Kommentar
15:35 Uhr, 01.10.2004

Börsenmonat September überstanden!

Der angeblich so schlimme Börsenmonat September ist schmerzfrei an den Aktienfondssparern vorübergegangen. Wird der Oktober ebenso glimpflich verlaufen?

Viele langfristige Studien zeigen, dass der September im langjährigen Durchschnitt die schlechteste Kursentwicklung an den Börsen mit sich bringt, was übrigens mit Abweichungen für fast alle wesentlichen Märkte der Welt gilt. In diesem Jahr jedoch haben weltweit anlegende Aktienfonds durchschnittlich nur 0,3% ihres Wertes in diesem gefürchteten Monat verloren. Europafonds konnten gar ein Plus von immerhin 1,5% verzeichnen.

So weit, so gut. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass der Oktober mit nur geringem Abstand der zweitschlechteste Börsenmonat ist. Die Experten sind sich - wie so oft - völlig uneinig, ob es in den kommenden Wochen weiter seitwärts geht, die Kurse anziehen oder der von einigen sogenannten Permabären seit langem prognostizierte Einbruch kommt.

Einiges spricht zumindest kurzfristig für das Seitwärts-Szenario: Das globale Wirtschaftwachstum hat zwar etwas an Dynamik eingebüßt, ist aber zunächst weiterhin intakt. Die Gewinnwarnungen der Unternehmen halten sich nach wie vor in Grenzen. Andererseits sind sich die Marktteilnehmer der anhaltenden Risiken bewusst, vor allem was den hohen Ölpreis angeht. Auch die anstehende US-Präsidentschaftswahl sorgt für eine eher abwartende Haltung und damit einhergehende niedrige Handelsvolumina.

Die Anleger weltweit warten auf einen Trend, irgendeinen Trend. "The trend is your friend", lautet eine alte Börsenweisheit. Aber wenn keine klare Richtung erkennbar ist, steht man eben ohne diesen wichtigen Freund da. Und es ist keineswegs gesagt, dass die Wahl in Amerika, gleich wie sie ausgehen mag, den Weg für eine bessere Orientierung freimachen wird.

Auch wenn es einigen auf die Nerven gehen dürfte, ich wiederhole mich gerne zum x-ten Mal: Fondssparer sollten sich in diesen Zeiten, da selbst die unmittelbare Zukunft kaum einzuschätzen ist, nicht beirren lassen und ihre Anlagen gut diversifizieren. Wer nur auf ein mögliches Szenario setzt, könnte schnell den Anschluss verlieren.

Quelle: Morningstar Deutschland

Die Aufgabe der Fonds-Ratingagentur Morningstar ist es, leicht zugängliche Informationen und Anwendungen anzubieten um den Anlegern eine objektive Hilfe zu den mehr als 6.000 in Deutschland zugelassen Fonds zu geben. Als Teil des europäischen Netzes lancierte Morningstar seine Dienste in Deutschland am 23.05.2001 unter www.morningstarfonds.de

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