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14:47 Uhr, 12.04.2001

BörseGo 13-2001

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

If every day would be a Thursday - diesen Wunsch könnte zur Zeit wohl jeder Investor, welcher an amerikanischen Aktien interessiert ist, äußern. Wie könnte es auch anders sein - der Donnerstag in der vergangenen Woche war einer der positivsten Tage an der Nasdaq in den letzten Monaten - der Technologie-Index stieg durch die Ergebnisprognosen von Dell, welche vom Vorstand des PC-Fabrikanten nach Börsenschluss am Mittwoch bekräftigt wurden, an einem Tag um 146,20 Punkte - dies entspricht einem prozentualen Anstieg von 8,92. Viele Investoren spekulierten an diesem Tag darauf, dass sich das Blatt nun wenden könnte - doch die Hoffnung währte nicht lange als sich bereits am folgenden Freitag der Index weiter gegen Süden wendete. Grund hierfür war der schwächer als erwartete Arbeitsmarktreport, welche nicht auf eine baldige Erholung der wirtschaftlichen Situation in den USA hindeutete - zwar Zinssenkungen wahrscheinlich macht, das Rezessionsgespenst jedoch nicht vertreiben konnte. Summa Summarum schrumpfte die Marktbewertung der im Nasdaq Composite gelisteten Unternehmen um 6.5%. Seit Beginn des neuen Jahrtausends liegt der Index mit 30.3% im roten Bereich - aber auch die anderen Indices fielen dem Rotstift zum Opfer. So gab der Old Economy-trächtige Dow Jones Industrial Average in den vergangenen 5 Handelstagen um 0.9% auf 9,792 Zähler ab und liegt damit seit dem 1.1.01 mit 9.2% im Minus. Auch der S&P 500 konnte sich nicht der weiter anhaltenden Korrektur entziehen und tickte 2.7% auf 1129 Punkte nach unten - der Standard & Poor´s Index für die 500 wichtigsten Aktien der USA liegt nun bis dato mit 14% im Keller.

Eine charttechnische Betrachtung der Major Indices fanden Sie bereits am Samstag in Ihrer Mailbox. Somit dürfte Ihnen unsere mittelfristig bearishe Einstellung zum US-Markt bekannt sein, solange bis erste Anzeichen einer wirklichen Bodenbildung in den Hauptindices auftreten. Die charttechnischen Index-Analysen finden Sie auch hier: http://www.boersego.de/

Eine Reihe von Analysten verlegen - auch aufgrund der schlechten Wirtschaftsdaten - ihre Vorhersagen für einen möglichen Rebound der amerikanischen Wirtschaft und damit auch der Aktien um ein Quartal nach hinten - so prognositiziert Jefferies & Co. Analyst Art Hogan einen Rebound im vierten oder spätestens im ersten Quartal 2002.

Ein Auge sei auch auf das Wirtschaftswachstum in den USA gerichtet - durch einen Rückgang des Wachstums des US-amerikanischen BIP um einen Prozentpunkt wird auch das Wachstum im Euroraum nach einer allgemein gültigen Faustregel um 0.2-0.4% zurückgehen. Bruce Steinberg von Merrill Lynch sieht in den schwachen Arbeitsmarktdaten höheren Druck auf der Fed lasten, die Zinsen in der nächsten Offenmarktssitzung zu senken. Das Kreditanalysehaus Standard & Poor´s geht von einer Senkung der Zinsen von 0.5 Prozentpunkten aus. Nach der Senkung um 50 Basispunkte würde der Leitzins bei 4.5 Prozentpunkten liegen.

