BörseGo 30-2001
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Die Woche begann anfangs ruhig, als die Investoren auf die Zahlen von Cisco Systems warteten.
Am Montag waren einzelne positivere Analystenstimmen zu hören, die davon sprachen, dass sich die Situation nicht weiter verschlimmern könnte.
"Die Wahrscheinlichkeit einer Talsohle im Tech-Sektor wird höher," so Christine Callies von Merrill Lynch.
"Die Leute sehen das Glas nun als halb voll an, da die größten Enttäuschungen wohl hinter uns liegen und sequentielle (Quartal-zu-Quartal) Earnings-Vergleiche besser sind," so David Powers, Technologiestratege bei Edward Jones.
Er ist der Meinung, dass der Chipsektor einen Boden gefunden hat, die Lagerbestände seien ebenfalls auf verwaltbaren Niveaus angekommen.
Für weitere Aufregung sorgte Intel am Montag, indem der führende Prozessor-Fabrikant eine neue Runde des Preiskriegs einläutete. So soll z.B. der Preis für den High-End PIV 1.8 GHz von $562 auf $260 gesenkt werden. Seit dieser Ankündigung befanden sich die Papiere von Intel und AMD auf Talfahrt.
Zum "Cisco Day" gab es weitere bullishe Stimmen.
"Wir werden nun defensive Positionen gegen aggressivere austauschen. Wir versuchen, das Geld bestens anzulegen, so dass es für uns arbeitet," so Edward Jamieson, leitender Aktien Investment Stratege.
Die positiven Stimmen über die Zukunft konnten den Markt nicht beeindrucken. So gab mit TheGlobe.com ein weiterer Inet der alten Garde des Internets bekannt, am 15. August teilweise seine Türen zu schließen.
Im Tagesverlauf verbreitete sich erneut das Gerücht, Alan Greenspan könnte vor Ablauf seiner Kandidatur im Jahr 2004 das Handtuch werfen. Dieses Gerücht sollte sich aber bereits am nächsten Tag als nichtig erweisen, als die Fed dies offiziell dementierte.
Am Dienstag Abend konnte Cisco Systems die Schätzungen für das laufende Quartal von 2 cents Gewinn je Aktie erreichen, allerdings gab CEO John Chambers keinen klaren Ausblick auf die kommenden Quartale, was für Druck auf die Aktien von Cisco sorgte.
Am Mittwoch meldeten sich Jupiter Media Metrix zu Wort und senkten die Prognosen für den Advertising-Sektor. Jupiter erwartet für das laufende Jahr einen Ad-Umsatz in Höhe von $5.7 Mrd. anstatt ursprünglich $7.3 Mrd. Der Internet-Sektor konnte sich über diese Zahlen nicht freuen und kam weiter unter Druck. Zwei Tage hämmerte dann die Investmentbank Lehman Brothers auf den Sektor ein. Der zuständige Analyst Holly Becker teilte mit, dass unabhängige Forschungs-Gesellschaften ein Wachstum von 22% in diesem Segment vorhersagen, während der Analyst einen Rückgang des Umsatzes von 7% im Jahr 2001 erwartet.
Nur AOL Time Warner könne in diesem Umfeld besonders glänzen, wird um 30% wachsen und hat 50% Marktanteil, so Becker.
Am Mittwoch Abend meldete sich die Fed zu Wort und veröffentlichte das aktuelle Beige Book, indem ziemlich negativ über die Wirtschaft gesprochen wurde. Dies sollte die nächsten Tage weiter auf die Aktienmärkte drücken. Zum Wechsel auf den Donnerstag brachen die asiatischen Märkte ein, wo besonders Wireless-Werte in Japan stark unter Druck kamen, als ein Analyst von Nikko Salomon seine Kursziele senkte.
Am Donnerstag bekamen dann die Märkte in Europa eins auf den Deckel. Die Aktien von Vodafone, die bereits am Mittwoch um 4.5% abgaben, fielen am Donnerstag um weitere 3.5%. Die Aktien sind nahe einem Tief, dass seit 2 3/4 Jahren nicht mehr gesehen wurde. Andere Telekom-Unternehmen lagen ebenfalls auf der Verliererliste des FTSE 100 - Energis und COLT Telecom Group lagen mit über 6% im Minus.
