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08:51 Uhr, 01.08.2001

BörseGo 28-2001

Der Nasdaq fiel in der vergangenen Woche um 0.1%, der S&P 500 stieg um 0.2% und der Dow Jones fiel um 0.4%.

Wirtschaftsdaten

Anlegeroptimismus im Juli auf Rekordtief gefallen

Die Experten des Investmenthauses UBS Warburg präsentierten heute der Öffentlichkeit Zahlen, nach denen der Anlegeroptimismus im Juli auf ein Rekordtief gefallen ist.

Zum einen seien Investoren beunruhigt darüber, daß sie ihre persönlichen Anlageziele auch in diesem Jahr nicht erreichen könnten, zum anderen mache sich die Sorge breit, daß die Steuererleichterungen im Rahmen der Fiskalpolitik nicht die gewünschten Effekte auf den Geldmarkt und die Wirtschaft hätten.

Der "Index of Investor Optimism" fiel so im Juli um 22 Punkte auf 82 Punkte, den tiefsten Stand seit Oktober 1996, als der Index in Form einer Umfrage eingeführt wurde.

Nach den Worten der Analysten von der UBS Warburg werden die Steuersenkungen allem Anschein nach nur eine begrenzte Auswirkung auf das Ausgabe- und Anlageverhalten zumindest der Befragten haben. Dennoch sei die Umfrage repräsentativ.

Unter den Befragten antworteten 42% (die Mehrzahl), sie würden das zusätzliche Geldkapital aus den Steuerrabatten sparen, während 29% es für Schuldenrückzahlungen verwenden wollten.
Nur 17% antworteten, sie würden das Geld für Käufe verwenden, lediglich 8% wollten es in die Kapitalmärkte investieren.

Verkäufe neuer Eigenheime Juni

Wie die Regierung am Freitag bekannt gab, sind die Verkäufe neuer Eigenheime im Juni in den USA gegenüber dem Vormonat leicht um 1,7% angestiegen und erreichten eine Gesamtzahl von 922 000 gegenüber 907 000 verkaufter Einheiten im Mai. Damit schlug man die Analystenschätzungen von 921 000 Einheiten leicht, aber unbedeutend. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet die Zahl einen 16,3%igen Anstieg, was den größten Zuwachs seit 1998 darstellt.

Die Regierung bezeichnete den Zustand des Immobiliensektors als "stabil" angesichts der schwachen Wirtschaft. FED-Chef Greenspan hatte am Mittwoch darauf hingewiesen, daß dieser Wirtschaftszweig für die US-Wirtschaft insgesamt und auch für den Aktienmarkt ein wichtiger Faktor darstelle, der nicht unterschätzt werden solle.

Verbrauchervertrauen

Nach der renommierten Studie der University of Michigan über das Verbrauchervertrauen, die als einer der wichtigsten Frühindikatoren des wirtschaftlichen Wohlergehens gilt, ist das Verbrauchervertrauen im Juli von 92,6 Indexpunkten im Juni auf 92,4 Punkte zuletzt leicht gefallen. Doch liegt man damit noch immer spürbar über dem Fünfjahrestief von 90,6 Punkten, das im Februar diesen Jahres erreicht worden war.

Zwar seien die Konsumenten optimistischer hinsichtlich der weiteren Aussichten der Wirtschaft, aber weniger zuversichtlich, was die aktuelle Lage anbetreffe. Der Index, der die aktuellen Konditionen mißt, fiel von 101,6 Punkte auf 98,6 Punkte.

Der "Erwartungsindex", die Zukunftskomponente des Gesamtindizes, stieg von 86,9 Punkte im Juni auf 88,4 Punkte an.

Auftragseingänge langlebiger Güter

Die Auftragseingänge von langlebigen Gütern (Kühlschränke, Flugzeuge, Autos...) fielen stark um 2% im Juni auf $184.11 Mrd. nach einem Anstieg um 2.7% im Mai. Dies teilt das Handelsministerium am Donnerstag mit. Ohne den volatilen Transport-Sektor waren 1.5% weniger Auftragseingänge im Juni zu beobachten. Die Wall Street erwartete lediglich einen Rückgang um 0.8%.

BIP Q2

Wie das US-Handelsministerium am Freitag bekannt gab, ist die US-Wirtschaft im zweiten Quartal mit 0,7% so langsam gewachsen wie schon acht Jahre nicht mehr. Das Wachstum lag damit sogar noch unter den Prognosen der Volkswirte, die von einem 0,8%igen Anstieg ausgegangen waren.

Während die Konsumentenausgaben um 2,1% zulegten, gingen die Unternehmensinvestitionen um 13,6% zurück, der stärkste Einbruch seit 1982! Die Lagerbestände reduzierten sich um 26,9 Milliarden $, die Importe fielen um 6,7% und auch die Exporte waren zuletzt 9,9% schwächer. Die Staatsausgaben letztlich konnten um 5,5% gesteigert werden.

Die meisten Ökonomen erwarten einen Wiederaufschwung der Wirtschaft im dritten Quartal, die durchschnittliche Wachstumsprognose beträgt aktuell 1,9%.

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in der vergangenen Woche um 51,000 auf 366,000 und machen somit den starken Anstieg der Vorwoche mehr als wett. Dies geht aus einer Veröffentlichung des Arbeitsministeriums in den USA hervor. Der Rückgang war der stärkste seit März, erwartet wurde lediglich ein Rückgang auf 405,000. Der Vierwochen-Durchschnitt, der die volatilen Bewegungen der einzelnen Wochen ausglättet, fiel um 6,250 auf. 409,000.

Die Kosten für Arbeit stiegen um zweiten Quartal in den USA um 0.9%, Ökonomen gingen von einem Anstieg um 1% aus. Dies berichtet das Arbeitsministerium in den USA am Donnerstag. Der schwächere Anstieg deutet auf eine geringere Inflation hin, hieß es. Der ECI stieg noch um 1.1% im ersten Quartal 2001.

Verkauf bestehender Eigenheime Juni

Der Verkauf bestehender Eigenheime erlebte im Juni einen Rückgang, präsentiert sich jedoch im Gegensatz zur übrigen Wirtschaft weiterhin stabil. Die Verkäufe fielen um 0,6% auf 5,33 Mio. nach 5,36 Mio. im Mai. Die Analysten hatten 5,30 Mio. Verkäufe geschätzt. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Einfamilienhäuser zeigte sich sogar nach $145.000 im Mai auf einem höheren Niveau bei $152.600 im Juni.

Einzelhandelsumsatz

Wieder einmal gemischt fielen die Einzelhandelsumsatzzahlen aus, die heute veröffentlicht wurden.

Zunächst meldete Instinet Redbook, daß die Umsätze im Juli gegenüber dem Juni um 1,3% angestiegen waren.

Die Bank of Tokyo-Mitsubishi schließlich berichtete, daß ihr Wochenindex um 0,5%
gefallen sei.

Beide Quellen sprachen von einem überproportionalen Umsatzzuwachs bei Discount-Einzelhändlern, während Großhandelsketten Umsatzanteile abgeben mußten.

Analysten - die Woche im Résumé

Chefstrategin: Aktien unmittelbar vor Bullenphase?

Nach Ansicht der US-Chefstrategin von Merrill Lynch, Christine Callies, steht der Aktienmarkt unmittelbar vor einer länger andauernden Bullenphase.

Die unberechenbaren Kursbewegungen seit Ende März seien eindeutige Indizien dafür, daß bald wieder ein Aufwärtstrend eingeleitet würde, so Callies.
Auch in der Vergangenheit habe sich gezeigt, daß große Kurschwankungen einem langfristigen Aufwärtstrendkanal vorausgegangen waren. Viele Anleger würden in dieser Zeit die Geduld verlieren und einen hervorragenden Einstiegspunkt so verpassen.

Die Träger dieser erwarteten Haussephase sollen aber nicht die Technologieaktien sein, die in den letzten Jahren diese Rolle gespielt haben. Vielmehr bevorzuge sie aktuell wirtschaftssensitive Bereiche wie die Zykliker aus dem Konsumbereich, Hersteller von Grundmaterialien und Unternehmen aus dem Sektor der Kapitalgüter.

In diesem Zusammenhang nannte die Strategin die Namen Boise Cascade, Boeing, AMR Corp., Caterpillar, Best Buy und Target.

Fed Minneapolis: Erholung bis Ende des Jahres

Gary Stern, Präsident der Zentralbank in Minneapolis, teilt dem thailändischen Independent Television mit, dass die Wirkungen der Zinssenkungen erst noch eintreten müssten, doch sehe er bereits eine Erholung der Wirtschaft in den USA.

"Es ist sehr schwierig, einen Zeitpunkt festzumachen, aber ich sehe bis Ende des Jahres eine Beschleunigung des Wachstums," so Stern.

Die US-Zentralbank führte am 27. Juni den sechsten Zinsschritt durch und senkte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3.75%.

"Wir haben die Zinssätze stark gesenkt und wir wissen, dass eine Wirkung auf die US-Wirtschaft erst nach einiger Zeit eintritt," so Stern weiter. "Ich denke, dass wir den Großteil der Auswirkungen noch sehen werden... doch will ich betonen, dass die Zins-sensitiven Sektoren sich sehr gut entwickeln."

Greenspan: Ende des Jahres gibt´s eine Erholung

Die Rede, die die Veröffentlichung des halbjährlichen Wirtschaftsberichtes begleitete, fand ihren Höhepunkt durch die Frage eines Rechtsanwaltes nach dem genauen Timing einer Erholung.

Der Fed-Chef Alan Greenspan zögerte erst, und gab dann überzeugt bekannt: "Wenn ich eine Vorhersage machen muss... bis Ende des Jahres sehen wir die Dinge in einem besseren Licht und auf jeden Fall im nächsten Jahr."

Doch zweifeln Fed-Beobachter die Ernsthaftigkeit dieser Aussage von Greenspan an. Er war es nämlich die vergangenen Monate gewesen, der immer wieder auf die Gefahren hinwies, wobei seine Kollegen schon längst positivere Töne von sich gaben.

"Die entscheidende Frage ist, wieviel Mittel haben wir noch, um die Wirtschaft zu stimulieren?" so Jan Hatzius, Analyst bei Goldman Sachs in New York.

Dieser Stimulus wird - so die Erwartungen der Analysten und Ökonomen - von den bisher sechs Zinssenkungen herrühren. Darüber hinaus wurden in der vergangenen Woche Steuerrückzahlungs-Checks im Gesamtwert von $600 Mio. als Teil des Steuersenkungsplanes des US-Präsidenten an die US-Bürger verschickt.

Greenspan: Wirtschaft weiter angeschlagen, aber..

FED Chairman Alan Greenspan lässt sich mit seinen Äusserungen, die US Wirtschaft sei bei weitem noch nicht über dem Berg, die Tür für weitere Zinssenkungen offen. Die Aussagen in der heutigen Ansprache stimmen im Grossen und Ganzen mit den Aussagen letzter Woche überein.

Die Indikatoren hätten sich zwar von schlecht auf gemischt verbessert, es bleibe jedoch weiterhin das Risiko eines anhaltenden Abschwungs gegeben. Das Risiko negativer Überraschungen bestehe weiter, so Greenspan. Ein potentieller Risikofaktor sei nach wie vor die Konsumentennachfrage, alles in allem dürften sich jedoch im Laufe des Jahres die Zinssenkungen und Steuersenkungen positiv auf die Wirtschaftsaktivität auswirken.

Marktstratege: Wir werden noch weiter abgeben

Tom Peterson, Marktstratege und Herausgeber des in den USA bekannten Bulls Eye Research, ist der Auffassung, dass 1195 Punkte im S&P 500 als eine wichtige Unterstützungszone gesehen werden sollten. Von dieser Marke an könnte eine signifikante Erholung des Marktes eintreten, der "einen oder zwei Tage" dauern könnte.

"Meiner Meinung nach sind es die kurzsichtigsten Investoren, die in den kurzen Aufschwung des Marktes hineinkaufen, wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen, was wir verkaufen sollten," so Peterson.

Über der Marke von 1195 Punkten beim S&P 500 sieht der Stratege Widerstandszonen bei 1,215 bis 1,225 und bei 1,240 bis 1,245.

Ralph Acampora: Bleiben Sie wachsam!

"Wie wir seit Mai diesen Jahres beobachten konnten, neigen die größten Indices in den USA dazu, einen negativen Trend auszubilden, sehr kurzfristig könnten wir ein weiteres Tief sehen," so Ralph Acampora in seiner aktuellen Analyse. Acampora ist leitender charttechnischer Analyst bei der Investmentbank Prudential Securities.

Acampora zeigt sich zur Zeit zwischen zwei Seiten hin und hergerissen: Ist das das Ende der Abwärtsbewegung? Oder wird der Markt noch negativer performen?

Daher sieht er es an der Zeit, um "schwache Positionen in den Portfolios genauer zu beobachten und angemessene Schritte im Voraus festzulegen, um auf einen Breakdown der Märkte reagieren zu können."

"Die Moral der Geschichte...bleiben Sie wachsam! Unserer Meinung ist der Markt gespalten, und man muss sehr stark auf die Aktien achten, die man im Depot liegen hat und schädigende Rückschläge vermeiden zu können," so Acampora weiter.

Folgende charttechnische Marken sollten beachtet werden, wenn die Märkte weiter abverkauft werden: Beim Dow Jones 10,120 und beim Nasdaq Composite 1869, der SOX Index hat bei 454 Punkten einen Widerstand, der S&P 500 sollte in der Nähe von 1157 kritisch betrachtet werden.

SG Cowen: Hewlett-Packard ist unterbewertet

Der Analyst Richard Chu von SG Cowen hat die Prognosen für den Gewinn und Umsatz für Hewlett Packard herabgesetzt, um einen schwachen Gang der Geschäfte in Europa und die kränkelnde Nachfrage im PC-Sektor zu beachten.

Chu prognostiziert im dritten Quartal einen Umsatz von $11 Mrd. nach $11.2 Mrd., und einen Gewinn je Aktie von 18 cents nach 20 cents je Aktie. Darüber hinaus senkt der Analyst die Prognosen für den Gewinn und Umsatz in den Gesamtgeschäftsjahren 2001 und 2002.

Im Gegensatz dazu gibt der Analyst bekannt, dass die Aktien in seinen Augen weiterhin "unterbewertet" seien.

News-Rückblick

Lucent Technologies meldet Q3-Zahlen

Der Telekommunikationsgigant Lucent Technologies veröffentlichte vor wenigen Minuten Zahlen über die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen dritten Quartal.

In diesem sind Verluste von 1,89 Milliarden $ oder 55 Cents/Aktie, die zu einem großen Teil auf Restrukturierungskosten zurückzuführen sind.
Vor einem Jahr erzielte man noch einen Gewinn von 286 Mio $.

Die operativen Gewinne aus laufenden Geschäften (pro Forma Ergebnis) vielen von einem Gewinn in Höhe von 776 Mio $ im letzten Jahr auf 1,2 Milliarden $ Verlust (35 Cents/Aktie) zuletzt.

Analysten hatten allerdings nur mit einem Verlust von 21 Cents/Aktie gerechnet, womit man deutlich zu optimistisch geschätzt hatte.

Die Umsätze fielen um 21% auf 5,82 Milliarden $ zurück.

Um das Geschäft so schnell wie möglich wieder in die Gewinnzone zurückzuführen, werde man weitere Restrukturierungsmaßnahmen veranlassen, erklärte ein Sprecher.
Geplant sei so unter anderem eine weitere Entlassungswelle von 15000 bis 20000 Mitarbeitern.

Im Fiskaljahr 2002 wolle man wieder schwarze Zahlen schreiben, so das Management.

B2B: Vignette meldet Q2-Zahlen

Der CRM und EBusiness Softwarehersteller Vignette Corp. meldete am Mittwoch nach Börsenschluß Zahlen für das zweite Quartal, die die Erwartungen der Analysten treffen konnten.

Danach betrug der operative Verlust 10,8 Mio $ oder 4 Cents/Aktie gegenüber einem Gewinn von 1,4 Mio $ im Vorjahr.

Auch die Umsätze, die von 77,13 Mio $ auf 83,6 Mio $ angestiegen waren, konnten genau die Schätzungen treffen.

PeopleSoft - Bedrohung für SAP, Siebel & Oracle?

Der Anbieter von Unternehmens-Automations-Software PeopleSoft konnte im abgelaufenen Q2 die durchschnittlichen Prognosen der Analysten schlagen, als der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 51% stieg, obwohl das neue mit Spannung erwartete Produkt PeopleSoft 8 noch nicht veröffentlicht wurde.

"Es gab viele gute Nachrichten in diesem Quartal," so Jim Pickrel, Analyst bei der Investmentbank J.P. Morgan.

"PeopleSoft verdient enorme Anerkennung für das, was sie erreicht haben," so Eric Upin von Robertson Stephens.

Der Gewinn der Kalifornier stieg um 188% auf $46 Mio. oder 14 cents je Aktie nach $16 Mio. oder 6 cents je Aktie im Vorjahresquartal. Einmalige, nicht wiederkehrende Einnahmen eingeklammert, lag der Gewinn bei $47.4 Mio. oder 15 cents je Aktie.

Der Umsatz stieg um 27% auf $532.7 Mio. nach $420.2 Mio. im Vorjahr. Analysten erwarteten einen Gewinn je Aktie von 12 cents bei einem Umsatz in Höhe von $498.7 Mio.

Im aktuell laufenden Quartal erwarten die Kalifornier einen Gewinn je Aktie von 15 cents und Lizenzumsätze zwischen $165-$170 Mio.

"Die Prognosen sind relativ unbeeindruckend," so Upin.

Die schwachen Earnings im Vorjahr, die durch das Y2K-Problem stark beeinflusst wurden, konnten dem Unternehmen starke Performance-Zuwächse in diesem Jahr beschaffen.

