Börsen zeigen sich von ihrer Sonnenseite
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USA: Nach überwiegend positiv ausgefallenen Arbeitsmarktdaten zeigten sich die US-Börsen von ihrer Sonnenseite und setzten die kräftigen Aufschläge im Anschluss an den klaren Wahlsieg Bushs, unterstützt vom weiter sinkenden Ölpreis fort. Im weiteren Wochenverlauf stand die Zinsentscheidung der FED, sowie die Dollarschwäche, die Analysten zufolge zunehmend Sorge bereitet, da ein anhaltender Kursverlauf ausländische Anleger vom Kauf abschrecken könnte, im Blickfeld der Investoren. Die abwartende Haltung der Anleger ließ die Kurse trotz sinkendem Ölpreis bis zum Mittwoch praktisch unverändert schließen. Die FED erhöhte den Zins wie erwartet zum 4. Mal infolge um 25 Basispunkte auf 2% und ließ in ihrer Erklärung weiterhin Optimismus über die Wirtschaftsentwicklung erkennen, wobei die Wachstumserwartungen durch den hohen Ölpreis gedrückt würden, jedoch auf hohem Niveau. Angesichts der kräftigen Gewinne der vergangenen Wochen würden wir daher Rückschläge für Zukäufe nutzen.
Europa: Positive Vorgaben von den US-Börsen und ein weiter sinkender Ölpreis ließen die europäischen Märkte den Wochenauftakt mit Gewinnen starten. Einzig der auf ein Allzeithoch gestiegene Euro, erstmals über der 1,30er Marke, bremste den Aufstieg und belastete vor allem exportorientierte Werte. Bis zur Wochenmitte - Zinsentscheidung der FED - bewegten sich die Kurse in sehr engen Bandbreiten seitwärts. So konnten weder der weiter fallende Ölpreis, noch der unerwartet starke Einbruch des deutschen ZEW-Konjunkturindikators den Handel beleben. Erst nachdem die FED den Leitzins wie erwartet auf 2% erhöhte konzentrierten sich die Anleger wieder auf Fundamentaldaten, wie einer Flut an Quartalsberichten, wobei Telekom- und Technologieunternehmen positiv überraschten, und so konnten die europäischen Börsen zum Wochenschluss nochmals Gewinne verbuchen. Im Wochenvergleich lagen alle wichtigen Indizes deutlich im Plus: DAX +2.21%; FTSE100
Angesichts der deutlichen Kursanstiege in den vergangenen Wochen schätzen wir die Wahrscheinlichkeit einer Konsolidierungsphase für die nächste Woche als erhöht ein.
Asien: Der schwache Dollarkurs sorgte auf den asiatischen Aktienmärkten nach den Gewinnen in der letzten Woche für Kursverluste zu Wochenbeginn und belastete vor allem Exporttitel. Laut Analysten sorgten weiters die guten Arbeitsmarktdaten vom Freitag für Verunsicherung, da gute US-Wirtschaftsaussichten eine höhere Ölnachfrage bedeuten und damit auf einen langfristig hohen Ölpreis schließen lassen, und damit Automobil- und Mineralölkonzerne belasten würden. Insgesamt war der Handel bis zur Veröffentlichung der Zinsentscheidung und wichtiger japanischer Konjunkturdaten sehr ruhig. Nach gefallener Zinsentscheidung und schwachen Konjunkturdaten verlor der Nikkei 225 am Donnerstag deutlich an Boden, konnten die Verluste jedoch zum Wochenschluss nach positiven US-Vorgaben wieder wettmachen und so im Wochenvergleich nur leicht schwächer schließen.
Anleihemärkte & Währungen
Überraschend positive Arbeitsmarktdaten - deutlicher Anstieg der neu geschaffenen Stellen - vom Freitag, ließen wohl jeden Zweifel über keine Zinserhöhung der FED wegfallen und die Renditen deutlich ansteigen. Der wie erwartet erfolgte Zinsschritt und eine weiterhin optimistische Einschätzung der FED zur US-Konjunktur-entwicklung sorgten gepaart mit einer moderaten Inflationseinschätzung für Renditeaufschläge in allen Laufzeiten über die ganze Woche hinweg. Die in ihrer Stellungnahme wie erwartet eingetroffene Widerlegung des zuletzt aufkommenden Konjunkturpessimismus, das gesunkene Handelsbilanzdefizit und weiter sinkende Ölpreise waren dabei entscheidend für die Richtungsvorgabe an den Anleihenmärkten.
Besorgnis der Anleger über das US-Leistungs- und Handelsbilanzdefizit haben den Euro erstmals seit der Einführung der Gemeinschaftswährung über die 1.30er Marke klettern lassen. Der für den Abbau des Handelsbilanzdefizits notwendige schwache US-Dollar zeigte mit der Veröffentlichung einer verbesserten US-Handelsbilanz - das Defizit hat sich nach Rekordexporten verringert - erste Auswirkungen. Bezüglich des Leistungsbilanzdefizits halten wir nach der Wiederwahl George Bushs eine alsbaldige Reduzierung für weniger wahrscheinlich und sehen dieses weiterhin als Hauptlast für den Euro. Für die zukünftige Entwicklung des EUR/USD bleibt damit das US-Doppeldefizit weiterhin entscheidend.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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