 neue Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Damit befinde sich das Unternehmen auf Kurs zu seinem internen Ziel, in diesem Jahr rund 530 neue Maschinen an seine Kunden zu übergeben, berichtete Bloomberg am Montag . Ein Airbus-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren. US-Konkurrent Boeing kam in den ersten zehn Monaten nur auf 111 ausgelieferte Maschinen, auch weil er seinen meistbestellten Typ Modell 737 Max wegen des nach zwei Abstürzen seit März 2019 verhängten Startverbots nicht an Kunden übergeben durfte. Erst im November hob die US-Luftfahrtbehörde das Verbot auf.
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Die Corona-Krise fördert unerwartete Extreme zutage. IBM meldete Cyber-Angriffe auf Unternehmen, die Teil der Lieferkette für Impfstoffe sind. Der IT-Konzern hat nach eigenen Angaben Attacken durch Hacker aufgedeckt, die möglicherweise im Auftrag von staatlichen Stellen durchgeführt wurden.
  • Der US-Einzelhandelsriese Walmart will 25 Prozent des indischen Onlineversandhändlers Flipkart an die Börse bringen und damit 10 Mrd. Dollar erlösen. Das indische Unternehmen wäre damit mit 40 Mrd. Dollar bewertet.
  • Der Darmstädter Pharmakonzern Merck KGaA baut aufgrund der der hohen Nachfrage die US-Produktion von Laborausrüstung aus und investiert rund 40 Mio. Euro in einen Kapazitätsausbau. Mit dem Ausbau bis 2021 bzw. 2022 würden dort fast 700 Jobs geschaffen. Die Standorte lieferten wichtige Produkte und Dienstleistungen für Kunden aus der biopharmazeutischen Produktion, darunter solche, die lebensrettende Therapien und Corona-Impfstoffe entwickelten, hieß es.
  • Volkswagen-Chef Herbert Diess erwartet, dass autonome Autos in wenigen Jahren auf dem Markt kommen. „Ich rechne damit, dass es zwischen 2025 und 2030 marktreife, autonom fahrende Autos geben wird", sagte er der "Wirtschaftwoche". Bei den benötigten Computerchips verdoppele sich die Leistungsfähigkeit alle 18 Monate. Bei der eingesetzten künstlichen Intelligenz gehe die Entwicklung sogar noch schneller.
  • Uniper hat Siemens Energy einen Auftrag für den britischen Markt erteilt. An den Uniper-Kraftwerksstandorten Killingholme und in Grain, Kent, soll Siemens Energy Synchronmaschinen installieren, die das Stromnetz jederzeit sicher und stabil halten. Die Technik soll noch in diesem Jahr eingebaut werden. Uniper selbst erwächst nach eigenen Angaben zum größten britischen Anbieter von Dienstleistungen im Bereich Netzstabilität.
  • Die französische Großbank Société Générale will beim Filialnetz auf ihrem Heimatmarkt den Rotstift ansetzen. Insgesamt soll die Zahl der Filialen bis zum Jahr 2025 von derzeit etwa 2.100 auf rund 1.500 sinken. Dazu legt die Société Générale die Geschäftsstellen ihrer eigenen Marke mit denen ihres Ablegers Credit du Nord zusammen, wie die Bank am Montag in Paris mitteilte.
  • Das Biotech-Unternehmen Curevac wird eine Zulassung seines Covid-19-Impfstoffkandidaten in der EU und in Lateinamerika beantragen. „Nordamerika ist für uns noch kein Markt. Die jetzige Administration hat sehr schnell und sehr viele Dosen vorbestellt und reserviert, von Johnson&Johnson, Astrazeneca und auch BioNTech/Pfizer", sagte Vorstandschef Haas. Die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit bis zu 30.000 Teilnehmern soll demnach bis Ende 2020 eingeleitet werden.
  • Der Industriedienstleister Bilfinger erhält ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk - einen Buchgewinn von 200 Mio. Euro aufgrund eines bereits abgeschlossenen Verkaufs einer Ex-Tochter. Das Geld stamme aus einer vereinbarten Erlösbeteiligung mit dem Investor EQT, der bereits 2016 die damalige Gebäudemanagement-Sparte von Bilfinger übernommen hatte und jetzt weiterverkauft, teilte das Unternehmen am späten Sonntagabend mit. Der Gewinn wird voraussichtlich im zweiten Quartal des kommenden Jahres verbucht werden.
