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11:53 Uhr, 02.11.2000

BörseGo 21/2000

Liebe Leserinnen und Leser.

Der starke Anstieg, welcher durch einen Bounce bei 3026.11 Punkten beim Nasdaq in der 42. Kalenderwoche begonnen wurde, konnte durch mehrere Ereignisse nicht fortgeführt werden. So gab in der vergangenen Woche das u.a. in der optischen Netzwerk-Branche tätige Unternehmen Nortel Networks eine Umsatzwarnung aus, was nebst Nortel auch Schwergewichte wie JDS Uniphase und Corning mit in den Abwärtsstrudel riß.

Die Anleger durften sich in der vergangenen Woche nicht über den Ausbruch der Nasdaq über die wichtige 3500 Punkte-Marke freuen. Vielmehr prallte der Nasdaq von dieser Marke ab und setzte zur Talfahrt an - im Wochenvergleich verlor der Techno-Index um 5.8 % auf 3,281 Punkte.

Primär war dies durch die Umsatzwarnung von Nortel Networks am vergangenen Mittwoch bedingt, welche den gesamten optischen Netzwerk-Sektor belastete. Beispielsweise verloren JDS Uniphase von $101.18 um $23.93 auf einen Schlusskurs am Freitag von $77.25. JDS Uniphase konnte jedoch einen Tag nach den Nortel-Earnings mit den Zahlen überraschen.

Cisco Systems verlor seit der Warnung von Nortel um $5,18 auf $50.68. Investoren sollten sich den 6.11. dick im Kalender markieren. Dieser Montag der 45. Kalenderwoche wird der Veröffentlichungstermin der Cisco-Zahlen sein, welche durch das Gewicht von Cisco im Nasdaq die Richtung des Indices entscheidend beeinflussen werden.

Zudem ist zu erwähnen, dass der Nasdaq charttechnisch auf des Messer´s Schneide steht. Jedes negative Signal seitens der Earnings der Unternehmen (besonders ist hier Cisco zu erwähnen), negative Signale aus dem Balkan, den Wirtschaftsdaten aus den USA könnten den Nasdaq entscheidend unter die 3000-Punkte-Marke fallen lassen.

Prudential Securities sieht aktuell einen Boden gebildet, welche durch eine Jahresendrally bestätigt werden könnte. Des weiteren bestätigt Prudential Securities, dass die Monate November, Dezember und Januar traditionell die erfolgreichsten Monate seien. Laut Prudential Securities ist die aktuell ausgebildete charttechnische Konstellation EIN Boden, doch noch nicht DER Boden.

Die US-Wirtschaft verzeichnete im dritten Quartal mit 2,7 % das langsamste Wachstum seit über einem Jahr. Marktbeobachter hatten mit einem Wachstum von 3,4 % gerechnet, im zweiten Quartal wurde noch ein Wachstum von 5,6 % gemeldet. Nun wird offensichtlich, daß die Zinserhöhungen der letzten Monate Wirkung zeigen, womit eine weitere Senkung durch die FED äußerst unwahrscheinlich ist. Natürlich hat der immense Rückgang auch negative Auswirkun-gen. Es bleibt abzuwarten, ob den Aktienmarkt die Aussichten auf das Ende der Zinserhöhun-gen und evtl. sogar steigende Hoffnungen auf eine Zinssenkung mehr beeinflussen, als Ängste vor einem rückläufigem Gewinnwachstum bei den Unternehmen.

Trotz der Wachstumsverlangsamung bleiben die persönlichen Ausgaben der Konsumenten mit 4,5 % nach nur 3,1 % im Vorquartal sehr stark, was das anhaltende Vertrauen in die Wirtschaft widerspiegelt.

Die USA haben ihre Erdölreserven um 2.4 Mio. auf 285.6 Mio. Barrel erhöht.Die Verkäufe bestehender Gebäude sinken im September in den USA um 2.7 %.

