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19:45 Uhr, 04.02.2003

Boeing im Aufwind?

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Boeing

Im Aufwind?

Die internationale Luftfahrt steckt in der Krise. Die dürfte allerdings nur vorübergehend sein: Langfristig wird der Bedarf an Flugzeugen wieder zunehmen. Außerdem ist Boeing in der Lage, Einbußen in der Luftfahrt mit der Rüstungssparte wettzumachen. Auf dem derzeitigen Kursniveau bietet der amerikanische Flugzeugbauer für Anleger mit Perspektive eine interessante Einstiegsgelegenheit.

Luftfahrt in der Krise
Seit den Terroranschlägen vom September 2001 befindet sich die zivile Luftfahrt in der Krise. Angst vor neuen Terroranschlägen und der drohende Krieg im Irak belasten insbesondere die Tourismusbranche. Kein Wunder, dass die Fluggesellschaft ihre Bestellungen für Flugzeuge drosseln. Im laufenden Jahr dürften Boeing und EADS - die beiden großen Flugzeughersteller - weniger als 600 Flieger ausliefern. 1999 waren es noch mehr als 900 Flugzeuge gewesen. Besonders Boeing muss Einbußen hinnehmen. Voraussichtlich wird EADS dank deutlicher Rabatte erstmals mehr Flugzeuge als der US-Konkurrent.
Doch die langfristigen Perspektiven sind alles andere als schlecht. In den nächsten Jahren wird ein Großteil der im Einsatz befindlichen Flugzeuge durch neue ersetzt werden müssen. Einer Studie von Airbus zufolge dürfte die weltweite Flotte von derzeit rund 11.000 bis 2020 auf ungefähr 20.000 anwachsen.

Militärsparte wächst
Während sich Boeing im Bereich der zivilen Luftfahrt auf harte Konkurrenz durch EADS einstellen muss, verfügt der US-Konzern über gewaltige Vorteile in der Rüstungssparte. Das Unternehmen erhält Großaufträge von der amerikanischen Luftwaffe und der Marine. Derzeit verfügt man über einen Auftragsbestand von rund 34 Milliarden Dollar. Zudem ist man an der Entwicklung eines unbemannten Militärjets, eines Spionagesatellitennetzes sowie eines Raketen-Frühwarnsystems beteiligt. Die Rüstungssparte könnte bereits in diesem Jahr mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz beisteuern. Angesichts hoher Margen in diesem Bereich dürfte man so die Einbußen bei zivilen Flugzeugen auffangen können.

Großauftrag von Ryanair
Im abgelaufenen vierten Quartal kletterte der Gewinn des US-Konzerns von 100 auf 590 Millionen Dollar. Rechnet man Sonderbelastungen heraus, ging der Gewinn jedoch um 21 Prozent auf 571 Millionen Dollar zurück. Der Umsatz fiel um 13 Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar. Boeing-Chef Phil Condit rechnet ab 2004 wieder mit steigenden Auftragseingängen, ab 2005 soll dann auch die Produktion wieder zulegen. Immerhin ergatterte man in der vergangenen Woche bereits einen Großauftrag des irischen Billigfliegers Ryanair. Der orderte weitere 22 Maschinen vom Typ 737-800 und erhöhte die Optionen um 78 Flugzeuge. Das Gesamtvolumen des Auftrags beläuft sich auf sechs Milliarden Dollar. Insgesamt verpflichtete sich Ryanair zum Kauf von 250 Boeing-Maschinen.

Langfristig interessant
Für Anleger mit mittel- bis langfristiger Perspektive sollte es sich lohnen, auf dem aktuellen Kursniveau bei Boeing-Aktien zuzugreifen. Die Aktie, die aktuell mit einem KGV von 14 für das kommende Jahr bewertet wird, notiert nur rund zehn Prozent über ihrem 52-Wochen-Tief. Das allerdings sollte der Dow-Titel nicht unterschreiten, sonst droht aus charttechnischer Sicht weiteres Ungemach.

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