In der kommenden Woche werden einige bedeutende Unternehmen ihre Quartalsergebnisse vorlegen. So soll Yahoo lt. Erwartungen ein Break Even Ergebnis ausweisen, Redback Networks, die durch eine Gewinnwarnung vom Analystenhaus C.E. Unterberg eine Kurszielkorrektur von $85 auf $25 erhielten, werden am Mittwoch mit einem Verlust von 15 cents je Aktie erwartet. Motorola wird voraussichtlich, wenn es nach First Call geht, am Dienstag einen Verlust von 6 cents je Aktie ausweisen. Der Donnerstag wird geprägt sein von der Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten, dem Ausweis des Einzelhandelsabsatzes und der Angaben zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung. Beide Indikatoren werden um 14.30 mitteleuropäischer Zeit veröffentlicht. Am gleichen Tag werden die Unternehmen Doubleclick (-0.09$), Juniper Networks ($0.25), Rambus ($0.11) und Biogen ($0.46).

"Good Fortune" werden es die Amerikaner nennen - denn der sprichtwörtliche "Freitag, der dreizehnte" wird die Börsen in den USA aufgrund des Feiertages "Good Friday" geschlossen lassen. Darüber hinaus werden um 14.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit die Angaben zu den Lagerbeständen US-amerikanischer Unternehmen bekanntgegeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Das Team von BörseGO und Godmodetrader

Analysten - die Woche im Resumée

Technischer Analyst: Aussichten des Nasdaq

Gruntal`s technischer Stratege Todd Gold sieht durch den Kurssprung vom Donnerstag keine Veränderung der technischen Verfassung des Index. Der Nasdaq befinde sich weiterhin in einem klaren Abwärtstrend, wurde durch den Satz nur an den oberen Kanalrand und harte Widerstände getragen.

In den Augen des Investmentbankers sei dieser Rebound eine Möglichkeit weiter Positionen in Technologie-bezogenen Positionen abzubauen, da man hier lt. Gold noch nicht den finalen Boden gesehen habe. Den Kurssprung des Donnerstag ordnet er als eine weitere Rally im Bärenmarkt ein, wie man im vergangenen Jahr schon mehrere gesehen habe. Diese Rally könnte seiner Meinung nach die Vorbereitung für einen signifikanten Sell Off in den kommenden Handelstagen bereiten.

B2B laut US Investmentbank

Douglas Augenthaler, ein Analyst der US Investmentbank CIBC World Markets läßt heute verlauten, daß nach Einschätzung seines Hauses der B2B Bereich entgegen zahlreicher aktuell aufkommender Bedenken nicht tod sei. Besonders gute Chancen aus der momentan wirtschaftlich prekären Lage sogar gestärkt hervorzugehen, gibt er dem B2B Unternehmen I2 Technologies (ITWO). Weitere Top Picks aus dem B2B Sektor seinen
Manugistics (MANU), Manhattan Associates (MANH) und Peregrine Systems (PRGN), die der Analyst mit einem Strong Buy bewertet. Kursziel für ITWO 27$, für MANU 70$, für MANH 45$ und für PRGN 42$.

Merrill: Risikoeinschätzung von Lucent

Merrill Lynch erhöhte sein im Zuge der jüngsten Bankrott-Gerüchte um Lucent Technologies sein Risiko Rating für die Lucent Aktie von "durchschnittlich" auf "überdurchschnittlich".

Merrill`s Analyst Ching, der das mittelfristige Rating auf Neutral und das langfristige auf
Accumulate bestätigte, ist jedoch der Meinung, dass Lucent allem Anschein nach genügend Barmittel habe, um die laufenden Ausgaben zu bewältigen. Lucent müsse jedoch dringend Fortschritte im operativen Bereich vorweisen. Ching schätzt den Cash-Bestand von Lucent Ende März auf $2,6 Mrd. und die kurzfristigen Schulden auf $1,6 Milliarden.

Morgan Stanley zu JDS Uniphase und Ciena

Morgan Stanley`s Analyst David Jackson reduzierte sein Kursziel für JDS Uniphase von $50 auf $30, da sich die Preise für die passiven optischen Komponenten weiter auf Talfahrt befänden, wie man aus Industriekreisen erfahren habe. Sein Outperform Rating behielt er bei.

Die Gewinnerwartung für 2001 wurde von 65 Cents auf 62 Cents, für 2002 von 64 Cents auf 60 Cents pro Aktie reduziert. Trotz allem ist der Analyst weiterhin der Meinung, dass JDS Uniphase der am besten positionierte Player im Markt für optische Switches bleibt.

Er bekräftigt auch, dass die Zweifel an Ciena`s (ein Konkurrent) langfristigen Wachstumsprognosen übertrieben seien. Ciena stuft er mit Outperform und Kursziel $60 ein. Ciena konnte gestern über 10%, JDS Uniphase über 18% zulegen.

Merrill`s Henry Blodget warnt Investoren

Merrill Lynch`s Analyst Henry Blodget warnt die Investoren die kürzlichen positiven Daten im PC Markt überzubewerten. Es sei seiner Meinung nach zu früh, um einen Boden im PC-Zyklus zu erkennen.

Er unterteilt die Neuigkeiten in drei Bereiche: bullishe Daten, bullishe Daten, die in Wirklichkeit keine sind und bearishe Daten.

Bullish zu werten seien seiner Meinung nach die Bestätigung der Quartalszahlen von Dell, die positiven Kommentare von TechData zu PC-Markt und die anziehenden Microprozessor Verkäufe im Februar.

Negativ zu werten seien die aufkommende Schwäche in Asien und Europa, sowie der höhere Lagerbestand bei Micron Technologies. Zu den nur vordergründig positiven Daten zählt er die Stabilisierung der DRAM-Preise und die höheren Verkaufszahlen im Motherboard Segment.

Man solle vor einer endgültigen Aussage die weltweiten Absatzzahlen der Research-Unternehmen Dataquest oder IDC abwarten.

CSFB zu Nokia

Credit Suisse First Boston Analyst Tim Long wiederholte seine 'strong buy' Einstufung für Nokia und dies trotz der Meldungen, dass die aktuellen Handies von Nokia Probleme beim Betrieb mit den neuen CDMA 1X Netzen haben würden und dass Verizon Communications die Auslieferung der Handies stoppen oder sie sogar zurückrufen könnte.

Long betonte, dass eine Softwarelösung von Motorola diese Probleme beheben könnte und damit mögliche Rückrufe verhindere. Falls die Handies jedoch zurückgerufen würden, so würde dies den Gewinn in 2001 mit 2 Cents je Aktie negativ beeinflussen. Er erwartet von Nokia ein EPS von 82 Cents in 2001 und von 1,05 US-$ in 2002.

Lucent braucht Geld, sonst...

Lucent Technologies hat durch die Neuemission seiner Agere Systems Einheit zu wenig eingenommen. Dadurch ist der Schuldensenkungsplan des Unternehmens um 2 Mrd. US-$ hinter den Erwartungen seiner Banken zurückgeblieben.

Deswegen braucht Lucent dringend 2 Mrd. US-$ Einnahmen, um zu vermeiden, dass sein Kreditrating auf den sog. 'Junk Status' abgestuft wird. Ursprünglich hatte Lucent geplant 5 Mrd. US-$ aus der Neuemission von Agere Systems einzunehmen. Doch daraus wurden jetzt nur 2 Mrd. US-$. Die Kreditgeber gingen nämlich davon aus, dass Lucent die gesamten 5 Mrd. US-$ zur Schuldentilgung verwenden würde.

Glaubt man Analysten und Industrieinsidern so solle Lucent diese schwierige Situation überstehen, obwohl der Erfolg von einigen Faktoren wie dem Verkauf seiner Glasfasereinheit oder weiteren Kostensenkungen abhängig sei.

Growth Stocks werden zu Value Stocks!

Value Fondsmanager ignorieren die kurzfristigen Schwankungen einer Aktie und versuchen statt dessen den inneren Wert eines Papiers zu bestimmen. Dann kaufen sie die Aktie nur dann wenn sich der aktuelle Marktwert unter dem errechneten Wert des Unternehmens befindet.

Durch den bislang einjährigen Abschwung an der NASDAQ haben valueorientierte Fondsmanager ihre Gegenspieler aus dem Wachstumssektor auf Sicht von 5 und 10 Jahren outperformt. Dabei sind die Techaktien, die für den Aufstieg und Niedergang verantwortlich waren, auf einem Niveau angelangt, wo die Managerin Barbara Marcin des Gabelli Blue Chip Value Fund nun einkauft.

Dabei seien nun 20% ihres Fonds Techaktien, während es letztes Jahr nur 6% gewesen wären. Für sie sei Cisco bei 13,50 US-$ eine echte Valueaktie. Sie fügte hinzu, dass sie sich dabei sehr wohl fühle, wenn sie jetzt Techaktien kaufe. Des weiteren kaufte sie in den letzten Wochen und Monaten Positionen in Lucent, Motorola, Corning, Nortel, EMC und Compaq.

Ist das Schlimmste vorbei?

Die Wirtschaftsdaten, die am Dienstag veröffentlicht wurden trugen weiter zu dem verwirrenden Ausblick der US-Wirtschaft bei. Denn auf der einen Seite fielen die Lagerbestände im Februar um 0,1%, was womöglich das erste Anzeichen für einen Turnaround sein könnte. Auf der anderen Seite dagegen sagte die Chicagoer Zentralbank dass ihr National Activity Index im Februar gefallen sei und damit auf eine mögliche Rezession hinweisen würde.

Auch zeigten kürzlich Indikatoren, dass sich das Konsumentenvertrauen auf der Erholungsspur befinden könnte und dass der Abschwung im Produktionssektor vorbei sein könnte. Doch die Berichte über die Industrieaktivität und über die Bestellungen von langlebigen Gütern sowie die letzten Kurseinbrüche am Aktienmarkt brachte einige Analysten dazu anzunehmen, dass der Turnaround noch sehr weit entfernt sein könnte.

Was übrig bleibt ist ein undurchsichtiges Bild über die zukünftige Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft. Noch kann man nicht mit Bestimmtheit sagen, welche Richtung die Wirtschaft in der nahen Zukunft einschlagen wird.

Ariba's CEO zur Zukunft

Der CEO Keith Krach von Ariba sagte in einem Interview, dass er mit anderen CEOs im Hightechsektor davon ausgehe, dass der wirtschaftliche Abschwung mindestens mehrere Quartale andauern werde. Deswegen würde jeder CEO von hoher Prognoseunsicherheit sprechen. Um sich gegen zukünftige Verluste wegen der Unsicherheit zu wappnen habe man sich bei Ariba dazu entschieden die Ausgaben im gesamten Unternehmen zurückzufahren und die Belegschaft zu verkleinern. Des weiteren werde man sich in Zukunft auf das Kerngeschäft der indirekten Beschaffung über das Internet fokussieren.

Die Probleme seien in den USA am größten und würden sich langsam auf Asien ausweiten. Ein Lichtblick in Asien sei jedoch Japan, weswegen man dort seine Anstrengungen verdoppelt habe. Man werde sich langfristig auf die Rolle eines Lizenzeinnehmers konzentrieren, so der CEO, denn dies sei die Marktchance für die nächsten Jahre.

Zur Zeit habe Ariba 400 Mio. US-$ Barbestand und keine Schulden. Nach den anfänglichen leichten Umsätzen in der B2B Branche setze man sich nun auch bei erhöhter Konkurrenz durch und erziele gute Umsätze, da die Neukunden den Erfolg der Altkunden sehen würden, den die Altkunden durch die Nutzung der Ariba Technologie erhalten würden, so der CEO Krach.

Commerce One`s Covisint - wann Break Even?

Covisint, der Onlinehandelsplatz für die Autoindustrie, gibt laut dem Forbes Magazin pro Monat 12 Mio. US-$ aus. Dabei soll Covisint nicht vor Ende 2002 den Breakeven schaffen. Die Eigentümer von Covisint hätten bisher 170 Mio. US-$ dafür ausgegeben und würden bis zur Profitabilität weitere 350 Mio. US-$ investieren, so Forbes.

