Kommentar
16:34 Uhr, 16.06.2016

BoJ wartet ab - Fed sieht durchwachsene Verfassung der US-Wirtschaft

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  • Die BoJ hält an ihrer Geldpolitik fest
  • Fed lässt Leitzins wie erwartet unverändert

DAX

  • Nach den Zinsentscheidungen in Japan und den USA notiert der deutsche Aktienmarkt schwach. L&S taxiert den DAX derzeit auf 9.450 Punkte (Xetra-Schluss: 9.606). Die Vorgaben von den Börsen in den USA und Asien sind negativ. Der Euro gewann am Morgen gegenüber dem US-Dollar leicht zu und tendierte gegen 1,13. Am Nachmittag fiel das Währungspaar um 1,2 Prozent in Richtung der Marke von 1,11 . Angetrieben wurde das Währungspaar zunächst davon, dass in den USA die Zinserhöhungserwartungen einen weiteren Dämpfer erlitten haben. Am Nachmittag rückten die Brexit-Gefahren wieder auf die Agenda. Der Goldpreis ist mit 1.315 US-Dollar je Feinunze auf ein neues Jahreshoch gestiegen.

Unternehmensnachrichten

  • Volkswagen will im Jahr 2025 einen Milliarden-Euro-Umsatz mit Mobilitätsdienstleistungen erwirtschaften, jährlich zwei bis drei Millionen Elektroautos verkaufen und die operative Konzernrendite innerhalb der nächsten zehn Jahre von jüngst 6,0 auf 7 bis 8 Prozent steigern. Diese Ziele hat der Konzern am Donnerstagmittag mit der Vorstellung seiner künftigen Konzernstrategie bekanntgegeben.
  • Midea legt ein offizielles Übernahmeangebot für Kuka vor. Es wird ein Anteil von mehr als 30 % angestrebt. Midea bietet 115 Euro je Kuka-Aktie. Die Annahmefrist endet am 15. Juli. Midea will Kuka nicht von der Börse nehmen und plant keinen Beherrschungsvertrag.

Konjunktur/Geldpolitik

  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 11. Juni auf 277.000 gestiegen. Erwartet wurden 267.000 nach 264.000 zuvor. Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen auf 2,16 Millionen. Erwartet wurden 2,14 Millionen nach 2,10 Millionen zuvor.
  • Die Bank of England (BoE) belässt ihren Leitzins im Vorfeld des Brexit-Referendums wie erwartet bei 0,50 Prozent.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik unverändert expansiv belassen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin minus 0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor bleibt bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent, hat die SNB entschieden.
  • Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) senkt seine BIP-Prognosen für Deutschland auf 1,9 Prozent (bisher 2,0 Prozent) in diesem Jahr und auf 2,1 Prozent (bisher 2,2 Prozent) im kommenden Jahr.
  • Das ifo-Institut erhöht seine BIP-Prognose für Deutschland für 2016 von +1,6 Prozent auf +1,8 Prozent und erwartet 2017 ein Wachstum von 1,6 Prozent. Die Inflationsrate in Deutschland werde 0,5 Prozent in diesem Jahr und 1,5 Prozent im kommenden Jahr betragen. Das ifo-Institut erwartet zudem 2016 einen Rückgang der Arbeitslosenquote in Deutschland auf 6,1 Prozent.
  • Die australische Notenbank sieht angesichts der immer weiter steigenden Schuldenlast der chinesischen Unternehmen das Risiko einer harten Landung Chinas.
  • Der Yen ist nach der Entscheidung der Bank of Japan, die Zinsen unverändert zu lassen, auf ein 21-Monatshoch gesprungen. An der Tokioter Börse sind die Kurse angesichts des sehr starken Yen deutlich gefallen: Der Nikkei-Index setzte 2,5 Prozent auf 15.527 Punkte zurück. Marktbeobachtern zufolge dürften die bevorstehenden Wahlen in Japan, die Unsicherheit über den Ausgang des Brexit-Referendums in Großbritannien und das Abwarten der Wirkung der vor kurzem eingeleiteten Negativzinspolitik die BoJ dazu bewogen haben, trotz mauen Wirtschaftswachstums und unbefriedigenden Preisauftriebs zunächst keine weiteren Lockerungsmaßnahmen zu ergreifen. Besonders mit Blick auf den drohenden Brexit dürfte die BoJ im Hinterkopf haben, Munition bereitzuhalten, sollte der Yen danach weiter aufwerten. Viele Marktteilnehmer erwarten nun bei der nächsten Sitzung der BoJ Ende Juli mit einer Lockerung der Geldpolitik.
  • Die US-Notenbank verzichtete auf ihrer Sitzung wie von der breiten Masse der Marktteilnehmer erwartet wegen der "Brexit"-Angst und den Zweifeln an der Stabilität des US-Aufschwungs auf eine Leitzinserhöhung. Zugleich geht die Fed in ihren neuen Projektionen von einem deutlich flacheren Zinspfad aus als bisher. US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen attestierte der US-Wirtschaft eine durchwachsene Verfassung, was am Markt für Unruhe gesorgt hat. Die US-Aktienmärkte gaben gestern leicht nach. Der US-Dollar wertete leicht ab.

Dividendenabschläge

  • MAN (3,07 Euro je Aktie)
  • Krones (1,45 Euro je Aktie)
  • Deutsche EuroShop (1,35 Euro je Aktie)
Termine des Tages: 09:30 Uhr - CH: SNB-Zinsentscheid
11:00 Uhr - EWU: Verbraucherpreise Mai (endgültig)
13:00 Uhr - GB: BoE-Zinsentscheid
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 Uhr - US: Philadelphia-Fed-Index Juni
14:30 Uhr - US: Verbraucherpreise Mai
16:00 Uhr - US: NAHB-Hausmarktindex Juni

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