BörseGo 24-2001
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Wirft man eine Zinssenkung um 25 bp, eine Umsatzwarnung von Commerce One, einen sehr positiven Gerichtsbeschluss für Microsoft und das Quartalsende in einen Topf erhält man einen Nasdaq und Dow Jones im Plus. Der Dow Jones konnte im vergangenen Quartal um 6.3% steigen, in der letzten Juni-Woche verlor der Index um 3.75%. Beim Nasdaq brachten die letzten 3 Monate ein Plus von 17.5% und die letzten 5 Handelstage ein Plus von 6.26% hervor. Seit Jahresanfang liegt der Tech-Index mit 12.5% im Minus.
Ausblick auf die kommende Woche
Die World Technology Summit wird am 1. und 2. Juli im Imperial College of Science, Technology and Medicine in London stattfinden. Diese Konferenz, der nur ein ausgewählter Personenkreis beiwohnen wird, wird die Themen IT, Kommunikation, Bitoech, Medizin und Raumfahrt haben.
Bauausgaben
Mai, 16.00 Uhr, zuletzt:0,3%, Prognose:0,3%
Persönliche Einkommen und Ausgaben
Mai, 14.30 Uhr, zuletzt:0,3%, Prognose:0,3%
NAPM Index
Juni, 14.30 Uhr, zuletzt:42,1, Prognose:42,0
Halbleiter Abrechnung
Mai, zuletzt:-4,7%
Börsen sind in Kanada, Chile, Kolumbien, Hong Kong und Venezuela geschlossen.
DIENSTAG
NAPM Index aus dem nicht-fabrizierenden Sektor zuletzt: 46.6, Prognose:46.5
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
Woche vom 30. Juni
NYSE und Nasdaq schließen um 19 Uhr.
MITTWOCH
Independence Day, Feiertag in den USA
DONNERSTAG
Challenger, Gray & Christmas, Arbeitsmarktstudie
National Wirtschaftsaktivitätsindex, Chicago Fed
Juni
FREITAG
Stundenlöhne
Juni, Prognose:+0.3%
Durchschnittliche Arbeitswoche
Juni, Prognose:+0%, 34.4 Stunden
Löhne außerhalb der Landwirtschaft
Juni, zuletzt: -19.000, Prognose: -50.000
Goldman Sachs Prognose: -75.000
Arbeitslosenquote
Juni, zuletzt: 4.4%, Prognose: 4.6%
EBENFALLS IN DIESER WOCHE:
Der Chipgigant wird im Laufe der Woche zwei neue Pentium 4 Prozessoren mit 1.6 und 1.8 GHz vorstellen. Diese reihen sich in die schon im Verkauf stehende Prozessorfamilie mit 1.3, 1.4, 1.5 und 1.7 GHz ein.
Wirtschaftsdaten
Konsumentenvertrauen
Das Konsumentenvertrauen konnte zum zweiten Mal in Folge eine Verbesserung aufzeigen. Die momentane Situation wird von den Verbrauchern noch negativ beurteilt, der Index fällt von 159,6 auf 154,8. Die Erwartungen für die Zukunft lassen jedoch einen Aufwärtstrend erkennen, der Index steigt von 116,1 im Mai auf 117,9. Des weiteren sind gegenüber 14,1% im vergangenen Monat nun 15,6% der Meinung, dass mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stehen werden.
Somit dürfte das Risiko, untermauert durch die aktuellen Zahlen, einer drastischen Einschränkung der Ausgaben durch die Konsumenten momentan eher gering sein. Die Wirtschaft sollte den leichten Wachstumstrend beibehalten können, so Lynn Franco vom Conference Board.
Arbeitsmarktsituation Internet
Die Arbeitsmarktsituation hat sich im Internet Sektor im Juni gg. dem Mai erstmals wieder entspannt. Im vergangenen Monat waren noch 9,216 Entlassungen nach 13,419 im Mai zu beobachten. Diese Daten veröffentlichte Challenger, Gray & Christmas am Dienstag.
