Kommentar
08:44 Uhr, 10.05.2024

Boeing vs. Airbus: Flugzeugbauer mit unterschiedlichen Vorzeichen

Flugzeugbauer profitieren von einem brancheneigenen Burggraben, da Erfahrung und Expertise in diesem Segment eine außergewöhnlich große Rolle spielen. Nur so kann das nötige Vertrauen bei Kunden und Passagieren aufgebaut werden. Infolgedessen teilen nur wenige Anbieter den lukrativen Markt unter sich auf.

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Rein vom Umsatz her ist Boeing weltweit die Nummer eins am Markt. Im abgelaufenen Jahr erzielte der amerikanische Flugzeughersteller Erlöse von 76,4 Mrd. US-Dollar. Der europäische Konkurrent Airbus kam umgerechnet „nur“ auf 65,4 Mrd. Dollar. Wirft man einen Blick auf die ausgelieferten Maschinen, dann schneiden die Europäer aber seit mittlerweile fünf Jahren regelmäßig besser ab. 2023 steigerte Airbus die Zahl der verkauften Flugzeuge von 661 auf 735, während es bei Boeing von 480 auf 528 Maschinen hochging. Bei den Auftragseingängen zeigt sich ein ähnliches Bild. Airbus meldete brutto 2.319 bestellte Flugzeuge und übertraf Boeing (1.456 Bestellungen) damit um Längen. Zusammen liefern die beiden Unternehmen rund 80 Prozent der kommerziell genutzten Flugzeuge.

Boeing mit Qualitätsproblemen und rote Zahlen

Der US-Konzern leidet seit einigen Jahren unter erheblichen Problemen und einem Imageverlust seiner Boeing 737-MAX-Modelle. Bei denen gab es aufgrund von zwei Abstürzen mit Todesfolge in den Jahren 2018 und 2019 für einige Monate ein weltweites Flugverbot. Zu Beginn dieses Jahres mussten dann erneut 120 Maschinen des Typs auf dem Boden bleiben, nachdem eine kurz zuvor gelieferte Boeing 737 Max der Alaska Airlines während eines Fluges einen Teil der Flugzeugwand verloren hatte. Die Qualitätsprobleme zeigen sich auch in den Zahlen des Konzerns, der seit fünf Jahren unter dem Strich Verluste generiert und einen Schuldenberg von rund 55 Mrd. Dollar angehäuft hat.

Die Zukunftsaussichten werden positiv eingeschätzt

In den ersten drei Monaten dieses Jahres musste Airbus wegen der angeordneten Drosselung seiner Produktion zum ersten Mal seit sieben Quartalen einen Umsatzrückgang (um 8 Prozent) verkraften. Der Verlust fiel allerdings geringer aus, als Analysten das im Vorfeld befürchtet hatten. Auch dank des gut laufenden Rüstungsgeschäfts. Die Schätzungen für das Gesamtjahr sehen aktuell einen Umsatzanstieg auf 81 Mrd. Dollar voraus. In den Folgejahren sollen es 95,2 Mrd. bzw. 107,0 Mrd. Dollar sein. Ein Turnaround soll nun 2025 erfolgen, dann erwarten Analysten einen Gewinn je Aktie von 6,16 Dollar. 2026 sollen es dann sogar 9,55 Dollar sein. Für die Aktienkursentwicklung sind die Research-Häuser auch mehrheitlich zuversichtlich, wobei die Spanne der Kursziele – genau wie bei den Gewinnschätzungen - aktuell sehr breit ist.

Mini Long und Mini Short Future auf Boeing

Die Aktie von Boeing hat sich von ihrem Absturz während des Corona-Crashs bis heute nicht erholen können. Zwischenzeitlich gelangen immer wieder kräftige Kursanstiege, auf die dann aber auch wieder heftige Einbrüche folgten. Für risikofreudige Trader, die die hohe Volatilität für kurzfristige Spekulationen auf der Long- oder Short-Seite nutzen wollen, bieten sich endlos laufende Mini Long Futures an. Mit diesen Hebelprodukten nehmen sie überproportional an Kursgewinnen (Long) oder Kursverlusten (Short) der Aktie teil. Der Hebel wirkt jedoch auch umgekehrt. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen – etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann. Denkbare Optionen wären beispielsweise der Mini Long Future der DZ BANK auf Boeing mit der WKN DJ2WZD oder der Mini Future Short der DZ BANK auf Boeing mit der WKN DQ0MR2. Das Bezugsverhältnis beträgt in beiden Fällen 1/10.

