BKA und Staatsanwaltschaft Kiel ermitteln wegen des Verdachts der Kursmanipulation
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Wiesbaden (BoerseGo.de) - Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft (StA) Lübeck und des Bundeskriminalamtes (BKA) wegen des Verdachts des Betruges und des Verstoßes gegen das Wertpapierhandelsgesetz (Kursmanipulation) wurden am Mittwoch umfassende, international koordinierte Durchsuchungsmaßnahmen durchgeführt. Dies teilten die Ermittlungsbehörden am Donnerstag mit.
In enger Abstimmung mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), den Landeskriminalämtern Kiel und Hamburg sowie der Schweizer Kriminalpolizei seien über 20 Geschäftsräume und Privatwohnungen durchsucht worden. Der regionale Schwerpunkt habe im Raum Norddeutschland gelegen. Es sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Die Ermittlungen richten sich den Angaben zufolge gegen eine international organisierte Tätergruppe, zu der auch vier deutsche Tatverdächtige gehören. Die Beschuldigten sollen "wertlose Firmen" an den ungeregelten Markt (Open Market oder Entry Standard) der Deutschen Börse gebracht haben und durch zielgerichtete Pressemitteilungen, Börsenbriefe und in Auftrag gegebenen bzw. wechselseitigen Aktienhandel die Kurse in die Höhe getrieben haben, um Gewinne von mehreren Millionen Euro zu erzielen. Mit dem Abverkauf der wertlosen Aktien wurden Aktionäre getäuscht und in ihrem Vermögen geschädigt. Die involvierten Unternehmen stammen primär aus der Trend- und Modebranche sowie dem Rohstoff- und Telekommunikationssektor.
Im Ausland gegründete Aktiengesellschaften, etwa aus den USA, Kanada oder der Schweiz, würden häufig in den Freiverkehr an deutschen Börsen einbezogen, so das Bundeskriminalamt. In der Vergangenheit hätten verschiedene Börsenbriefe viele dieser Gesellschaften zum Kauf empfohlen. Anstelle des von den Anlegern erhofften Kursanstiegs sei es in den meisten Fällen jedoch innerhalb kürzester Zeit zu enormen Kursverlusten gekommen. Die BaFin empfiehlt Anlegern, vor einem Investment die Anlagestrategie kritisch zu überprüfen und sich eingehend zu informieren. Wirtschafts- und Finanzzeitschriften würden regelmäßig Listen mit unseriösen Anbietern und Produkten veröffentlichen.
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