Doch trotzdem sei davor gewarnt: Auch wenn sich sequentiell eine Erholung abzeichnete, im Vergleich zum Vergleichszeitraum im letzten Jahr befindet sich die gemeldete Zahl immer noch auf sehr hohem Niveau. Im Juni 2000 waren 1.652 Entlassungen im Internet-Segment zu beobachten gewesen.
Aufgrund der sehr mageren Periode im Advertising-Sektor müssen besonders Start-Up-Unternehmen mit dünner Kapitaldecke an allen Ecken sparen. Die Kosteneinsparungsprogramme zielen hauptsächlich auf das Personal ab. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass allein im Jahr 2001 rund 75.000 Stellen im Internet-Sektor gestrichen wurden. Nebst Entlassungen sind auch viele Inets bankrott gegangen, was sich ebenfalls in dieser Zahl wiederspiegelt. Darüber hinaus sind kleinere Dot.Coms akquiriert worden, doppelt besetzte Stellen werden von den Aufkäufern gestrichen, was ebenfalls einen - wenn auch geringeren - Faktor ausmacht.
Der Hauptfaktor der Entlassungen ist bei den traditionellen Unternehmen zu suchen, die drastisch ihre Ausgaben für die Internet Aktivitäten einschränkten, so John Challenger, Geschäftsführer von Challenger, Gray & Christmas.
Auftragseingänge
Die Auftragseingänge nach langlebigen Gütern wie Autos, Fernsehgeräten oder Flugzeugen konnten sich nach einem starken Absturz im April wieder erholen, da besonders die Nachfrage nach Automobilen und Halbleitern im Mai stark angestiegen war.
Die Auftragseingänge langlebiger Güter (Güter, die gewöhnlicherweise mindestens 3 Jahre lang halten) stiegen im Mai um 2.9% an. Analysten erwarteten einen Anstieg um nur 0.4%. Im April gingen die Orders um 5.5% zurück.
Bruttoinlandsprodukt
Wie erwartet ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 1.2% angewachsen. Dies teilt das Handelsministerium in den USA am Freitag mit. Aufgrund von genaueren Angaben über die Ausgaben für kurzlebige Güter und den Handel in den Vereinigten Staaten von 1.3% revidiert. Die Ausgaben der Konsumenten stiegen um 3.4% in den ersten drei Monaten des Jahres.
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
Wie das Arbeitsministerium heute bekannt gab, sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der letzten Woche um 16 000 auf 388 000 gefallen. Experten hatten dagegen einen Anstieg auf 419 000 erwartet. Die Erstanträge sind in den letzten drei Wochen in jeder Woche gefallen.
Der vier-Wochen-Durchschnitt fiel um 7750 Anträge auf 416 000.
Die längerfristigen Anträge sind dagegen um 14 000 auf 2,99 Mio angestiegen während der Vier-Wochen-Schnitt hier um 51 000 auf 2,96 Mio zulegte.
Das Arbeitsministerium wird nächste Woche am Freitag die Arbeitslosenzahlen bekannt geben. Experten rechnen mit einem Rückgang von 38 000 Arbeitsplätzen.
Unternehmensgewinne im Q1
Die Unternehmensgewinne fielen im ersten Quartal laut einer Veröffentlichung des Handelsministerium in den USA am Freitag um $45.7 Mrd. Dies ist knapp der doppelte Betrag, als noch vor einem Monat erwartet worden war. Die Gewinne in der laufenden Produktion schrumpfen um 7.2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Unternehmen im Finanzbereich verloren $100 Mio., Unternehmen im nicht-Finanzsektor verdienten $28.9 Mio. weniger. Die Gewinne von inländischen Unternehmen im Ausland fielen um $9.2 Mrd. während die Gewinne ausländischer Unternehmen in den USA um $7.3 Mrd. stiegen.
NAPM Index
Laut einem Bericht am Freitag hat der Business Conditions Index im Juni 274,8 von 274.5 gestiegen. Der US-Produktivitätsindex fällt von 48.1 auf 47.1. Die US-Wirtschaft würde sich langsam wieder auf das Niveau des Frühjahrs erholen.