Covisint gehört gemeinsam den fünf Autobauern General Motors, DaimlerChrysler, Ford, Renault und Nissan sowie den beiden Softwareunternehmen Commerce One und Oracle. Der Geschäftsplan von Covisint geht für dieses Jahr von 186 Mio. US-$ Umsatz aus.

Forbes schreibt jedoch, dass die Firma im Februar erst 1 Mio. US-$ umgesetzt habe. Des weiteren sollen GM, Ford und Daimler letztes Jahr nur Käufe im Wert von 1,5 Mrd. US-$ über die Plattform getätigt haben. Doch dieses Jahr sollen diese auf 75 Mrd. US-$ ansteigen.

Zudem berichtet Forbes, dass bisher drei Leute auf dem CEO-Posten gescheitert seien, und dass der aktuelle vierte CEO gerade darüber nachdenkt aufzuhören.

Sun Micros Zander zur US-Wirtschaft

Ed Zander, Präsident von Sun Microsystems, kommentierte die Lage der US-Wirtschaft wie folgt.

Man habe bislang dramatische Ausgabenrückgänge gesehen, die wahrscheinlich noch in naher Zukunft weiter stattfinden würden, so Zander. Er ist der Meinung, dass man das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen müsse und Anreize zur Ausgabenerhöhung in der Wirtschaft schaffen müsse. Ob dies über Steuersenkungen, Senkung der Energiekosten oder Zinssenkungen geschehe, sei egal, Hauptsache es werde etwas getan.

Auf lange Sicht sei er sehr bullish für die US-Wirtschaft, denn die Leute würden weiterhin Computer und Technologie kaufen.

Abby Cohen: Einschätzung der Börsensituation!

Goldman Sachs`s Staranalystin Abby Joseph Cohen bekräftigte auf der Konferenz des World Economic Forums ihre Haltung, dass die Aktien gemessen am S&P Index unterbewertet seien. Ihrer Meinung nach ging der Rückgang weit über das fundamental begründbare Mass hinaus. Cohen hatte für den S&P 500 Index ein Ziel bis zum Jahresende von 1.650 Punkte vorhergesehen. Über der Börse liege momentan ein Schatten der Risiko Aversion, der eine Erholung verhindere. Sie wiederholte auch, dass es die beste Zeit sei, Investments einzugehen, wenn keiner mehr über einen Aktienkauf nachdenke.

Amazon`s CEO: Profitabilität in Sicht

Amazon`s CEO Jeff Bezos beabsichtigt im vierten Quartal 2001 "pro Forma operativ" profitabel wirtschaften, wie er in einem Interview mit der Newsweek bestätigte. Er versicherte den Investoren, dass das Kapital dazu ausreichend sein werde und dass der derzeitige Aktienstand nicht die gut laufenden Geschäfte repräsentiere. Seiner Aussage nach sei der Geschäftsverlauf derzeit sogar besser als zu allen früheren Zeitpunkten, was ihn zur Zeichnung eines positiven Zukunftsszenarios verleitet.

News-Rückblick

Commerce One veröffentlicht Gewinnwarnung

Nach Ariba und i2 Techn. schliesst sich nun auch Commerce One mit einer Gewinnwarnung für das erste Quartal an. Die Erwartung liegt nun bei einem Verlust pro Aktie von 11 Cents und $170 Mio. Umsatz, wobei bisher lt. First Call ein Verlust von 4 Cents und ein Umsatz von $199 Mio. antizipiert wurde. In anderen Berichten wird von einer bisherigen Erwartung von 6 Cents Verlust (ohne Goodwill) ausgegangen. Als Grund wird wie bei den Konkurrenten die schlechte makoökonomische Lage angegeben. Am 19 April sollen die Quartalsergebnisse bekannt gegeben werden.

Größter US Market Maker mit Gewinnwarnung

Knight Trading (NITE), der größte US Market Maker, hat eine Gewinnwarnung für das erste Unternehmensquartal lanciert. Man rechnen mit einem EPS von 0,18$ bis 0,20$. Die aktuellen First Call Schätzungen lagen bei 0,28$ Gewinn pro Aktie. Die Bedingungen in dem abgelaufenen Unternehmensquartal seien die schwierigsten in der Geschichte des Unternehmens gewesen seit Gründung 1995. Der Aktienkurs bricht vorbörslich um über 16% auf 10 3/4 $ ein.

