BörseGo 33-2001
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Biotech: Unbeeindruckt von den Attacken?
Asiatische Investoren und Analysten gehen davon aus, dass Biotech-Aktien von den terroristischen Anschlägen in den USA keinen großen Kursverlust erleiden würden.
Die Begründung: Die Menschen werden auch weiterhin in ihre Gesundheit investieren, die Anschläge haben rein wirtschaftlich geringen Schaden auf den Sektor, so die Meinung der Analysten.
Der Nikkei Pharmaceuticals stieg in den vergangenen drei Handelssessions seit Dienstag um 7.2%, was dem Nikkei 225 zu einem Zugewinn in der gleichen Periode von 4.2% verhalf.
Besonders die Aktien von Takeda Chemical Industries, Eisai und Yamanouchi Pharmaceutical halfen dem Index zu seinen Zugewinnen.
Takeda Chemical, der größte Medikamenten-Hersteller Japans, stieg um 6.7% auf 4,930 Yen, Eisai stieg um 13.1% und Yamanouchi gewann 7.1% hinzu.
Viele gehen davon aus, dass der Biotech-Sektor das nächste große Boom-Segment sein wird, sobald sich die Märkte wieder erholen.
"Die meisten Biotech-Unternehmen arbeiten mit den großen pharmazeutischen Unternehmen zusammen. Somit konzentrieren wir uns auf diese, da sie von einem Boom im Biotech-Sektor partizipieren werden," so Christopher Andrews von Citigroup Asset Management.
Analysten / Experten: Einschätzung der Börse I
Übereinstimmend haben Volkswirte und Analysten aus Europa und den USA heute erklärt, daß nach den jüngsten Terroranschlägen einerseits die Chancen auf weitere Zinssenkungen durch FED und EZB größer geworden sind, angesichts des stark gestiegenen Ölpreisen aber auch die wirtschaftlichen Risiken zugenommen hätten. Mit einer "baldigen weiteren Leitzinssenkung möglicherweise vor dem amerikanischen Offenmarktausschusstreffen am 2.Oktober" rechnet der Volkswirt Uwe Angenendt von der BHF-Bank. Nach seiner Prognose werden die US-Tagesgeldzinsen um weitere 50 Basispunkte zurückgenommen, die EZB könnte dem wenig später folgen. Dieser Ansicht schloß sich sein Kollege Christoph Hausen von der Commerzbank teilweise an. Dieser erklärte, selbst auch von fallenden US-Zinsen auszugehen, er halte es aber auch wahrscheinlich, daß die EZB die "Politik der ruhigen Hand" weiterführen könne. Die EZB hätte neben der Zinspolitik genügend Mittel zur Verfügung, um kurzfristig angemessen reagieren zu können, so Hausen. Das Risiko, daß die US-Wirtschaft in eine Rezession abdriften könne, bezifferte Hausen auf weniger als 50%. Dem schloß sich auch der Präsident des Münchener Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo, Hans-Werner Sinn, an. Beide waren sich aber darüber einig, daß sich der erwartete Konjunkturaufschwung in den USA verzögern werde. Von einer erhöhten weltweiten Rezessionsgefahr sprach dagegen der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Rüdiger Pohl.
Britt Beemer, Vorsitzender von America's Research Group, glaubt, dass die Verbraucher für etwa 2 Wochen nichts ausgeben werden und danach weit weniger risikoreich agieren werden. Bei Luxusgütern erwarte er eine Verzögerung von bis zu einem Monat.
Der Deutsche Bank Chefvolkswirt Norbert Walter fordert von der Europäischen Zentralbank eine Zinssenkung, um den Konsum zu stimulieren. Der bekannte Ökonom sieht das Verbrauchervertrauen und in der Folge die Konsumausgaben in Folge der Terroranschläge schwer beschädigt. Im vierten Quartal rechnet der Volkswirt mit negativem Wirtschaftswachstum in den USA, eine Rezession sei sehr wahrscheinlich. In einem Radio Interview weíst er auch auf die Auswirkungen einer Zurückhaltung der amerikanischen Konsumenten auf die europäische Wirtschaft hin. So dürften die deutschen Exporte in die USA beeinträchtigt werden.
Diese Befürchtung - Bunkermentalität - äußert der Managing Director von PIMCO, Bill Gross, der daher die Gefahr einer weltweiten Rezession als erheblich erhöht einstuft. Die Menschen werden in der nächsten Zeit weniger reisen, weniger Kinobesuche machen und mehr zu Hause bleiben. Die Gefahr, dass der Konsum wegbreche, besteht nach Aussage des Marktbeobachters. Des weiteren ist er der Meinung, dass die Chance einer zwischenzeitlichen (außerhalb der regulären Sitzungen) Zinssenkung durch die FED groß sei - vor allem, wenn es zu einem Einbruch der Aktienkurse bei Börsen-Wiedereröffnung komme, so Gross.
