Börse Aktuell – Was sagt Jerome Powell?
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Jerome Powell ist ein Meister der Rhetorik. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Auch heute Abend kurz nach dem Fed-Zinsentscheid könnte der Fed-Chef zum wiederholten Mal die Finanzmärkte entweder beruhigen oder verunsichern.
Der DAX zeigt sich vorbörslich erst einmal abwartend. Aktuell notiert der deutsche Leitindex mit 15.201 Punkten kaum verändert. Abwarten heißt die Devise.
Zinspause oder wie groß fallen die Zinsschritte aus?
Heute Abend wissen die Marktteilnehmer mehr. Gegen 19 Uhr deutscher Zeit wird die Federal Reserve den Leitzins bekannt geben. Seit rund zwei Wochen wird heiß diskutiert, wie die US-Notenbank auf die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) reagieren soll. Eine Zinspause, um weiteren Schaden für das Bankensystem zu vermeiden, oder doch nur Zinsschritte in kleinen Dosen. Weitere Zinserhöhungen von 50 Basispunkten und mehr dürften wohl vom Tisch sein. Im Augenblick sieht es laut der CME Group nach einem kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkten aus. Eine Zinspause ist eher nicht zu erwarten. Damit würde Jerome Powell signalisieren, dass es um die US-Banken doch schlimmer bestellt ist als befürchtet. Spannend könnte es dann um 19.30 Uhr werden. Dann wird Jerome Powell an die Mikrofone treten. Und das seine Worte Sprengkraft haben, dürfte bekannt sein. Jede Äußerung wird ganz genau unter die Lupe genommen.
An den Kapitalmärkten wenig tritt Ruhe ein
Infolge der Angst vor einer Bankenkrise ist die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gehörig unter Druck geraten. Die Unterstützung bei 3,4 % konnte jedoch zum wiederholten Mal verteidigt werden. Dennoch präsentiert sich die Rendite charttechnisch weiter angeschlagen, wie auch der US-Dollar. Ein schwächelnder Greenback hilft den Rohstoffen. Vor allem der Goldpreis reagiert darauf positiv. Aber auch der S&P kann im Augenblick von einem fallenden Dollar profitieren.
DAX 40 – Ausbruch will noch nicht gelingen
Der deutsche Leitindex ist wieder in die kurzfristige Handelsspanne zurückgekehrt. Allerdings bereitet die Oberseite bei 15.272 Punkten Probleme. Diese sollte bezwungen werden, um das Jahreshoch bei 15.809 Zählern ansteuern zu können. Die psychologische Marke bei 15.000 Punkten und die untere Begrenzung der besagten Trading-Zone bei 14.953 Zählern dienen dem DAX als Unterstützungen.
Christian Henke ist Senior Market Analyst beim Onlinebroker IG Europe GmbH für Deutschland und Österreich und seit mehr als 20 Jahren im Finanzsektor tätig. Er ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und hat den Abschluss zum Certified Financial Technician (CFTe). Seine Schwerpunkte sind die Konstruktion von Handelssystem und die Point & Figure-Charts.
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