Kommentar
06:42 Uhr, 08.01.2020

Boeing: begrenztes Kurspotenzial spricht für Reverse Bonus

Boeing: begrenztes Kurspotenzial spricht für Reverse Bonus

Seit letzter Woche ist es offiziell: Airbus hat Boeing (US0970231058) als Branchenprimus abgelöst. Das Jahr 2019 war eine Katastrophe für den amerikanischen Flugzeugbauer: Schuld daran sind zwei verheerende Unglücksfälle des neuen Modells der 737 Max begleitet von einer gescheiterten Kommunikationsstrategie, die erhebliche Zweifel an der Aufklärungsbereitschaft des Konzerns lässt. Wer davon ausgeht, dass Boeing nicht in der Lage ist, kurzfristig verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und mit der 737 Max auch die Erträge vorerst am Boden bleiben, könnte mit einem Reverse Bonus von diesem Szenario profitieren: Die Rendite wird realisiert, wenn eine weit über dem aktuellen Kurs von 333 US-Dollar liegende Barriere bis zum Bewertungstag nie überschritten wird.

Boeing bis Mitte Juni immer unter 390 US-Dollar (16 Prozent Puffer)

Das Reverse-Bonus-Zertifikat mit Cap der BNP Paribas (ISIN DE000PX64BZ6) hat ein Reverse-Level von 550 und ein Cap von 250 US-Dollar. Die Differenz bestimmt den maximalen Rückzahlungsbetrag von 300 Euro. Wird die Barriere bei 390 US-Dollar bis zum Bewertungstag (19.6.20) nie berührt oder überschritten, dann erzielen Anleger bei einem Preis von 197,97 Euro und unveränderten Wechselkursen eine Rendite von 27,7 Prozent p.a. Besonders attraktiv: Der Preis des Zertifikats beinhaltet nur ein geringes Aufgeld von 2,3 Prozent. Das Wechselkursrisiko besteht in der Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar.

Boeing bis Mitte September immer unter 440 US-Dollar (31 Prozent Puffer)

Wer längerfristig (18.9.20) und etwas vorsichtiger disponiert, muss eine höhere Barriere wählen (etwa bei 440 US-Dollar) und eine etwas geringere Seitwärtsrendite in Kauf nehmen. Der maximale Rückzahlungsbetrag des Revers-Bonus-Zertifikats mit Cap aus dem Hause BNP Paribas (ISIN DE000PX6AGN0) beträgt bei einem Reverse-Level von 600 US-Dollar und einem Cap von 230 US-Dollar 370 US-Dollar. Bei einem Kaufpreis von 303,35 Euro ergibt sich ein möglicher Gewinn von 12,9 Prozent p.a. - im Szenario unveränderter Wechselkurse. Für den Fall, dass eine Barriere verletzt wird, erhalten Anleger die Differenz aus Reverse-Level und Aktienschlusskurs am Bewertungstag; etwaige Aufgelder - bei diesem Zertifikat 21 Prozent - gehen dann verloren.

ZertifikateReport-Fazit: Die Zertifikate eignen sich grundsätzlich für Anleger, die bei Boeing in den nächsten sechs bis neun Monaten nicht mit Höhenflügen rechnen, sondern von einer Kursentwicklung unterhalb der Barrieren ausgehen. Aufgrund der niedrigen bzw. moderaten Aufgelder ist mit überschaubarer Hebelwirkung zu rechnen, sollte der Aktienkurs stark steigen - gegebenenfalls mit Stopp Loss agieren.

Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Boeing-Aktien oder von Anlageprodukten auf Boeing-Aktien dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.

Autor: Thorsten Welgen

Quelle: zertifikatereport.de

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Über den Experten

Walter Kozubek
Walter Kozubek
Zertifikate-Experte

Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.

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