BörseGo Interview mit Ariba
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Mit zunehmender Globalisierung und damit einhergehender Komplexität der Geschäftswelt kommt einer intelligenten Ausgabenverwaltung eine immer größere Bedeutung zu. Die Ariba, Inc. ist der führende Anbieter von Enterprise Spend Management (ESM)-Lösungen. Ariba unterstützt Unternehmen dabei, ihre Ausgabenverwaltung als Kernkompetenz zu entwickeln und durch den Einsatz von speziellen Software Lösungen eine deutliche Verbesserung des Betriebsergebnisses zu erzielen. Doch auch Ariba kam in der letzten Zeit in Bedrängnis. Dem Unternehmen drohte sogar zwischenzeitig der Rauswurf aus der Nasdaq.
Im abgelaufenen Geschäftsquartal konnte Ariba seine Verluste aus dem Vorjahr in Gewinne verwandeln. Wie es weitergeht, ob das Unternehmen nun für eine mögliche Übernahme offensteht und was die Schwerpunkte in der Unternehmensstrategie im neuen Geschäftsjahr sein werden wollten wir wissen. Hat Ariba jetzt den Turnaround geschafft?
Interview mit Herrn Peter Bernard, Director Marketing, Central Europe bei Ariba
Frage: Erklären Sie doch unseren Lesern in kurzen Worten, was ihr Unternehmen genau macht.
Antwort: Ariba unterstützt Unternehmen dabei, ihre Ausgaben effizient zu verwalten und dadurch Kosten zu sparen. Im Rahmen seiner "Enterprise Spend Management"-Strategie bietet das Unternehmen schwerpunktmässig Lösungen für die Bereiche (Beschaffungs-)Daten-Analyse (Ariba Analysis), eSourcing (Ariba Enterprise Sourcing) und eProcurement (Ariba Buyer) an. Darüberhinaus werden auch Lösungen für die Bereiche Contract Management, Invoicing, Category Management sowie Consulting-Leistungen für die Bereiche (Beschaffungs-)Strategie, Implementierung und Change Management angeboten.
Frage: Welche konkurrierenden Unternehmen bewegen sich in ihrem Marktsegment?
Antwort: Entsprechend dem jeweiligen Segment haben wir es mit unterschiedlichen Mitbewerbern zu tun - so sind es z.B. im Bereich eProcurement primär die ERP-Anbieter wie SAP, Peoplesoft und Oracle, im Bereich eSourcing eher Freemarkets und einige lokale Anbieter sowie im Bereich Analyse Unternehmen wie SAS und auch wieder die ERP-Anbieter
Frage: Oracle will PeopleSoft übernehmen. Wie beurteilen Sie die Situation? Welche Chancen räumen Sie dem feindlichen Übernahmeversuch Oracles ein? Welche Bedeutung hätte ein solcher Firmenzusammenschluss für ihr Unternehmen?
Antwort: Ich denke, dass hier sicher noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und PeopleSoft sich noch kräftig gegen die Übernahme von Oracle wehren wird. Und wie man sieht, wirkt sich das derzeit auch nicht unbedingt positiv auf die Geschäftsergebnisse - zumindest denen von Oracle - aus. Aus der Sicht von Ariba sehen wir dieser Sache ziemlich unbefangen entgegen - ob es nun zur Übernahme kommen sollte oder nicht.
Frage: Sehen Sie ihr Unternehmen im Zuge einer Konsolidierung in der Softwareindustrie als Übernahmeziel?
Antwort: Wenn man sich so die "Elefantenhochzeiten" der letzten Zeit ansieht (HP-Compaq, IBM-PWC), so muss man sagen, dass heute wohl kaum ein Unternehmen sich mit 100%iger Sicherheit von diesem Thema ausschliessen kann. Deswegen wäre es auch wohl von unserer Seite vermessen zu sagen, dass dies nie ein Thema für Ariba sein wird. Tatsache ist allerdings, dass gegenwärtig keine Gespräche mit anderen Firmen im Gange sind. Weder in der einen noch in der anderen Richtung.
Frage: Wie würden Sie die aktuelle Stimmung (Nachfrage, Konsolidierung) in ihrer Branche und für Ariba im Speziellen beschreiben?
Antwort: Die Wirtschaftslage bleibt nach wie vor angespannt und schwer prognostizierbar. Wir haben ein gutes letztes Quartal gehabt aber dafür war das Quartal davor nicht so zufriedenstellend. Von einer wirklichen Erholung kann man erst dann sprechen, wenn es drei, vier Quartale hintereinander Umsatzzuwächse gegeben hat.
Was wir allerdings sehr wohl in unserem Bereich beobachten, ist, dass Unternehmen mehr und mehr erkennen, dass der Einkauf künftig eine strategische Rolle einnehmen wird bzw. teilweise ja schon einnimmt. Dies wirkt sich zwar momentan erst etwas zaghaft auf den Umsatz bei Ariba aus, sehr wohl aber treten mehr und mehr Grossfirmen an uns heran und wollen mehr Informationen über unsere "Spend Management" Lösungen.
Frage: Ariba konnte im vierten Quartal vor Sonderbelastungen einen Verlust aus dem Vorjahr in einen Gewinn verwandeln. Hohe Abschreibungen belasteten jedoch das Nettoergebnis. Was war die Ursache für die Abschreibungen und sind diese im neuen Geschäftsjahr auch zu erwarten?
Antwort: Diese Abschreibungen sind noch Altlasten aus den in den Jahren 1999 und 2000 getätigten Akquisitionen von Tradex und Trading Dynamics. Mittlerweile sind diese Abschreibungen jedoch abgeschlossen und werden unser Nettoergebnis im kommenden Fiskaljahr nicht mehr beeinflussen.
Frage: Die Umsatzentwicklung in einem schwierigen Umfeld vom Geschäftsjahr 2002 auf 2003 war positiv. Würden Sie unseren Lesern anhand des Beispiels des Neukunden Gateway erklären, wie Ariba seine Umsätze bei diesem Auftrag generiert? Entstehen die größten Umsätze bei Vertragsabschluss oder über Lizenzzahlungen im Zeitraum der Vertragslaufzeit?
Antwort: --- habe leider zu wenig Informationen, um Ihnen diese Frage zufriedenstellend und richtig beantworten zu können!
Frage: Was sind die Hauptziele Aribas im neuen Geschäftsjahr?
Antwort: Die Hauptziele von Ariba sind im kommenden Jahr einerseits in der profitablen Zone zu bleiben und andererseits auch umsatzmässig etwas zu wachsen. Weiters wollen wir natürlich unsere weltweite Marktführerschaft in den Bereichen eProcurement und eSourcing erfolgreich verteidigen.
Vielen Dank Herr Bernard, dass Sie sich für das Interview Zeit genommen haben.
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