BörseGo 19-2001
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In der vergangenen Woche konnten die Märkte durch die Zinssenkung der Federal Reserve um 50 Basispunkte, die um 20:15 mitteleuropäischer Zeit am Dienstag bekannt gegeben wurde, eine kurze Rallye starten. Allerdings dauerte diese nicht lange - bereits am Donnerstag und Freitag ging dem Markt die Luft aus - In einer Seitwärtsbewegung führte der Tech-Index die am Mittwoch gewonnenen Gewinne weiter. Mit der Zinssenkung konnte die Fed abermals bewirken, dass die Märkte stabilisiert wurden, wenn auch vorerst nur für eine Woche. Im Chart des Nasdaq ist zu sehen, dass er vor zwei Wochen bereits zu einer leichten Abwärtstendenz neigte.
Die Charttechniker von BoerseGO und Godmodetrader verbleiben weiterhin bei einer kurz und mittelfristigen bearishen Haltung gegenüber den US-Indizes.
Der Dow Jones 4.4% in der vergangenen Woche steigen und ist somit seit dem letzten Monat um 5.3% gestiegen. Der Dow steht nun nur noch 3.6% unter seinem Allzeithoch bei 11,722.98 Punkten, dass am 14. Januar markiert wurde.
Der Nasdaq stieg 4.3% in den vergangenen fünf Handelstagen und konnte seit Ende des ersten Quartals um 19.5% zulegen. Seit Jahresanfang konnte das Defizit auf 11% verringert werden.
Der S&P 500 stieg um 3.7%, seit Anfang Mai stieg der Index um 3.4%, seit Ende des letzten Quartals konnte ein Plus von 11.6% vollzogen werden. Der Index steht seit Jahresanfang noch mit 2.1% im Minus.
News-Highlights der letzten Woche
Seit April konnten viele Aktien im Tech-Bereich wieder um bis zu 200% und mehr steigen, besonders im Biotech-Sektor sind starke Zuwächse zu sehen. Indessen zeigte das am Freitag veröffentlichte Handelsdefizit eine neue Rekordhöhe auf und wird die US-Regierung dazu zwingen, dass im ersten Quartal ausgewiesene BIP-Wachstum in Höhe von 2% nach unten zu korrigieren.
Darüber hinaus gab in der vergangenen Woche Dell, nachdem die Earnings-Schätzungen von 17 cents je Aktie erreicht wurden, einen sehr schwachen Ausblick auf die Zukunft. Doch könne die Nachfrage mit dem neuen Betriebssystem von Microsoft wieder anziehen, so ein Analyst in der vergangenen Woche. Palm, ein Handheld-Hersteller, schockierte die Anleger mit einer deftigen Umsatzwarnung, die Aktien brachen am Freitag um fast 30% ein. Darüber hinaus wurden während der Woche neue Daten bekannt, dass Juniper Networks im High Speed Router Markt weiter an Boden gewinnt. Cisco Systems kündigte weitere Details seiner Mobilfunk-Strategie an. So möchte man auch in Flugzeugen und Zügen Wireless-Verbindungen schaffen, um Unternehmern und Reisenden die Möglichkeit zu geben, mit dem Internet in Verbindung zu bleiben. Unterdessen meldete Intel, einen Chip zu entwickeln, der drei Bausteine in einer Architektur vereint. Dieses "System on a Chip" wurde von Intel als Markt für potentiellen Umsatz in zweistelliger Milliardenhöhe und als Innovation im mobilen Internet angepriesen. Doch in einer Zeit, wo Handy-Hersteller mit der Entwicklung von Akkus Probleme haben, die dem Spannungsbedarf von neuen UMTS- bzw. 3G-Geräten gerecht werden, ist es nicht gerade sinnvoll, gleich drei Chips in einer Architektur zu vereinen, da die Koordination der einzelnen Chips weiterer Spannung bedarf. Intel wird auf der Suche nach neuen Umsatzquellen auch in die Fußstapfen von Sun Microsystems treten und eine eigene Produktreihe von Telekommunikations-Servern noch in diesem Jahr auf den Markt bringen.
AMD stellte in der vergangenen Woche zwei neue Prozessoren vor, die in Konkurrenz zu dem Crusoe-Prozessor von Transmeta stehen. Die neuen Prozessoren der Athlon-Klasse werden 30% weniger Spannung brauchen - laut Gerüchten wurde bereits Dell als großer Fisch an Land gezogen. Dell wäre - sollten sich die Gerüchte bestätigen - erstmals ein Kunde von AMD, bisher benutzte der weltweit führende PC-Fabrikant vorzugsweise nur Intel-Chips.
Die USA verloren in der vergangenen Woche laut einer Studie ihren "Online-Anteil", gemessen an der Zahl der Online-Nutzer, von 40% im Vorjahr auf 36%.
Eine B2B-Studie, die am vorletzten Freitag den gesamten B2B-Sektor ins Taumeln brachte, wurde in der vergangenen Woche von den Analysten der Forschungsgesellschaft Gartner Group richtiggestellt. So sei die Studie noch nicht fertig gewesen, der Geschäftsführer nannte es "unverantwortlich" für einen Analysten, aus einer unfertigen Studie Daten zu entnehmen und darauf Schlüsse zu ziehen. Die vollständige Studie erscheint in der kommenden Woche.
Wirtschaftsdaten
Handelsdefizit
Das Handelsdefizit stieg im vergangenen März scharf an und indizierte den größten Anstieg von einem Monat auf den anderen in den vergangenen neun Jahren.
Das Defizit stieg um 16% von $26.9 Mrd. auf $31.2 Mrd. Dies ist die höchste Ziffer seit Dezember 1999. Dieser Wert wurde hauptsächlich durch zunehmende Importe von $117.2 Mrd. im Februar auf $120.6 Mrd. im März verursacht. Darüber hinaus gingen die Exporte zurück.
"Die Geschichte ist die gleiche," so Kathleen Stephansen, Analystin bei CS First Boston, "jeder hat es erwartet, dass der Import zurückschnellen würde und der Export schwächer würde."
Peter Kretzmer, Analyst bei Banc of America, erwartet nun ein Wachstum um 1.5% anstatt den 2%. "Es ist nicht ein solch großer Effekt," so Kretzmer.
Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fielen in der letzten Woche auf das tiefste Nivau seit März und fielen damit die zweite Woche in Folge.
Das US-Arbeitsamt teilt am Donnerstag mit, das Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung um 8,000 auf saisonal adjustierte 380,000 gefallen sei. Der letzte Zeitpunkt, zu dem die Anträge ein so niedriges Niveau erreichten, war die Woche zum 24. März, wo 365,000 Anträge gemeldet wurden. Die stabilere Durchschnittslinie, welche die Volatilität einzelner Wochen glättet, fiel auf 401,250, was die niedrigste Indikation seit dem 21. April ist.
Aber die Ökonomen sehen weiterhin die steigende Arbeitslosigkeit und das damit verbundene schrumpfende Vertrauen der Konsumenten in die Wirtschaft und die geringeren Ausgaben, die zwei Drittel der gesamten US-Wirtschaftsaktivität ausmachen, als sehr kritisch an.
Neubauten
Das Handelsministerium teilte am Mittwoch mit, daß die Anzahl der Privatneubauten in den USA im April um 1,5% auf 1,61 Mio Häusern angestiegen ist. Ökonomen hatten mit einem leichten Anstieg auf 1,60 Mio Häusern gerechnet. Im März waren noch 1,59 Mio neue Privathäuser gebaut worden. Die Anzahl der Baugenehmigungen, die einen Ausblick auf die künftige Entwicklung der Neubauten gibt, fiel im März um 2,5% auf 1,59 Mio Genehmigungen.
