Börsen können im Fokus der US-Wahl zulegen
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USA: Im Fokus der Anleger war die US-Präsidentschaftswahl das marktbestimmende Thema in dieser Woche. Im Vorfeld der US-Wahl bewegten sich die Kurse in einem Umfeld widersprüchlicher Wirtschaftsdaten - US-Auftragseingänge unerwartet schwächer bzw. ISM-Index stärker - innerhalb einer sehr engen Bandbreite seitwärts. Der rasche und relativ klare Sieg - Befürchtungen über einen möglicherweise unklaren Ausgang zeigten sich als unbegründet - für den amtierenden Präsidenten George W. Bush beflügelten die US-Börsen. Zusätzlich sorgten von Investoren positiv aufgenommene US-Öl-Lagerbestandsdaten für einen deutlich gesunkenen Ölpreis und damit für Unterstützung. Insgesamt konnten in diesem Umfeld vor allem "bushnahe" Branchen sowie konjunktursensitive Werte der Öl-, Rüstungs- und Pharmaindustrie überproportional profitieren. Als größte ökonomische Herausforderung für die neue US-Regierung wird von Analysten das Rekordhaushaltsdefizit, das trotz der konjunkturstützenden Haushaltspolitik Bush's unbedingt einer Konsolidierung bedarf, genannt. Deshalb halten wir eine genaue Beobachtung und Analyse der Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik in den nächsten Wochen vor neuen Investitionen für unerlässlich.
Europa: In einer nachrichtenreichen Woche konnten die europäischen Börsen im Gefolge der US-Börsen im Wochenverlauf geschlossen deutliche Gewinne verbuchen: DAX +2.07%, FTSE100 +1.84% und CAC40 +1.09%. Im Fokus der Anleger stand insbesondere die US-Präsidentschaftswahl, die im Vorfeld als Unsicherheitsfaktor - Erinnerungen an das Wahlchaos vor 4 Jahren wurden wach - galt. Nachdem sich jedoch bald ein relativ klarer Wahlsieg für den amtierenden Präsidenten George W. Bush abzeichnete, reagierten die europäischen Börsen mit Kursgewinnen. Nachdem dieser Unsicherheitsfaktor weg fiel. wendeten sich die Investoren nach Ansicht der Analysten wieder Fundamentaldaten zu, wie einer Flut von Quartalsberichten sowie dem sinkenden Ölpreis (innerhalb einer Woche um mehr als 10% gesunken und wieder deutlich unter der 50-$-Marke). Alles in allem zeigten die vorgelegten Daten ein gemischtes Bild der aktuellen Wirtschaft im europäischen Raum. Deshalb stehen wir dem europäischen Markt angesichts der dennoch hohen Energiekosten und dem starken Euro abwartend gegenüber.
Asien: Zum Wochenstart sorgte die überraschende Leitzinserhöhung Chinas - die erste seit neun Jahren - für Belastung bei exportorientierten Unternehmen. Ab dann stand das Börsengeschehen ganz im Zeichen der US-Präsidentschaftswahl, die im Vorfeld für Zurückhaltung und Nervosität bei den Investoren sorgte. Für Unterstützung und Entspannung an den asiatischen Aktienmärkten sorgte in dieser Phase der deutlich gesunkene Ölpreis. Als sich ein deutlicher und vor allem rasch ermittelter Wahlsieg Bush's abzeichnete, konnten die asiatischen Börsen deutliche Gewinne verbuchen, da nach Ansicht der Analysten nun die Unsicherheit in Bezug auf die US-Handels- und Währungspolitik beseitigt sei und die Aktienmärkte generell sehr empfindlich auf mögliche Kapitalabflüsse reagierten. Für die nächste Woche treten wieder Fundamentaldaten, wie Konjunkturdaten und Quartalszahlen japanischer Unternehmen in den Vordergrund. Wir rechnen für nächste Woche - in Anbetracht der Entspannung beim Ölpreis - für eine Fortsetzung der in der letzten Woche begonnenen Konsolidierungsphase.
Anleihemärkte & Währungen
Nachdem nun die Nervosität und Volatilität im Vorfeld der US-Wahl wegfällt, wird sich die Aufmerksamkeit im Anleihensegment in den nächsten Wochen wieder fundamentalen Rahmenbedingungen, sprich dem Ölpreis, dem US-Arbeitsmarkt, sowie der Fed-Sitzung in der nächsten Woche zuwenden. Die in dieser Woche veröffentlichten Konjunkturdaten zeigten kein klares Bild der US-Wirtschaft, dennoch gehen Analysten davon aus, das die FED den zuletzt aufgekommenen Konjunkturpessimismus in ihrer Erklärung in der nächsten Woche widerlegen wird. Zusätzlich könnte ein weiter sinkender Ölpreis die Zuversicht für die US-Konjunktur erhöhen und damit als treibende Kraft für die Zinsmärkte, die Renditen in die Höhe treiben.
Der Euro setzte in dieser Woche seinen Aufwärtstrend fort. Nachdem die Konjunkturdaten kein klares Bild zur US-Wirtschaft zeigten und der neue und alte Präsident Georg W. Bush heißt, zeigte der US-Dollar weitere Schwächen. Ein möglichen Fortführen der seit 2001 verfolgten Politik einer schwachen Währung durch die Bush-Administration, sowie deren Doppeldefizit (Leistungs- und Handelsbilanz) wurden von Analysten als Belastungsfaktoren genannt. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Abwertung des US-Dollars zur Ankurbelung der Exporte und die damit angestrebte Senkung des Handelsbilanzdefizits, schätzen wir dabei als höher ein. Ein weiterhin starker Euro ist zu erwarten.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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