Kommentar
18:10 Uhr, 13.08.2021

DAX rutscht wieder unter 16.000 Punkte - Delivery Hero plant kein Angebot für Deliveroo

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Biotest verfehlt Endpunkt in Covid-Studie
  • US-Konsumklimaindex bricht im August ein
  • Tesla hofft auf Produktionsstart in Grünheide ab Oktober
  • US-Ausfuhrpreise steigen rasant
  • Corona-Virus doch aus Wuhan-Labor?
  • Preise im Großhandel mit stärkstem Anstieg seit Ölkrise 1974
  • Booster-Impfung für Immungeschwächte in den USA
  • Streik bei der Deutschen Bahn beendet
  • USA verlegen 3.000 Soldaten nach Afghanistan
  • Adidas verkauft Reebok
  • Varta wächst schwächer als erwartet
  • Finanzinvestoren wollen Zooplus schlucken

Markt

  • Am Mittwoch erzielte der deutsche Leitindex ein neues Rekordhoch, am Donnerstag wurde dieses nochmals um fast 80 Punkte übertroffen. Doch heute erreichte der DAX nicht nur ein neues Allzeithoch, er erklomm auch eine psychologisch wichtige Marke, die von 16.000 Punkten. Im Tageshoch erreichte der DAX bis dato 16.030,33 Zähler. Am Nachmittag fiel der Leitindex allerdings wieder zurück und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,25 Prozent bei 15.977,44 Punkten. Experten führen den jüngsten Schub insbesondere auf die nachlassende Sorge vor höheren Leitzinsen in den USA zurück. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) wies darauf hin, dass die Handelsumsätze derzeit nur durchschnittlich ausfallen und somit bereits kleine Orders größere Kursausschläge nach sich ziehen können. Die Helaba sieht auch eine Reihe von Belastungsfaktoren für die Kurse, wie die jüngsten Corona-Zahlen oder Materialknappheit in vielen Branchen. Zudem seien die Bewertungsniveaus weiterhin hoch, sodass sich „institutionelle Anleger verstärkt aus dem Markt zurückziehen, während sukzessive neue Privatanleger auf das Handelsparkett treten“.
  • Die Ölpreise fallen am Freitag. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern rückt die Sorge vor Maßnahmen führender Industriestaaten gegen die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus stärker in den Vordergrund. Brent kostete zuletzt 70,95 US-Dollar je Barrel. Das waren 47 Cent weniger als am Vortag.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Lebensmittellieferdienst Delivery Hero will kein Übernahmeangebot für den britischen Wettbewerber Deliveroo abgeben. Dies bestätigte Delivery Hero am Freitag, wie Dow Jones Newswires meldet. Eine Woche zuvor hatte Delivery Hero die Meldeschwelle von fünf Prozent der Aktien bei Deliveroo überschritten. Zu den Investoren von Deliveroo gehört auch der Onlineriese Amazon.
  • Das Medikament Trimodulin von Biotest hat den primären Endpunkt in einer klinischen Phase-II-Studie bei Patienten mit schwerer COVID-19 Erkrankung nicht erreicht. Erste Daten zeigten keine Verbesserung bezüglich Krankheitsverlauf oder Sterblichkeit gegenüber der Placebogruppe, so das Unternehmen. Man strebe keine Zulassung in der Indikation schwere COVID-19 Erkrankung mehr an.
  • Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat auf der Baustelle des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin schnellere Genehmigungsverfahren gefordert. „Es ist nicht akzeptabel, dass jemand, der nicht als Anwohner hier betroffen ist, sondern an der Nordsee oder den Bayerischen Alpen lebt, eine Klage einreichen kann, um solche Projekte zu stoppen. Da müssen wir was ändern", so Laschet. Tesla-Chef Elon Musk sagte, es sei problematisch, wenn jedes Jahr neue Vorschriften erlassen würden und sie ein Niveau erreichten, dass man gar nichts mehr unternehmen könne. Die Vorschriften müssten regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden. Musk zeigte sich aber zuversichtlich, dass alle Genehmigungsverfahren noch im Oktober abgeschlossen werden. Die Brandenburger Landesregierung hat auf diese Aussagen zurückhaltend reagiert. Bis zum 19. August laufe noch die Frist für mögliche Einwendungen eines geänderten Genehmigungsantrags von Tesla, erklärte das Umweltministerium am Freitag auf Anfrage der dpa. Dann würden die Einwendungen und Stellungnahmen der Behörden geprüft. „Ein konkreter Termin zur Entscheidung über den Antrag kann daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht benannt werden.“
  • Der Essenslieferdienst Delivery Hero verkauft seine Südkorea-Tochter Yogiyo. Ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Affinity und Permira sowie dem Handelsunternehmen GS Retail werde den Geschäftsbereich für 800 Mrd. koreanische Won (586 Mio. Euro) übernehmen, teilte der DAX-Konzern mit. Die koreanischen Behörden hatten die Trennung von der Sparte zur Voraussetzung dafür gemacht, dass Delivery Hero den südkoreanischen Lieferdienst Woowa übernehmen darf.
  • Tesla-Chef Elon Musk hat zwei Zulieferer, die Robert Bosch GmbH und Renesas aus Japan, vor dem Hintergrund des Chipmangels als die „mit Abstand problematischsten“ bezeichnet. Tesla ist nicht der einzige Autohersteller, der Bedenken äußerte. Volkswagen führte Gespräche mit wichtigen Zulieferern, darunter Bosch, über mögliche Schadensersatzforderungen, Ford wiederum sah nach einem Brand in einer Renesas-Fabrik ein großes Risiko für seine Produktionspläne.
  • Der US-Tabakkonzern Philip Morris hat im Ringen um den britischen Arzneimittelhersteller Vectura eine weitere Hürde genommen. Der Vorstand von Vectura hat das Übernahmeangebot gegenüber einer niedrigeren Offerte des Finanzinvestors Carlyle befürwortet. Der Deal besitzt auch für die Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung von Investoren Relevanz: einige Vermögensverwalter sind aufgrund von ESG-Vorschriften von Geschäften mit Tabakproduzenten ausgeschlossen.
  • Das Versicherungsmakler- und Beratungsunternehmen Willis Towers Watson will den Rückversicherer-Berater Willis Re für einen Milliardenbetrag an den Konkurrenten Arthur J. Gallagher & Co (AJG) verkaufen. Die Transaktion soll im Verlauf des vierten Quartals abgeschlossen sein.
  • Der Unterhaltungskonzern Walt Disney erholt sich sukzessive von der Corona-Krise. In den drei Monaten bis Anfang Juli wuchsen die Umsätze verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 17,0 Mrd. Dollar. Netto verdiente Disney 923 Mio. Dollar. Vor einem Jahr hatten hohe Corona-Sonderkosten die Quartalsbilanz mit 4,7 Mrd. Dollar ins Minus gedrückt.
  • Der Wohnungsvermittler Airbnb meldete für das vergangene Quartal einen Verlust von 11 Cent je Aktie nach 2,18 Dollar vor Jahresfrist. Zudem setzte der Konzern 1,335 Mrd. Dollar um, nach 335 Mio. ein Jahr zuvor.
  • Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat in den ersten sechs Monaten bei den Vertragsmieten im Jahresvergleich 0,9 Prozent auf 425,8 Mio. Euro zugelegt, wie das DAX-Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Vertragsmiete im Gesamtportfolio stieg zum 30. Juni um 3,2 Prozent auf durchschnittlich 7,15 Euro pro Quadratmeter. Um der Corona-Pandemie und dem Urteil zum Mietendeckel Rechnung zu tragen, will die Deutsche Wohnen aber nach früheren Angaben im laufenden Jahr keine Mieterhöhungen umsetzen. Dem Konzern gehören in Deutschland rund 154.750 Wohnungen. Rund drei Viertel davon stehen in Berlin.
  • Der IT-Dienstleister Nagarro senkte die Prognose für die Bruttomarge um 3 Prozentpunkte auf 29 Prozent. Die Erwartungen an Umsatz und bereinigtes Ergebnis vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen (Ebitda) blieben aber bestehen. „Wir verfügen über andere operative Hebel, um unsere Prognose" für das bereinigte operative Ergebnis zu halten, hieß es. Im vergangenen Quartal verdiente Nagarro wegen gestiegener Kosten deutlich weniger. Der Quartalsgewinn sank von über 9 auf 5,6 Mio. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis fiel um fast zehn Prozent auf 19 Mio. Euro. Der Umsatz stieg hingegen um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf gut 127 Mio. Euro.
  • Daimler macht Ernst und meldet Vollzug: Der Konzern will künftig zwei unabhängige Unternehmen bilden: Mercedes-Benz für Autos und Vans sowie Daimler Truck für Lastwagen und Busse. Für die Abspaltung wurde nun ein Vertrag konzipiert, der dem „Handelsblatt“ vorliegt und der einen IPO des neuen Unternehmens bereits für den 1. Dezember vorsieht.
  • Die Zahl der Übernahmen deutscher Unternehmen durch chinesische Investoren ist zuletzt gesunken. 2020 sei es bei elf Unternehmen zu einer Übernahme durch Geldgeber aus China gekommen, heißt es in einer Studie des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung der Hans-Böckler-Stiftung. Das sei der niedrigste Wert seit zehn Jahren und ein Viertel der 48 mehrheitlichen oder vollständigen Übernahmen im Jahr 2016.
  • Der Batteriekonzern Varta ist im ersten Halbjahr nur leicht gewachsen. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent auf 397,6 Mio. Eur. Bereinigt um Sondereffekte sowie vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte der Gewinn deutlicher zu - und zwar um 10 Prozent auf 112,3 Mio. Euro, die Marge stieg um 2,1 auf 28,2 Prozent. Den Konzerngewinn steigerte Varta 14 Prozent auf 45,6 Mio. Euro. Der Vorstand erwartet nun für das zweite Halbjahr mehr Dynamik im Geschäft. „Unsere Planungen gehen voll auf", bestätigte Vorstandschef Herbert Schein die Jahresprognose.
  • Der chinesische Batteriehersteller CATL plant eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von bis zu 58,2 Mrd. Yuan ( €7,7Mrd.) für neue Produktionsstätten, wie Reuters berichtet. Dazu strebe das Unternehmen eine Privatplatzierung an.
  • Der Finanzinvestor Hellman & Friedman will den Online-Tierbedarfshändler Zooplus schlucken. Hellman & Friedman bietet den Zooplus-Aktionären 390 Euro je Aktie in bar zahlen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das ist ein Aufschlag von 40 Prozent zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag. Vorstand und Aufsichtsrat des Konzerns begrüßten das geplante Angebot in einer Stellungnahme. Insgesamt wird Zooplus bei dem Deal mit 2,8 Mrd. Euro bewertet.
  • Der Maschinen- und Anlagenbauer Gea hat im zweiten Quartal den Nettogewinn um 70 Prozent auf 76,9 Mio. Euro gesteigert. Neben gut laufenden Geschäften profitierte das Unternehmen von einer Kostenerstattung und anderen Effekten im Zusammenhang mit dem Verkauf des Wärmetauschergeschäfts. Der Umsatz blieb mit knapp 1,2 Mrd. Euro in etwa stabil. Das um Restrukturierungsaufwendungen bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte um gut 9 Prozent auf 153,7 Mio. Euro zu. Bei konstanten Wechselkursen will der Vorstand das bereinigte operative Ergebnis im Gesamtjahr auf 600 bis 630 Mio. Euro heben.
  • Der Lkw- und Zugbremsen-Hersteller Knorr-Bremse blickt auf ein starkes erstes Halbjahr zurück. Der Auftragsbestand stieg zur Jahresmitte auf knapp 5,2 Mrd. Euro und erreichte damit ein Rekordniveau. Der Vorstand sieht sein Unternehmen auf Kurs, im Gesamtjahr einen Umsatz zwischen 6,5 und 6,9 Mrd. Euro zu erzielen. Davon sollen weiterhin 13 bis 14,5 Prozent als operativer Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben.
