Kommentar
12:01 Uhr, 27.07.2010

BMW und Daimler – „Kleinvieh macht auch Mist“

Erwähnte Instrumente

  • PROTECT-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Auch wenn es derzeit nur um lapidare Sitzgestelle und nicht um eine neue repräsentative Motorengeneration geht, kommen sich die beiden Premium-Hersteller Mercedes und BMW laut „Autogazette.de" wieder näher. So hat sich BMW-Chef Norbert Reithofer und Mercedes-Benz-Chef Dieter Zetsche auf gemeinsame Standards für insgesamt 50 Teile verständigt, die in Fahrzeugen beider Hersteller eingebaut werden sollen. Allein dadurch könne jedes Unternehmen jährlich 150 bis 200 Mio. Euro einsparen, auch wenn zunächst ein zweistelliger Millionenbetrag investiert werden muss. Auf die neuen Drei-Zylinder-Motoren von BMW erhalten die Stuttgarter dagegen keinen Zugriff, zumal sich die Münchner den Wettbewerbsvorsprung bei spritsparenden Antrieben nicht nehmen lassen wollen.

Dafür präsentiert Mercedes bei seiner S- und CL-Klasse zwei neue Assistenzsysteme, den aktiven Spurhalte- und den Totwinkel-Assistent, die bei entsprechender Gefährdungssituation nicht nur akustisch, sondern auch aktiv in das Fahrverhalten eingreifen und das Vehikel ganz sanft wieder auf Kurs bringen. Dabei soll der Fahrer laut Entwicklungsabteilung aber immer noch die Verantwortung über sein Fahrzeug behalten und durch einen entsprechenden Lenkvorgang oder einen beherzten Tritt aufs Gaspedal den treuen „Helfer" wieder abschütteln können. Wie wäre es denn in diesem Zusammenhang mit einem Assistenten, der den Fahrer aktiv an die geltende Straßenverkehrsordung erinnert und es von vornherein gar nicht erst zulässt, dass beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Unterschreitungen des Sicherheitsabstands natürlich nur rein zufällig missachtet und andere Verkehrsteilnehmer dadurch gefährdet werden können. Dies wäre sicherlich einmal eine echte Innovation, die eine ganze Menge unnötiger und überdies sinnloser Hektik aus dem Verkehrsalltag verbannen würde. Sicherlich ein bei aller Elektronik gangbarer aber dann wohl doch nicht gewollter Weg.

Die Daimler-Aktie konnte dem DAX im Jahresverlauf bereits deutlich vorausfahren und legte seit Jahresbeginn über 15 Prozent zu, während ein gleichzeitiges Engagement in der Benchmark gerade einmal zu einer Rendite von knapp viereinhalb Prozent geführt hätte. Allerdings könnte das erreichte Kursniveau noch längst nicht das Ende der „Fahnenstange" bedeuten, wie sich unschwer aus der Zahl der aktuell mit einer positiven Einschätzung für die Aktie aufwartenden Analysten ableiten lässt. So werden von diesen nach Vorlage der überraschend gut ausgefallenen vorläufigen Quartalszahlen – die endgültigen werden heute noch veröffentlicht - aktuell 12 Mal „Buy"- bzw. „Outperform"- gegenüber sieben Halte- und nur zwei Verkaufs-Empfehlungen vergeben. Dabei wird die Reihe der Befürworter beispielsweise von Equinet, JP Morgan, Cheuvreux, M.M. Warburg, Unicredit, NordLB, Merck Finck mit Kurszielen zwischen 48 und 57 Euro angeführt. Im neutralen Lager befinden sich derzeit die Citigroup und die WestLB, deren Analysten allen Vorschusslorbeeren zum Trotz auf dem aktuellen Niveau unter den Automobiltiteln BMW bzw. die VW-Vorzugsaktie präferieren. Morgan Stanley schwimmt gar mit der Einschätzung „Underweight" und einer Zielmarke von 43 Euro gegen den Strom, da man das Konzernergebnis für die nächste Zeit für ausgereizt betrachtet. Rückenwind für Daimler kommt auch von der Ratingagentur Fitch, die ihren Ausblick für den Autobauer vor kurzem von zuvor „negativ" auf „positiv" erhöht und das langfristige Emittentenausfallrating (IDR) wie auch für Volkswagen mit "BBB+" bestätigt hat.

Anleger können mit einer bis Februar 2011 laufenden PROTECT-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim auf Daimler derzeit eine Maximalrendite von 8,01 Prozent bzw. 14,11 Prozent p.a. erzielen. Der Kurs der Aktie könnte dabei sogar noch rund 18 Prozent sinken, ohne dass die bei 35 Euro festgelegte Barriere verletzt würde. Dies hätte bereits die Rückzahlung des vollständigen Nennbetrags zur Folge. Aber selbst bei einem bei Fälligkeit mindestens auf dem Basispreis von 44 Euro notierenden Daimler-Kurs würde das Zertifikat noch zum Nominal getilgt und eine Aktienandienung vermieden.

12,25 % p.a. Daimler 35 PROTECT-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / SL1KUT
Laufzeit: 25.02.2011
Preis: (27.07.2010) Geld / Brief: 98,92 % / 99,12 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen: http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten