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20:23 Uhr, 22.11.2001

Breitband könnte DER Zukunftsmarkt werden

Wie eine Gruppe von Unternehmen aus dem Telekommunikationssektor am Donnerstag auf einer Konferenz bekannt gab, ist man bullisch für die Ausbreitung des Internets in Privathaushalten, doch stellte auch klar, daß nur die stärksten Wettbewerber angesichts der schwierigen Wirtschaftsbedingungen überleben würden.

In Europa sei es ein langatmiger Prozeß von Deregulierungsmaßnahmen, der das Wachstum bremse, viele kleine Unternehmen würden nicht mehr über ausreichende Barreserven verfügen um den aktuellen Sturm zu überstehen.

Indessen kämen ungeachtet des schwierigen Umfeldes auch neue Wettbewerber auf den Markt, ausgestattet mit einem vernünftigen Geschäftsmodell und ausreichenden Cash-Reserven. Einige Unternehmen, wie Callahan Associates und Liberty Media hätten gar als Newcomer binnen weniger Monate die Marktführung im Kabel-TV übernehmen können.

"Kabel steht vor einem goldenen Zeitalter", erklärt David Colley, Callahans COO. "Nach einer großen Ernüchterung sehen wir langfristig die großartige Zukunft des Breitbandmarktes". Derzeit seien die Aktienkurse sehr günstig, was Übernahmen wahrscheinlich mache.

Serge Tchuruk, CEO von Alcatel, erklärte, daß er ein 20%iges Wachstumspotenzial im Markt für Breitbandinternetzugänge im nächsten Jahr sehe. Davon würden dann alle die Industriezweige beflügelt, die Filme, Musik und Lerninhalte über das Internet anbieten, da mehr Kunden das Netz säumen würden.

Nach den Worten von Analysten brauche man den aussichtsreichen Breitbandmarkt, um die Technolgieindustrie wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Doch trotz der guten Aussichten- einige Zahlen sprechen dafür, daß der erhoffte Wachstumsschub ausbleiben könnte. So sind in den USA die Wachstumsraten der Neukunden von 27% im Q1 auf 17% im Q2 zurückgegangen, wie eine Forschungsgruppe veröffentlichte.
Bis zum Jahr 2006 soll das Wachstum gar auf eine Rate von jährlich 7% zurückgehen. Bis dahin sollen 40% der Haushalte einen Internetzugang entweder über verbesserte TV-Kabelanbindungen oder über neuartige Telefonleitungen haben.

In Europa soll die Entwicklung noch langsamer von statten gehen: Nur 25% der Haushalten werden hier einen Hochgeschwindigkeitszugang haben, glauben die Forscher von Strategy Analytics. Analysten warnen davor, daß der Breitbandmarkt kein Massenmarkt werden wird.

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