Kommentar
12:09 Uhr, 22.09.2011

BMW – von Krise keine Spur

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf BMW
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„Forever number one“, davon träumen nicht nur die FC Bayern-Fans regelmäßig in der Südkurve, sondern das ist auch die Maxime von BMW-Chef Norbert Reithofer gegenüber „Faz.net“. Umso gelassener reagiert er deshalb anlässlich der aktuell stattfindenden Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt auf die Ankündigungen der Konkurrenten im sogenannten Premiumsegment Mercedes und Audi, den Münchnern den Platz an der Sonne streitig machen zu wollen und 2020 zwei Mio. Fahrzeuge zu verkaufen. Sein Statement zu den entsprechenden Absatzzielen bei BMW: „In jedem Fall mehr als zwei Millionen.“ Dabei sei es seiner Meinung nach nötig, „Premium“ in Zukunft immer stärker über Nachhaltigkeit zu definieren. Erste Fortschritte habe man bereits damit erzielt, den CO2-Ausstoß pro Kilometer durch bessere Verbrauchswerte flottenweit von über 200 auf nur noch 150 Gramm zu senken, wobei 60 Modelle sogar über das Spritsparpaket „Efficient Dynamics“ mit Start-Stopp-Automatik verfügen. Bleibt nur zu hoffen, dass der so erzielte Vorteil nicht durch die bekanntlich sehr unökonomische Fahrweise der meisten BMW-Lenker wieder zum Auspuff hinausgeblasen wird.

Großgeschrieben wird bei BMW in diesem Zusammenhang auch der neu entdeckte Bereich der „E-Mobilität“, ohne den laut Reithofer die weltweiten gesetzlichen Auflagen hinsichtlich CO2-Ausstoß nicht mehr zu erfüllen sind. Der Autobauer hat deshalb auf der IAA zwei Elektro-Modelle der neuen i-Baureihe vorgestellt, die zum Teil auch aus leichten Kohlefasern hergestellt sind. Die Leichtbauweise mittels des sehr teuren Carbons soll Autos 250 bis 300 Kilogramm leichter machen und damit ein Gegengewicht zu den noch immer sehr schweren Batterien herstellen, wodurch sich zwangsläufig deren Reichweite erhöht. Kein Wunder, dass sich der für sportlichen Umgang mit seinen Produkten stehende Konzern gerade dieser Leichtbauweise verschrieben hat, die man künftig nicht nur den Oberklasse-Modellen verordnen möchte. Denn Reithofer sieht aufgrund politischer Regulierung und ökologischem Zeitgeist gerade in der Kompakt-Klasse weiteres Wachstumspotential von derzeit 30 auf rund 40 Prozent. Die hohen Kosten von bis zu 40.000 Euro dürften dabei kein großes Problem darstellen, da beispielsweise Mini-Käufer schon heute zu etwa 80 Prozent die etwa gleichteuren hochpreisigen Ausstattungsvarianten bevorzugen würden.

Während an den Finanzmärkten derzeit Krise „gespielt“ wird, merkt BMW davon bislang noch wenig, wenn man einmal von den ebenfalls sehr starken Abschlägen bei der Aktie absieht. So hat der Konzern nach Aussage Reithofers den besten August abgeliefert und auch der September laufe bereits gut. Dem angepeilten Rekordabsatz für dieses Jahr von mehr als 1,6 Mio. Fahrzeugen und einer EBIT-Marge von über zehn Prozent dürfte deshalb nichts entgegenstehen, auch wenn sich das weltweite Wachstum abschwächen würde. So besteht für Analysten wie David Cramer von der Berenberg-Bank oder Georg Stürzer von Unicredit kein besonderer Grund zur Sorge, wobei Letzterer die finanzielle Stärke des Unternehmens als besonderen Rückschlagsschutz hervorhebt. Er bleibt mit einem Kursziel für die Aktie von 84 Euro deshalb ebenso bei seiner Kaufempfehlung wie Cramer, der seine Zielmarke von 79 auf 75 Euro zwar leicht reduziert hat, trotz des langsameren Wachstums aber nicht mit einem so starken Nachfragerückgang wie in den Krisenjahren 2008/2009 rechnet.

Auch wenn BMW nach wie vor gut aufgestellt ist, könnten etwas konservativere Anleger eine Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim mit einer bei 35 Euro fixierten zusätzlichen Barriere ins Auge fassen. Die bis März 2012 laufende PLUS-Variante bietet damit einen Sicherheitspuffer von aktuell knapp 38 Prozent. Sollte diese Marke bis zum Laufzeitende nicht erreicht werden oder alternativ bei Fälligkeit der bei 51,20 festgelegte Basispreis wieder zurückerobert werden, erhält der Investor den vollständigen Nennbetrag zurück. Im anderen Fall würde er nur noch ein entsprechend der tatsächlichen Wertentwicklung geschnürtes Aktienpaket erhalten. Auf der Renditeseite kann sich ein Wert von sieben Prozent bzw. sogar 14,28 Prozent p.a. durchaus sehen lassen.

19,25 % p.a. BMW 35 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4D4W

Laufzeit:

23.03.2012

Preis: (20.09.2011)

Geld / Brief: 102,32 % / 102,52 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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