Yahoo und SAP in Allianz

Yahoo und SAP beabsichtigen eine weit reichende Partnerschaft einzugehen, um die jeweilige Führungsposition im schnell wachsenden Unternehmens-Portal Markt zu stärken und auszubauen. Gemeinsam planen beide Unternehmen eine umfassende Portallösung für interne Quellen (Mitarbeiter) und zugleich externe Quellen (Kunden, Zulieferer) zu entwickeln, die den Zugriff auf alle notwendigen Informationen und Services erlaubt.

Für den Vertrieb sollen die direkten Sales Channels beider Unternehmen genutzt werden. In die Zusammenarbeit wird auch die neue für diesen Bereich gegründete SAP Tochter SAP Portals integriert. Yahoo hofft durch diese Partnerschaft seine Stellung im Unternehmensportal Markt weiter auszubauen und bereits existierende Lösungen bei Kunden wie Honeywell, Seagate oder McDonalds zu erweitern.

Ariba mit Gewinnwarnung

Der B2B Blue Chip Ariba veröffentlicht eine signifikant deutliche Gewinnwarnung und beabsichtigt ein Drittel seiner Beschäftigten zu entlassen. Des weiteren wurde die bereits beschlossene Akquisition von Agile (im Wert von ursprünglich $2,55 Mrd.) wieder zu den Akten gelegt. Keine der beiden Seiten wird Ansprüche an den vormaligen Fusionspartner stellen.

Ariba erwartet nun einen Umsatz von $90 Mio. und einen Verlust von 20 Cents pro Aktie. Analysten schätzten bisher den Umsatz auf $180 Mio. und das Ergebnis auf 5 Cents Gewinn. Ariba sagte in einem Statement, dass zwar viele Unternehmen Ariba als Anbieter wählten, aber die Ausgaben auf oberster Ebene eingefroren werden. Nach den Auswirkungen in den USA durch die Abgekühlte Wirtschaft, werden nun lt. Chairman Krach auch erste Anzeichen in Europa sichtbar. Auch Abschreibungen auf Investments werden lt. Ariba das Ergebnis belasten.

Ben Rose von Adam, Harkness & Hill findet vor allem das Ausmass der Ergebnisverfehlung beunruhigend.

Dell`s zukünftige Strategie

Dell`s Chairman und CEO Michael Dell bestätigte, auch zukünftig eine aggressive Preispolitik betreiben zu wollen, um von den Konkurrenten weitere Marktanteile hinzu zu gewinnen. Zu diesem Zweck werden auch Akquisitionen nicht ausgeschlossen, vorausgesetzt sie machen Sinn. Bisher vollendete Dell in seiner Geschichte nur eine Akquisition.

Dell hatte seine Schätzungen für das erste Quartal bekräftigt und bekräftigt, dass die ausserhalb der USA gelegenen Unternehmensbereiche weiterhin wie erwartet performen.

Ericsson gewinnt Mio.- Aufträge in China

Ericsson konnte in China Aufträge bezüglich GSM und Multi Service Netzwerke, eingeschlossen IP Infrastruktur Aufbau, mit einem Volumen um die $400 Mio. gewinnen. Alle Projekte werden in Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern, vor allem Bejing Comm. und Nanjing Panda Comm., mit denen Ericsson jeweils ein Joint Venture betreibt, abgewickelt. Die Kunden sind Shandong Telecom, China Telecom, Jiangsu Mobile und Liaoning Telecom.

PurchasePro expandiert

PurchasePro teilte heute mit, dass man mit dem Aufbau des MENAM, der Marktplatz für den Mittleren Osten und Nordafrika, in diese Region expandiert sei. Der Marktplatz ist dabei das Resultat einer Allianz zwischen The Carlyle Group, einer privaten Investmentfirma, und Koc Group, einem türkischem Industriekonglomerat sowie Purchase Pro. Der Marktplatz ist zu Beginn auf die Konstruktions- und Bewirtungsindustrien in der Türkei ausgerichtet. Wobei strategische Möglichkeiten in anderen Regionen wie Ägypten und Saudi Arabien, deren Konstruktionsindustrie 20 Mrd. US-$ Marktvolumen hat, ausgelotet werden sollen.

Dell steht zu Q1 Prognosen

Dell teilte mit, dass es die sechs Wochen alten Prognosen für das erste Quartal beibehalte, jedoch nichts über den weiteren Jahresverlauf sage, da die wirtschaftliche und industrielle Unsicherheit zu groß sei.

Demnach soll der Umsatz im ersten Quartal weiterhin 8 Mrd. US-$ und der Gewinn 17 Cents je Aktie betragen. Dell sagte, dass die niedrigen Betriebskosten und das Geschäftsmodell dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenten verschaffen würden. Die anderen Unternehmen verlören Marktanteile und hätten sinkende Gewinne, während Dell aufgrund des Geschäftsmodells des Direktversandes Marktanteile hinzugewinnen würde und auch weniger Gewinne verlieren würde, so der ABN Amro Analyst Bill Shope.

Nach Angaben des Co-Präsidenten Kevin B. Rollins von Dell, befinde sich man derzeit in Gesprächen über mögliche Akquisitionen im Storage- und Serversektor. Dadurch wolle man Dells Position in diesen schnell wachsenden Märkten stärken. Da der derzeitige Bestand an Cash und sofort verfügbaren Anlagen des Unternehmens ca. 8 Mrd. US-$ betrage und weiter wachse, werde man in Zukunft etwas damit machen, so Rollins weiter.

RealNetworks - die klare Nr.1

RealNetworks ist im Bereich Streaming Media die klare Nr.1 . Zu diesem Schluss kommen zwei neue Studien von Nielsen//NetRatings und Jupiter Media Metrix. So habe die Nutzung von Internet-Audio und Video im Real-Format im privaten Bereich im Februar einen neuen Höhepunkt errreicht, so Nielsen/NetRatings. Damit sei die Verbreitung des Real-Formats fast doppelt so hoch wie die des nächsten Konkurrenten. So hätten im Februar mehr als 29,6 Mio. Privatnutzer Content im Real-Format heruntergeladen - ein Anstieg gegenüber Dezember 2000 von 1,6 Mio.. Auch die neueste Studie von Jupiter Media Metrix unterstreicht die Stellung von RealNetworks: So sei der RealPlayer der am häufigsten genutzte Media-Player. Im Januar hätten rund 25 Mio. private Nutzer und 10,2 Mio. Business-Nutzer den RealPlayer genutzt. Ein Anstieg gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 49 %.

AOL, RealNetworks: Mega-Plattform entsteht

AOL Time Warner, Realnetworks, die Bertelsmann AG und Englands EMI Group beabsichtigen ein gemeinsames Joint Venture namens MusicNet zu gründen. MusicNet wird eine Online Music Plattform sein, auf der Mitgliedern verschiedene Services wir kostenpflichtige Downloads von Musikstücken angeboten werden soll. Anfangs wird die Plattform an AOL Time Warner und RealNetworks vergeben, die beide noch in diesem Jahr derartige Dienste anbieten wollen. Alle 4 Partner werden Minderheitsbeteiligungen an dem eigenständigen Unternehmen halten.

Redback Networks veröffentlicht Warnung

Redback Networks verkündet im ersten Halbjahr Kosten auf Grund von Restrukturierung und weitere einmalige Aufwendungen u.a. für die Entlassung von 150 Personen oder 12% seiner Angestellten in Höhe von $53 Mio. aufwenden zu müssen. Der Anbieter von Netzwerk und Fiber Optic Equipment wird im ersten Quartal lt. eigener Aussage nur $85-$90 Mio Umsatz erzielen. Erwartet wurden $132 Millionen.

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