Konsumentenvertrauen
Der Konsumentenpreisindex (CPI) stieg im April um 0,3%, wie das US-Arbeitsministerium berichtete. Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,4% erwartet. Den stärksten Anstieg verzeichneten dabei die Benzinpreise, die um 5% zulegten sowie die Tabakpreise, die um 4% hinzugewannen. Die Energiepreise stiegen um 1,8%. Rechnet man die volatilen Nahrungsmittel und Energiekosten heraus, beträgt der Anstieg der Kernrate 0,2%, genau wie Ökonomen es erwartet hatten.
US Output
Die Leistungsabgabe in den Fabriken, Minen und den Versorgungseinrichtungen in den USA ist im Monat April weiter gefallen. Dies ist somit der siebte Monat in Folge, wo die Produktion in den USA kein Wachstum vorweisen kann. Dies gibt die Federal Reserve am Montag bekannt.
Die industrielle Produktion nahm im April um 0.3% ab. Darüber hinaus wurde das Wachstum des vergangenen Monats, welches mit +0.4% ausgewiesen wurde, auf negative 0.1% revidiert. Ökonomen erwarteten einen Rückgang der Produktion im April von 0.2%. Die Nutzung der Kapazität lag im April bei 78.5%, dies ist der niedrigste Nutzungsgrad in 10 Jahren.
Laut CBS Marketwatch war 1982 das letzte Mal eine solch lange Periode zu beobachten gewesen, wo der industrielle Output in den USA schrumpfte. Damals befanden sich die USA in einer Rezession.
Lagerbestände
Die Lagerbestände im März fielen lt. Commerce Department nach 0,4% im Februar um weitere 0,3% im März. Marktbeobachter hatten einen Rückgang um 0,2% erwartet. Im Jahresvergleich befinden sich die Lagerbestände jedoch immer noch um 3,8% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das Lagerbestand-zu-Umsatz Ratio bleibt einigermassen stabil bei 1,37, da auch die Umsätze um 0,3% abnahmen.
Greenspan sieht einen Hauptfaktor der momentanen schlechten Wirtschaftslage in dem Bemühen der Unternehmen die Lagerbestände wieder auf ein normales Mass abzubauen. Wie lange es jedoch dauern wird, die das Angebot wieder an die vorherrschende Nachfrage anzupassen ist weiterhin unklar.
Analysten - die Woche im Rückblick
CMRC - Auferstehung aus Dornröschenschlaf?
In einem aktuellen Interview nimmt der Analyst Mark Verbeck von Epoch Partners Stellung zu Commerce One und zu aktuellen Fragen. Im folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der interessanten Sichtweisen des Analysten.
Commerce One sei laut Verbeck mit seinen Stellenkürzungen gegenüber Ariba "bemessener" vorgegangen. Ariba kürzte seine Stellen direkt um 30%, wobei Commerce One in kleinen Schritten seine Mitarbeiterzahl verringerte.
Analysten sehen die Vorgehensweise von Commerce One als strategisch besser an, da man mit dieser Strategie nicht direkt eine große Anzahl von Mitarbeitern verliert, die man bei einem Aufschwung der Wirtschaft wieder von neuem einstellen und schulen müsste.
Commerce One, dessen Aktien zum heutigen Schlusskurs von $7.99 vom Höchstkurs bei $84.125 über 90% entfernt liegen, werden sich laut dem Analysten nun primär darauf konzentrieren, die Profitabilität im vierten Quartal zu erreichen. Laut Verbeck ermögliche die Kombination der Kosteneinsparungen und der im vierten Quartal erwarteten steigenden Nachfrage im Software-Sektor grüne Zahlen im vierten Quartal.
Die Marktplätze von Commerce One werden laut Verbeck die Art und Weise verändern, in der die Unternehmen ihre täglichen Geschäfte abwickeln werden. Das Problem der B2Bs wie Commerce One und Ariba sei zur Zeit, dass die Anzahl der Neukunden nicht im Bereich der Erwartungen der Investoren liegen.
Das Marktplatz-Modell im B2B wird sich zunehmend auf Collaborative-Funktionen spezifizieren, doch wird sich dieses Modell durch die bereits hohen Kosten, die hierin investiert wurden, auf lange Frist bewähren, so Verbeck.