  • Der Sportartikelkonzern Adidas hat sich von seiner US-Marke Reebok getrennt. Reebok geht für 2,1 Mrd. Euro an die Authentic Brands Group. Der Grossteil des Preises werde bei Vollzug in bar gezahlt, der Rest setzte sich aus bedingten Gegenleistungen zusammen, hieß es. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal 2022 erwartet. Authentic Brands hat sich ein Portfolio von Modemarken zusammengekauft und strebt an die New Yorker Börse. Adidas hatte Reebok 2006 für 3,8 Mrd. Dollar gekauft. Die geplante Veräußerung von Reebok hatte das Unternehmen bereits im Februar angekündigt.
  • Die Berliner Digitalbank N26 muss sich erneut gegen den Verdacht wehren, dass ihre Konten verstärkt von Kriminellen genutzt werden. Darauf deuten sich häufende Verdachtsmomente aus mehreren bundesweiten Ermittlungsbehörden hin, zu denen das „Handelsblatt“ Rückmeldungen erhalten hat.

Konjunktur & Politik

  • Die Oppositionsparteien FDP, Grüne und Linke halten die Wahlrechtsreform der Großen Koalition auch nach der Ablehnung eines Eilantrags durch das Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig. Die Reform sieht vor, dass bis zu drei Überhangmandate nicht mehr kompensiert werden. Dies würde zu Lasten kleinerer Parteien gehen und gefährde die Chancengleichheit der Parteien, befürchten die Oppositionsparteien. Das Bundesverfassungsgericht hatte einen Eilantrag gegen die Reform, der deren Anwendung bei der Bundestagswahl im September verhindert hätte, abgelehnt. In dem Hauptsacheverfahren ist aber noch keine Entscheidung gefallen.
  • Das Konsumklima in den USA hat sich im August deutlich verdüstert. Der von der Universität Michigan erhobene Index für das Verbrauchervertrauen brach im Monatsvergleich von zuvor 80,8 Punkte auf 70,2 Zähler ein, wie die Universität am Freitag auf vorläufiger Basis mitteilte. Am Markt wurde dagegen ein Indexwert von 81,2 Punkte erwartet. Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für die Verbrauchestimmung. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 US-Haushalten. In den Indikator fließen eine finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen ein.
  • Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland wird sich nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums trotz einer Belastung durch Lieferengpässe fortsetzen. „Im laufenden dritten Quartal dürfte sich die wirtschaftliche Erholung sogar weiter verstärken", erklärte das Ministerium in seinem Monatsbericht. Dabei zeichnet sich eine Zweiteilung der deutschen Konjunktur ab: Während die Dienstleistungsbereiche weiter von den Lockerungen der Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen profitierten, werde die Industriekonjunktur durch bestehende Lieferengpässe belastet.
  • Die Bundesregierung will noch in diesem Jahr 16 von insgesamt 30 Mrd. Euro Fluthilfe auszahlen, berichtete der "Spiegel". Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums bestätigte am Freitag lediglich, dass ein Gesetzentwurf zum Thema am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden soll und dass dafür Vorarbeiten liefen.
  • Die US-Importpreise stiegen im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,2 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Im Vormonat hatte die Jahresrate bei revidiert 11,3 Prozent (zunächst 11,2) gelegen. Es ist der zweite Rückgang der Jahresrate in Folge. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Einfuhrpreise um 0,3 Prozent. Analysten hatten einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet. Die Ausfuhrpreise der USA stiegen im Juli hingegen enorm um 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium weiter mitteilte. Besonders landwirtschaftliche Produkte und Industrieerzeugnisse verteuerten sich deutlich.