Belgiens Finanzminister, dessen Land die aktuelle EU Präsidentschaft innehat, ist der Meinung, dass der Terroranschlag nur einen verhältnismäßig geringen Einfluss auf das europäische Wachstum haben dürfte. Gleichzeitig dürfte jedoch die Wachstumsprognose von 2,0% für dieses Jahr in der EU nicht mehr zu halten sein.
Nach einer Internet Umfrage von Harris Interactive beabsichtigen die US Bürger nicht ihre Investitionsentscheidungen oder Ausgabeplanungen durch den Terroranschlag beeinflussen zu lassen. Nur die Einstellung zu Reisen und Flügen könnte sich ändern. Auffällig ist die hohe Differenz zwischen den Erwartungen der Menschen, dass die Aktienkurs stark fallen (42%) und leicht fallen (37%) werden und der Angabe, dass nur 1% der Befragten eigene Aktienverkäufe planen. Andererseits geben 51% der Befragten an, dass Aktien das schlechteste Investment sei.
Der bekannte Analyst Ed Kerschner von der UBS Warburg hat heute erklärt, daß er sein Jahrsendkursziel des S&P 500 für das Jahr 2002 von 1835 Punkten auf 1570 Punkten revidiert habe. Als Grund nannte er einen erwarteten wirtschaftlichen Rückschlag nach den Terrorakten. Insbesondere könnten die Attacken zu einem schwächeren Wirtschaftswachstum, geringeren Unternehmensgewinnen, einem schwachem Dollar und geringeren Haushaltsüberschüssen führen, so Kerschner. Besonders betroffen von der Anschlagserie seien die Bereiche der Versicherungen und der Fluggesellschaften und die Hotelindustrie, ebenso wie der Einzelhandel, der unter dem zurückgehenden Konsumentenvertrauen leiden könnte. Profitieren von den schockierenden Ereignissen, die nach Ansicht vieler die Welt verändert haben, könnten die Rüstungsindustrie und Unternehmen, die Sicherheitsgeräte herstellen, glaubt Kerschner. Investoren sollen nach Ansicht des Experten die Ruhe bewahren und nicht die Nerven verlieren. Der Aktienmarkt sei nach wie vor "signifikant unterbewertet", daran ändere sich nichts. Aus diesem Grund bleibe Kerschner bullisch eingestellt.
Geschlossen haben Fondsmanager und Analysten in den letzten beiden Tagen Anleger dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren und die weitere Entwicklung der Lage abzuwarten. Auf keinen Fall solle man sich in dieser Situation zu Panikverkäufen hinreißen lassen, auch wenn das Minus in den Depots größer geworden ist. "Wir gehen davon aus, dass die Anschläge nur einen temporären Effekt auf die Aktienmärkte haben", erklärte Jochen Mathee, Fondsmanager bei Invesco Asset Management am Donnerstag. Kurzfristig werde es zwar starke Kursschwankungen geben, eine eindeutige Tendenz nach unten sei nicht auszumachen, wenngleich eine Einschätzung schwierig bleibe: "Die Meinungen der Analysten über die Auswirkungen gehen auseinander. Zwischen minus fünf bis plus fünf Prozent scheint alles drin zu sein", sagte Mathee weiter. Weitere Fondsmanager erklärten, momentan vornehmlich auf defensive Werte zu setzen und die Finger von Hochspekulativem zu lassen. Auch mit Technologiewerten sei man derzeit nicht allzu gut beraten, so eine weit verbreitete Meinung. Für die nächsten Monate bleibe es wichtig, daß in den USA das Verbrauchervertrauen stabil gehalten werden könne. Sollte dieses wegbrechen, stünden der US- und damit auch der Weltwirtschaft harte Zeiten bevor. Nach den letzten Berichten über das Verbrauchervertrauen gibt es aktuell erhöhten Anlaß zur Sorge, daß die Konsumentenausgaben in dem kommenden Monaten als Konjunkturmotor der USA tatsächlich schwächeln könnten (BörseGo berichtete). Sollte dies tatsächlich eintreten, sind sich Experten sicher, dann hätte man die Tiefstände in den Märkten womöglich noch nicht gesehen. Insbesondere Technologiewerte und Zykliker würde es dabei dann erneut heftig erwischen.
Nach den Aussagen des leitenden Fondsmanagers Klaus Martini der größten deutschen Fondsgesellschaft DWS, eines Tochterunternehmens den Deutschen Bank AG, werde die jüngste Terrorwelle in den USA den weltweiten Wirtschaftsaufschwung um ein bis zwei Quartale in die Zukunft verschieben. Dennoch hätten sein Fonds, die fast 90 Milliarden Euro verwalten würden, in dieser Woche ihre Cashpositionen heruntergefahren und seien in die Aktienmärkte eingestiegen. Als Grund nannte man die niedrige Bewertung und die Tatsache, daß viele Dinge bereits in den Aktien eingepreist seien, so der Aktienexperte. Auch erwarte Martini keine allzu großen Kursverluste bei amerikanischen Aktien, wenn die dortigen Börsen wieder öffnen würden. Die Lage habe sich bereits wieder etwas beruhigt.
Keinen Anlass zur Besorgnis sieht der US-Finanzminister Paul O'Neill für die US-Wirtschaft angesichts der jüngsten Terrorakte. "Die Aussichten für unsere Wirtschaft, insbesondere auf den bevorstehenden wirtschaftlichen Aufschwung, bleiben unverändert", erklärte er heute. Kurzfristig sehe er zwar Risiken, aber das ändere mittelfristig nichts an den guten Konjunkturaussichten.
Anlass zur Hoffnung auf einen möglicherweise dauerhaft niedrig bleibenden Ölpreis gab die OPEC am späten Mittwoch abend, in dem sie durch ihren Präsidenten Chakib Khelil verlauten ließ, den weltweiten Ölbedarf nach den Terrorakten in den USA decken zu wollen. Khelil berichtete auf einer Pressekonferenz, daß der Anstieg um 15% in den letzten Stunden auf eine "spekulative Reaktion" zurückzuführen sei, die durch die Wirren und die allgemeine Unsicherheit hervorgerufen wurde. Aus diesem Grund sollten die Preise in den nächsten Tagen wieder zurückgehen, mittelfristig peile man die Marke von 25 $/Barrel an, so Khelil. Die OPEC werde alles mögliche tun, um die Stabilität der Märkte beizubehalten.
Sonderregeln für Eröffnung der US Börsen
Die US Börsenaussicht SEC (Securities and Exchange Commission) hat für die erstmalige Eröffnung der US Börsen am Montag einige Sonderregeln erlassen, um möglichen Kursturbulenzen entgegenzuwirken. Die Restriktionen bzgl. Zeitintervallen und Volumina bei Aktienrückkäufen werden außer Kraft gesetzt. Unternehmen soll so Anreiz geschaffen werden, sofort in größerem Umfang Aktienrückkaufprogramme zu starten. Cisco Systems hat bereits angekündigt, Aktien im Wert von 3 Mrd. US $ zurückzukaufen. Darüber hinaus gestatten die nun greifenden Bestimmungen Fondsgesellschaften Kapital von ihnen verbundenen Partnern aufzunehmen oder umgekehrt diesen Kapital zukommen zu lassen. Die sonst geltenden Auflagen für Board-Meetings innerhalb der Fondsgesellschaften werden außer Kraft gesetzt.
Ferner wird Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gestattet den Unternehmen buchhalterisch und datentechnisch auszuhelfen, die ihren Sitz im Einzugsgebiets des World Trade Centers hatten.
Nach dem Anschlag: Wohnungsnot in New York?
Mit der Suche nach den vermissten Mitarbeitern stehen Unternehmen nach den katastrophalen Anschlägen in New York vor einem weiteren Problem: Der Suche nach neuem Büroraum. Die Anschläge, die beide Zwillingstürme des World Trade Centers und auch das umliegende Gebiet des Südteils Manhattans in Schutt und Asche legten, zerstörten 40 Mio. Quadratmeter an hochtechnisiertem Büroraum.
Gerade die Vernetzung, die eine schnelle Verbindung zum Internet garantierte, und die perfekte Lage im Finanzdistrikt New Yorks, lockte große Technologie- und Finanzunternehmen an.
Die Unternehmen, die die Büroräume im den Zwillingstürmen geleased hatten, befürchten nun raketenhaft ansteigende Kosten.
Darüber hinaus ist in New York und besonders in der näheren Umgebung von New York kein vergleichbares Umfeld zu finden.
Damit geht ein weiteres schwerwiegendes Problem einher: Der Ruf von Manhattan als Finanzzentrum der USA und auch der Welt könnte verloren gehen, wenn zuviele Unternehmen ihre Büros nach außerhalb verlegen.
Zum Beispiel wird der in New York ansässige Versicherer Aon, der "den Großteil" der 1100 Mitarbeiter, die im World Trade Center arbeiteten, lokalisieren konnte, wird sich außerhalb von New York nach neuen Niederlassungen umschauen.
American Express, dessen 4000 Mitarbeiter erfolgreich aus dem WTC fliehen konnten, wird der Suche nach neuen Büroräumen "Top-Priorität" einräumen.
Zu weiteren großen Mietern gehören AT&T (51. Stockwerk), die Bank of America (Stockwerke 9-11 & 81), Cantor Fitzgerald (Stockwerke 101-105) sowie die Rechtsanwaltskanzlei Brown & Wood (Stockwerke 54 & 56-59).
Wirtschaftsdaten
Anträge auf Arbeitslosenhilfe
Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der vergangenen Woche nochmals deutlich um 21.000 auf 431.000. Einer Reuters Umfrage zufolge wurden nur 404.000 erwartet.
Der 4-Wochen Durchschnitt stieg letzten Woche von 399.500 auf 411.000, was das höchste Level seit dem 14 Juli bedeutet. Diese Daten zeigen eine weiter anhaltende Schwäche im amerikanischen Arbeitsmarkt.
Importpreise
Lt. Labor Department fielen die Importpreise, obwohl Petroleum um 1,7% anstieg, im August um 0,1%, nachdem sie im Juli um 1,5% gefallen waren. Rechnet man das Erdöl aus den Daten heraus, fielen die Preise um 0,4%.
Die Faktoren für den Fall der Importpreise und somit auch eine sinkende Gefahr von Importinflation sind in den Sektoren Preise für unfertige Metallmaterialien, Papier und Chemie zu finden.
Konsumentenvertrauen
Wie aus einem heute veröffentlichten Bericht hervorgeht, ist das amerikanische Konsumentenvertrauen im September unerwartet stark eingebrochen. Dabei wurde dieser Bericht noch vor Bekanntwerden der Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon am Dienstag verfaßt. Erstellt wurde er von der Universität von Michigan, die in diesem den bekannten vorläufigen Konsumentenvertrauensindex des Monats September bekannt gegeben hat.
Dieser ist im September gegenüber dem August von 91,5 Indexpunkte auf 83,6 Indexpunkte abgefallen, was das tiefste Niveau in diesem Jahr bedeutet. Volkswirte hatten nur mit einem Abrutsch auf 90,8 Indexpunkte gerechnet.
Der aktuelle Konditionenindex, der die Stimmung der Verbraucher über die aktuelle Wirtschaftslage einfängt, ist zuletzt von 101,2 Indexpunkte im August auf 93,5 Indexpunkte im September abgerutscht. Der Erwartungsindex fiel zur gleichen Zeit von 85,2 Indexpunkte im August auf 77,2 Indexpunkte im September.
Der Bericht geht über die Zeitspanne vom 01.09. bis zum 10.09., einen Tag vor dem geschichtsträchtigen Terroranschlag. Experten hatten zuletzt ihre Besorgnis darüber geäußert, daß das Vertrauen nach der Anschlagserie weiter rapide einbrechen werde. Das US-Konsumentenvertrauen ist die gewichtigste Stütze der amerikanischen Wirtschaft, die sehr konsumorientiert ist.
Einzelhandelsumsatz
Der Einzelhandelsumsatz stieg im August um 0.3% nachdem die US-Bürger mit Steuerrückzahlungen beschenkt wurden. Laut dem Commerce Department in den USA sei dies der höchste Anstieg seit April des Jahres.
Automobilumsätze (-0.2%) ausgeklammert, konnte ein Anstieg um 0.5% gemessen werden.
Diese Zahlen liegen innerhalb der Erwartungen der Analysten, allerdings unterschreiten sie den Anstieg von 1%, der gemessen werden würde, hätten die Amerikaner direkt alle Steuerrückzahlungen auf einmal ausgegeben.
Der Umsatz an den Tankstellen in den Staaten stieg um 1.4%, da die Benzinpreise höher waren.
Der Umsatz in den Restaurants stieg um 1.2%.
Der Gesamtumsatz in den Läden, die hauptsächlich Merchandising-Produkte verkauften, stieg um 0.4%.
Produktion
Der Umsatz aus der industriellen Produktion, den Minen und der Versorger fiel im August um 0.8%, stärker als erwartet wurde.
Die Fabriken wurden in dem Berichtsmonat mit 76.2% genutzt, gegenüber 76.6%, vom Vormonat. Damit fällt die Kapazitätsauslastung auf ein Niveau, dass seit Juli 1983 nicht mehr gesehen wurde.