Analysten - die Woche im Rückblick
Oracle nach Analystenkonferenz stark
Einen Tag nach dem Analystentreffen am Mittwoch konnten am Donnerstag die Aktien des Datenbank- und Softwarespezialisten Oracle Corp. deutlich im Kurs zulegen.
Der Analyst Rich Petersen von WR Hambrecht bestätigte sein "neutral"-Rating auf die Aktie und liess die Erwartungen unverändert, fügte jedoch hinzu, daß er das Wachstum der neueren Anwendungen und Produkte von Oracle, insbesondere die customer relationship management-Angebote des Unternehmen nicht allzu hoch einstufen würde.
Jeff Henley, der CFO von Oracle, hätte den Konkurrenten IBM zu einem Preiskampf im Datenbankgeschäft herausgefordert, so Petersen. Aus diesem Kampf werde es außer vielen Probleme hisichtlich der Gewinnmargen keinen Sieger geben, glaubt der Analyst.
Nasdaq: Short Interest im Juni angestiegen
Die Nasdaq erklärte am Dienstag, daß das sogenannte "Short interest", also die Wette darauf, daß die Kurse fallen werden, im Juni bislang mit 3,82 Milliarden Aktien stärker als noch im Mai ausgefallen ist, als man 3,71 Milliarden Aktien shortete.
Dieses Short Interest repräsentiere laut Nasdaq genau 2,17 mal das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen, während diese Zahl im Mai noch 1,79 betrug.
Experten deuten die Zahlen dahingehend, daß zunehmend mehr Anleger die weitere Entwicklung im Nasdaq pessimistisch einschätzen.
Goldman: 39 Umsatzreduzierungen im Techsektor
Goldman Sachs`s Technologie Analysten Sherlund und Conigliaro reduzieren die Umsatzerwartungen in der Tech-Branche (insgesamt 39 Unternehmen). Gründe seien die fortgesetzte Schwäche in den USA, eine Ausdehnung auf Europa und Japan.
Name/Jahresumsatz 2001 alt - neu:
Brocade/$521 Mio. - $516 Mio.
Broadvision/$381 Mio. - $351 Mio.
EMC/$10,115 Mrd. - $9,595 Mrd.
Corning/$7,801 Mrd. - $7,271 Mrd.
Hewlett-Packard/$46,145 Mrd. - $45,985 Mrd.
IBM/$92,709 Mrd. - $92,114 Mrd.
Microsoft/$25,291 Mrd. - $25,191 Mrd.
Siebel/$2,464 Mrd. - $2,434 Mrd.
CIBC spricht positiv über Juniper Networks
Die Analysten der Investmentbank CIBC World Markets sehen den Produktionsabbruch der High Speed Router von Nortel, welcher gestern bekannt wurde, als einen "leichten Pluspunkt" für Juniper Networks. In den letzten Monaten sorgten sich die Juniper Investoren über eine evtl. zu starke Konkurrenz von Nortel in diesem Marktsegment. Es wurde spekuliert, dass Juniper evtl. unter dem Konkurrenzdruck das High-Speed Router Geschäft verlieren könnte. CIBC World Markets erwartet auch weiterhin, dass Nortel die Router von Juniper innerhalb des Wiederverkäufer-Abkommens vertreiben wird.
Lehman`s Top Ten Performance: - 40%
Lehman Brothers stellt jedes Jahr seine "Uncommon Values" Liste bestehend aus 10 Unternehmen vor. Im letzten Jahr konnten die Aktien am gleichen Tag einen durchschnittlichen Kurssprung von 7,4% hinlegen.
Die erwählten Unternehmen des letzten Jahres waren BEA Systems, Nortel Networks, Tellabs, Juniper Networks, Hewlett-Packard, GemStar, Agilent, Micron Techn., Eli Lilly und Cendant.
Von diesen Werten befindet sich nur Cendant im positiven Bereich, die durchschnittliche Jahresperformance beträgt minus 40,3%. Am morgigen Tag soll die neue Liste vorgestellt werden.
Morgan Stanley`s Model-Portfolio: Ariba entfernt
Lt. Morgan Stanley`s Doug Cohen wird der Portfolio-Anteil an Mattel von 1% auf 2% erhöht, da seiner Meinung nach die Grundlagen für einen erfolgreichen Turnaround gegeben sind. Dafür wird der 1%-Anteil des B2B Unternehmens Ariba aus dem Portfolio entfernt. Identisch sei bei beiden Unternehmen der laufende Umstrukturierungsprozess, bei Ariba sei jedoch das grundlegende Business-Model in Frage zu stellen, anders als bei dem Spielzeug Hersteller Mattel. Somit seien die kurzfristigen Aussichten für Ariba nicht abzuschätzen. Ariba notiert aktuell unverändert bei $5.
Analysten: Zinssenkung Basis für Bullenmarkt?
Sehr zuversichtlich hinsichtlich der FED-Entscheidung äußerte sich der Chefstratege im Hause A.G Edwards, Stuart Freeman, der die Aktienabteilung seines Unternehmens leitet.
"Während wir kurzfristig keine allzu großen Auswirkungen der Zinssenkung auf den Aktienmarkt erwarten, wird sich die Zinssenkung langfristig sowohl für die Wirtschaft als auch für den Aktienmarkt sehr positiv auswirken", erläuterte er im Anschluß an die 25-Basispunkkte-Senkung der FED heute.
In der Regel dauere es etwa 6 Monate, bis sich Zinssenkungen auf die reale Wirtschaft auswirken, erklärte Freeman. Die ersten Senkungen vom Januar sollten sich so bald in den Zahlen widerspiegeln.
Für den Aktienmarkt erwarte er einen baldigen Wiederaufschwung. Gerade der Langfristinvestor sei in den letzten Monaten stark gebeutelt worden. Der Sell-Off sei aber auch ein Zeichen, daß der Boden nun gefunden wurde. In Antizipation auf den baldigen Wiederaufschwung empfehle er dem Investor daher, ausgesuchte Aktien in sein Depot aufzunehmen.
Merrill sehr bullish zu Amazon
Sehr bullish äußerte sich heute der Merrill Lynch-Analyst Henry Blodget zu dem Internetverkäufer Amazon, der daraufhin deutlich im Kurs gewinnen konnte.
Amazon werde im zweiten Quartal ein weiteres solides Quartal erreichen können und einen Umsatz von 650 bis 700 Mio $ erzielen, erklärte Blodget. Die Unternehmensplanzahlen, die von einem Verlust von 20 Cents/Aktie ausgehen, seien konservativ geschätzt und bergen ein gewisses Aufwärtspotential, glaubt der Analyst.
"In der jüngsten Zeit scheinen immer mehr Konkurrenten von Amazon nicht mehr überlebensfähig zu sein, was dem Unternehmen einen ungeheuren Wettbewerbsvorsprung verpaßt, der so noch nie bestanden hat", so Blodget. "Es nähert sich das starke vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft. Wir glauben daher, daß Amazon in diesem Jahr noch sehr gut performen wird".
Merrill bestätigte sein "accumulate"-Rating und sagte, mit der aktuellen Liquiditätslage von Amazon sei man einverstanden.
Nasdaq: Stimmen zur FED und zum Markt
Ein ganz geringes Plus von 10 Punkten oder 0,49% gab es am Mittwoch für den Nasdaq am Tag der Zinsentscheidung.
Während sich die einen enttäuscht über die vermeintlich geringe Zinssenkung um 25 Basispunkte zeigen, halten die anderen dagegen, daß nun die Tür für weitere Senkungen weiterhin geöffnet bleibe.
"Ich glaube der Markt ist ein wenig enttäuscht, aber über ein Quartal, das eine 1%ige Zinssenkung gebracht hat, darf man sich nicht beschweren. Die Entscheidung zeigt, daß die FED über die Wirtschaftslage nicht allzu sehr besorgt ist. Sie hält sich ein wenig Pulver trocken, um, falls nötig, erneut einzugreifen", meinte Milton Ezrati, der Ökonom-Stratege von Lord Abbott & Co.
Weitere Analysten glauben, daß mit der Senkung um 25 BP auch ein wenig an die Inflation gedacht wurde. Noch sei das Gespenst der Stagflation nicht überwunden, auch wenn viele der Ansicht waren, nur eine 50-BP-Senkung, wie in den vorangegangenen fünf Sitzungen, könnte der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen.
Nach wie vor halte man Ausschau nach Anzeichen, daß sich die Zinssenkungen in der Realwirtschaft niederschlagen würden.
"Wir brauchen endlich einige Anzeichen, daß die Wirtschaft den Boden gefunden und die Unternehmensgewinne den Boden gefunden haben", glaubt auch Richard Cripps, Chefmarktstratege von Legg Mason Wood Walker.
Dennoch könnte in nächster Zeit das Schlimmste überstanden sein. Obwohl in diesem Quartal mittlerweile 600 Unternehmen Gewinnwarnungen ausgegeben haben, weisen Analysten darauf hin, daß in 10 Tagen die Gewinnwarnungsperiode vorüber sein wird und sich der Markt dann überlegen könne, wie stark die FED die Zinsen gesenkt habe und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft haben werde.
"Das könnte uns wieder Auftrieb geben", erklärt Paul Cherney, Marktanalyst von S&P Marketscope.
"Wir glauben, daß das zweite Quartal das schwächste in diesem Jahr sein wird. Im dritten Quartal werden wir den Rebound erleben und im vierten Quartal werden wir wieder zu einem ordentlichen Wachstum zurückgekehrt sein", stimmt auch Ronald J. Hill, Investmentstratege von Brown Brothers Harriman & Co zu.
ABN Amro bringen Qualcomm unter Druck
Keith Bachman ist der Auffassung, Qualcomm "werde Probleme haben neue Kunden zu gewinnen," mit der Begründung, dass "fast alle" Carrier, die gerade GSM oder GPRS Technologien nutzen, ihre Strategie weiterführen werden.
Darüber hinaus räumt Bachman aber ein, dass Qualcomm auf einem Investorendinner in San Francisco unterstrich, dass CDMA im Vergleich zu rivalisierenden Standards kosteneffektiver und besser für Voice- und Datenübertragungen sei.
Der Analyst bekräftigt das Hold Rating für die Aktien von Qualcomm und fügt hinzu, dass "potentielles Abwärtspotential" auf die Analystenprognosen des Fiskaljahres 2002 bestünden.
Goldman Sachs - Erholung in 2002 nur moderat?
Die Analysten von Goldman Sachs senken ihre Prognosen für "eine Reihe von Techaktien" vor dem Hintergrund der Annahme, dass die Erholung im Jahr 2002 nicht so stark wie erwartet ausfallen werde. Viele dieser Tech-Aktien, so Goldman hinzufügend, "haben diese Veränderungen schon eingepreist und bewegen sich nun hin und her innerhalb nur schwer festzulegenden Preisspannen."
Zu den Aktien, die von der Neueinschätzung betroffen sind, gehören Corning, Descartes Systems Group (DSG), Pivotal Corp., ACT Manufactoring und Benchmark.
Corning wird laut den neuen Prognosen anstatt eines Umsatzes in Höhe von $1.8 Mrd. nur $1.7 Mrd. im zweiten Quartal generieren. Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie wurden von 19 auf 16 cents gesenkt. Die anderen oben erwähnten Unternehmen werden Wachstumsverlangsamungen auch noch im Jahr 2002 erleben.
Lehman`s neue 10 Uncommon Value List
Die Aktien, die in der diesjährigen Liste aufgenommen wurden sind:
Bed,Bath,Beyond, Cisco Systems, Comcast, Concord EFS, Waste Management, Alcoa, Harley Davidson, Mirant, WalMart und Liberty Media.