Der Euro markierte in der vergangenen Woche ein neues Allzeittief bei 0,8228 Dollar. Im Frank-furter Devisenhandel schloss die Gemein-schaftswährung bei 0,8387 Dollar.

IPO-Ausblick

TriNet Group
Die TriNet Group ist ein Anbieter von Dienstlei-stungen und Produkten zum Outsourcing von Lohnkonten, Unterstützungszahlungen (Kran-kengeld, Versicherungsleistungen, Kinderzulage etc.) und der Personalabteilung. Die Web-basierende Lösung des Unternehmens zählt 375 Unternehmen, welche zusammen 11.000 Mitarbeiter beschäftigen, als Kunden.

Das Unternehmen konnte im Fiskaljahr 1999 einen Umsatz von $19.1 Mio. bei einem Verlust von $100.000 verbuchen. Voraussichtlich wird das Unternehmen $54.6 Mio. an Emissionserlö-sen erzielen können. Es werden 3.9 Mio. Aktien zwischen $12-$14 an die Nasdaq unter dem Symbol TRNE gelistet werden. Nachdem man schon Mitte April die Preisspanne von $10-$12 auf $12-$14 erhöht hatte, musste man durch mehrere Verschiebungen der Emission die Konsortialbegleiter Robertson Stevens und Dain Rauscher von der Liste streichen. Dadurch wurde auch die Anzahl der Aktien von ursprünglich 5.8 Mio. auf 3.9 Mio. gesenkt.

Laut DataQuest wird der Markt für das Outsourcing der Personalabteilungen der Unternehmen von $13.9 Mrd. in 1999 auf $37.7 Mrd. in 2003 anwachsen. Das Wachstum per anno beträgt nach diesen Erwartungen 28.3 %. Das Unternehmen beschreibt den Markt für das Outsourcing von Personal-bedingten Vorgängen von Unternehmen als stark umworben. Der Markt würde sich schnell ändern und man müsse ständig Lösungen weiterentwickeln, um nicht von der Konkurrenz überholt zu werden. So nimmt man an, dass auch in Zukunft Unterneh-men in den Markt eindringen können, welche einen besseren und prominenteren Namen besitzen, und TriNet Marktanteile abwerben können.

Fazit: Durch den hohen Bedarf an Outsourcing-Lösungen und durch die bereits hohe Kundenzahl des Unternehmens empfehlen wir, die Aktie auf die Watchlist nach der Emission am 31. Oktober zu setzen.

IPO-Ausblick

Wie in den letzten Monaten schon oft an dieser Stelle erwähnt - konnten durch die schlechte Marktlage nur insgesamt drei Unternehmen den Start an die Börse vollziehen. Die im letzten BörseGO Rückblick vorgestellte Intrinsix konnte keine IPO durchführen.

News-Rückblick

Der B2B-Sektor konnte in den letzten Wochen mit erfreulichen Zahlen überraschen und die Schätzungen der Analysten schlagen. Besonders in den letzten 2 Wochen war zu beobachten, dass sehr häufig neue Marktplätze verkündet wurden.

So haben sich 9 Fluggesellschaften und 3 Komponentenhersteller zu einem neuen B2B-Marktplatz zusammengeschlossen. Unter den Mitgliedern befinden sich u.a. British Airways, France Air, Continental, Honywell (von General Electric übernommen), United Tech-nologies, UPS und Swissair.

Der Konkurrenz-Marktplatz heißt ExoStar und beinhaltet u.a. die Unternehmen Boeing, Look-heed, BAE Systems und Raytheon.

Im Juli gaben auch Lufthansa, Japan Airlines, Northwest Airlines, FedEx und America West Holdings Pläne für eine B2B-Plattform bekannt.

Die britischen Bergwerkgesellschaften Anglo American Plc, Billiton Plc und Rio Tinto Plc sowie der Metalhändler Glencore International AG gaben bekannt, dass man gemeinsam Web-Marktplätze eröffnen werde, um Rohstoffe wie zum Beispiel Kohle oder Basismetalle zu handeln. Ziel der Errichtung ist es - Marktplätze zu schaffen, an denen Materialien und Rohstoffe gehandelt werden, die nicht an der Londoner Rohstoffbörse angeboten werden. Weitere Ziele sind die Senkung der Transaktionskosten und die Erhöhung der Preistransparenz.

B2B in Asien - Kulturunterschied

McKinsey and Company berichtet nach Durchführung einer Studie über B2B in Asien über seine Resultate. So haben in den USA viele, besonders kleinere Unternehmen elektronische Systeme genutzt, um über das Internet oder Extranet Auktionen und Handel zu betreiben. Doch erkannten viele dieser Pioniere, dass das nötige Volumen, um den Marktplatz betreiben zu können, ausblieb. Ursache hierfür war die hohe Anzahl von kleinen Handels-Plattformen, die sich gegenseitig die Kunden wegschnappten. Daraufhin nutzten große Unternehmen diese Erkenntnis und starteten ihre eigenen Marktplätze, was zum Vorteil hatte, dass die Unternehmen selbst schon mit ihren Zulieferbetrieben und Partnern genügend Volumen zum rentablen Betreiben eines Marktplatzes schaffen.

Ähnliches merkte der CEO von Ariba mit einem Bildvergleich erst kürzlich in einem Interview auf TheMotleyFool an. Ein B2B-Marktplatz würde eine Art Gravitation besitzen, und umso mehr Kunden man fände, umso mehr würde die Anziehungskraft eines Marktplatzes steigen.

Dies entspricht wiederrum dem Gesetz von Metcalfe. Dieses Gesetz trägt auch das Synonym "Network Effect". Dieses Gesetz wurde nach Robert Metcalfe benannt, welcher der Erfinder des Ethernet-Protokolls und der Gründer von 3COM ist. Nach seiner Formel für elektronische Marktplätze errechnet er den Nutzen für jeden einzelnen Teilnehmer eines Marktplatzes mit dem Quadrat der Teilnehmer des Systems.

Würden also 4 Teilnehmer in einem Netzwerk miteinander handeln, so liege der Nutzen je Unternehmen bei 16, bei einem Zugang von einem weiterenTeilnehmer wäre der individuelle Nutzen bereits 25.

Somit sei es für die großen Unternehmen der Luftfahrt-, Automobil-, Einzelhandels- und Nahrungsmittelindustrie , welche besonders konzentriert die Möglichkeiten des B2B über das Internet nutzen, wichtig, möglichst viele Partner zu finden.

In Asien seien besonders Anbieter von erweiterten Services und Beratungen im Logistik-Bereich für die Investoren interessant. Solche Logistik-Dienstleistungen seien durch die in manchen Gebieten Asiens mangelhafte Infrastruktur besonders profitabel. Auf der anderen Seite seien asiatische Unternehmen nicht so sehr wie Amerikanische an einer Einsparung beim Beschaffungs-Prozess interessiert. Grund hierfür seien die bereits niedrigen Arbeitskosten in Asien.

Asiatische Unternehmen sollten ferner dem Beispiel der US-Unternehmen folgen und B2B-Marktplätze besonders in hochfrequentierten Märkten aufbauen.

Am meisten werden in Asien die Marktplätze profitieren, welche im produzierenden Gewerbe tätig sind. Asien ist die "Werkstatt der Welt" geworden - es wird angenommen, dass bereits die Hälfte der gesamten internationalen Fertigung in asiatischen Fabriken stattfindet. Der Hauptvorteil, welcher aus dieser Tatsache hervorgeht, ist, dass Fabriken eine höhere Anzahl von direkten Gütern einkaufen. Direkte Güter können direkt weiterverarbeitet werden. Der gegenteilige Begriff sind indirekte Güter und Dienstleistungen wie das Organisieren von Reisen - indirekte Güter sind bis zu einem Endprodukt alleinstehend vorhanden, sind aber kein alleinstehender Teil des eigentlichen Endprodukts.

In Asien beträgt der prozentuale Anteil am Gesamtvolumen bei direkten Gütern 80 %, in den USA 60 %.

Jedoch wird laut Aussagen der Analysten dadurch die Wachstumsgeschwindigkeit verlangsamt werden. Dies liegt primär daran, dass beim Verkauf von direkten Gütern diese genau auf den Kunden angepasst sein müssen. Somit wird es nicht möglich sein, große Kataloge und Sources zu erstellen, welche eine Reihe von Produkten beinhalten. Es wird vielmehr nötig sein, technische Zeichnungen von den Bauteilen anzubieten.

In Asien betragen die Logistik- und Vertriebs-kosten 12 % vom Verkaufspreis der Güter, in Kontinental-Europa liegt dieser Wert bei lediglich 4 %. Dies liegt an der Ineffizienz der asiatischen Infrastruktur. So sind zwischen der Verkäufer- und der Käuferseite drei oder vier Parteien beteiligt, um die Ware von A nach B zu befördern. In Europa sind hier nur ein bis zwei Parteien mitbeteiligt. Unternehmen in Asien sind des weiteren ineffizienter bei ihrer Bezugskette, dazu gehören der Bezug von Fertigwaren und Rohstoffen, die Lagerhaltung und die Verwaltung der Forderungen.

Des weitern wird es voraussichtlich eine hohe Nachfrage nach Lösungen für den online-Zahlungsverkehr geben, welche nur wenig entwickelt sind. Die Versicherungen solcher Zahlungen oder Versicherungen gegen einen evtl. Verbindlichkeitsausfall werden laut Analystenaussage ebenfalls überdurchschnittlich nachgefragt werden.

Wachstum im Business to Business ist ungebremst

Wie der Vizepräsident, Kevin Schick, von Commerce One mitteilte, strebt Commerce One für das zweite Quartal 2001 die Gewinnschwelle an. Vor allem die Zusammenarbeit mit SAP trage positiv zu dieser Entwicklung bei. Derzeit erwirtschaft Commerce One noch einen Großteil seines Umsatzes über das Lizenzgeschäft mit Software, die den Zutritt zu virtuellen Märkten im Internet eröffnet. "Schon ab 2003 werden wir das meiste Geld durch Service sowie Pflege und Ausbau der bestehenden Systeme verdienen.", so Schick weiter.

Der B2B-Marktplatz Freemarkets steigerte seinen Umsatz für das dritte Quartal auf 26,6 Mio. US-$ und somit 37 % zum vorherigen Quartal und um 397 % zum Vorjahresquartal. Die Bruttogewinnspanne stieg auf 46 % von 43 % im zweiten Quartal. Dabei wurde ein Verlust in Höhe von -12,3 Mio. US-$ oder -0,33 US-$ je Aktie gemacht und dadurch die Schätzungen der Analysten von -0,42 US-$ je Aktie übertroffen.
Nach der Aussage des CEOs soll das Unternehmen im ersten Quartal 2002 den Break Even erreichen, dies wäre zwei Quartale früher als die Analysten bisher erwartet haben. Denn diese schätzen für das Quartal 01/2002 noch einen Verlust von -0,17 US-$ pro Aktie.

Höhepunkte des Quartals:

Die Anzahl der Transaktionen, die über den Freemarkets Marktplatz abläuft, ist im dritten Quartal weiter gestiegen. So stieg die Anzahl der Auktionen auf 1.690 mit einem Transaktions-volumen von 2,93 Mrd. US-$. Dies ist ein Zuwachs von 34 % zum Vorquartal.

Zudem wurde die Kundenanzahl auf 84 erhöht, im Jahr 1999 waren es im gleichen Zeitraum noch 18. Die Anzahl der Lieferanten wuchs um 1.400 auf nunmehr 7.000. Außerdem wurden im dritten Quartal Allianzen mit Deloitte Consulting und Deloitte & Touche, Hologix und Atlas Commerce geschlossen.