Die Industrieproduktion fiel den elften Monat in Folge, dass ist die längste Periode, seitdem John F. Kennedy Präsident war.
Der Umsatz aus dem herstellenden Gewerbe fiel um 1%, hauptsächlich durch einen Rückgang bei Pkws und PCs. Seit Ende 2000 ist die Computer-Produktion um 8% zurückgegangen.
News-Rückblick
Oracle - Quartalszahlen
Das weltweit zweitgrößte Softwareunternehmen Oracle Corp. meldete am späten Donnerstag abend, daß man die Analystenerwartungen im ersten Fiskalquartal schlagen konnte. So erwirtschaftete man einen Gewinn, der um 2% auf 510,6 Mio $ oder 9 Cents/Aktie gestiegen war. Analysten hatten nur mit 8 Cents/Aktie gerechnet. In erster Linie über einen starken Dienstleistungsbereich und strengen Kostenreduzierungen habe man ein solch gutes Ergebnis erzielen können, so das Unternehmen.
Der Umsatz ging im Jahresvergleich aber von 2,26 Milliarden $ auf 2,24 Milliarden $ zurück. Die Analystenkonferenz, die ursprünglich im Anschluß an die Zahlen statt finden sollte, verschob man angesichts der Ereignisse in New York auf nächste Woche.
Unabhängig von seinen Quartalszahlen für das erste Quartal berichtete das Softwareunternehmen Oracle heute, daß man mit Todd Beamer einen Top-Manager im Bereich Absatzwirtschaft verloren habe. Beamer war Passagier des Fluges United Airlines 93, das in der Nähe von Pennsylvania abgestürzt ist. Damit wurde er Opfer der Anschlagserie, der mehrere tausend US-Amerikaner zum Opfer gefallen sind.
"Er war so ein lebensfroher Mensch. Sehr engagiert in allen Bereichen und ein sehr guter Mitarbeiter. Wir sind bestürzt über seinen plötzlichen Tod", äußerte sich Oracle CEO Mark Jarvis.
Todd Beamer wurde nur 32 Jahre alt. Er hinterläßt zwei Kinder und eine schwangere Frau, die im Januar ihr drittes Kind gebären soll.
Oracle erklärte weiterhin, daß man sechs weitere Mitarbeiter seit Dienstag vermisse.
Cisco Systems - umfangreicher Aktienrückkauf
Das Netzwerk Unternehmen Cisco Systems beabsichtigt ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von $3 Mrd. in den kommenden 2 Jahren durchzuführen. Mit diesem Vorgehen will Cisco Systems nach Aussage von CFO Larry Carter das Vertrauen der Investoren in die Aktie stärken. Selbst sei man von den langfristig guten Aussichten des Unternehmens und der Industrie überzeugt, so Carter. Der Liquiditätsbestand des Unternehmens zum Ende des vierten Quartals beträgt $18,5 Milliarden.
Vitesse Semi. - Gewinnwarnung
Aufgrund von Verzögerungen bei den Bestellungen senkte Vitesse seine Prognosen für das vierte Quartal. So soll nun der Umsatz im Bereich 37-40 Mio. US-$ liegen, während frühere Schätzungen bei 50 Mio. US-$ lagen. Der Verlust soll demnach 12-15 Cents je Aktie betragen. Analysten gingen bisher von 9 Cents Verlust je Aktie und 49,6 Mio. US-$ Umsatz aus. Nach Angaben von Lou Tomasetta, Präsident und CEO von Vitesse, seien die Abbestellungen weiter gewachsen und hätten dadurch zu dieser Korrektur geführt.
Nokia - die nächste Umsatzwarnung im Mobilfunk
Nun reiht sich auch das führende Mobilfunk Unternehmen Nokia bei seinen Wettbewerbern ein und verkündet eine Umsatzwarnung. Spekulationen wurden bereits seit längerem im Markt umhergereicht, wobei auch mit einem Verfehlen des Gewinnziels gerechnet wurde (BoerseGo berichtete). Das Unternehmen beabsichtigt im dritten Quartal einen Umsatz zu erzielen, der um ca. 5% unterhalb Vorquartal Niveau`s liegen soll. Bisher wurde ein Wachstum von Null bis zu fünf Prozent erwartet.
Als Grund wird u.a. schwächer als erwartetes Wachstum der Netzwerk Division angegeben. Nokia plant jedoch weiterhin den erwarteten Gewinn pro Aktie von 0,14 bis 0,16 Euro pro Aktie zu erreichen, was positiv zu beurteilen ist.
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