Am Freitag veröffentlicht Jupiter Media Metrix eine Studie. Die Anzahl der Fortune 100 Unternehmen, die online werben, stieg auf 81 von 67 im Vorjahr, doch stieg die Anzahl der gebuchten Banner nur um 14%, ein großer Unterschied zum Anstieg um 54%, den der Rest der Unternehmen im Schnitt beantragte.
Wie bereits erwähnt, drückt am Freitag die Wortmeldung von Lehman Brothers zum Advertising-Sektor auf die Aktien im Internet-Segment.
Wirtschaftsdaten
Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe
Die Anzahl der Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche um 33,000 auf 385,000. Die Zahl der Vorwoche wurde von 346,000 auf 352,000 revidiert. Die Wall Street erwartete einen Anstieg auf 373,000.
Der Vierwochen-Durchschnitt fiel auf ein Tief, dass seit der letzten Woche im März diesen Jahres nicht mehr gesehen wurde und notiert bei 380,000 gegenüber 396,000 in der Woche zuvor.
Trim Tabs Fondsstudie
Laut dem Fonds-Beobachtungsinstitut Trim Tabs haben Fonds, die primär in US-Aktien investieren, in der vergangenen Woche $1 Mrd. an Kapitalmitteln verloren, in der Vorwoche betrugen die Mittelabflüsse noch $1.7 Mrd. Der S&P 500 fiel in der vergangenen Woche um 2.7% nach 2.1% Rückgang in der Vorwoche. Anleihenfonds erfuhren $900 Mio. an neuen Mitteln nach $1.3 Mrd. Kapitalzufluss in der Woche zuvor.
US-Produktivität
Die US-Produktivitäts-Zahlen fielen besser als erwartet aus und zeigen die positivste Indizierung innerhalb eines Jahres. Das Arbeitsamt gibt bekannt, dass die Produktivität der US-Arbeitnehmer im zweiten Quartal um 2.5% stieg - Analysten gingen von einem Anstieg um lediglich 1.5% aus. Im ersten Quartal ging die Produktivität um 1.2% zurück. Im Gesamtjahr 2000 stieg der Indikator um 6.3%.
Die Futures können sich nach Bekanntgabe dieser Daten erholen. Der Nasdaq 100 Future fällt um 7.5 Punkte, nachdem der Index um 14:14 Uhr noch um 17 Punkt im roten Bereich lag. Der S&P 500 Future stieg mittlerweile ins Plus und notiert 1.8 Punkte höher bei 1204.80 Zählern.
Lagerbestände
Wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte, fielen die Lagerbestände der Großhändler im Juni in erster Linie aufgrund eines Umsatzrückgangs bei langlebigen Gütern gegenüber dem Vormonat um 0,2% auf 302,3 Milliarden $. Im Mai hatten die Lagerbestände noch einen 0,3%igen Zuwachs gegenüber dem April erfahren.
Damit lag der tatsächliche Rückgang über den Prognosen von 0,1%, die Ökonomen Reuters gegenüber abgegeben hatten.
Die Großhandelsumsätze gingen dabei um 0,9% auf 226,83 Milliarden $ zurück, nach dem man im Vormonat einen Umsatzrückgang um 0,5% erfahren hatte. Überdurchschnittlich fielen die Umsatzzahlen bei langlebigen Wirtschaftsgütern, die einen Rückgang um 1,3% gegenüber 0,2% Rückgang im Mai hinnehmen mußten. Den größten Rückgang hatten dabei Elektronikprodukte und Güter für den Bürobedarf zu beklagen.
Die Umschlagshäufigkeit betrug zuletzt 1,33 im Juni nach 1,32 im Mai. Damit erreichte man den höchsten Stand seit Februar 1999, als 1,34 erreicht wurden.
Produzentenpreis Index Juli
Der Produzentenpreis Index fiel im Juli auf Grund fallender Energiepreise um 0,9% und somit stärker als die erwarteten 0,3%. Die Kernrate, ohne Nahrungsmittel und Energie, legte um 0,2% zu. Hier wurde ein Anstieg um 0,1% antizipiert. Der starke Fall des Index bedeutet für die FED grünes Licht, die Zinsen weiter zu senken, um die Nachfrage und die Investitionstätigkeit der Wirtschaft anzukurbeln.
Arbeitsmarkt Juli
Unternehmen gaben im Juli insgesamt 205,975 Entlassungen bekannt. Dies ist die höchste Indizierung in der 8 jährigen Geschichte, in der die Studie von Challenger, Gray & Christmas durchgeführt wurde.
Etwa die Hälfte der Entlassungen entstammten dem Telekom-, Computer- und Elektronik-Sektor.
Die Unternehmen in den Sektoren Industriegüter, Transport und Finanzen haben ebenfalls sehr viele Mitarbeiter entlassen.
Diese Entlassungen repräsentieren die schwachen Ausgaben im Sektor, besonders war dies ein Grund im Telekom-Equipment-Sektor.
"Die Zahlen zeichnen kein schönes Bild," so John Challenger, der Geschäftsführer der Forschungsgesellschaft.
Im Gesamtjahr 2001 wurden bisher 983,337 Mitarbeiter entlassen.
Analysten - die Woche im Résumé
Investmentbank: "ein typischer Downturn"
Die Investmentbank CSFB empfindet diesen Downturn als äusserst untypisch, da es sich bei den Ursachen zum einen um ein Überangebot und zum anderen um zu wenig Nachfrage handelt. CSFB ist zum jetzigen Zeitpunkt der Meinung, dass die Computerverkäufe sogar rückläufig sein werden und revidiert somit seine ursprüngliche Einschätzung eines Nullwachstums auf Negativwachstum. Auch für 2002 reduziert man die erwartete Wachstumsrate von 17% auf 10%.
Mit dem Sektor-Downgrade des Chip Equipment Segments und Downgrades zahlreicher Aktien aus dem Halbleiter Equipment und Halbleiterbereich (BoerseGo berichtete - Up/Downgrades), stösst die Investmentbank wiederum Diskussionen über die Länge des momentanen Downturns an. Das Brokerunternehmen ist der Meinung, dass man von einem Boden bei vielen Aktien noch 20-30% entfernt sei. Und sollte der Boden bereits gefunden sein, dürfte die Stärke des Aufschwungs und die Intensität der Nachfragebelebung nur enttäuschend verlaufen.
Als eine Ausnahme steht CSFB weiterhin zu seinem Buy Rating für Lam Research.
SG Cowen äußert sich zu den Exodus-Gerüchten
Die Investmentbank SG Cowen äußert sich zu den außergewöhnlichen Kursanstieg der Aktien von Exodus Communications. Die Aktien stiegen erst am gestrigen Mittwoch wieder um 11.65% auf $2.30.
Den Motor dieses Kursanstiegs - das Gerücht, Microsoft könnte in Exodus investieren oder gar ein Übernahmeangebot unterbreiten, hält man bei SG Cowen zwar für möglich, aber gleichzeitig sei dies unwahrscheinlich.
IBM, ein weiterer Interessent, über den gerüchteweise gesprochen wurde, könnte schon eher in Frage kommen, hieß es. EDS hat angekündigt, vorerst keine weiteren Akquisitionen durchführen zu wollen.
Der wahrscheinlichste Aufkäufer sei Cable & Wireless, so SG Cowen, die bereits Digital Island für $300 Mio. akquirierten.
Die großen Chartanalysten zum Marktgeschehen
Schenkt man den Analysten Glauben, die auf der New York Society of Security Analysts gesprochen haben, so sind wir und werden uns noch lange in einem "Stock Picker" Markt befinden, indem nur qualitativ gute Aktien nachhaltig steigen können.
Richard Bernstein, leitender Chartanalyst bei Merrill Lynch, geht davon aus, dass die Prognosen für die Zukunft immer noch zu optimistisch und zu unrealistisch sind, dazu gehöre auch die Annahme, dass die Fed nicht versagen könnte. Er fokussiert auf Qualitätsaktien, die seiner Meinung günstiger sind. Bernstein favorisiert die Sektoren Healthcare, Konsumenten-Massenprodukte, Versorgung, Luftfahrt/Verteidigung und "high quality" Finanzwerte.
Ralph Acampora, leitender Chartanalyst bei Prudential Securities, gab zum besten, dass der "stealth bull market" weiter anhalte, da sich einige Sektoren bereits jetzt erholen könnten. Er sieht eine Erholung des Marktes im nächsten Jahr. Acampora hält den Markt gegenwärtig für "angemessen bewertet" und er wird sich auf die Selektion der Aktien konzentrieren, anstatt das richtige Timing für den Einstieg zu finden.
Phil Roth, leitender Chartanalyst bei Morgan Stanley Dean Witter, fordert die Investoren dazu auf, sich auf eine langfristige Underperformance des Tech-Sektors vorzubereiten. Obwohl auch Roth zugibt, dass sich die Stimmung im Markt gebessert habe, sieht er keine baldige Hausse. "Es gibt da draussen viel zu viel Wohlbehagen."
US-Fonds: Konjunktur hat Boden ausgebildet
Die in den USA ansässige Vermögensverwaltungs-Gruppe Franklin Advisers teilen am Dienstag mit, in Zukunft aggressiver Aktien zu kaufen, da man in sechs Monaten eine Erholung der Fundamentals der US-Unternehmen sieht. Bisher war man Aktien gegenüber eher defensiv eingestellt.
"Wir werden nun defensive Positionen gegen aggressivere austauschen. Wir versuchen, das Geld bestens anzulegen, sodass es für uns arbeitet," so Edward Jamieson, leitender Aktien Investment Stratege.
"Wir versuchen auf die Bewertung zu achten, sobald wir eine Chance sehen, werden wir sie nutzen. Wenn wir nicht investieren, befürchten wir, bei einem plötzlichen Konjunkturaufschwung zu defensiv investiert zu sein."
Jamieson investiert primär in die Aktien kleiner und mittelständiger Unternehmen und verwaltet insgesamt $35 Mrd. in Assets.
Der Fondsverwalter teilte in einem Interview mit der britischen Nachrichtenagentur Reuters mit, dass einige Daten - wie die Immobilien- und LKW-Verkaufszahlen - darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft einen Boden gefunden habe.
Merrill Lynch: Die Situation wird besser
"Die Wahrscheinlichkeit einer Talsohle im Tech-Sektor wird höher," so Christine Callies von Merrill Lynch.
Sie merkt an, dass die Situation um die Auftragseingänge einen Boden gefunden hätte, eine Erholung gibt es bereits im Chips- und Kommunikations-Sektor.
Doch bleibt das Kommunikations-Equipment-Segment weiter schwach: "Die starken Ausgaben, die wir in den späten 1990ern sahen, sind vorbei - die Situation ist auf ein moderateres Level zurückgekehrt."
Sie empfiehlt den Investoren, wieder in Tech-Aktien zu investieren, da die Sektoren seit dem Q4´2000 durch Rotation abwechseln einen Boden fanden.
Die Analystin, die selbst keine Aktien halten darf, die empfohlen werden, empfiehlt die Akkumulation der Aktien von Dell Computer und Mercury Interactive.
Aktienmarkt: Sommerrallye möglich?
Während das Timing für eine Erholung der Börsen schwer zu bestimmen ist, glauben Fachleute, dass bessere Meldungen von Seiten der Unternehmen bestimmend dazu beitragen werden.
Obwohl der S&P 500 seit Mitte März gestiegen ist, ist der Fortschritt nur gering, und geprägt durch volatile Bewegungen der Indices, die durch die Earnings-Meldungen der Unternehmen geprägt wurden, die mitunter zu den schwächsten in 10 Jahren gehören.
Der Großteil der Nachrichten ist negativ. Eine Reihe von Tech-Unternehmen mussten hohe Abschreibungen verbuchen, und werden dies voraussichtlich auch noch im dritten Quartal tun, um in Zukunft weiter wachsen zu können.
Ein Umschwung der Earnings-Situation könnte noch länger als ursprünglich erwartet auf sich warten lassen. Thomson Financial/First Call erwartet im vierten Quartal im Durchschnitt stagnierendes Wachstum bei den Earnings der Unternehmen, zuvor war ein Wachstum von 12.6% erwartet worden.
"Die negativen Nachrichten aus diesem Jahr werden sich in noch bessere Nachrichten im nächsten Jahr verwandeln" so ein Händler.
Im September werden die Unternehmen erneut die Möglichkeit haben, Warnungen auszusprechen. Diese Periode wird als sehr wichtig angesehen, da hier eine Erholung bereits deutlich werden könnte.
Salomon Smith Barney: Intel weiter unter Druck
Die Analysten der Salomon Smith Barney geben bekannt, die "Channel Checks" hätten ergeben, dass der durchschnittliche Prozessor-Vertragspreis niedriger sein könnte, als die Investmentbank ursprünglich annahm.
