Nachricht
10:32 Uhr, 19.08.2024

Bitkom: Startups setzen verstärkt auf Mitarbeiterbeteiligung

BERLIN (Dow Jones) - Startups in Deutschland setzen verstärkt auf Mitarbeiterbeteiligung, um die Motivation ihrer Angestellten zu steigern. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Aktuell geben 44 Prozent an, Beschäftigte am Startup zu beteiligen, vor einem Jahr waren es noch 38 Prozent. Weitere 42 Prozent können sich eine Mitarbeiterbeteiligung in der Zukunft vorstellen. Nur 6 Prozent der Startups setzen nicht auf Mitarbeiterbeteiligung und schließen das auch für die Zukunft aus. Bitkom appellierte an die Regierung, Regelungen zu vereinfachen, da jedes dritte Unternehmen zu hohen Verwaltungsaufwand als Hindernis für die Mitarbeiterbeteiligung ansieht.

Hauptgrund für eine Mitarbeiterbeteiligung im Startup ist laut Umfrage der Wunsch, die Beschäftigten zusätzlich zu motivieren und den Erfolg des Startups voranzutreiben (88 Prozent). Außerdem soll die Mitarbeiterbindung gestärkt werden (79 Prozent). Zwei Drittel können auf diese Weise Fachkräfte gewinnen, deren Gehaltsvorstellungen sonst nicht erfüllbar gewesen wären.

"Startups können meist keine Spitzengehälter zahlen, aber sie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am finanziellen Erfolg der häufig schnell wachsenden Unternehmen beteiligen", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Die Rahmenbedingungen für eine Mitarbeiterbeteiligung wurden zu Jahresbeginn verbessert, jetzt gilt es, die neuen Chancen auch zu nutzen."

Am häufigsten setzen Startups auf eine Beteiligung in Form von virtuellen Anteilen (36 Prozent), dahinter folgen Anteilsoptionen sowie reale Anteile mit je 6 Prozent. Nur in einem Viertel (24 Prozent) der Startups, die Beschäftigte beteiligen, bekommen alle etwas ab. In 41 Prozent werden Führungskräfte und weitere Beschäftigte und in 30 Prozent ausschließlich Führungskräfte beteiligt.

Trotz der Anpassungen zum Jahresbeginn ist die Übertragung echter Unternehmensanteile laut Bitkom weiterhin zu aufwändig und deshalb wenig attraktiv. So werde weiterhin stark mit sogenannten virtuellen Anteilen oder komplexen Gesellschaftsstrukturen gearbeitet, um den Anforderungen der Startups gerecht zu werden. "Wir müssen die Prozesse vereinfachen, etwa durch die Einführung stimmrechtsloser Anteile im GmbH-Recht. Auch technologische Lösungen, wie die Tokenisierung von Unternehmensanteilen, können helfen, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren", forderte Wintergerst.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/uxd

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.