  • Die CIA plant ein unabhängiges “Mission Center for China" einzurichten, wie Bloomberg berichtete. Der Vorschlag würde den Fokus auf China innerhalb der Behörde verstärken. In der Geheimdienstbürokratie würde es ein separates China-Zentrum einfacher machen, Personal, Finanzierung und hochrangige Aufmerksamkeit für China-bezogene Aktivitäten zu sichern.
  • Die 4,1 Bio. Dollar schwere Wirtschaftsagenda von US-Präsident Joe Biden steht vor einem schwierigen Weg durch den Kongress, da die endgültige Verabschiedung der Pakete mit der Debatte über die Schuldenobergrenze im nächsten Monat zusammenfallen könnten. Für die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und den Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, wird das Problem darin bestehen, alle Demokraten an Bord zu halten, da nur einige wenige Abtrünnige ausreichen, um den gesamten Plan zum Scheitern zu bringen.
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem in den USA sollen eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus erhalten, wie die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA bekannt gab. Es gehe vor allem um Empfänger eines Spenderorgans und Menschen, bei denen ein vergleichbarer Grad an Immunschwäche diagnostiziert wurde. Sie sollen dann eine Auffrischungsimpfung mit den Impfstoffen von Moderna oder Pfizer/BioNTech bekommen können. Der zuständige Ausschuss der Gesundheitsbehörde CDC solle am Freitag über weitere klinische Empfehlungen für immungeschwächte Menschen beraten, so die FDA.
  • Der erste Corona-Patient könnte doch aus dem Wuhan-Labor stammen, wie Peter Ben Embarek, Leiter des Untersuchungsteams der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ursprung des Coronavirus, erklärte. Er sagte dem dänischen Sender „TV2“: „Ein Angestellter (des Labors), der sich während der Entnahme von Proben infiziert hat, fällt nun unter die glaubhaften Hypothesen.“ Die Suche nach den Ursprüngen des Erregers soll laut der WHO keine Übung in Schuldzuweisungen oder Fingerzeigen sein. Die WHO macht aber Druck auf China, für weitere Forschungen Zugang zu den wichtigen Daten der ersten Corona-Fälle von 2019 zu gewähren. „Der Austausch von Rohdaten und die Erlaubnis zur erneuten Untersuchung von Proben in Labors außerhalb Italiens spiegeln beste wissenschaftliche Solidarität wider und unterscheidet sich nicht von dem, was wir alle Länder, einschließlich China, ermutigen, zu unterstützen, damit wir die Studien zu den Ursprüngen schnell vorantreiben können und effektiv."
  • Wachsende Sozialausgaben und die Corona-Pandemie belasten die Staats- und Sozialkassen massiv. Zwar ist der Bestand offen ausgewiesener Staatsschulden bislang lediglich um 10 auf 70 % des jährlichen BIP angestiegen. Doch laut dem Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen kommen weitere Lasten von 370 Prozent des BIP in Form sog. impliziter Schulden (z. B. Pensionslasten) hinzu. So weist es die aktuelle Neuberechnung der „Generationenbilanz“ aus, die Raffelhüschen mit Kollegen für die Stiftung Marktwirtschaft erstellt.
  • Der regulatorische Druck auf Digitalwährungen könnte zunehmen. Zur Gegenfinanzierung des vom US-Senat genehmigten Infrastrukturpakets könnten auch Krypto-Broker verpflichtet werden, die Transaktionsdaten der Kunden zwecks Besteuerung an das US-Finanzamt zu übermitteln, wie die Deutsche Bank befürchtet. Das letzte Wort sei zwar noch nicht gesprochen, im Raum stünden aber zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 28 Mrd. USD über zehn Jahre.
  • CDU/CSU büßten in einer weiteren Umfrage zur Bundestagswahl Punkte ein, während die SPD nun mit den Grünen gleichauf liegt. Im ZDF-Politbarometer verlieren CDU und CSU zwei Punkte auf 26 Prozent. Die Sozialdemokraten legen um drei auf 19 Prozent zu. Die Grünen geben zwei auf 19 Prozent nach. Die FDP gewinnt einen Punkt auf 11 Prozent hinzu. Unverändert bleiben AfD bei 11 Prozent und Linke bei 7 Prozent.
  • Die Inflationsrate in Deutschland erhöhte sich von Juni auf Juli sprunghaft und liegt mit 3,8 Prozent so hoch wie zuletzt im Jahr 1993. Einen dauerhaft starken Preisdruck erwartet die Bundesregierung aber nicht. „Eine nachhaltige Erhöhung der Teuerungsrate ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten", heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Aktuell seien keine Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale zu erkennen, die zu dauerhaft hoher Inflation führen könnten.
  • Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2019 mehr Energie für Wohnen verbraucht als im Vorjahr. Temperaturbereinigt waren es insgesamt 722 Mrd. Kilowattstunden und damit rund 1,1 Prozent oder 8 Mrd. Kilowattstunden mehr als 2018, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
  • Die radikal-islamischen Taliban rücken bei ihrer Offensive in Afghanistan immer weiter vor. Nun soll auch die zweitgrößte Stadt Kandahar in Ihre Hände gefallen sein. Großbritannien schließt vor diesem Hintergrund nicht aus, seine Soldaten erneut nach Afghanistan zu schicken. Das könne der Fall sein, wenn sich dort die Extremisten der Al-Kaida in einer Weise aufstellten, dass sie den Westen bedrohten, sagt Verteidigungsminister Ben Wallace dem Sender LBC.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im Juli um 11,3 Prozent gegenüber Juli 2020 gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Eine höhere Vorjahresveränderung hat des demnach zuletzt im Oktober 1974 im Rahmen der ersten Ölkrise gegeben (+13,2 % gegenüber Oktober 1973) gegeben. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr hatte im Juni bei 10,7 Prozent und im Mai bei 9,7 Prozent gelegen. Die hohen Steigerungsraten begründen sich zum Teil durch einen Basiseffekt in Folge des sehr niedrigen Preisniveaus der Vorjahresmonate im Zusammenhang mit der Corona-Krise sowie durch viele aktuell gestiegene Preise für Rohstoffe und Vorprodukte.
  • Unternehmen in Ostdeutschland sehen sich durch die Corona-Pandemie nun weniger in ihrer Existenz bedroht. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts von Juni hervor. Nur noch 13,8 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Geschäftstätigkeit durch die Corona-Pandemie gefährdet ist. Im Februar bangten noch 19,4 Prozent um ihre Existenz. In der ostdeutschen Industrie gaben im Juni 8,9 Prozent der befragten Unternehmen an, durch die Corona-Krise und ihre Folgen existentiell gefährdet zu sein. Im Februar waren noch 12,2 Prozent der Industrieunternehmen betroffen. Dennoch fürchten ostdeutsche Industrieunternehmen stärker um ihren Fortbestand als Industrieunternehmen in Deutschland insgesamt (6,6 Prozent). Im ostdeutschen Dienstleistungssektor sank die Zahl der Unternehmen, die sich gefährdet sehen, von 25 Prozent im Februar auf 18 Prozent im Juni.
  • Die Inflation in Frankreich hat sich im Juli. verlangsamt. Die Verbraucherpreise seien nach europäischer Rechnung (HVPI) auf Jahressicht um 1,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Insee nach einer zweiten Schätzung mit. Zunächst hatte die Behörde einen Anstieg von 1,6 Prozent gemeldet. Im Juni hatte die Rate noch bei 1,9 Prozent gelegen.
  • Die USA werden rund 3.000 zusätzliche Soldaten zeitweise nach Afghanistan verlegen, um die Sicherheit am Flughafen Kabul zu verstärken. Dies sei angesichts des jüngsten Vormarsches der militant-islamistischen Taliban eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es.
  • Der Streik bei der Deutschen Bahn ist beendet. Der Ausstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kam in der Nacht zu Freitag planmäßig zum Abschluss. Etwa zwei Stunden später bestätigte ein Bahnsprecher, dass der Verkehr weitgehend normal gestartet sei. Allerdings könne es vereinzelt noch zu Einschränkungen kommen, teilte er weiter mit.

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