VerticalNet konnte mit seinen Quartalsergeb-nissen sowohl bezüglich Verlust als auch Umsatz positv überraschen. Nachbörslich wurde bekannt, daß man nun das erste profitable Quartal im zweiten Quartal 2001 und somit ein Quartal früher als erwartet, antizipiert. Der Verlust im vierten Quartal soll $0,18 und der Umsatz $80 Mio. betragen.

Wedbush Morgan äußerte kürzlich die Ergebnisse einer Umfrage, daß viele Kunden nicht mit den Ergebnissen VerticalNet`s Services zufrieden seien. Nach den Earnings sagte man, die Äußerungen hätten auch langfristigen Charakter. Dem gegenüber teilte COO Hagen mit, man sehe in allen Geschäftsbereichen starkes Momentum.
Microsoft gab bereits 10.000 Strore Fronts von 80.000 an seine Partner und Kunden kostenlos ab. Dell wird die Distribution von 35.000 Stück übernehmen, wie vor kurzem bekannt wurde. Im zweiten Quartal 2001 sollen alle 80.000 Storefronts verteilt sein.

ESpeed, ein Anbieter von B2B-Software und Betreiber eines B2B Bond Marktplatzes und eines Marktplatzes aus dem Bereich Energiewirtschaft (siehe Newssuche) steigerte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 153 % auf $29,4 Millionen. Der Netto-Verlust betrug $0,15 pro Aktie nach $0,08 im Vorjahresquartal. First Call hatte einen Verlust von $0,21 pro Aktie erwartet. Vor allem die Expansion in weitere nicht-Finanz B2B-Märkte soll vorangetrieben werden. Der Break Even soll im vierten Quartal 2001 erreicht werden. Die Analysten gingen bisher von einem Verlust in Höhe von $0,02 im vierten Quartal 2001 aus. Espeed`s Tradingvolumen ging gegenüber dem Vorquartal nur um 2,1 % auf $7,9 Billionen zurück, was jedoch aufgrund der Saisonalität erwartet wurde.

Neue Kundengewinne und Abschlüsse im B2B-Sektor

H.J. Heinz wird den elektronischen Marktplatz von Freemarkets für den globalen Bezug und Vertrieb seiner Produkt und Dienstleistungen benutzen. Dies geht aus einer heute getroffenen Allianz hervor. Scott Allen, der Vizepräsident von FreeMarkets, sieht in der Allianz mit FreeMarkets nur einen ersten Schritt zum weiteren Ausbau seiner e-sourcing Strategie, welche Kosten einschränken und das Wachstum und die Expansion des Unternehmens weiter fördern solle.

VerticalNet, ein Betreiber von 57 vertikalen B2B-Communities, und Hewlett-Packard beabsichtigen gewisse Softwareprodukte ineinander zu integrieren, um eine umfassendere Commerce-Lösung zu erhalten und die Flexibilität zu steigern. Das neue Software Packet der beiden Unternehmen, Open Services Marketplace, soll in Beta-Version bereits Ende 2000 verfügbar sein. Die neue Software soll das Eingliedern von neuen Partnerunternehmen in bestehende B2B-Marktplätze erleichtern und das Angebot neuer Services für teilnehmende Unternehmen erleichtern. HP bringt seine e-Speak und Changengine Software, VerticalNet seine Ontology Manager und Intelligent Broker Software in die Partnerschaft ein.

Der Anbieter von B2B Softwarelösungen Ariba wurde zum 27. Oktober in den Nasdaq100 Index aufgenommen. Dadurch wird das Unternehmen NTL Incorporated ersetzt, welches vom Kurszettel komplett verschwindet. Intraday war zum Freitag zu beobachten, dass die Aktie in den letzten Handelsstunden an der Wall Street anzog. Grund hierfür seien Einkäufe seitens Fonds, welche den Index abbilden.

VerticalNet ist in eine Allianz mit Dell Computer eingetreten. VerticalNet wird 35,000 VerticalNet storefronts in die Dedicated Server von Dell intergrieren. Microsoft wird diese 12 monatige Prozedur kapitalmäßig unterstützen. Dies geschieht innerhalb der erst kürzlich getroffenen Allianz mit VerticalNet. Ein storefront ist eine Marketing-Plattform, welche eine VerticalNet-Community beinhaltet, welche einem Käufer ermöglicht, einen Kaufauftrag aufzugeben oder ein Produkt, welches angeboten wird, einzukaufen. Durch die Integration der 35.000 Storefronts wird VerticalNet seine Reichweite und Erreichbarkeit erhöhen und verbessern.

Amazon.com hat die Systeme B2B Integration Server und B2B Portal Server von eXcelon eingekauft. Mit diesen beiden Systemen wird der weltgrößte eTailer mit seinen Partnern Transaktionen durchführen. Dies wird Amazon.com dabei helfen, die Überweisungen und den gesamten Bezug von Waren und Dienstleistungen zu rationalisieren.
Des weiteren wird Amazon.com die Lösung ObjectStore von eXcelon benutzen, um die Performance der Datenbanken zu erhöhen.

Äußerungen der "Big Boys" zum Marktgeschehen

Steve Ballmer, der CEO von Microsoft, sieht immer noch eine Überbewertung bei vielen Aktien und hält eine weitere Korrektur für nicht ausgeschlossen.
Die Investoren, so Ballmer weiter, würden sich zu stark von den Launen der Nasdaq anstecken lassen und versuchen, die Bewegungen mitzuschwimmen.

Er respektiere die Meinung von Ökonomen, dass auf lange Sicht der Aktienmarkt immer Recht behalte. Doch könnten sich die Investoren kurz- bis mittelfristig nur an einen Trend orientieren. In einen Sektor, der gerade "in" ist, würde investiert, sobald dieser unattraktiv würde, stürzten die Aktien in den Keller.
Ballmer würde des weiteren ein positives Signal seitens der Regulierungsbehörde zum AOL/ Time Warner-Deal begrüßen. Damit würde AOL nicht weiter in Konkurenz zu Microsoft stehen.

AOL sei ohne den Fusionspartner Time Warner ein viel hartnäckigerer Konkurrent als nach der Fusion. AOL wird nach der Fusion mit Time Warner ein Medien-Konzern, welcher laut Aussagen des CEO Ballmer träger reagieren werde und ein anderes Segment darstelle. Der CEO gibt ferner einen Ausblick auf die nahe Zukunft des Unternehmens. Zum einen wird man sich auf die Internet-Strategie des Unternehmens konzentrieren und diese kontinuierlich ausbauen. Zusätzlich versucht man für das schon lang angekündigte Windows 2000 international Abnehmer zu finden. Ballmer nennt als letztes die laufende Gerichtsverhandlung. Microsoft wird für die Advertising-Kampagne des Microsoft Network (MSN) insgesamt $1 Mrd. ausgeben, um mehr Leute von den konkurrierenden Seiten (America Online und Yahoo!) auf sein Netzwerk zu gewinnen. Laut Media Metrix war Microsoft die dritthäufigst besuchte Website im September. Für TV- und Online-Advertising werden rund $150 Mio. verwendet, der restliche Teil entfällt auf Rabatprogramme, Promotions und auf Programme mit Partner-Marketing-Unternehmen.

Ein Manager des Transamerica Premier Equity Fund zählt in der "Wall Street Week mit Luis Rukeyser das SAN Speicher Unternehmen EMC zu seinen Favoriten. EMC repräsentiert 7 % seines Portfolio`s, da sich das Unternehmen in einem der rasantesten Wachstumsmärkte im Technologiebereich eine führende Position erarbeitet hat.

EMC steht auch auf der Favoritenliste von McNamee, dem Gründer von Integral Capital Partners, der vor allem im Netzwerkbereich und Software Business weitere Chancen sieht. Neben EMC gefallen dem Manager auch die Unternehmen Cisco Systems und PMC-Sierra.
Liz Ann Sonders, Direktorin von Campell, Cowperthwait $ Co ist ebenfalls für EMC positiv gestimmt und hebt vor allem die gute Gewinnsituation hervor. Außer EMC zählt Sonders JDS Uniphase und Sun Microsystems zu ihren Favoriten.

Bill Savoy, der Leiter von Paul Allens bekannten Vulcan Venture High Tech - Fond, äußert sich negativ zu Technologie - Werten. Selbst auf dem aktuell stark erniedrigten Kursniveau sei dieses Aktiensegment noch überbewertet. In den letzten 3 Jahren habe sich eine riesige "Bubble" im US Aktienmarkt entwickelt, die dadurch entstanden sei, daß Investoren die Kurse immer höher getrieben hätten, so daß sich die Bewertungen weit von dem eigentlichen wahren Wert ("true value") entfernt hätten. Spitzenreiter in Sachen Überbewertung seien die Technologieaktien.

Bill Savoy managed 14 Milliarden $ des Vulcan Venture Fonds. Dieser Fond wurde von Paul Allen, dem Mitbegründer von Microsoft ins Leben gerufen, und konzentriert sich auf Technologietitel. Milliarden Dollar wurden in Computer Hardware, Software, Internet Content, Infrastruktur Unternehmen investiert. Laut Savoy habe man nun massiv Positionen abgebaut, weil man von einer fortdauernden Abwärtstendenz im Technologiesektor ausgehe. Der Fondmanager sagt den Sektoren, die bisher von der Korrektur verschont wurden, einen Kurseinbruch voraus. In diesem Zusammen-hang nennt er Aktien aus den folgenden Sektoren: B2B, Wireless und Optical Networking.

Der Boden - der seit Monaten laufenden Korrektur sei noch lange nicht in Sicht. Er gehe vielmehr davon aus, daß die Überbewertungen dahingehend abgebaut würden, daß zunächst sogar Unterbewertungen erreicht würden, bevor die Aktien in Richtung ihres "wahren Wertes" tendieren könnten.

Infospace - Erwartungen übertroffen

Infospace erzielte einen Umsatz von 57,7 Mio. US-$ und erreichte damit einen Wachstum von 189 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn betrug dabei 9,5 Mio. US-$ oder 0,03 US-$ je Aktie. Dadurch wurden die Schätzungen der Analysten von 0,03 US-$ je Aktie übertroffen.

Höhepunkte des dritten Quartals:

Generierung eines positiven Cashflows aus den Geschäften

425 Mio. US-$ Cashreserve, sowie in 145 Mio. US-$ in Aktien.

Reserve von Aufträgen in Höhe von 130 Mio. US-$ für die nächsten vier Quartale

Abschluss der Integration von Go2Net

Allianzen mit Verizon, ALLTEL, Cingular Wireless und Virgin Mobile und damit eine Erweiterung des Mobilfunknetzes von Infospace auf 20 Carrier.

CMGI - CEO äußert sich zum Unternehmen

David Wetherell sagte in einem Interview, daß CMGI nicht beabsichtige den lt. Filing vom Juni bestehenden Anteil von 13 % an Lycos langfristig zu behalten. Man habe mit dem Kapital andere Pläne und Investitionen in andere Unternehmen vor, nähere Details hierzu, wie auch zum Verkaufszeitpunkt wurden jedoch nicht bekannt. Lycos befindet sich im Fusionsprozess mit dem spanischen Internetportal Terra Networks. Lt. Wetherell soll das entstehende Unternehmen Terra Lycos mit den Partnern Bertelsmann und Telefonica gut im Markt positioniert sein.

CMGI`s Aktienkurs verlor in diesem Jahr 88 %. Nun wurde eine Restrukturierung angekündigt, womit man eher die Profitabilität erreichen und mehr Wert auf das operative Geschäft legen will. Des weiteren wurden Kosteneinsparungen durch Entlassungen, u.a. bei Alta Vista und Engage durchgeführt.

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