BörseGo Interview mit Network Appliance
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Der Netzwerk-Datenlagerungs-Spezialist Networks Appliance hat im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 48,4 Millionen Dollar erzielt. Damit hat der Spezialist für Dateienverwaltung dreimal soviel Geld verdient wie im Vorjahr, als nur 15,8 Millionen Dollar erwirtschaftet werden konnten. Die Umsätze kletterten von 215 auf 275 Millionen Dollar. BörseGo.de unterhielt sich mit Johannes Kunz, dem Director Marketing EMEA bei Network Appliance, über die Quartalszahlen und die weitere Strategie des Unternehmens.
1) Wie bewerten Sie die aktuellen Ergebnisse?
Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Wir haben nicht nur zum achten Mal in Folge den Umsatz gesteigert, sondern haben auch den Nettogewinn von 15,8 Millionen auf 48,4 Millionen Dollar mehr als verdreifacht. Dieses Wachstum spiegelt unsere gute Kundenbindung, unser Service-Know-how und unseren Vertriebsschwerpunkt auf Großkunden wider. Letzteres belegt auch eine stattliche Liste mit Neukunden, darunter Bacardi, DHL International, die Hafenbehörde Antwerpen, die bekannteste französische Sportpublikation L'Equipe, National Instruments und Xerox.
2) NetApp hat vor zwei Wochen die Übernahme von Spinnaker Networks bekanntgegeben. Welche Vorteile sieht NetApp in dieser Akquisition?
Es bot sich die Gelegenheit Synergien zu nutzen, um unsere Vorstellungen eines Storage Grids schneller marktreif zu machen. Ähnlich einem Amaturenbrett verschaffen Storage Grids einen Komplettüberblick für das Management gespeicherter Daten, der über die heutigen Methoden der Storage-Virtualisierung weit hinausgeht. Spinnaker weist ein sehr großes Know-how bei Virtualisierungs- und Cluster-Technologien auf. Zusammen mit unserem Know-how können wir noch einfachere und kostengünstigere Daten-Management-Lösungen liefern, die gewissermaßen unser Markenzeichen sind. Und dies gilt natürlich auch für die NetApp Storage Grid-Architektur, die eine ideale Plattform für das Information Lifecycle Management der nächsten Generation sein wird.
3) Kann Network Appliance eine Erholung auf dem IT-Sektor allgemein und dem Storage-Markt im Speziellen feststellen?
Ohne eine allgemein gültige Aussage treffen zu wollen, denke ich, dass es Anlass zu vorsichtigem Optimismus gibt. Was NetApp im Speziellen betrifft, so verzeichnen wir mehr Nachfrage. Dies liegt natürlich zum einen an unseren Lösungen, zum anderen aber auch an einer Belebung der Ausgaben für Storage.
4) Die Konsolidierung auf dem Storage-Markt geht weiter. Wie sehen Sie diesen Trend und welche Pläne verfolgt Network Appliance in dieser Hinsicht?
Network Appliance verfolgt auch bei Akquisitionen eine klare Maxime. Wenn wir ein Unternehmen kaufen, so gibt dessen Technologie den Ausschlag. Hilft sie uns dabei, eigene Entwicklungen und Lösungen schneller auf den Markt zu bringen oder nicht? Wir hatten und haben kein Interesse daran, einen Mitbewerber lediglich aufgrund seines Umsatzes oder Marktanteils zu übernehmen.
5) NetApp hat im letzten Jahr durch seine FAS-Serie, die sich als Unified Storage-Systeme dank breiter Protokollunterstützung von Fibre Channel bis iSCSI in Umgebungen mit NAS und/oder SAN integrieren lassen, seine Einsatzgebiete drastisch erweitern können. Wie hat der Markt darauf reagiert?
iSCSI löst bei Herstellern und Anwendern gleichermaßen Begeisterung aus. Auch IDC beurteilt die Resonanz im Markt sehr positiv: Die für 2003 prognostizierten 15 Millionen US-Dollar Umsatz sollen sich bereits 2004 verdreifachen und sollen bis 2007 1,945 Milliarden erreicht haben. Kein Wunder, verheißt iSCSI doch die Konsolidierungsmöglichkeiten, Skalierbarkeit und Managementvorteile eines Storage Area Networks (SAN) ohne die Komplexität und Kostenlast von Fibre Channel. Unsere Erfahrung zeigt, dass dies keine Zukunftsmusik ist: Jedes zweite System unserer im September vorgestellten FAS200 Serie, das wir ausliefern, wurde mit iSCSI-Unterstützung bestellt.
6) Die Datenmengen werden auch weiterhin steigen: Welche Ziele wird Network Appliance in den nächsten Quartalen verfolgen?
Dazu habe ich kürzlich in der Computer Reseller News eine sehr anschauliche Zahl gelesen. Rechnet man den weltweiten Datenzuwachs im Jahr 2002 auf die Weltbevölkerung um, so hat jeder Mensch 800 Megabyte Daten zusätzlich produziert. Allein NetApp hat im vergangenen Quartal eine Datenspeicherkapazität von über 10 Petabyte ausgeliefert. Das Problem dabei ist jedoch weniger die immer größere Anhäufung von Storage, sondern dessen Organisation und Verwaltung. Jeder, der mit einem Computer arbeitet, weiß, dass er die wenigsten Dateien nutzt. Unabhängig von der Unternehmensgröße wird das Gros der Geschäftsdaten lediglich gespeichert für den Fall, dass sie eines Tages wieder gebraucht werden. Dazu kommt die zunehmende Regelung der Datenspeicherung durch den Gesetzgeber. Geschäftsvorgänge müssen auch noch nach Jahren belegbar sein. Dies setzt eine entsprechende Datenhaltung und Archivierung voraus. NetApp hat in den vergangenen sechs Monaten die Datensicherheits- und Compliance-Lösung SnapLock für regulierte Datenhaltung und dauerhafte Datenspeicherung erweitert. Mit SnapLock Enterprise stellen wir sicher, dass gespeicherte Daten und Geschäftsaufzeichnungen richtig, sicher, zugänglich und unverändert bleiben. Gebiete wie Enterprise Content Management oder Information Lifecycle Management werden immer wichtiger werden.
7) Nennen Sie uns DREI Gründe, warum Anleger die Network Appliance Aktie kaufen sollten.
Erstens sind wir in einem Wachstumsmarkt bestens positioniert. NetApp ist der anerkannte Marktführer bei Networked Storage und Content-Delivery-Networks.
Zweitens bietet unsere Technologie auch nach so wegweisenden Produkten - wie Nearline Storage, Unified Storage oder der iSCSI-Unterstützung - großen Spielraum und Fantasie für weitere Innovationen. Auch haben wir unser Softwaregeschäft kontinuierlich erweitert und erwirtschaften damit bereits 29 Prozent unseres Umsatzes.
Drittens avisieren wir für das nächste Quartal ein Umsatzwachstum von drei bis sieben Prozent und einen Gewinn pro Aktie von elf bis zwölf US-Cent. Übers Jahr gerechnet wären dies 24 bis 29 Prozent Wachstum - und das ist mehr als die Marktperformance.
Autor: BörseGO Research
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