Auf der anderen Seite hat die Konkurrenz wie PeopleSoft, Oracle und Siebel Systems im Jahr 2000 Rekordearnings ausgewiesen. Dadurch sind die Earnings in diesem Jahr augenscheinlich nicht so stark wie die von Peoplesoft.

Die wirkliche Frage ist: ´Ist PeopleSoft ein Kämpfer?´ Können sie die Sumokämpfer Siebel, SAP und Oracle aus dem Ring werfen?" so Upin.

"Ich denke, die besten Tage von PeopleSoft werden erst noch kommen," so Craig Conway, Geschäftsführer des Unternehmens.

Convai und andere Mitglieder der Führungsebene teilten mit, kurfristig durch einen schwachen Markt in den USA und Europa vorzufinden, was sich bereits auf die Zahlen von PeopleSoft ausgewirkt habe.

Doch konnte laut Convay diese Belastung durch die starke Nachfrage nach dem CRM-Produkt mehr als kompensiert werden.

Amazon.com kann Q2-Prognosen schlagen

Der Interneteinzelhändler Amazon.com meldete nach Börsenschluß, daß der Verlust im zweiten Quartal sich im Jahresvergleich von 89 Mio $ auf 28 Mio $ oder 16 Cents/Aktie zuletzt reduziert hat.
Analysten hatten einen Verlust in Höhe von 22 Cents/Aktie erwartet.

Gleichzeitig stieg der Umsatz von 577,8 Mio $ auf 667,6 Mio $ an.

Abschreibungen belasten Hightechs, Details

Hightech-Unternehmen, die in guten Zeiten dicke Profite abwerfen, schreiben in schlechten Zeiten sehr große Beträge einfach ab, ein Vorgang, der von vielen als das "große Reinewaschen" bezeichnet wird.

Experten haben eine einfache Erklärung hierfür: Das schwierige wirtschaftliche Umfeld erlaubt einen solchen einmaligen Einbruch der Bilanzen. Die aktuelle Situation erlaubt es den Unternehmen, alle schlechten Nachrichten auf einmal zu veröffentlichen mit dem Versprechen, dass sich die Zeichen der Zeit bald wieder zum positiven wenden würden.

"Es gibt nichts, was die Unternehmen dazu zwingt, alles auf einmal zu machen, aber es ist einfach deren Entscheidung, die schlechten Nachrichten jetzt abzuladen, sodass die Berichte später besser aussehen," so Doug Porter, Ökonome bei BMO Nesbitt Burns.

Nortel Networks, Lucent und Corning sind nur einige Unternehmen, die sehr große Abschreibungen bekanntgaben. Nortel gab am Donnerstag bekannt, dass $12.3 Mrd. des Gesamtverlustes in Höhe von $19.4 Mrd. auf Abschreibungen zurückzuführen seien.

Commerce One gab bekannt, insgesamt $1.71 Mrd. des Gesamtverlustes in Höhe von $2,06 Mrd. auf Abschreibungen zurückzuführen.

Es gibt hierbei zwei Arten von Abschreibungen.

Die Abschreibungen auf den Goodwill zielen auf den Unterschiedsbetrag zwischen einem Akquisitionspreis und dem fair value des Unternehmens ab. Diese Abschreibungen belasten die Bilanzen über mehrere Perioden hinweg. Ein Unternehmen erkennt somit an, dass man während einer Boom-Periode zuviel für ein Unternehmen gezahlt hat, so die einhellige Meinung von Analysten.

Die zweite wichtige Gattung von Abschreibungen in diesen Tagen sind die auf Lagerbestände getätigten Buchungen.

IBM: Angriff auf EMC

Die Führungsebene bei IBM hat die Verwundbarkeit des Data Storage Marktführers EMC längst erkannt und erklärt, dass das Shark Storage System nun für einen effizienten Markteintritt bereit sei. Im zweiten Quartal konnte der Umsatz des Shark Systems um 55% auf $350 Mio. gesteigert werden, während das vergleichbare EMC-Produkt 19% weniger Umsatz als noch im Vergleichszeitraum, nämlich $1.22 Mrd., fand. Diese "Wiedergeburt" von Shark konnte durch aggressive Preissenkungen bewirkt werden. EMC führt die schwache Konjunktur auf die im Kampf mit IBM erlittene Wunde zurück.

Linda Sanford, leitendes Mitglied der Storage-Abteilung von IBM, sieht die Situation anders.

"Wir streben wieder nach der Marktführerschaft," so Sanford. "Wir haben die Kugel geladen, die Architektur völlig neu gestaltet und spielen seit letztem Jahr fangen (mit EMC)."

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