B2B Sektor - Warum die ganze Aufregung?
Der Sell Off im B2B-Sektor wurde von Jim Moore, Analyst bei Deutsche Banc Alex Brown, entfacht, und ließ die Aktien im gesamten B2B-Sektor schon am Freitag einbrechen. Innerhalb weniger Stunden brachen die Aktien von Ariba um 15% ein.
Die Gartner Group, die den negativen Report über den B2B-eProcurement-Sektor veröffentlichen wird, zeigt sich verwundert über die extreme Situation an den Börsen.
"In aller Ehrlichkeit, ich weis nicht was die ganze Aufregung soll", so David Hope-Ross, Analyst bei Gartner. "Es gibt nichts neues, dies sind nur schon lang bekannte Gartner Forschungsergebnisse."
Fonds auf Einkaufstour, Erholung erwartet
Fondsverwalter auf der ganzen Welt planen ihre Anteile an Internet und Computer Unternehmen weiter zu erhöhen, da man der Meinung ist, das sich die kürzlich begonnenen Anstiege im Sektor auch weiterhin vollziehen werden. Dies besagt eine aktuelle Studie von Merrill Lynch & Co.
Die Anzahl der Vermögensverwalter, welche die Anteile von Computer-Unternehmen am Gesamtdepot erhöhen möchten, verdoppelte sich auf 9%.
"Wir sind in der Mitte eines signifikanten Wendepunktes," so David Bowers, globaler Chef Investment Stratege bei Merrill Lynch. "Die Fed hat ihnen genug gegeben so dass sie zuversichtlich eine Erholung einplanen können."
Merrill Lynch hat in der vergangenen Woche 249 Fondsverwalter befragt, die insgesamt $278 Mrd. kontrollieren.
Etwa 57% der befragten Fonds-Bosse erwarten, dass sich die Gewinne der Unternehmen in den nächsten 12 Monaten steigern lassen. Vor einem Monat erwarteten noch 71%, dass eine umgekehrte Entwicklung stattfinden würde.
"Die Fondsverwalter auf der ganzen Welt bereiten sich für eine globale Erholung vor. Das ist nicht zu übersehen," so Bowes weiter.
Doch erwarten die Fondsverwalter eine Wahrscheinlichkeit von 33%, dass der Markt um 10% oder mehr in den nächsten 3 Monaten fallen wird.
Merrill Lynch zum Semiconductor Index
Joe Osha von Merrill Lynch hat sich negativ zum Halbleitersektor geäußert. Der Wettbewerb werde immer härter und zunehmend nicht nur über die Qualität und den Technikvorsprung des Produktes selbst ausgetragen, sondern über die Preissetzung. Die vor 2 Wochen eingeleitete Preissenkungsoffensive von AMD habe zu einem fortgesetzten Preisverfall geführt. Osha vergleicht den Effekt mit der Preissenkung für den P4 von Intel. Die gesamte P4 Produktpalette sei daraufhin im Preis immer weiter abgesackt.
Die Gewinnmargen blieben bei diesem Wettbewerb auf der Strecke.
Goldman Sachs sehr kritisch gegenüber Chips
Das Analystenhaus Goldman Sachs zeigte sich heute skeptisch bezüglich der weiteren kurzfristigen Aussichten der Kommunikationschipaktien und senkte das Rating für die Unternehmen Applied Micro Circuits, PMC Sierra und Vitesse Semiconductor auf "trading buy" von "market outperform".
Die zuständigen Analysten Nathaniel Cohn und Thomas McFadden erklärten, daß mehrere Kurskatalysatoren seit der Cisco Gewinnwarnung Anfang April nun aufgebraucht seien und es nun wahrscheinlicher sei, daß schlechte News die Nachrichtenlage der nächsten sechs Monate bestimmen würden.
Auch wenn man glaube, daß genannte Aktien aufgrund hoher Volatilität gute Tradinggelegenheiten böten, könne man wegen der hohen Bewertung nicht mehr vorbehaltlos zum Kaufen raten, meinten die Analysten. Man sei davon überzeugt, daß sich bessere Einstiegszeitpunkte später in diesem Quartal, wenn die Gewinnwarnungssaison im Laufen wäre, ergeben sollten.
Auch rechne man damit, daß die Gewinne im laufenden Quartal am unteren Ende der Erwartungen ausfallen werden. Eine Wiederbelebung des Geschäfts sei erst im vierten Quartal zu erwarten.
Man solle sich aber später in diesem Jahr auf eine erneute Rallye dieser Aktien gefaßt machen.
Lehman Brothers favorisiert Chip-Subsektor
Der Analyst Arnab Chanda von Lehman Brothers hat die Chip-Unternehmen Broadcom und Marvell Technologies aufgestuft, mit der Begründung, dass Kommunikations Chiphersteller früher einen Turnaround sehen werden, als dies ihre Kollegen im Telekom Chip-Sektor.
Lehman Brothers stufen beide Aktien von Market Perform auf Buy auf.
Der zuständige Analyst behält das Buy-Rating für Intersil bei, setzt aber das Kursziel von $25 auf $45 herauf.
Chanda ist der Auffassung, dass Kabelmodems, Set-Top-Boxen und Unternehmens-LANs (Local Area Networks) diejenigen Subsektoren seien, die im gesamten am meisten Wachstum vorweisen könnten.
Chanda fügt hinzu, dass die Anbieter von integrierten Schaltungen für den Telekom-Markt wie PMC Sierra oder Applied Micro Devices weitere Rückgänge in ihren Aktienkursen sowie in ihren Margen erfahren werden.
Earnings Outlook: Starke Tech Aktien
Eine mehr als katastrophale Earnings-Saison liegt hinter uns, und viele Investoren sind noch dabei, ihren Verlusten nachzutrauern. Doch Red Herring empfiehlt den Investoren, nicht in den Memoiren zu schmökern sondern eher einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Hierzu hat man 9 Unternehmen aus dem Telekom- und Technologie-Sektor ausgesucht, welche folgende Richtlinien erfüllen:
1) Ergebnisschätzungen in das kommende Quartal, sowie für 2001 und 2002 wurden erhöht
2) Gewinnwachstum von mindestens 11%
3) Mindestens 3 Analysten sollen das Unternehmen bewertet haben
4) KGV von weniger als 30
Im Ergebnis kamen folgende Unternehmen heraus: AremisSoft, CACI International, CSG Systems, DRS Technologies, Fair, Isaac and Company, W.W. Grainger, Illuminet, Structural Dynamics und TTI Team Telecom.
Analyst sieht Einpreisung von Wirtschaftserholung
Der Analyst Tony Crescenzi von Miller Tabak & Co erklärte heute, daß der Aktien- und Anleihemarkt derzeit eine eindeutige Sprache spreche und einen wirtschaftlichen Erholungskurs gerade vorwegnehme.
Anscheinend glaubten Investoren nun, daß die Zinssenkungen von FED-Chef Greenspan ausreichend seien um der Wirtschaft auf den Wachstumspfad zurückzuhelfen.
Gerade die Unternehmen, die von einem wirtschaftlichen Aufschwung profitieren würden, haben in den letzten Tagen den Gesamtmarkt klar outperformt, zeigte der Analyst. Dies seien die Bereiche der Zykliker, der Grundmaterialhersteller und der Finanzwerte. Auch der Anleihemarkt sei auf einem 6-Monatshoch angekommen.
Nun müsse man abwarten wie weit diese Wirtschaftsantizipation reiche und vor allem ob die Wirtschaftszahlen diese unterstützen könnten.
Juniper Networks betritt Neuland
Juniper Networks, die bisher Hardware verkauften, expandieren laut einer Ankündigung am Dienstag nun in den Internet Dienstleistungs-Sektor.
Das unter Anlegern beliebte Unternehmen wird neue Technologien verkaufen, die es Telekom Dienstleistungs-Anbietern erlaubt, erweiterte Services an Unternehmens Kunden anzubieten. Zu diesen erweiterten Dienstleistungen gehören zum Beispiel VPN (Virtual Private Network) Services. VPNs ermöglichen Unternehmen, kostengünstig und mit einer hohen Übertragungsrate Verbindungen zu Unternehmens-Netzwerken im Internet aufzubauen.
Mit dieser Entscheidung wird Juniper den Kreis der konkurrierenden Unternehmen über Cisco Systems hinaus auf Anbieter ähnlicher Internet-basierender Dienstleistungen ausweiten. Zu diesen neuen Konkurrenten von Juniper gehören nun Nortel, Lucent und Start-Up-Unternehmen wie Ennovate und Cosign.
Juniper hat bisher Router hergestellt, die Daten von einem Punkt des Internet zu einem anderen in einer sehr hohen Geschwindigkeit transportieren.
Das Unternehmen war beim Absatz solcher Hochgeschwindigkeits-Router erfolgreich. Solche Router sitzen im "Kern" eines Netzwerkes und transportieren den Großteil der Daten im Internet. Juniper konnte einen Marktanteil von 33% ergattern, während Cisco weiterhin den Löwenanteil von 60% innehält.
Cisco Systems beanspruchte vor einigen Jahren den gesamten Router-Sektor für sich. Erst kürzlich begann Juniper damit, auch Router für die "Edges" der Netzwerke zu erstellen. Diese Router-Typen sind nicht im Kern, sondern am Rand eines Netzwerkes platziert. Sie leiten die Daten von privaten Unternehmens-Netzwerken in ein öffentliches Netzwerk weiter. Dies ist ein Subsektor, der ebenfalls von Cisco Systems beherrscht wird.
Zum ersten mal in der Unternehmens-Geschichte wird Juniper laut der heutigen Ankündigung auch Software anbieten, um seinen Kunden im Internet Dienstleistungs-Sektor die Möglichkeit zu geben, weitere gewinnträchtige Services anzubieten.
Digital Island wird übernommen
Cable & Wireless wird lt. Reuters das Web Content Service Unternehmen Digital Island, Konkurrent von Akamai, für $340 Mio. übernehmen. Pro Aktie bezahlt das englische Telekommunikationsunternehmen somit $3,40 in Bar. Der Schlusskurs des Kaufkandidaten am Freitag betrug $3,13.
Cisco verliert weiter an Juniper Networks
Laut einer aktuellen Studie von Dell'Oro Group hat Cisco Systems weiter Marktanteile an Juniper Networks im Router-Sektor verloren.
Die am Mittwoch von der Dell'Oro veröffentlichte Studie besagt, dass der Marktanteil von Cisco Systems von 65% auf 59% abgenommen habe. Der Anteil am Gesamtumsatz von Juniper stieg von 34% auf 38%.
Dell gibt sehr schwachen Ausblick
Der Computerhersteller Dell Computer meldete nach Börsenschluß, daß starke Serverumsätze und der Gewinn von Marktanteilen gegenüber der Konkurrenz dazu beigetragen haben, einen Gewinn von 462 Mio $ oder 17 Cents/Aktie zu erzielen, was genau den Markterwartungen entspricht.
Vor einem Jahr hatte Dell 18 Cents/Aktie Gewinn erzielt. Der Umsatz von Dell stieg um 10% auf 8 Milliarden $ an.
Insbesondere die Absatzzahlen des PowerEdge-Servers entwickelten sich mit einem Plus von 50% zum Vorjahr hervorragend, außerdem konnte der weltweite Marktanteil um 3% ausgeweitet werden, womit Dell die bisherige Nummer 1, Compaq Computer, vom Thron verdrängen konnte.
Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am Donnerstag kündigte der Computerhersteller Dell Computer an, daß man im laufenden Quartal einen um sequentiell 3 bis 5% schwächeren Umsatz erwarte. Das Ergebnis pro Aktie solle in diesem zweiten Quartal 15 bis 17 Cents betragen, 17 Cents/Aktie hatte man gestern gemeldet.
