BörseGo 19/2000
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Der Nasdaq konnte in der vergangenen Woche dem Downtrend ein vorläufiges Ende setzen. Die von vielen Investoren schon vor Wochen erwartete Bewegung in die 3000er - Region wurde vollzogen. Am Freitag lag der Tiefsstand der Nasdaq bei 3054.55 Punkten - danach erfolgte ein starker Rebound der Nasdaq. Um 242.09 Punkte oder 7.87 % stieg der Technologie-Index auf einen Schlussstand von 3316.77 Punkten. Grund hierfür ist zum einen das leicht verfälschte Chartbild eines "positiven harami" - ein Indiz für weiter steigende Kurse. Des weiteren ist der Nasdaq bei 3050 Punkten auf einen Widerstand gestoßen. Ein weiterer Grund waren die Ergebnisse der "Opinion Polls", also die Wahlumfragen in den USA. Nach den Ergebnissen hatte Bush (Republikaner) die Führung gegenüber Gore (Demokraten) übernommen. Abby Cohen, eine Star-Analystin des Analystenhauses Goldman Sachs, äußerte sich ebenfalls positiv über die weitere Entwicklung der Nasdaq. Der Standard & Poor 500 Index sei laut Aussagen der Analystin 15 % unterbewertet. Ferner würden sich nun einmalige Kaufgelegenheiten bei den Tech-Stocks bieten. Prudential Securities gab vor zwei Wochen ebenfalls einen rosigen Ausblick auf die weitere Entwicklung des Technologie-Sektors.
Im Gegensatz zu den positiven Nachrichten stehen die negativen Entwicklungen im nahen Osten. Doch sollte sich nach Händleraussagen die Entwicklung, sofern sie auf Israel beschränkt bleibt, nicht weiter auswirken. Als Folge der Unruhen ist der Ölpreis auf 34.99 Dollar je Barrel Öl gestiegen. Des weiteren lagen die Erzeugerpreise für den September mit einem Plus von 0,9 % deutlich über den erwarteten 0,5 %. Ein US-Notenbanker sieht eine Verlangsamung des Wachstums der US-Wirtschaft auf 3,5 % bis 4,5 %.
Der heutige Montag wird entscheidend für eine Bestätigung des Rebound der Nasdaq sein. Hier wird sich entscheiden, ob noch weitere Verkäufer im Markt sind oder ob die Earnings-Saison einen "Dead Cat Bounce", wie die Amerikaner einen fehlgeschlagenen Rebound nennen, nicht entstehen lässt und die Marktreinigung bereits zu Ende ist.
Im Wochenvergleich verlor der Dow Jones 3.8 % auf 10,192 Punkte, der S&P 500 schloss 2.4 % tiefer bei 1,374 Punkten und der Nasdaq Composite Index konnte dank des Rebounds am Freitag mit lediglich 1.3 % Verlust bei 3,316 Punkten schließen.
Seit Jahresanfang liegt der Dow Jones 11.4 % im Minus, der Nasdaq verlor 18.5 % und der S&P 500 liegt 6 % tiefer.
Über die vermutliche Entwicklung der Indizes und die Einschätzungen unserer Boardbesucher können Sie sich hier informieren: http://www.boersego.de/cgi-bin/ultimate/Ultimate.cgi?action=intro
IPO-Rückblick
Überraschend kam in der vergangenen Woche die IPO von Sinplicity an den Markt. Das Unternehmen ist ein Hersteller von Kommunikations-Halbleiter-Bausteinen. Die IPO stieg am ersten Tag um 42,25 % und schloss bei $11.38. Der Schlusskurs am Freitag lag bei $14.
In der vergangenen Woche sind keine weiteren Technologie-Unternehmen an die Nasdaq gegangen. Die restlichen Unternehmen, bis auf Watson Wyatt & Co. Holdings, die am ersten Tag 31.04 % zulegten, konnten aufgrund der schlechten Marktlage keine gute Markteinführung feiern.
IPO-Ausblick
Intrinsix
Intrinsix ist ein unabhängiger Anbieter von erweiterten elektronischen Design-Dienstleistungen für OEM- und Halbleiter-Unternehmen. Intrinsix entwickelt das Design für Halbleiter-Bausteine. Ferner entwickelt man Hard- und Software. Dies wird durch das Out- und Insourcing von Geschäftsbereichen und durch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen über das Internet durchgeführt. Das Unternehmen generierte 1999 einen Umsatz von $30.7 Mio., der Gewinn lag bei $1 Mio. Die Emission wird voraussichtlich $56 Mio. einbringen, man wird über den Konsortialführer CIBC World Markets 4 Mio. Aktien zwischen 9-11 Dollar an den Markt bringen. Intrinsix zählt zu den 500 am schnellsten wachsenden Unternehmen der USA. Das Unternehmen hat Niederlassungen in den USA und Kanada.
Fazit : Der hohe Bedarf an Entwicklungs-Techniken und Methoden für Halbleiterschaltungen dürfte in den kommenden Jahren noch weiter steigen. Intrinsix dürfte vor diesem Hintergrund eine positive IPO durchführen können.
In der kommenden Woche erfährt die Earningssaison bezüglich der Fülle der präsentierenden Unternehmen einen weiteren Höhepunkt. Informieren Sie sich umfassend über die Earningsdaten in unserem Terminkalender!
http://www.boersego.de/kalender/htdocs/cal.html
News-Rückblick
Auch die vergangene Woche war geprägt von einer ganzen Reihe Gewinnwarnungen großer Unternehmen. Im folgenden eine Auflistung der detaillierten Meldungen der einzelnen Unternehmen :
Compuware´s Earnings und der Umsatz des zweiten Quartals wird nicht den Erwartungen entprechen. Grund hierfür sei ein Rückgang bei den Lizenzverkäufen, so das Unternehmen.
Compuware ist ein Anbieter von Software-Produkten und professionellen Services, welche Angestellten der IT-Branche bei der Implementation, Entwicklung, beim Support und bei der Test-Phase von Business-Applikationen helfen.
Die Earnings per Share (EPS), also der Gewinn je Aktie, wird zwischen 4 und 6 cents liegen.
First Call erwartete einen Gewinn von 12 cents je Anteilsschein.
Der Umsatz wird zwischen $474-$487 Mio. liegen. Die Lizenzverkäufe im Bereich Software werden zwischen $100-$105 Mio. des Umsatzes betragen.
Compuware wird seine Quartalszahlen am 19. Oktober veröffentlichen.
Der Hersteller von Computer Workstations Silicon Graphics verkündete gestern auf Grund von Komponentenknappheit einen Verlust von $0,28-$0,30 pro Aktien im abgelaufenen Quartal erwirtschaftet zu haben. First Call erwartete einen Verlust von nur $0,14 pro Aktie. Die Umsätze sollen zwischen $465-$480 Mio. liegen. Das Unternehmen gab ebenfalls die Absicht bekannt, bestimmte Assets zu verkaufen und ca. 50 Mio. eigene Aktien am Markt zurück zu kaufen.
Der Anbieter von Internet Software, Open Market, gab bekannt, dass sein Ergebnis für das dritte Quartal nicht den Erwartungen entsprechen werde.
Ferner wird man 23 % der Stellen kürzen.
Der Umsatz wird die Marke von $23.5 Mio. nicht überschreiten, der Verlust je Aktie werde bei 25 cents liegen. First Call erwartete 14 cents je Aktie Verlust.
Das Unternehmen begründet die Verschlechterung der Ertragssituation mit einem Rückgang in den Transaktions-Umsätzen und mit den weiteren Kosten der Restrukturierung des Vertriebs in Nordamerika.
Als Teil dieses Reorganisations-Prozesses wird Open Market 150 seiner 650 Mitarbeiter entlassen. Im vierten Quartal rechnet man mit Kosten aus der Restrukturierung zwischen $6-$7 Mio.
Das Marketing Service Unternehmen MyPoints.com verkündete eine Gewinnwarnung, da momentan die Nachfrage nach Marketingleistungen zu Wünschen übrig läßt. Der Verlust des Quartals soll sich auf $0,39-$0,45 summieren, nachdem im Vorjahresquartal ein Verlust von $0,40 zu Buche schlug. First Call hatte einen Verlust von nur $0,28 pro Aktie erwartet.
