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09:48 Uhr, 27.05.2024

Bitkom: Deutsche Startups sehen verschlechterte Situation für junge Betriebe

BERLIN (Dow Jones) - Die deutschen Startups beklagen zunehmend die schwierige konjunkturelle Lage angesichts hoher Zinsen, Nullwachstums und globaler Krisen. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Er forderte, dass die Bundesregierung wegen der angespannten Situation die Förderprogramme für Startups ausbauen sollte. Laut der Umfrage sagen 45 Prozent der Startups, dass sich die allgemeine Situation für die jungen Unternehmen verschlechtert hat. Vor einem Jahr hatten dies lediglich 30 Prozent der Startups gesagt. Aktuell befürchten demnach aufgrund der konjunkturellen Entwicklung 11 Prozent der Unternehmen eine Insolvenz. Eine Verbesserung der allgemeinen Situation sehen laut Umfrage 23 Prozent der jungen Unternehmen.

Für das eigene Startup haben dagegen 30 Prozent eine Verbesserung festgestellt (2023: 36 Prozent), 41 Prozent sprechen von einer unveränderten Situation (2023: 44 Prozent).

"Gründerinnen und Gründer sind von Natur aus zuversichtlich, das zeigt sich insbesondere beim Blick auf das eigene Unternehmen. Die skeptischen Einschätzungen der allgemeinen Situation von Startups sollten aber aufhorchen lassen", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Die Bundesregierung habe sich mit Blick auf die Startup-Förderung viel vorgenommen und schon einiges umgesetzt, etwa die Verbesserung der Mitarbeiterbeteiligung und die Stärkung der Wachstumsfinanzierung durch den Wachstumsfonds.

"Nun hat sich die Konjunktur eingetrübt, die Bundesregierung sollte ihre Startup-Programme entsprechend ausbauen", forderte er. So sollte etwa der in der Startup-Strategie der Bundesregierung angekündigte KI-Voucher rasch eingeführt werden. Mit ihm würde die Zusammenarbeit von Mittelständlern und Startups bei Künstlicher Intelligenz finanziell unterstützt.

Auch die Anfang des Jahres kurzfristig vorgenommenen Kürzungen des INVEST-Programms für Business Angels sollten zurückgenommen werden, wie der Verband forderte.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/mgo

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