Kommentar
18:25 Uhr, 25.03.2003

Bodenbildung beim US-Verbrauchervertrauen

Die Stimmung der Konsumenten hat in den vergangen neun Monaten spürbar nachgegeben. Bereits im Mai 2002, das heißt vor den Kriegsvorbereitungen gegen den Irak, kam es aufgrund der Bilanzskandale zu einer ersten Stimmungseintrübung. Seither kamen weitere Belastungen in Form von höheren Rohölpreisen, einem Anstieg der geopolitischen Risiken oder aktuell im Februar einem deutlich schwächeren Arbeitsmarkt hinzu. Daher ist es nicht überraschend, dass das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen auch im März von nach oben revidierten 64,8 Punkten auf 62,5 Punkte ein weiteres Mal sank (Bloomberg-Umfrage: 62,0 Punkte; DekaBank: 61,0 Punkte). Grund für diesen Rückgang war sowohl die Erwartungskomponente (sank von 65,7 Punkten auf 62,5 Punkte) als auch die Lagekomponente (sank von 63,5 Punkten auf 62,4 Punkte).

Anders als im Vormonat sind die Teilbefragungen, aus denen die Erwartungs- bzw. die Lagekomponente berechnet wird, nicht mehr einheitlich negativ: die gegenwärtige wirtschaftliche Situation hat sich nach Ansicht der Befragten nicht weiter verschlechtert. Und auch der Arbeitsmarkt wurde nur geringfügig pessimistischer eingeschätzt als im Vormonat. Gleichwohl wurde im Februar in beiden Bereichen ein vergleichsweise tiefes Niveau erreicht. Die Erwartungen bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Situation hat sich gegenüber dem Vormonat nochmals verschlechtert, während die Situation am Arbeitsmarkt weniger pessimistisch erwartet wird als noch im Februar. Schließlich runden die nochmals verschlechterten Einkommenserwartungen das Bild ab.

Die Stimmung der Konsumenten hat sich im März trotz des leichten Rückgangs stabilisieren können. Nach dem starken Rückgang im Februar war dies zu erwarten gewesen. Gleichwohl findet die Stabilisierung auf tiefem Niveau statt. Spannender wird die Entwicklung in den kommenden Monaten sein. Es ist durchaus möglich, dass im März der Stimmungstiefpunkt erreicht worden ist. Hierfür wäre ein problemloser Kriegsverlauf allerdings eine notwendige Bedingung und weniger eine ökonomische Verbesserung.

Quelle: Deka

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