Im vergangenen Jahr konnten die veröffentlichten Werte am ersten Tag einen durchschnittlichen Kurssprung von 7,4% vollziehen. Über ein Jahr gesehen lag die Performance jedoch nur bei durchschnittlichen - 40,3%.
Ökonomen sehen zu 80% Rezession kommen!
Volkswirte an der UCLA Anderson School of business berichteten heute, daß sie eine 80%ige Wahrscheinlichkeit für eine Rezession im ersten Quartal 2002 sehen.
Edward Leamer, ein Professor der UCLA, legte dar, daß die Investitionen, die normalerweise die Wirtschaft ankurbeln, völlig an Schwung verloren hätten.
Er erwarte, daß das GDP (US-BIP) im zweiten und dritten Quartal jeweils um 0,2% fallen werde. Im vierten Quartal solle es konstant bleiben, bevor es sich erst im nächsten Jahr wieder leicht erholen könne.
Leamer sagte weiter, daß die Wirtschaft normalerweise sowohl von Angst als auch von Optimismus getrieben werden, man derzeit aber nichts davon verspüre. Einerseits hätten die Unternehmen keine Angst mehr, daß sie von ihren Konkurrenten technologisch überflügelt würden, andererseits gebe es aber auch keinen Optimismus hinsichtlich der Unternehmensgewinne.
Goldman Sachs: Rückendeckung für I2 Techn.
Die Analysten von Goldman Sachs verkündeten heute, daß man bei dem B2B-Unternehmen I2 Technologies zuversichtlich sei, die Analystenerwartungen, die von einem Umsatz von 135 bis 160 Mio $ im laufenden zweiten Quartal ausgehen, erfüllen zu können. Ein Josephtal Analyst verkündete seine Zweifel über das Erfüllen der Erwartungen durch I2.
Zwar bestünden noch einige Risiken, die im schlimmsten Fall einen Umsatz von 120 Mio $ gegenüber den Konsensschätzungen von 144 Mio $ bewirken könnten, doch seien aktuell alle Risiken im Aktienkurs eingepreist.
News-Rückblick
Hewlett-Packard wählt AMD Prozessoren
HP hat die stromsparenden MD PowerNow! Athlon Prozessoren selektiert, um diese in einer neuen Reihe von Notebooks einzubauen. Die abgespecktere Version, ein 850 MHz AMD Duron Prozessor, wird ab dem 1. Juli in Notebooks von HP zu finden sein. Die neuen AMD Prozessoren sind verfügbar in den sich am besten verkaufenden Notebooks der Reihe HP Pavilion n5000.
AOL errichtet Kinos mit Toshiba?
Der größte Chiphersteller Japans befindet sich nach Berichten in der Asahi Shimbun Zeitung am Montag in Gesprächen mit AOL Time Warner über eine mögliche Allianz.
Die Zeitung zitiert Richard Parsons, vertretender COO von AOL Time Warner. Das Medienunternehmen würde laut Parsons weltweit Theater eröffnen, in denen via Satellit Filme von Warner Bros. gezeigt werden könnten. Dabei wird auf die Technologie von Toshiba zurückgegriffen werden.
Fünf Jahren soll die Realisierung dieses Vorhabens dauern.
Microsoft: Zerschlagungsurteil aufgehoben!
Ein US-Berufungsgericht entschied heute im Falle Microsoft einstimmig mit sieben zu null Stimmen, daß das Unternehmen nicht wie zunächst angeordnet, in zwei Teile zerschlagen werden solle. Damit hob das Gericht die Entscheidung des Richters Thomas Penfield Jackson auf, der am 7.Juni letzten Jahres Microsoft der Ausnutzung der Monopolstellung angeklagt und angeordnet hatte, daß das Unternehmen in zwei Teile zerschlagen werden müsse.
Gleichzeitig erklärte das Berufungsgericht, daß man Jackson von dem Fall entbunden habe. Die sieben Richter des Gerichtes verurteilten scharf das Verhalten Jacksons in der Öffentlichkeit, der durch diverse öffentliche Äußerungen seine Objektivität in Frage gestellt hätte.