Ausbaupläne belasten bei Airbus kurzfristig die Margen

Bei Airbus laufen die Geschäfte besser. Im ersten Quartal des laufenden Jahres konnte der Konzern weitere 142 Flugzeuge ausliefern. Das waren 12 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und fast 70 Prozent mehr als bei Boeing. Weil man die Produktionskapazitäten des A320neo bis 2026 auf monatlich 75 Maschinen erhöhen möchte, hat der DAX-Konzern im vergangenen Jahr 13.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Um der starken Nachfrage gerecht zu werden und Engpässe zu vermeiden, sollen zwei neue Produktionslinien gebaut werden. Das belastet kurzfristig die Margen. Weil zudem die geopolitischen Spannungen und die Probleme in der Lieferkette anhielten, wurden die hohen Erwartungen der Analysten beim Gewinn im Startquartal verfehlt. Der Vorstand bestätigte jedoch die Ziele für das Gesamtjahr hinsichtlich der Steigerung des operativen Gewinns und der Zahl ausgelieferter Flugzeuge.

Gewinnmitnahmen nach starkem Kursanstieg

Die Analysten der DZ BANK hatten sich zuletzt Ende März positiv zu den Aussichten des Unternehmens geäußert. Auch die anderen Research-Häuser sind mit Blick auf die Aktienkursentwicklung überwiegend optimistisch gestimmt. Der Umsatz soll sich über 71,5 Mrd. Euro im Jahr 2024 auf 80,7 Mrd. bzw. 91,4 Mrd. Euro in den Folgejahren erhöhen. Beim Gewinn je Aktie wird eine Steigerung von aktuell 6,56 Euro bis zu 10,14 Euro erwartet. Die entsprechenden KGV für 2024, 2025 und 2026 liegen demnach zwischen 24 und 15. Die Aktie war von Ende Oktober bis Ende März um mehr als 40 Prozent gestiegen, gönnte sich im Anschluss aber eine Verschnaufpause und gab dabei bis Ende April rund 40 Prozent der vorherigen Zugewinne wieder ab.

Bonus Cap-Zertifikat auf Airbus

Als Alternative zu einem Direktinvestment in den Flugzeugbauer könnte sich das Bonus Cap-Zertifikat der DZ BANK auf die Aktie von Airbus mit der WKN DQ2ZXQ anbieten. Dieses Wertpapier wird am 28. März 2025 fällig. Die Barriere wurde bei 110 Euro und damit unterhalb des Startpunktes der Rallye von Ende Oktober platziert. Unterschritten wurde diese Marke das letzte Mal im Dezember 2022. Sollte die Airbus-Aktie die Barriere während der Laufzeit niemals berühren oder unterschreiten, wird das Produkt am Ende zum Bonusbetrag von 180 Euro ausgezahlt. Mehr ist durch den hier eingezogenen Höchstbetrag nicht möglich. Wird die Barriere verletzt, orientiert sich die Rückzahlung bei Fälligkeit am Kurs des Basiswertes, wobei der Cap bei 180 Euro die Höhe der möglichen Rückzahlung auch in diesem Szenario nach oben begrenzt. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich, etwa dann, wenn der Wert des zugrundeliegenden Basiswerts auf null fällt oder der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

Erläuterungen und Risikohinweise zu den Produkten

Diese Werbung richtet sich nur an Personen mit Wohn-/Geschäftssitz in Deutschland. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.

Der gemäß gesetzlicher Vorgaben von der DZ BANK bezüglich des öffentlichen Angebots erstellte Basisprospekt sowie etwaige Nachträge und die zugehörigen endgültigen Bedingungen sind auf der Internetseite der DZ BANK www.dzbank-wertpapiere.de veröffentlicht und können unter https://www.dzbank-wertpapiere.de/DJ2WZD bzw. https://www.dzbank-wertpapiere.de/DQ0MR2 bzw. https://www.dzbank-wertpapiere.de/DQ2ZXQ (dort unter „Dokumente“) abgerufen werden. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Das von der DZ BANK erstellte Basisinformationsblatt ist in der jeweils aktuellen Fassung ebenfalls auf der Internetseite der DZ BANK unter https://www.dzbank-wertpapiere.de/DJ2WZD bzw. https://www.dzbank-wertpapiere.de/DQ0MR2 bzw. https://www.dzbank-wertpapiere.de/DQ2ZXQ (dort unter „Dokumente“) abrufbar. Dies gilt, solange das Produkt für Privatanleger verfügbar ist.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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