Der zuständige Analyst Jonathan Joseph senkt seine Umsatzprognose für das laufende Quartal von $6.64 Mrd. auf $6.24 Mrd.
Im gegenwärtigen Quartal erwartet Joseph anstatt ursprünglich 11 cents je Aktie Gewinn nur noch 8 cents, im laufenden Geschäftsjahr wird Intel nur noch einen Gewinn je Anteilsschein in Höhe von 47 cents anstatt 54 cents erwirtschaften, schenkt man den Prognosen des Analysten Glauben.
Auch Lehman Brothers gab eine ähnliche Mitteilung an seine Kunden aus und warnte vor einer erhöhten Preisschlacht zwischen AMD und Intel.
Intel Corp. gab heute eine Meldung aus, in der man die neueste Runde des Preiskriegs gegen AMD einläutete.
Edward Jones: Das Glas ist halb voll
"Die Leute sehen das Glas nun als halb voll an, da die größten Enttäuschungen wohl hinter uns liegen und sequentielle (Quartal-zu-Quartal) Earnings-Vergleiche besser sind," so David Powers, Technologiestratege bei Edward Jones.
Er ist der Meinung, dass der Chipsektor einen Boden gefunden hat, und die Lagerbestände seien ebenfalls auf verwaltbaren Niveaus angekommen.
Powers ist der Meinung, dass die Halbleiter-Aktien bei einem eventuellen Anstieg der Tech-Sektoren als erstes steigen wird.
Auch Merrill Lynch schrieb in der vergangenen Woche in einer aktuellen Halbleiter-Studie, dass Chip-Aktien schrittgebend für eine Erholung des Tech-Sektors sein werden.
Sektoren wie Telekom-Equipment, so Powers, würden noch viel länger für eine Erholung brauchen.
Lehman: AOL kann sich gegen den Trend stellen
Der Analyst Holly Becker von Lehman Brothers ist der Meinung, dass die Prognosen für den Advertising-Sektor für 2001 immernoch "übermäßig aggressiv" seien.
Becker teilt mit, dass unabhängige Forschungs-Gesellschaften ein Wachstum von 22% in diesem Segment vorhersagen, während der Analyst einen Rückgang des Umsatzes von 7% im Jahr 2001 erwartet.
Im Jahr 2000 wird laut Becker eine Erholung eintreten, das Wachstum läge dann bei 20%, hieß es.
"Inmitten dieser Umgebung, hat sich AOL Time Warner als der klare Gewinner herausgestellt, wird um 30% wachsen und hat 50% Marktanteil," so Becker.
News-Rückblick
Cisco Systems erfüllt Erwartungen - Details
Der Umsatz lag bei $4.3 Mrd. - ein Rückgang um 25% gegenüber dem Vorjahresquartal. Cisco prognostizierte, dass der Umsatz sequentiell (Quartal-zu-Quartal) um 10% vom Q3 zurückgehen wird. Der Umsatz im Q3 lag bei $4.73 Mrd.
Laut der Pressemeldung befindet sich das Unternehmen "in einer frühen Stufe einer technologischen Revolution." Des weiteren habe sich der langfristige Ausblick für den Sektor nicht dramatisch geändert, hieß es.
Im abgelaufenen Q4 lag der operative Gewinn bei $163 Mio. oder 2 cents je Aktie nach $1.2 Mrd. oder 16 cents im Vorjahr. Dies ist ein Rückgang des Gewinns um 86%. Die Konsensschätzungen lagen bei 2 cents je Aktie Gewinn, die Whispernumbers lagen gar bei 3 cents.
Den Aufwand aus Goodwill-Abschreibungen und nicht wiederkehrenden Kosten eingeklammert, lag der Gewinn bei $7 Mio. oder auf einem break even pro Aktie, nach $796 Mio. oder 11 cents im Vorjahr. Dies ist ein Rückgang um 99%.
Die Lagerbestände fielen von $1.913 Mrd. auf $1.684 Mrd. Die Marge fiel auf 52.3% nach 54.5% im Vorquartal. Im zweiten Quartal war noch eine Marge in Höhe von 61.8% bekannt gegeben worden.
Die Periode von der Lieferung der Leistung bis zur Begleichung der Forderungen an den Kunden fielen durchschnittlich von 38 Tage auf 31 Tage.
Cisco stellt $288 Mio. für zweifelhafte Forderungen zurück, im Vorquartal lag diese Ziffer noch bei $150 Mio.
Während des Conference Calls teilt John Chambers, der Geschäftsführer von Cisco Systems mit, dass das Book/Bill Ratio über 1 im abgelaufenen Q4 lag, die kurzfristige Vorhersehbarkeit würde sich verbessern, langfristig sei der Versuch, eine Vorhersage zu machen, "herausfordernd."
In den USA, so Chambers, sei man kurz davor, "abzuheben," dem entgegen stünde ein weiterhin schwieriger Markt in Europa und Asien.
Die Auftragseingänge durch Enterprise Kunden seien gegenüber dem Vorquartal leicht gestiegen, die Orders durch Service Provider dagegen seien zurückgegangen.
Im Core Router Markt habe man im abgelaufenen Quartal dem Konkurrenten 5% an Marktanteilen abjagen können, so Chambers während dem Conference Call.
"Ich glaube, dass Produktivität das Versprechen des Internet ist, und wir sehen nur die Anfänge, wo sich Internet Anwendungen und Netzwerktechnologie auszahlt," so John Chambers. "Wir befinden uns in den ganz frühen Stadien einer technologischen Revolution und der long term Ausblick für den Sektor und für die Rolle, die Cisco darin spielt, haben sich nicht dramatisch verändert."
Auf Sicht von einem Jahr möchte Chambers $1 Mrd. an operativen Kosten einsparen, so ein Statement während des Conference Calls.
Solectron mit $2.7 Mrd. schwerer Akquisition
Solectron wird die kanadische C-Mac Industries für $2.7 Mrd. in Aktien übernehmen, um die eigene marktführende Position im Elektronik-Vertragshersteller-Markt zu verbessern. Dies berichtete das Wall Street Journal in der Online Ausgabe.
Das WSJ bezieht sich dabei auf Vorstandsmitglieder beider Unternehmen, die den Deal bereits abgesegnet hätten und diesen zu einem späteren Zeitpunkt im Laufe des Tages offiziell ankündigen werden.
Solectron wird 1.755 eigene Aktien für jede C-Mac Aktie ausgeben, daraus errechnet sich ein Premium von 33% auf den Schlusskurs von C-Mac von $22.67.
Der Geschäftsführer von Solectron Koichi Nishimura teilt mit, dass die Akquisition die Herstellung von elektronischen Komponenten und kühlschrankgroßer Telekom-Ausrüstung erleichtern wird, ein Schritt, der zur Diversifizierung der Produktpalette dient.
Konkurrenz für Intel? Agere & Huawei mit Allianz
Agere Systems schließt gibt am Montag bekannt, eine Allianz mit Huawei Telecommunications geschlossen zu haben. Eine neue Bedrohung für das Kommunikations Chip Geschäft von Intel?
Innerhalb der Bestimmungen des mit mehreren Millionen Dollar bewerteten Deals wird Huawei die Netzwerk-Prozessoren und anderes Netzwerk-Equipment von Agere benutzen. Beide Unternehmen werden des weiteren Chip-Produkte gemeinsam herstellen.
Intel setzt bisher auf Huawei. Das chinesische Unternehmen nutzt laut unbestätigten Quellen die Prozessoren von Intel.
Intel und Huawei betreiben auch zusammen ein Forschungslabor in China, wo beide Unternehmen zusammen neue Produkte erforschen.
Der Abschluss zwischen Agere und Huawei könnte den Einfluss von Intel auf die Chinesen negativ beeinflussen, so die Meinung von Analysten.
Intel plant wirklichen "Preishammer"
Mit einem neuen Preis-Hammer wird Intel lt. Lehman Brothers Analyst Daniel Niles aggressiv versuchen Marktanteile vom Konkurrenten AMD zurück zu gewinnen und läutet somit eine neue Runde im Preiskampf ein. Die Preissenkungen sollen am 26 August offiziell angekündigt oder aber schon effektiv wirksam werden. AMD konnte seinen Marktanteil im Chip-Markt in den letzten beiden Jahren von 13% auf 21% steigern.
So soll der Preis, neben Low-End Produkten, für den High-End PIV 1.8 GHz von $562 auf $260 gesenkt werden. Des weiteren seien auch zusätzliche Preisermässigungen im Oktober möglich, falls die Aktionen erfolgreich seien. Lt. Niles beginne der Preiskampf erst jetzt seine aggressive Phase. "Bisher habe man noch gar nichts gesehen", so Niles, Reduzierungen bis zu 50% sollen keine Seltenheit sein.
Jupiter Media Metrix: Neue Internet-Prognosen
Der Tumult im Internetsektor hat die Marktforschungsgesellschaft Jupiter Media Metrix dazu bewogen, die Wachstumsprognosen für einige Subsektoren wie Online Retailing und Online Advertising nach unten zu korrigieren.
Die langfristigen Wachstumsmotoren des Internet seien weiterhin intakt, obwohl die schwache US-Konjunktur, der Abschwung im Internet und die Wachstumsverlangsamung im gesamten Techsektor ein anderes Bild auf kurze bis mittelfristige Sicht zu zeichnen scheint, hieß es.
Der primäre Wachstumsgrund ist die anhaltende Adaption des Internet und die steigende Nutzung.
Online Retailing wird nach den neuen Schätzungen um Jahr 2005 $104 Mrd. Umsatz generieren können, dies sind 12% weniger als noch im Vorjahr.
Online Travel-Webseiten werden bis 2005 anstatt $33 Mrd. nur noch $25 Mrd. Umsatz generieren können, hieß es.
Online Advertising wird kurzfristig den größten Schaden nehmen, hieß es. Nachdem sich der Sektor erholt habe, wird hier auch nur ein langsameres Wachstum möglich sein. Genaue Daten wird die Forschungsgesellschaft auf der Ad Summit in dieser Woche veröffentlichen.
Die Umsätze im Online Brokerage Sektor werden ebenfalls nicht ohne Delle davonkommen. Man erwartet, dass die Umsatzziele für 2005 um ein Jahr nach hinten verschoben werden.
Handheld-Sektor: Compaq neue Nr. 2
Im zweiten Quartal ist die Anzahl der verkauften PDAs (personal digital assistants) sequentiell (Quartal-zu-Quartal) um 21% auf 2.79 Mio. Geräte zurückgegangen. Dies berichtet das Forschungsunternehmen Gartner.
Palm kann weiterhin die marktführende Position in den USA und weltweit - basierend auf der Anzahl der verkauften Einheiten - verteidigen, verlor aber seit Jahresanfang stark an Marktanteilen.
Compaq Computer konnte seinen Marktanteil seit dem ersten Quartal steigern. Dies sei hauptsächlich auf die starke Nachfrage von Unternehmen zurückzuführen.
Palm hat im zweiten Quartal rund 898,000 verkauft, im Q1 lag diese Zahl bei 1.79 Mio. Compaq konnte im gleichen Zeitraum 450,000 PDAs verkaufen nach 278,000 im Vorjahr.
Handspring fiel auf den dritten Platz zurück mit 300,000 verkauften PDAs, nach 565,000 im Vorquartal.
Dell & IBM: Marktposition im Server-Sektor gestärkt
Gartner Group Dataquest berichtet in einer aktuellen Studie, dass Dell Computer und IBM Marktanteile im Server-Geschäft im Q2 gewinnen konnten, während Sun Microsystems, Hewlett-Packard und andere Konkurrenten Rückschläge erlitten.
Dell und IBM konnten seit dem zweiten Quartal des Vorjahres in diesem Segment wachsen - um 28% bzw. 10%, Sun Micro verlor 15.4% und der Umsatz von HP ging um 10.6% zurück.
Gemessen an der Anzahl der verkauften Einheiten hatte Compaq die markführende Position mit 26.7% Marktanteil. Dell und IBM hatten einen Anteil von 18% bzw. 16.7%.
Weltweit wuchs der Gesamtumsatz im Server-Segment im Q2 um 0.7%.
PurchasePro.com - Prognosen deutlich verfehlt
PurchasePro weist für das abgelaufene Q2 einen pro forma Verlust in Höhe von $22.6 Mio. oder 31 cents je Aktie nach $7.1 Mio. oder 11 cents je Aktie im Jahr zuvor. Der Umsatz konnte auf $16.8 Mio. von $9.5 Mio. vergrößert werden.
Analysten erwarteten lediglich einen Verlust je Aktie in Höhe von 15 cents, die Whispernumber lag sogar bei optimistischen 6 cents je Aktie Gewinn.
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