Erleichtert zeigten sich zunächst die Verantwortlichen im Hause Microsoft über die Entscheidung.
"Wir sind sehr zufrieden darüber, daß das Berufungsgericht einen großen Teil der Vorwürfe gegen uns fallen gelassen hat und die dunkle Wolke der Zerschlagung über uns vertrieben hat. Das erleichtert vieles", erklärte Microsoft-Gründer Bill Gates auf einer Pressekonferenz.
Indessen warnen Analysten davor, daß Ergebnis zu einseitig zu interpretieren. Schon sprechen auch die Gegner von Microsoft von einem "Sieg". Zwar habe man in einigen wesentlichen Punkten einen erfreulichen Ausgang erzielen können, aber die Entscheidung sei alles andere als ein Sieg auf ganzer Linie für Microsoft.
Das Berufungsgericht stimmte nämlich mit dem Jackson-Urteil dahingehend überein, als daß Microsoft seine Monopolmacht dazu mißbraucht habe, die Marktdominanz zu bewahren. Auch diverse Deals mit anderen Unternehmen hätten in diese Richtung gedeutet, was nicht in Ordnung gewesen sei, so die Richter.
Insbesondere indem man durch die Monopolstellung den Konkurrenten Intel Corp. bedrohte, habe Microsoft amerikanisches Recht gebrochen.
Nun solle sich ein weiteres Gericht mit diesen Monopolvorwürfen auseinandersetzen, entschieden die Berufungsrichter. Somit könnte der Fall noch nicht abgehakt sein. Analysten befürchten, daß auch das neue Betriebssystem Windows XP von der neuen Entscheidung betroffen sein würde.
Nach Bekanntgabe der Meldung wurde Microsoft vom Handel ausgesetzt. Zuletzt konnte die Aktie 2,25% auf 72,74$ gewinnen.
SAP - übernimmt 20% an Commerce One
SAP investiert weitere $225 Mio. in das B2B Unternehmen Commerce One, mit dem man bereits eine Partnerschaft unterhält und erhält bis zu 20% der Anteile an dem Unternehmen. Des weiteren erhält SAP einen Sitz in CMRC`s Board of Directors und das Recht weitere Anteile zu übernehmen. Dieses Recht ist allerdings vorerst auf 23% beschränkt und auch eine feindliche Übernahme (ohne Zustimmung von CMRC`s Board) wird limitiert.
Lt. CMRC`s CEO Hoffman zeigt die zusätzliche Investition SAP`s die Stärke der Allianz und Verbindung zwischen beiden Unternehmen. Vor einigen Tagen wurde durch eine derartige Bekräftigung der Allianz der Kursverfall in Commerce One`s Aktien aufgehalten. Im gestrigen Handel konnte Commerce One um 13% hinzugewinnen.
Redback meldet nachbörsliche Gewinnwarnung
Mit Redback Networks warnte erneut ein großes Techunternehmen davor, daß die Zahlen im laufenden zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück bleiben würden.
Aufgrund eines "unvorhersehbaren starken Rückgang auf dem Telekommunikationssektor" sehe man nur noch einen Umsatz von 55 bis 60 Mio $ und einen Verlust von 27 bis 32 Cents/Aktie voraus.
Bisher waren Analysten von einem Verlust von 11 Cents/Aktie ausgegangen.
Um Lagerbestände abzubauen, werde man einen Kredit aufnehmen, erklärte Redback Networks.
Commerce One - Umsatzwarnung
Das B2B Unternehmen Commerce One verkündet eine Umsatzwarung für das zweite Quartal, wonach der Umsatz bei $100 Mio.-$120 Mio. und nicht wie erwartet bei $162 Mio. liegen soll. Obwohl man weiterhin Wachstum bemerke, spüre man die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen und die Verschiebung von Investitionsentscheidungen, vor allem jetzt auch in Europa. Trotzdem konnte Commerce One ausgelöst durch die Beteiligung von SAP um 37% im Handelsverlauf zulegen.
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