  • Einer der drei Zalando-Co-Chefs, Rubin Ritter, will sein Amt aus persönlichen Gründen zur Hauptversammlung 2021 niederlegen, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte. „Nach mehr als elf einmaligen Jahren, in denen Zalando für mich Priorität hatte, möchte ich meinem Leben eine neue Richtung geben", sagte der Manager laut Mitteilung. Aufsichtsratschefin Christina Stenbeck zufolge werde das Kontrollgremium und Ritter nun an der vorzeitigen Aufhebung seines eigentlich bis November 2023 laufenden Vertrages arbeiten. Gründer Robert Gentz und David Schneider werden das Unternehmen nach Ritters Ausscheiden gemeinsam führen. Unabhängig von der Personalie hat die Privatbank Hauck & Aufhäuser am Montag ihre Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen.
  • Der Pharma- und Agarchemiekonzern Bayer stärkt sein Geschäft rund um Zell- und Gentherapien mit einem neuen Partner. Mit Atara Biotherapeutics sei eine exklusive weltweite Lizenzvereinbarung für auf Mesothelin-gerichtete CAR-T-Zelltherapien zur Behandlung von soliden Tumoren vereinbart worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Atara erhalte zunächst eine Vorauszahlung in Höhe von 60 Mio. US-Dollar.
  • Der schweizerisch-irische Backwarenkonzern Aryzta hat ein neues Übernahmeangebot vom US-Hedgefund Elliott Advisors erhalten. Das Unternehmen bestätigte damit am Montag entsprechenden Medienberichte vom Wochenende. Elliott will demnach das gesamte Aktienkapital von Aryzta zu 0,80 CHF pro Aktie und damit insgesamt rund 790 Mio. Franken zahlen. Der Verwaltungsrat werde das Angebot „zu gegebener Zeit sorgfältig prüfen", hieß es in der Mitteilung von Aryzta.

Politik & Konjunktur

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat weitergehende Beschränkungen in der Corona-Krise gefordert. Sie sagte in einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nach Angaben von Teilnehmern, mit den bisher beschlossenen Maßnahmen komme Deutschland nicht durch den Winter. "Gegenwärtig wird zu viel über Glühweinstände gesprochen und zu wenig über die Krankenschwestern und Pflegekräfte, die unter Hochdruck und mit großem Einsatz auf den Intensivstationen und in den Pflegeheimen arbeiten müssen“, sagte sie demnach. Merkel sprach sich dafür aus, noch vor Weihnachten Entscheidungen über Verschärfungen zu treffen. Man dürfe nicht auf das Prinzip Hoffnung setzen, dass die seit einigen Tagen wieder steigenden Zahlen heruntergehen würden. Merkel lobte die Entscheidungen in Bayern als Schritte in die richtige Richtung.
  • Bei den Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien um ein Handelsabkommen nach dem Brexit zeichnet sich kein Durchbruch ab. Am späten Montagnachmittag besprechen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Boris Johnson den Stand der Dinge. Sollte es in den nächsten Tagen nicht noch eine Einigung über ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU nach dem Brexit geben, droht Anfang 2021 ein harter Bruch mit Konsequenzen für die Wirtschaft.
  • Der französische Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy hat vor Gericht Bestechungsvorwürfe von sich gewiesen. „Ich habe niemals die geringste Bestechungstat begangen", zitierte die Nachrichtenagentur AFP den Franzosen, der vom 2007 bis 2012 im Élyséepalast regiert hatte. Sarkozy wird vorgeworfen, 2014 über seinen Rechtsbeistand versucht zuhaben, von Gilbert Azibert, einem damaligen Generalanwalt beim Kassationsgericht, Ermittlungsgeheimnisse zu erfahren. Der Prozess begann bereits Ende November.
  • Angesichts der Börsenhoffnungen auf einen baldigen Einsatz von Corona-Impfstoffen hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vor Übertreibungen an den Finanzmärkten gewarnt. Die Märkte bewegten sich aufgrund der Impfstoff-Euphorie zwar in die richtige Richtung, sagte der Leiter der Währungs- und Wirtschaftsabteilung der BIZ, Claudio Borio, zur Veröffentlichung des Quartalsberichts. „Die Bewertungen liegen jedoch wieder über oder nahe den vor der Pandemie verzeichneten Niveaus, als überzogene Bewertungen bereits ein Thema waren", warnte er. „Zwischen den Bewertungen risikobehafteter Wertpapiere und dem Wirtschaftsausblick scheint weiterhin eine gewisse Diskrepanz zu bestehen.
  • Donald Trumps persönlicher Anwalt Rudy Giuliani ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Trump hatte den Bürgermeister von New York City im November damit beauftragt, die Klagen gegen das Wahlergebnis und den Sieg des Demokraten Joe Biden anzuführen.
