Börsen-Profis nehmen Geld vom Tisch
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Die Bank of America befragt regelmäßig die weltweite Fondsmanager-Elite nach ihren Aussichten für Markt und Wirtschaft. An der jüngsten "Fund Manager Survey" nahmen insgesamt 430 Fondsmanager teil, die zusammen 1,4 Billionen Dollar an Anlagegeldern verwalten.
Ein Ergebnis der Umfrage: Der Optimismus der Börsen-Profis in Bezug auf das Wachstum der Weltwirtschaft ist auf den niedrigsten Stand seit 18 Monaten gesunken. Der Index für Wachstumserwartungen sank auf netto minus sechs Prozent, was bedeutet, dass inzwischen mehr Fondsmanager eine schrumpfende als eine wachsende Weltwirtschaft in den kommenden Monaten erwarten. Damit wurde der niedrigste Stand nach dem Corona-Tief im März 2020 erreicht. Im März 2021 hatten hingegen noch netto 91 Prozent der Fondsmanager Wachstum erwartet.
Bei den Erwartungen in Bezug auf die globalen Unternehmensgewinne wurde im Oktober 2021 der niedrigste Stand seit Mai 2020 erreicht. Netto 51 Prozent der Fondsmanager glauben, dass die Gewinnmargen der Unternehmen abnehmen werden, nach nur 29 Prozent im September.
Deutlich zugenommen hat die Angst vor einer Stagflation, also einer Kombination aus niedrigem Wachstum und hoher Inflation. Inzwischen rechnen 34 Prozent der Befragten mit einer Stagflation, was einem Anstieg um 14 Prozentpunkte gegenüber der vorherigen Befragung entspricht. Mit 58 Prozent glaubt die Mehrheit der Fondsmanager zwar noch, dass sich die Inflation (wie von den Notenbanken propagiert) als "vorübergehend" erweisen wird, im Vormonat waren allerdings noch 69 Prozent dieser Meinung. Der Anteil der Befragten, die mit einer dauerhaft höheren Inflation rechnen, stieg von 28 Prozent auf 38 Prozent.
Inzwischen erwarten nur noch 24 Prozent der Fondsmanager, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins im kommenden Jahr nicht anheben wird. 44 Prozent rechnen mit einer Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkten und 24 Prozent sogar mit zwei Zinsschritten.
In Bezug auf die einzelnen Anlageklassen sind die Fondsmanager bei Anleihen so pessimistisch wie nie zuvor. So sagen inzwischen netto 80 Prozent der Fondsmanager, dass sie bei Anleihen untergewichtet sind. Bei Aktien blieb die Allokation mit einer Übergewichtung von netto 50 Prozent relativ hoch, während bei Rohstoffen (netto 28 Prozent der Fondsmanager übergewichtet) und bei Cash-Positionen (netto 27 Prozent übergewichtet) ein deutlicher Anstieg verzeichnet wurde. Bei Cash-Positionen war die Übergewichtung so hoch wie seit 12 Monaten nicht mehr.
Bei Aktien zeigt sich allerdings ein zweischneidiges Schwert. Während insgesamt die Allokation recht hoch blieb, verringerten Hedgefonds ihr Aktien-Exposure deutlich. Im Oktober sagten nur noch 26 Prozent der Hedgefonds-Manager, dass sie bei Aktien übergewichtet seien, nach 41 Prozent im September.
Deutlich mehr Geld steckten die befragten Fondsmanager in Energiewerte, Cash-Positionen, Bankaktien und Rohstoffe. Deutlich verringert wurden Positionen bei Aktien aus dem Gesundheitssektor, Anleihen, Basiskonsumgüterwerten und Industriepapieren.
Das mit Abstand größte Risiko für eine unerwartete Marktentwicklung sehen die befragten Fondsmanager in einer erhöhten Inflation. Ebenfalls häufig genannt bei der Frage nach dem größten "Tail Risk" wurden China, Spekulationsblasen und ein Tapering durch die US-Notenbank Fed.
Als den "most crowded trade" (also den "populärsten Trade" oder auch die "am stärksten gehypte Wette") betrachten die Fondsmanager weiter Long-Positionen bei US-Technologieaktien, gefolgt von ESG-Aktien und Short-Positionen auf China und Emerging Markets insgesamt.
Fazit: Die Fondsmanager sind mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung zwar so pessimistisch wie lange nicht, bleiben aber bei Aktien relativ stark übergewichtet. Zudem setzen die Fondsmanager verstärkt auf Rohstoffe und Cash-Positionen, während sie bei Anleihen (trotz des Konjunkturpessimismus) so negativ eingestellt sind wie nie zuvor. Hier spielt vor allem die deutlich gestiegene Angst vor einer länger anhaltenden und höheren Inflation und einem Zinsanstieg eine wichtige Rolle. Deutlich mehr Geld steckten die befragten Fondsmanager zuletzt in Energiewerte, Cash-Positionen, Bankaktien und Rohstoffe, während u.a. Aktien aus dem Gesundheitssektor und Anleihen unter deutlichem Verkaufsdruck standen.
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"Mit Magnesium und damit Aluminium wird es incl. Chipmangel die Autoindustrie hart treffen."
Die Auswirkungen sind nur deshalb hart, weil man unvorbereitet ist. Jeder Unternehmer ist es gewohnt, dass sich Dinge ändern und sein Geschäftsmodell anpassen muss. Diejenigen die davor die Augen verschließen wird es hart treffen. Das Holz z.B. knapp ist, ist eine Folge des Klimawandels. Es gibt viel Schadholz, aber zu wenig Qualtätsholz. Der Verzicht auf Fichte wird die Baukosten nach oben treiben. Der Chipmangel ist selbstverschuldet. Dresden war mal ein ertsklassiger Halbleiterstandort. Nun hat man den Anschluss verloren
Man sollte endlich aufhören über das Für und Wieder des Klimawandels zu reden, sondern die Dinge angehen. Gejammer nützt da wenig.
Mit Magnesium und damit Aluminium wird es incl. Chipmangel die Autoindustrie hart treffen. Bald haben wir Lieferzeiten wie für einen Trabbi in der DDR. Die Rohstoffe für Batterie und Co werden folgen. Die planwirtschaftlichen Fehler werden den Westen noch hart treffen. Mit der Politik der sogenannten Energiewende vernichten wir nicht nur Vermögen sondern treiben die Belastungen von CO2 unnötig in die Höhe da alles noch produziert werden muss. In 1 bis 2 Jahren werden wir erkennen müssen das alles was von der Politik getrieben wird gnadenlos scheitert.