Das Ziel sei es nach wie vor, den Marktanteil weiter auszubauen und profitabel zu wachsen. In den kommenden Monaten könnte gerade das aber zur Herausforderung werden, zumal die Nachfrage im Unternehmenssektor zuletzt weiter sehr schwach blieb. Auch Europa beginne nun langsam, in ein sehr schwaches Sommerquartal einzutreten, erklärte ein Dell-Sprecher.
Ciena veröffentlicht gute Zahlen
Der Hersteller von Netzwerk Equipment Ciena konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal sequentiell um 20% und gegenüber dem Vorjahresquartal um 129% auf $425,4 Mio. steigern, erste Orders von 8 neuen Kunden wie Level 3 eingeschlossen. Insgesamt verfügt Ciena nun über 49 Kunden, von denen 33 im letzten Quartal Umsätze verursachten. Der Gewinn (ohne Übernahmekosten, Goodwill und Aktienoptionsprogrammen) betrug 20 Cents pro Aktie. First Call hatte nur einen Gewinn von 16 Cents pro Aktie erwartet.
Die Wachstumsaussichten in 2001 gegenüber dem Vorjahr von 95-105% werden bekräftigt. Es soll auch möglich sein, den erwarteten Gewinn in 2001 von 72-75 Cents pro Aktie zu erreichen. Mit Gary Smith wird auch ein neuer CEO vorgestellt.
Hewlett Packard übertrifft Schätzungen
Hewlett Packard konnte im abgelaufenen Quartal einen Gewinn von $356 Mio. oder 18 cents je Aktie ausweisen. Analysten erwarteten einen Gewinn je Anteilsschein von 15 cents. Im Vorjahresquartal lag der Gewinn bei 43 cents je Aktie oder $887 Mio. Der Umsatz konnte von $11.6 Mrd. auf $12 Mrd. im Vorjahresquartal nicht gesteigert werden. Sequentiell nahm der Umsatz um 3% ab.
"Unser Ergebnis wurde weiterhin signifikant von den makroökonomischen Herausforderungen der Wirtschaft beeinflusst. Besonders lasteten die geringeren Konsumentenausgaben und Ausgaben der Unternehmen auf dem Ergebnis in Europa und den US", so Charly Fiorina, CEO von HP. "Aber wir können nicht unsere gesamten Sorgen auf die Wirtschaft schieben."
Microsoft gibt Release Date für XBox bekannt
Microsoft wird am 8. November in den USA die eigene Spielkonsole XBox für einen empfohlenen Verkaufspreis von $299 in die Läden bringen. Mit diesem Termin erhofft man sich erste gute Reaktionen im Weihnachtsgeschäft. Microsoft tritt mit der Veröffentlichung der XBox in den Markt von Sony (Playstation II) und Nintento ein, der im Jahr 2000 einen Umsatz von $6.5 Mrd. generierte.
Nintendo plant etwa zur gleichen Zeit seine neue Spielkonsole GameCube zu veröffentlichen. Sony wird weiterhin mit der erfolgreichen Konsole PlayStation II im Markt vertreten sein.
Sycamore Networks - Zahlen und Aussichten
Das Netzwerkunternehmen Sycamore Networks verkündet mit einem Verlust von 19 Cents nach einem Gewinn von 2 Cents im Vorjahresquartal ein um einen Cent schlechteres Ergebnis als von den Analysten erwartet. Der Hersteller von optischem Netzwerkequipment musste gegenüber dem Vorjahresquartal einen Umsatzrückgang von $59,2 auf $54,2 hinnehmen.
Das Unternehmen bestätigt die Erwartungen mit Zielvorgaben im vierten Quartal von $50-$60 Mio. Umsatz. Im Conference Call sind nicht viele Anzeichen zu hören, die auf einen anziehenden Geschäftsverlauf schliessen lassen würden. So wurde heute als weiterer Indikator bekannt, dass der Sycamore Kunde 360networks seine Expansionspläne für die eigene Netzwerkkapazität zurückschraubte.
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