  • Eine Mehrheit der republikanischen Kongress-Abgeordneten erkennt laut einer Umfrage der „Washington Post“ Joe Bidens Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl nicht an. Demnach trafen 88 Prozent der Befragten keine Aussage dazu, wer die Abstimmung gewonnen habe. Lediglich 27 der insgesamt 249 republikanischen Abgeordneten in Senat und Abgeordnetenhaus halten Biden für den Wahlsieger.
  • Der gewählte US-Präsident Biden hat laut Medienberichten Personalentscheidungen für führende Posten im Gesundheitswesen getroffen. Demnach will Biden den derzeitigen kalifornischen Generalstaatsanwalt Xavier Becerra zum Gesundheitsminister ernennen.
  • Im US-Bundesstaat Georgia gibt es keine Beweise für systematischen Wahlbetrug. „Wir haben nie systematischen Betrug gefunden, nicht genug, um die Wahl zu kippen“, sagte der oberste Wahlaufseher in dem Bundesstaat, Staatssekretär Raffensperger, dem Sender Abc.
  • Die Hoffnung auf einen baldigen Einsatz von Impfstoffen schürt an den Märkten die Fantasie, dass die Wirtschaft in 2021 sich deutlicher als bisher vom Konsens erwartet erholen kann. Der sentix Konjunktur-Gesamtindex für Euroland legte im Dezember um 7,3 Punkte auf -2,7 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Februar 2020 zu, wie das Institut am Montag mitteilte. Für den starken Anstieg im Gesamtindex ist das große Plus in den Konjunkturerwartungen verantwortlich. Der Teilindex stieg auf +29,3 Punkte, was den höchsten Wert seit April 2015 entspricht. „Die Anleger reflektieren die verbesserten Zukunftsaussichten für die Weltwirtschaft, die sich aus einer baldigen Einsatzfähigkeit von mindestens 3 Impfstoffen zur Bekämpfung der Corona Pandemie ergibt“, kommentierte sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. „Auch der Ausgang der US-Wahl dürfte einen positiven Effekt auf die neuesten Umfragewerte gehabt haben“.
  • Die Bundesregierung unterstützt in der Corona-Pandemie zusätzliche Beschränkungen in besonders betroffenen Regionen. Die aktuellen Zahlen gäben Anlass zur Sorge, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. „Das ist weit entfernt von der erhofften Trendwende.“ Daher sei es richtig und nötig, wenn einige Länder wie als gemeinsame Linie vorgesehen nun weitere Eindämmungsmaßnahmen planen. Bund und Länder hatten beschlossen, den Teil-Lockdown mit der Schließung zahlreicher Einrichtungen bis 10. Januar zu verlängern - mit vorübergehend möglichen Lockerungen über Weihnachten und Neujahr. Für 4. Januar ist eine erneute Beratung vorgesehen.
  • Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat die von den Notenbanken in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen ausdrücklich gelobt. „Diese Interventionen haben zu Stabilität der Banken beigetragen und die besonders schwer von der Krise betroffenen Sektoren unterstützt", heißt es im Quartalsbericht. „In Episoden, denen eine Schwäche von Banken vorausging, und die von unnormal starken Asset-Preis-Korrekturen gekennzeichnet waren, waren gezielte Zentralbankkredite und Asset-Käufe besonders wirksam", heißt es in dem Bericht.
  • Die Parlamentswahl in Venezuela ist aus Sicht von Präsident Nicolás Maduro und des Nationalen Wahlamts entschieden - mit einem „großartrigen“ Sieg für die Sozialisten. „Venezuela hat eine neue Nationalversammlung für die Periode 2021 bis 2026. Ein großer Sieg - ohne Zweifel - der Demokratie", sagte er in einem auf seinem Twitter-Account veröffentlichten Video nach Bekanntgabe vorläufiger Wahlergebnisse durch das Wahlamt in der Nacht zum Montag. Der Behörde zufolge kam nach Auszählung von 82 Prozent der Stimmen die Allianz von Maduros Regierungspartei PSUV bei der Wahl am Sonntag auf 67,6 Prozent. Der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó wittert dagegen einen glasklaren Wahlbetrug. „Die Diktatur ist offensichtlich", schrieb Guaidó bei Twitter. „Wir alle wissen, dass die Ergebnisse vorab feststanden", sagte Guaidó in einem von ihm bei Twitter veröffentlichten Video.
  • Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Oktober das sechste Mal in Folge gesteigert. Die Gesamtproduktion lag 3,2 Prozent höher als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Analysten hatten einen deutlich geringeren Zuwachs um 1,6 Prozent erwartet. Außerdem war der Produktionsanstieg im September stärker als bisher gedacht. Im Vergleich zum Februar, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie, war die Erzeugung im Oktober allerdings laut Bundesamt noch um 4,9 Prozent niedriger. Mittlerweile sei die Industrie die größte Hoffnung gegen ein erneutes Schrumpfen der deutschen Wirtschaftsleistung, kommentierte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Deutschland der ING Bank. Seit dem Sommer habe sich das verarbeitende Gewerbe vom Bereich Dienstleistungen abgekoppelt, der nach wie vor durch die Corona-Krise belastet werde.
  • Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate haben sich eingetrübt, wie das ifo Institut am Montag mitteilte. Sie fielen im November auf 5,5 Punkte, nach 16,3 im Oktober. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor. „Insbesondere die konsumorientierte Industrie legt eine Verschnaufpause ein. Die Pharmabranche hingegen sieht sich im Aufwind“, sagt ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
  • Die jüngsten Einkaufsmanagerdaten haben es bereits angedeutet: Die chinesische Wirtschaft befindet sich in einer Boomphase. Auch der Außenhandel floriert, was angesichts der Rezession bei vielen Handelspartnern der Volksrepublik erstaunt. So sprangen die chinesischen Exporte im November sprunghaft an. Die Ausfuhren legten in US-Dollar gemessen um 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie der chinesische Zoll am Montag berichtete. Volkswirte hatten mit einem nur halb so hohen Anstieg gerechnet. Im Oktober zogen die Exporte lediglich um 11,4 Prozent an. Die Importe blieben hingegen hinter den Erwartungen zurück und kletterten nur um 4,5 Prozent. Der Handelsbilanzüberschuss verdoppelte sich auf gut 75 Mrd. US-Dollar.
  • Die Unterhändler Großbritanniens und der EU, David Frost und Michel Barnier, sind in Brüssel an den Verhandlungstisch zurückgekehrt, um doch noch einen Brexit-Handelspakt auszuhandeln. Das sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Der britische Premier Johnson und Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatten am Samstag „erhebliche Differenzen“ festgestellt und ihre Unterhändler aufgefordert, sich zu bemühen. Gestritten wird immer noch vor allem über drei Themen: gleiche Wettbewerbsbedingungen, Fischerei und die Instrumente zur Ahndung von Verstößen gegen das geplante Abkommen.Sollten die Gespräche scheitern, drohen zum Jahreswechsel Zölle und andere Handelshürden zwischen Großbritannien und dem Kontinent. Dann läuft die Brexit-Übergangsfrist aus. Die Wirtschaft auf beiden Seiten des Ärmelkanals rechnet für den Fall eines No-Deal-Brexits mit Turbulenzen. Verbände warnen vor Lebensmittel- und Arzneimittelknappheit. EU-Chefunterhändler Barnier selbst schätzt die Chancen auf einen Erfolg eher pessimistisch ein, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen ranghohen Diplomaten.
  • Bayern verschärft die Corona-Regeln. Unter anderem gelten am kommenden Mittwoch strengere Regeln in Schulen. Zudem lässt das Land die bisher für Silvester geplanten Lockerungen fallen und führt eine nächtliche Ausgangssperre für alle Städte und Kreise mit einer Inzidenz von mehr als 200 Corona-Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner ein. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verteidigt am Montag die geplanten Verschärfungen. „Es ist nicht das, was wir uns wünschen, aber wir müssen das tun, was notwendig ist", sagte er im ARD-"Morgenmagazin". Schließlich sinke die Zahl der Neuinfektionen einfach nicht - es gebe aber immer mehr Todesfälle. „Das können wir einfach so nicht akzeptieren, deswegen müssen wir handeln", so Söder.
  • Die weltweiten Ausgaben für Waffen und Rüstungsgüter sind 2019 weiter gestiegen. Das Friedensforschungsinstitut Sipri bezifferte den Gesamtumsatz der 25 grössten internationalen Rüstungsunternehmen im vergangenen Jahr auf insgesamt 361 Mio. Dollar. Das sind 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
  • Wohlfahrtsverbände warnen vor sozialen Konflikten und Ungleichheit bei den künftigen Corona-Schutzimpfungen. „Sobald es einen zugelassenen Impfstoff gibt, werden wir eine Verteilungsdebatte erleben", sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
  • Wieder gab es am Wochenende in Belarus, in der Hauptstadt Minsk und anderen Städten Demonstrationen. Mehr als 300 Menschen seien festgenommen worden, teilte das Innenministerium mit. Nach fünf Monaten Protesten in Belarus gegen Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko hat Oppositionsanführerin Swetlana Tichanowskaja aus ihrem Exil den Mut der Menschen hervorgehoben. Trotz Festnahmen und Polizeigewalt sei der Protest für viele Menschen inzwischen Teil des Alltags geworden, sagte sie zu neuen Kundgebungen am Sonntag.

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