Brennpunkt: Wie geht es mit den Zinsen weiter?
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Selten waren die Analysten so gespalten wie zu dieser Stunde, wenn es um die Frage geht, wie die FED in den kommenden Sitzungen über den Leitzins entscheiden wird. Sicher scheint nur, dass derzeit alles möglich ist. Während die einen von weiter fallenden Zinsen ausgehen, erwartet mittlerweile aber eine Mehrheit, dass die Zinsen noch in diesem Jahr wieder angehoben werden.
Auf ihrer letzten Sitzung erklärte die FED, dass die Risiken derzeit ausgewogen zwischen Inflation und weiterer Wirtschaftsstagnation liegen würden. Daher sei es angebracht, die Zinsen unverändert zu lassen. Die Notenbanker machten aber zudem klar, dass die Wirtschaft schnell wieder an Fahrt gewinnen könnte, sollten Konflikte wie der mit dem Irak einmal vom Tisch sein. Dann müssten die Zinsen auch schnell wieder angehoben werden, um eine Inflation zu vermeiden.
Aktuell befinden sich die Leitzinsen auf einem 40-Jahrestief bei 1,25%. Andere Stimmen sehen das FED-Szenario als zu optimistisch und erwarten ein weiteres Abfallen auf 1,00% mit einer Anhebung frühestens im nächsten Jahr.
In einer aktuellen Reuters-Umfrage gaben neun von 21 Experten an, dass sie davon ausgingen, dass die FED im August oder September dieses Jahres die Zinsen wieder anheben würde. Dazu müsste die Wirtschaft aber um rund 3% wachsen und es müssten jeden Monat ca. 150 000- 200 000 neue Jobs geschaffen werden. Derzeit beträgt das Wirtschaftswachstum magere 0,7%, bei einem möglichen Irak-Krieg droht gar eine neue Rezession.
Fünf der Befragten sehen eine Zinserhöhung deshalb frühestens im Q4 dieses Jahres und sieben gehen davon aus, dass man frühestens im Jahr 2004 an der Zinsschraube nach oben hin drehen werde.
Ähnlich sehen dies die Futures-Märkte aktuell: Der Markt preist eine 35%ige Wahrscheinlichkeit dafür ein, dass die Zinsen im Juni noch einmal gesenkt werden. Zu 55% sieht er die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung zum Dezember.
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