DAX: Im Spurt nach oben - Reisebeschränkungen: Deutsche Wirtschaft fordert Kurswechsel
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Erwähnte Instrumente
- Belarus-Oppositionspolitikerin Kolesnikowa: festgenommen oder entführt?
- sentix Konjunkturindex: Fünfter Anstieg in Folge
- Deutsche Industrie erholt sich nur langsam vom Corona-Schock
- Brexit-Gespräche: London droht mit Abbruch
- Schockstudie des IW für die Autobranche
- ifo: Industrieproduktion wird in den kommenden Monaten leicht zulegen
- Wirtschaftsverbände beklagen Reisebeschränkungen
- Belarus: Festnahmen bei Massenprotest
- Berkshire Hathaway kappt Wells Fargo-Beteiligung drastisch
- Daimler-Chef: Wir können auch anderswo produzieren
- Tesla gelingt nicht alles
DAX & MDAX
- Die Bullen an den deutschen Börsen haben nach den jüngsten Kursverlusten zu Beginn der neuen Woche wieder auf Angriff geschalten und den DAX um 2,01 Prozent auf 13.100,28 Punkte nach oben getrieben. Der MDAX gewann 2,47 Prozent hinzu und stieg auf 27.567,09 Zähler. Die heutige Rally fand vor dem Hintergrund schwacher Wirtschaftsdaten statt. So stieg die Industrieproduktion in Deutschland im Juli nur um 1,2 statt der erwarteten 4,7 Prozent. Die Börsen in den USA bleiben am Montag aufgrund des Labour-Days geschlossen, weshalb Impulse heute Mangelware darstellten.
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Unternehmen
- Der Elektroautobauer Tesla hat aktuell zum vierten Mal in Folge einen Quartalsgewinn hingelegt und damit alle formalen Voraussetzungen für eine Aufnahme in den markbreiten S&P 500-Index in den USA erfüllt. Doch für den Aufstieg in den Index wurden der Online-Modehändler Etsy, der Halbleiterhersteller Teradyne und der Medizintechnikhersteller Catalent ausgesucht, wie der Indexbetreiber mitteilte. Abgestiegen sind H&R Block, Coty und der Einzelhändler Kohl's. Wäre Tesla aufgenommen worden, hätte das vermutlich weitere starke Kursgewinne zur Folge gehabt, da viele auf dem S&P 500 basierende Indexfonds die Aktie ins Depot hätten nehmen müssen.
- Pfizer und der Partner BioNTech aus Mainz haben für die klinische Phase 2/3-Studie mit ihrem Corona-Impfstoffkandidaten BNT162b2 grünes Licht erhalten. Das Paul-Ehrlich-Institut erteilte die Genehmigung für den deutschen Teil der globalen Zulassungsstudie, die von BioNTech und Pfizer im Juli gestartet wurde, wie die Unternehmen mitteilten.
- Wie der Rückversicherer Munich Re meldet, hat sich die Corona bedingte Schadensentwicklung seit Ende Juni verlangsamt. Die Explosion in Beirut veranschlage wie die Hurrikane Hanna, Isaias und Laura jeweils Kosten im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich, die Waldbrände in Kalifornien stellten keine erhebliche Belastung dar. Im ersten Halbjahr hatte die Munich Re infolge der Pandemie Schäden von rund 1,5 Mrd. Euro verbucht. Vor allem der Ausfall von Großveranstaltungen schlug teuer ins Kontor.
- Die Sparpläne des Autozulieferers Continental stoßen beim Betriebsrat des Konzern auf Widerstand. „Die großen Strategen in der Conti-Führungsriege scheinen ihrem Kurs treu zu bleiben, sich binnen kürzester Zeit möglichst vieler Mitarbeiter oder gleich ganzer Standorte in Deutschland zu entledigen", kritisierte der Betriebsrat des Werkes im hessischen Karben in einem am Montag Schreiben. Das Werk steht nach Angaben der Arbeitnehmervertreter auf der Streichliste. Entschieden ist nach Unternehmensangaben noch nichts. „Es wird ziemlich sicher ein Kampf gekämpft werden, den Continental noch nicht erlebt hat", kündigte Gewerkschaftsvertreter Michael Erhardt zum Auftakt einer "Aktionswoche" der IG Metall an. „Die Stimmung ist sehr kampfeslustig.“
- Bei den deutschen Geschäftsbanken hat sich der Stellenabbau zuletzt fortgesetzt. Dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) zufolge hat sich die Zahl der Beschäftigten in der Branche im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent auf rund 560.000 verringert. Damit hat sich der Arbeitsplatzabbau zwar etwas verlangsamt, aber die Beschäftigtenzahl in den Banken nimmt gleichwohl sukzessive ab. Der Kostendruck auf die Institute ist durch die anhaltend niedrigen Zinsen und drohende Kreditausfälle in der Corona-Krise eher nochmal gestiegen. Dazu kommt die Digitalisierung.
- Die US-Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Investor Warren Buffett hat ihre Beteiligung an der US-Großbank Wells Fargo reduziert. Berkshire hat laut einer Pflichtmitteilung mehr als 100 Mio. Aktien abgestoßen. Berkshire hat damit den eigenen Anteil an der Bank um mehr als 40 Prozent reduziert und hält jetzt noch 3,3 Prozent des Aktienkapitals von Wells Fargo. Der Wert liegt bei rund 3,4 Mrd. US-Dollar. Wells Fargo hatte im Frühjahr den ersten Quartalsverlust seit 2008 verzeichnet.
- Im Abgasskandal bei Volkswagen dauert die juristische Aufarbeitung weiter an. In Braunschweig wird in dieser Woche der Musterprozess von Anlegern fortgesetzt, die Schadenersatz für erlittene Kursverluste verlangen (Az: 3 Kap 1/16). Dabei geht es vordringlich um die Frage, ob VW den Markt rechtzeitig über den Skandal um manipulierte Dieselmotoren informiert hat. Die Anleger werfen dem Management und der VW-Dachgesellschaft Porsche SE vor, zu spät über die finanziellen Risiken der im September 2015 bekanntgewordenen Abgasmanipulationen informiert zu haben. Der Mammutprozess läuft bereits seit fast zwei Jahren. Ein Ende ist weiter nicht absehbar.
- Das Biotech- und Forschungsunternehmen Evotec schaut weiterhin mit großer Zuversicht in die Zukunft. „Unsere Entwicklung wird nicht linear sein, sondern ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dem Ausbau unserer Aktivitäten 2021 eine höhere Stufe erreichen werden", sagte Unternehmenschef Werner Lanthaler der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Große Hoffnungen setzt er auf neue Geschäftsfelder, „für die wir bisher in der Branche noch nicht bekannt waren".
- Daimler hat im August weniger Pkw der Marke Mercedes-Benz abgegeben als im Vorjahresmonat. So sank der Großhandelsabsatz um 7,4 Prozent auf 168.710 Fahrzeuge, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit fiel das Minus größer aus als im Vormonat. Dagegen stieg der Großhandelsabsatz von Vans um ein Prozent auf 29.145 Einheiten. Daimler-Vorstandschef Ola Källenius will nicht ausschließen, bestimmte Modelle künftig in anderen Märkten zu produzieren. „Immer da, wo die Stückzahlen reichen, um in China oder in Amerika oder an einem anderen Standort zu produzieren, da handeln wir wirtschaftlich rational und würden gegebenenfalls die Produktion aufteilen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
- Australien hat sich die ersten Impfstoffdosen eines potenziellen Covid-19-Kandidaten des Pharmakonzerns AstraZeneca für Anfang 2021 gesichert. Die Regierung habe einen Vertrag über 3,8 Mio. Einheiten im Januar und Februar kommenden Jahres geschlossen, so Premierminister Scott Morrison. Der entsprechende Impfstoffkandidat befindet sich in Großbritannien, Brasilien und Südafrika in späten klinischen Studien.
- Der künftige Corona-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns Sanofi soll weniger als zehn Euro pro Dosis kosten. „Wir werden bei weniger als zehn Euro sein.“ Ein endgültiger Preise stehe aber noch nicht fest, sagte der Präsident von Sanofi France, Olivier Bogillot, im Radio. „Es müssen Millionen, um nicht zu sagen Milliarden Menschen geimpft werden", betonte der Manager.
- Der französische Wasser- und Abfallkonzern Suez kämpft gegen den erneuten Übernahmeversuch durch den Konkurrenten Veolia. Der vorgeschlagene Deal sei schlecht für Frankreich, sagte Suez-Chef Bertrand Camus der Zeitung "Le Figaro". Das ganze Vorhaben sei absurd. Eine Fusion würde einen Abfall- und Abwasserentsorger mit einem Jahresumsatz von 40 Mrd. Euro schaffen. Veolia hatte Ende August seinen Plan bekannt gemacht.
Konjunktur & Politik
- Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben die Bundesregierung zu einem Kurswechsel bei den Beschränkungen von Auslandsreisen aufgefordert. Die verlängerten Einschränkungen hätten negative wirtschaftliche Auswirkungen, die weit über den Tourismus hinausgingen, heisst es in einem gemeinsamen Papier unter anderem des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), des Bundesverbands der deutschen Industrie BDI und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Man müsse nun zu einer verhältnismäßigen Strategie kommen. Die Verbände fordern, dass künftig bei der Einordnung von Staaten und der Entscheidung über Reisewarnungen durch das Auswärtige Amt eine wirtschaftliche Folgenabschätzung Bestandteil der Abwägungen ist. Künftig solle das Wirtschaftsministerium bei der Vorbereitung von Reisebeschränkungen durchgängig beteiligt werden. Bei den weltweiten Reisebeschränkungen müssten die sehr unterschiedlichen Situationen in verschiedenen Ländern berücksichtigt werden.
- In London wird heute das Auslieferungsverfahren gegen den WikiLeaks-Gründer Julian Assange fortgesetzt. Sollte der Australier an die USA ausgeliefert werden, droht im dort eine Gefängnisstrafe von 175 Jahren. Sollte es zu einem Prozess kommen, wäre dies das erste Mal, dass ein Journalist unter dem Spionage-Gesetz von 1917 angeklagt wird.
- Das für Dienstag geplante Treffen der Automobilindustrie im Bundeskanzleramt wird von einer düsteren Prognose überschattet. In einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die heute vorab im „Handelsblatt“ veröffentlicht wurde, heißt es: „Die Autoindustrie steht erstmals nach einem Jahrzehnt wieder vor spürbaren Personalanpassungen und wird als Wachstumslokomotive für den Standort Deutschland zunächst ausfallen“. Die Krise habe die Branche besonders hart getroffen. Erschwert werde die Situation durch bestehende Überkapazitäten und den technologischen Wandel. Vor allem kleinere Zulieferunternehmen bräuchten in dieser Situation Hilfe von der Politik, erklären die Autoren der Studie.
- In Belarus ist die führende Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa Berichten zufolge festgenommen oder entführt worden. Der belarussische Oppositionsrat erklärte, er sei über ihre Festnahme informiert worden. Die Polizei erklärte, man prüfe, ob eine Entführung vorliege. Augenzeugen und ein Internetportal hatten berichtet, Kolesnikowa sei in der Innenstadt von bisher nicht identifizierten Personen weggebracht worden. Litauens Außenminister Linas Linkevicius macht die Regierung in Minsk für das Verschwinden Kolesnikowas verantwortlich und fordert deren sofortige Freilassung. „Die Entführung von M. Kolesnikowa in der Innenstadt von Minsk ist eine Schande", so Linkevicius auf Twitter.
- Die Corona-Pandemie hat die Krankmeldungen nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse im ersten Halbjahr 2020 nicht auffällig steigen lassen. Unter ihren versicherten Arbeitnehmern lag der Krankenstand als Anteil der Fehltage an allen Arbeitstagen bei 4,4 Prozent - nach 4,3 Prozent im Vorjahreszeitraum und 4,5 Prozent im ersten Halbjahr 2018.
- Grüne, Linke und FDP haben sich auf einen konkreten Auftrag für den parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Wirecard-Bilanzskandal geeinigt. Der Auftrag solle am Donnerstag in Berlin veröffentlicht werden, sagte FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar am Montag zu Journalisten. Der Antrag brauche noch die Zustimmung der Bundestagsfraktionen der drei Oppositionsparteien. Am Freitag dürfte das Vorhaben dann bereits zur 1. Lesung im Bundestag behandelt werden.
- Die konjunkturelle Erholung, die seit Mai global zu beobachten ist, hält nach Einschätzung des Sentix-Instituts auch im September an. Zum fünften Mal in Folge verbessert sich der von dem Analyseunternehmen ermittelte Konjunkturindex für den Euroraum. Der Wert erhöhte sich zum Vormonat um 5,4 auf minus 8,0 Punkte. Dies ist der beste Wert seit Februar. Positiv sei, dass diese Verbesserung von stabilen Erwartungswerten getragen werde, betont das Sentix-Institut. „Die konjunkturelle Erholung nach dem Corona-bedingten Einbruch der Weltwirtschaft setzt sich auch Anfang September fort". Die Rezession sei aber noch nicht überwunden. Für Deutschland entwickelten sich die Indikatoren ähnlich wie im Euroraum. Für die USA stiegen die Indikatoren ebenfalls an.
- Die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über die Beziehungen nach dem Brexit müssen nach Ansicht des britischen Premierministers Boris Johnson bis Mitte Oktober zum Abschluss gebracht werden. Ansonsten solle man akzeptieren, dass man getrennte Wege gehen werde. Sein Büro veröffentlichte Auszüge aus einer Rede, die Johnson am heutigen Montag halten will. Laut der Financial Times, die sich auf drei mit den Plänen vertraute Personen als Quelle beruft, will man in London kurzfristig Gesetze verabschieden, die Teile des Brexit- Abkommens über Staatshilfen und Grenzregelungen mit Irland außer Kraft setzen und einen Abbruch der seit Monaten ins Stocken geratenen Gespräche mit Brüssel bedeuten würden.
- Seit dem Beginn der Corona-Krise ist der Produktionsindex in Deutschland zunächst zwei Monate in Folge stark gefallen, seit Mai steigt er wieder. Im Juli kam es nach Angaben des Statistischen Bundesamts zu einem Anstieg gegenüber dem Vormonat von 1,2 Prozent (saison- und kalenderbereinigt). Ökonomen hatten indes einen Zuwachs um 4,5 Prozent erwartet. Im Vorjahresvergleich war die Produktion im vergangenen Juli kalenderbereinigt noch immer 10,0 Prozent niedriger als im Juli 2019.
- Die August-Zahlen des chinesischen Außenhandels liegen über den Erwartungen. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat in Dollar gemessen um 9,5 Prozent, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Die Importe fielen aber erneut geringer aus. Sie gingen um 2,1 Prozent zurück. Unterm Strich verzeichnete der Außenhandel damit ein Plus um 4,2 Prozent auf einen Wert von rund 412 Mrd. US-Dollar.
- Die deutsche Industrie erwartet in den kommenden Monaten eine leichte Zunahme ihrer Produktion. Der entsprechende ifo-Indikator Produktion stieg im August auf 15,4 Punkte, nach 14,3 Zählern im Juli. „Nach und nach kommt der Motor der deutschen Wirtschaft, die Industrie, wieder in Gang“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Befragungen. Erstmals nach gut einem Jahr rechnen auch die Maschinenbauer damit, dass sich ihre Produktion wieder ausweitet. Der Index stieg auf 3 Punkte, nach -12 im Juli. Auch die Erwartungen in der Metallerzeugung und ‑bearbeitung sind nach fast zwei Jahren erstmals positiv. Automobil-Unternehmen erwarten weiterhin eine Zunahme ihrer Produktion, sind nicht mehr ganz so optimistisch wie im Monat zuvor.
- In Belarus haben am Wochenende landesweit erneut Zehntausende Menschen gegen den autoritären Staatschef Lukaschenko protestiert. Die meisten Menschen versammelten sich in der Hauptstadt Minsk. Protestaktionen gab es aber auch in anderen Städten des Landes. Das Menschenrechtszentrum Wesna sprach von mehr als 165 Festnahmen von Demonstranten.
- Ab heute wird der Kinderbonus in Deutschland ausgezahlt, um den Konsum anzukurbeln und Familien unter die Arme zu greifen. Eine neue Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass rund 60 Prozent der Empfänger das Geld ganz oder teilweise ausgeben möchten. Viele wollen es jedoch einfach sparen.
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