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15:23 Uhr, 23.01.2012

BNP Paribas: USA vor unmittelbarer Rezession?

Und warum das dem Markt egal sein könnte...

In einem aktuellen Marktkommentar schreibt die BNP Paribas, dass

  • der Weekly Leading Index (WLI) Wachstumsindikator des Economic Cycle Research Institute (ECRI) in den USA ein "düsteres" Bild zeichne von den Wachstumsaussichten der USA - er deute sorgar eine unmittelbare Rezession der US-Wirtschaft an. Das ECRI bezeichnet sich selbst auf seiner Homepage als "weltweit erste Adresse für Konjunkturzylken."
  • Die BIP-Wachstumsvorhersagen für 2012 seien aber bei +2,3% und der S&P 500 Index eskomptiere einen Zuwachs der Unternehmensgewinne um 12%, was in den Augen der BNP zu hoch sei.
  • Europa befinde sich bereits in einer Rezession, die Exporte aus Japan und China gehen zurück und das alles werde bestätigt durch rückläufige Trockenfrachtraten (seit Weihnachten -50%!).
  • Das Deleveraging hat begonnen. Obiger Konjunkturzylkus ist laut BNP jetzt nun gleichsam bedeutend wie die Geschwindigkeit, mit der dieser Schuldenabbau sich vollzieht. Die Geschwindigkeit des Schuldenabbaus habe sich zuletzt dramatisch verringert. Sowohl in Europa wie auch den USA habe sich die Sparrate zuletzt wieder verringert, während die Verbraucherkredite in den USA im Dezember nahe einem Rekord von 20 Milliarden Dollar lagen. Die langfristigen Refinanzierungskredite in Europa würden den Unternehmen und Privaten Zeit geben, ihre Schulden zu konsolidieren.
  • Seit September habe sich der konjunkturelle Ausblick schwach gestaltet, die Börsen stabilisierten sich dennoch und stiegen. Dies sei auf die geringere Geschwindigkeit des Schuldenabbaus zurückzuführen, schreiben die Analysten.

Anbei der Baltic Dry Index seit November 2010:

Kupfer seit November 2010:

Grund LTROs? Anbei ein Auszug aus der Aktivseite der Bilanz des Eurosystems der Zentralbanken. Gut zu sehen ist der Anstieg der langfristigen Refinanzierungsgeschäfte (roter Pfeil). Mehr Liquidität - höhere Kurse?

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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