Als erste Maßnahme sollen ca. 29 % aller Jobs oder 120 Arbeitsplätze gestrichen werden, um die Kosten zu senken. Im September bemerkte MyPoints.com wieder eine steigende Tendenz bezüglich der Nachfrage, was jedoch nicht die schlechten Monate Juli und August aufwog.
Lucent Technologies, aktuell noch in einer Restrukturierungsphase, gab ebenfalls eine Gewinnwarnung aus. Der angeschlagene Konzern sieht seinen Gewinn im vierten Quartal zwischen 25 % und 29 % tiefer als die Erwartungen. Diese Erwartungen wurden zu einem früheren Zeitpunkt bereits gesenkt.
Der Gewinn je Aktie wird bei 17-18 cents je Aktie liegen, First Call erwartete einen Gewinn je Aktie von 27 cents, im Vorjahresquartal wurden 24 cents Gewinn je Anteilsschein erwirtschaftet.
Der erwartete Umsatz- und Gewinneinbruch folgt einer von Lucent im Juli gemachten, anderslautenden Vorhersage. Damals erwartete Lucent Technologies ein Wachstum des Umsatzes um 15 %. Dies ist nun die dritte Gewinnwarnung in diesem Jahr, die Lucent ausgibt.
Der Telekommunikationsdienste-Anbieter International FiberCom gab bekannt, dass die Gewinne für das dritte Quartal unter den Analystenerwartungen liegen werden. So geht FirstCall von einem Gewinn von 0,16 US-$ pro Aktie aus, während International FiberCom nur 0,08 bis 0,10 US-$ Gewinn pro Aktie erwartet.
Als Grund gab das Unternehmen höhere Forschungs- und Entwicklungskosten sowie höhere Investitionskosten an.
Falls Sie sich umfassend über die Meldungen der Vergangenheit informieren wollen, versuchen Sie doch die Newssuche hier oben links: http://www.boerse-go.com/down.php3
Blick in die nahe Zukunft
Der Aktienkurs von Doubleclick gab am Freitag im Laufe des Handels um 32 % auf 12 1/4 $ nach. Der Aktienkurs ist damit seit Anfang diesen Jahres um 90 % und in der vergangenen Woche um knapp 50 % gefallen. Grund sind Bemerkungen des CEO der weltweit größten Internetwerbeagentur, wonach das Geschäft in den nächsten 6 Monaten weniger gut laufen werde. Der Markt der Internetwerbung sei hart umkämpft. Hinzu käme die Tatsache, daß viele Dot.com Unternehmen aufgrund von Liquiditätsengpässen ihre Werbung sowohl über TV als auch im Internet zurückfahren würden. Das Geschäft mit den IPOs verlaufe zunehmend schleppend. Der Markt nehme oft selbst hochkarätige IPOs nicht mehr gebührend auf. Die Werbung für solche Unternehmen sei somit ebenfalls rückläufig. Just zu diesem kritischen Zeitpunkt äußern sich einige Analysten skeptisch über den Effekt der in der Internetwerbung gebräuchlichen Werbebanner. Solche Banner würden nur von einem sehr kleinen Prozentsatz der Internetuser angeklickt werden. Der Sinn dieses Werbemittels sei somit fraglich.
CMGI - ein Ausblick
Der Vorsitzende von CMGI, David Wetherell, gab einen Kommentar zur Zukunft von CMGI ab.
Er verteidigte die Strategie der Aquisitionen und sagte vorher, dass AltaVista Europa im Dezember oder Januar profitabel werden wird. So wird das Unternehmen CMGI wahrscheinlich daran festhalten, seine Strategie fortzusetzen und weiter Internetbeteiligungen kaufen.
Dabei schielt Wetherell auch auf Beteiligungen, die dem Konkurrenten Internet Capital Group gehören.
Seit März hat CMGI keine Firma mehr aufgekauft so Wetherell, zuvor jedoch wurden jeden Monat zwei Unternehmen übernommen. Jetzt dagegen will laut dem Vorsitzenden jeder zu dem Aktienpreis gekauft werden, den das jeweilige Unternehmen vor dem Crash hatte.
Er erwartet, dass fünf der sechs Geschäftsfelder bis Ende Juli 2001 profitabel werden. Das Unternehmen hat außerdem seine Beteiligungen von 42 auf 15 reduziert, um für die Wallstreet Analysten transparenter zu sein.
Wetherell sagte auch über die Zunkunft des Internets, dass eine Versiebenfachung der Benutzer bis zum Jahre 2003 das derzeitige Tief der Internetaktien aufheben werde.
Pacific Century Cyberworks - Zukunft durch Finanzsrpritze gesichert?
Pacific Century CyberWorks wird im Rahmen eines Mobilfunk und Internet Joint Ventures mit der australischen Telefongesellschaft Telstra etwa 3,55 Mrd. US-$ in bar erhalten.
Telstra wird für einen 60 %igen Anteil an dem asiatischen Mobilfunk Joint Venture 1,68 Mrd. US-$ bezahlen und darüber hinaus noch für 750 Mio. US-$ Wandelanleihen kaufen, die später in PCCW Aktien umtauschbar sind. Dadurch verliert aber PCCW die Kontrolle über das Joint Venture. Zudem erhält PCCW durch ein 50-50 Internet-Infrastruktur Joint Venture einen Barbetrag in Höhe von 1,125 Mrd. US-$.
Analysten bewerten diese Transaktionen im besten Fall als neutral, da sie immer noch ein profitables Geschäftsmodell und somit stetiges Wachstum sehen wollen.
B2B - Marktplatz-Betreiber nicht zufrieden
Als General Motors, Ford und DaimlerChrysler im Februar diesen Jahres Pläne ankündigten, einen elektronischen Marktplatz gründen zu wollen, gab der Vorstand von General Motors bekannt, es würden dadurch Vorteile für jeden entstehen.
Tage später starteten Sears, Roebuck & Co. und Carrefour einen ähnlichen Marktplatz. Der Vorstand von Sears, Arthur Martinez, sprach von einer Revolution und erwog ein Spin-Off des Marktplatzes. Oracle, der Technologie-Partner des Marktplatzes, erwartete, dass die Kosten um 15 % sinken könnten.
Doch seien laut Analystenaussagen diese Unternehmen weit entfernt von dem Punkt, an dem die Marktplätze effizient genutzt werden könnten, die angepeilten Kosteneinsparungen seien erst in ein paar Jahren realistisch.
Sears´s CEO Joseph Laughlin : Die Technologie ist nicht genau dass, was benötigt wird. Sears und die Partner betreiben den Marktplatz GlobalNetXchange.
GolbalNetXchange ist einer der wenigen Marktplätze, die schon für das Handeln online geöffnet sind. Bisher wurden $120 Mio. an Umsatz geneiriert. Der Online-Marktplatz der Automobil-Unternehmen hatte erst in der letzten Woche seine erste Transaktion erfolgreich durchgeführt. Analysten sehen einen schweren Weg, den die Betreiber zukünftig noch gehen müssen.
Ein Pressesprecher von Ford gab auf die Frage nach den Einsparungen bekannt : Man wisse bisher nicht, wie hoch diese Einsparungen und wie hoch der Nutzen dieser Online-Marktplätze tatsächlich sei. Dies würde erst abschätzbar sein, wenn es tatsächlich soweit sei.
Laut einem Bericht der Gartner Group, den sie auf der Webseite BörseGO.de in den Tech-News finden, werden sich bis Ende des Jahres 10 Marktplätze für jeden Industriezweig herausbilden. Diese Anzahl der Exchanges wird dann auf 3 Stück je Industriezweig konsolidieren.
Vertical Net - Break Even in Aussicht
Der Vorsitzende von VerticalNet Mark Walsh sagte, dass man bald profitabel sein werde. Zudem sagte er voraus, dass die Marktkapitalisierung in 2 oder 3 Jahren im Bereich zwischen 40 Mrd. und 50 Mrd. US-$ liegen werde. Zur Zeit beträgt sie etwa 2,5 Mrd. US-$
So erwartet er dieses Jahr profitabel zu werden und mehrere Hundert Mio. Umsatz zu machen. Walsh ist der Meinung, dass der Markt die Bewertungen mancher Internetunternehmen dieses Jahr falsch eingeschätzt habe.
Yahoo! - trotz Kurseinbruch noch Favorit bestimmter Analysten
Der Analyst Robert Labatt von Gartner gab einen Kommentar über die Zukunft des Onlineportals Yahoo ab.
