Kommentar
08:30 Uhr, 18.10.2007

Blei: Der Markt ist wie leergefegt

Die Juli-Studie der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) unterstreicht abermals die knappe Versorgung der Weltmärkte mit Blei. Obwohl neue Bleiminen gebaut werden könnten, scheitern die Konzerne oft an der Genehmigung, da die giftigen Vorkommen meist in der Nähe von Wohngebieten liegen. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Branchenverband ILZSG nun in seiner Juli-Studie bekannt gab, dass sich der Bleimarkt im Jahr 2007 in einem erneuten Defizit befinden wird. Das Angebot ist also niedriger als die schnell steigende Nachfrage. Dieser Zustand hält dabei schon seit dem Jahr 2003 an. Heute sind die Lagerbestände bei Blei fast vollkommen leergefegt.

Nachfrage aus China ist enorm

Dabei ist die Knappheit alleine auf ein Land zurückzuführen: China. Dort wuchs die Nachfrage angesichts der rasanten Vergrößerung der dortigen Automobilzahlen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 22,9%, in den USA ging sie hingegen um 6,9%, in Japan gar um 9,8% zurück. Im weltweiten Vergleich stieg die Bleinachfrage in diesem Zeitraum um 4%.

Blei-Preis seit November 2006 (Klicken für Profichart)

Angebot hält nicht mit

Das Angebot kann mit diesem Nachfragewachstum nicht mithalten. Die Bleiminen produzierten von Januar bis Juli 2007 2,3% mehr, die Bleiraffinerien erhöhten ihren Output um 3,5%. Doch ausgerechnet in China ging das Wachstum der Bleimetallproduktion zurück, auf 7,4%, von +12% im Jahr 2006 und +23% in 2005.

Zusammenfassung

In den ersten sieben Monaten gab es auf dem Weltmarkt ein Bleidefizit von 27,000 Tonnen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag das Defizit noch bei vergleichsweise moderaten 5,000 Tonnen.

Erstellen Sie Ihre eigene Chartanalyse zu Blei unter

http://www.godmode-trader.de/front/index.php?id=133998&p=detailchart

Quelle: Rohstoff-Report

Weitere Analysen dieser Art erhalten Sie alle zwei Wochen, wenn Sie sich den Rohstoff-Report kostenlos abonnieren unter

www.rohstoff-report.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten