Kommentar
15:36 Uhr, 13.09.2004

Börsen tendieren uneinheitlich

Momentan kann man sicherlich berechtigt fragen, ob sich die Aktienmärkte in einer Art Sommerloch befinden. In der vergangenen Woche sah es freilich ganz danach aus - wäre da nicht der Freitag gewesen. So nahm der deutsche Leitindex DAX Schwung auf die psychologisch wichtige Marke von 3900 Punkten. Getragen wurde er durch die Technologiewerte, die von einem positiven Ausblick von Nokia profitieren konnten. Obgleich sich die technische Situation an der Wallstreet ebenfalls entspannt hat, wäre es noch zu früh von einer "bullischen" Grundstimmung zu sprechen. Was dem Markt im Moment fehlt ist ein eindeutiger Trend, an dem sich die Investoren orientieren können. Das ist unter anderem auf die heterogenen Konjunkturdaten zurückzuführen. Zugleich sollten Investoren beachten, dass der September historisch gesehen der schlechteste Börsenmonat ist. Dieser fängt meist rasant an, um danach wieder zurück zu fallen. Es bleibt somit abzuwarten, ob die Erholungstendenzen wirklich nachhaltig sind.

Auch die Bewertungen von einigen Technologietiteln in den USA scheinen derzeit recht ambitioniert zu sein, so dass aus fundamentaler Sicht von "Schnäppchen" häufig keine Rede mehr sein kann. "Der erneute Antrag von US Airways auf Gläubigerschutz nach Chapter 11, wird auch den Kurs von anderen US Fluggesellschaften beeinträchtigen", meint ADIG-Fondsmanager Klaus Breil. Auf konjunkturelle Daten muss auch in dieser Woche nicht verzichtet werden: "Morgen werden in den USA die Einzelhandelsumsätze für August veröffentlicht", so der US-Experte. "Die Mehrheit der Marktteilnehmer geht von einem leichten Rückgang aus." Am Donnerstag folgen die Verbraucherpreise. Dann werden mit dem Philly-Fed Index auch Daten über das Verarbeitende Gewerbe bekannt gegeben. Zum Wochenschluss gibt die Uni Michigan noch einen ersten Ausblick auf das Verbrauchervertrauen im September. Die Konsensus Schätzungen belaufen sich hierbei auf 97,0 Punkten und liegen damit leicht über dem Vormonatswert. Relativ ruhig bleibt es weiterhin auf der Unternehmensebene: Lediglich das Softwareunternehmen Oracle legte seine Quartalszahlen vor.

Im Euroland dürfte sowohl die Industrieproduktion als auch der ZEW Konjunkturindikator für Deutschland im Mittelpunkt des Interesses stehen. Halbjahresergebnisse kommen von Vivendi, LVMH und der Corus Group.

Wenig bedeutsame Konjunkturdaten kommen in den folgenden Handelstagen aus Japan. Erwähnenswert ist lediglich die Industrieproduktion und der Leading Economic Index (Juli). Bei letzterem wird ein Rückgang von 66,7% auf 63,6 % prognostiziert.

Zur Wochenmitte findet außerdem das Treffen der erdölexportierenden Länder (Opec) statt. Auf dem Programm steht eine neuerliche Ausweitung der Fördermenge. Allerdings scheinen die Mitgliedstaaten an einer damit verbundenen Preissenkung nicht wirklich interessiert zu sein. Vielmehr drängen einige auf eine Anhebung der Bandbreite. Es dürfte folglich keine spürbaren Impulse für die Aktienmärkte geben.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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