So glaubt er, dass Yahoo ein großer Spieler im Internetmarkt bleiben wird. Das Portal hat für 16 Quartale immer die Erwartungen erfüllt bzw. übertroffen. So sollte man die jetzige nur kleine Überraschun g positiv bewerten. Vor allem in Zeiten, in denen andere Big Player Gewinnwarnungen präsentieren.
Yahoo`s vorrangige Herausforderung ist die Aufrechterhaltung der Umsätze aus dem Werbebereich. Da laut Yahoo 40 % der Werbeumsätze von puren Internetunternehmen kommen, glaubt der Gartner Analyst, dass durch die anhaltende Konsolidierung im Internetbereich der Druck auf die Werbeumsätze weiter wachsen könnte.
Obwohl die Anzahl der Werbetreibenden im abgelaufenen Quartal von 3675 auf 3450 gefallen ist, kommen 60 % der Werbeumsätze von den Top 200 Werbern. Solange man den Verlust auf wenige kleine Internetunternehmen beschränken kann, wird sich der Schwund der Werber nicht signifikant negativ auf den Umsatz auswirken. Zudem ist der Anteil der finanziell angeschlagenen Werber unter 10 % und die Konzentration.
Betrachtet man die langfristigen Perspektiven des Portals, so sollte man laut dem Analysten darauf acht geben, dass Yahoo ein erprobtes Geschäftsmodell hat, welches weltweit ausweitet wurde.
Um die 55 Mio. registrierten Kunden langfristig an das Unternehmen zu binden, hat Yahoo Anstrengungen in 5 Kerngebieten unternommen: Unternehmen, Medieninhalte, E-Commerce, Globale Märkte und Mobilkunden.
Der Gartner Analyst glaubt, dass diese Initiativen Yahoo den nötigen Raum zum Wachsen bereiten. Als Beispiel fügt er an, dass mehr Kunden dazu verleitet werden sollen über umsatzträchtige Seiten, wie den E-Commerce Bereich, Waren zu kaufen.
Lucent Technologies - keine positive Entwicklung in Sicht
Nachdem Lucent Technologies die dritte Gewinnwarnung in Folge veröffentlichte und auch die Aussichten für das vierte Quartal und das Fiskaljahr 2001 nach unten revidierte, hat das Management nun vollständig das Vertrauen der Investoren eingebüßt. Das Unternehmen sieht sich nun dem Druck der Analystenhäuser gegenüber, grundlegende Strukturveränderungen im Management durchzuführen. Angeblich wurde bereits ein Headhunter Unternehmen beauftragt, nach einem neuen CEO zu suchen.
Zuerst versäumte Lucent der Produktwechsel von traditionellen Telefonswitch-Netzwerken zu Fiber-Optic Netzwerken, in der Folge konnte dann die Nachfrage nicht befriedigt werden, da zu zögerlich Kapazitäten aufgebaut wurden. Viele Großkunden wurden verprellt und in die Arme der Konkurrenten Nortel und Cisco getrieben.
Lucent muß beim Umbau der Organisation und der Restrukturierung an unterschiedlichen Stellen anfangen. Beispielsweise müssen die Produktzyklen verkürzt, Kosten reduziert (Entlassungen) und verkrustete Hierarchien aufgelöst werden. Einige Marktbeobachter führen Lucent`s Dilemma sogar auf das Jahr 1996 zurück, als das Unternehmen von AT&T abgespalten und die nötigen Strukturveränderungen leider übergangen wurden.
Voice-Services : Portale rüsten auf
Nachdem Yahoo! in der vergangenen Woche einen Voice-Service startete, gab Lycos am darauffolgenden Tag bekannt, auch einen solchen Service starten zu wollen. Bei beiden Services kann sich der Benutzer per Telefonnummer die eingegangenen eMails vorlesen lassen. Der Service von Lycos hat den Vorteil, dass die vorgelesenen Contents, die auch über eMails hinaus gehen, vorher auf my.lycos.com ausgesucht werden können. Beide Portale planen umfassende, nur online basierende Voice-Portale einzuführen. Diese werden dann per Spracheingabe steuerbar sein - und ein Feedback im Voice-Format liefern können.
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