Bitcoin und digitaler Euro: Christine Lagarde weicht kritischen Fragen aus
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Veröffentlicht die Europäische Zentralbank einen Beitrag über den digitalen Euro, ist eines gewiss: der Shitstorm in den sozialen Medien, vor allem auf X (ehemals Twitter). “Die digitale Zentralbankwährung (CBDC) ist der Tod der finanziellen Freiheit”, schreibt beispielsweise ein Nutzer. “CBDC ist ein Haufen Scheiße”, kritisiert ein Anderer. Was man selten sieht: Befürwortung.
Aufgefallen ist das dem zyprischen EU-Abgeordneten Fidias Panagiotou. Fidias ist ein YouTuber aus Zypern, der ins Europäische Parlament gewählt worden ist. Auf X veröffentlicht der 24-Jährige Videos zu den Abläufen im EU-Parlament und trifft eigenen Aussagen zufolge Entscheidungen anhand von direkten Abstimmungen durch die zyprische Bevölkerung.
Bereits am 23. September stellte Fidias Fragen zum digitalen Euro, dessen Entwicklung bis zu einer Milliarde Euro kosten soll. Unter seinem Beitrag tummeln sich neben vielen Kritikern vor allem eine Interessengemeinschaft: Bitcoiner.
Christine Lagarde über digitalen Euro: “Kunden-Feedback ist wichtig”
Auch das ist dem EU-Abgeordnetem aufgefallen, weswegen er in einer kürzlich abgehaltenen Fragerunde das Wort an EZB-Chefin Christine Lagarde richtete. “Es ist offensichtlich, dass die europäische Bevölkerung sehr skeptisch gegenüber dem digitalen Euro ist. Sie [die Bürger] favorisieren die Idee von Kryptowährungen, speziell Bitcoin.”
My Controversial Question to @Lagarde pic.twitter.com/rDXv1eol8i
— Fidias (@Fidias0) September 30, 2024
Konkret fragte Fidias: “Berücksichtigen Sie, was die Menschen über den digitalen Euro denken?” Christine Lagarde betonte, wie wichtig es für sie sei, “Kunden-Feedback” zu erhalten, um das richtige Produkt zu gestalten. Weiter erklärte die EZB-Chefin:
Warum sollte Zentralbankgeld nur auf Papier existieren, wenn alles digital wird? Wir denken deshalb, dass wir ebenfalls eine digitale Banknote brauchen. Eine Banknote, die sicher sowie günstig ist und die jeder Europäer überall benutzen kann.
Geht es nach einem Großteil der X-Nutzer, hat Lagarde die Frage nicht richtig beantwortet. “Sie sagte, dass sie offen für die Meinung der Menschen ist, aber geht nicht auf die Kritik der Menschen ein”, so ein aufgebrachter Nutzer.
Christine Lagarde ignoriert Forderung nach Bitcoin
In einer zweiten Frage wollte Fidias wissen, wie Christine Lagarde über Kryptowährungen und Bitcoin denkt. Das ignorierte die EZB-Chefin, zweite Fragen gäbe es nicht, so eine Sprecherin. In einem Voiceover erklärte der Politiker daraufhin, dass Lagarde im Vorfeld “versprochen” habe, Rede und Antwort zu stehen. “Sieht so aus, als wäre sie nicht ehrlich gewesen”, so Fidias.
Auch auf dieses Verhalten hat Krypto-Twitter eine Antwort: “Sie hat die Frage ignoriert, weil Bitcoin keine staatlich kontrollierte Währung ist. Sie wollen eine Währung, über die sie die volle Kontrolle haben.”
Doch nicht nur in der ohnehin regierungskritischen Bitcoin-Szene stößt die europäische CBDC auf Abwehr. In einer Bundesbank-Umfrage spricht sich rund ein Viertel der Befragten dagegen aus. Sie würden den digitalen Euro “auf keinen Fall” verwenden.
Europäische CBDC: Pilotprojekt bis 2027
Seit Oktober 2021 beschäftigt sich die Europäische Zentralbank mit der Entwicklung der CBDC. Es ist ein Prestigeprojekt, das den Zahlungsverkehr deutlich effizienter machen soll. Bezüglich der Einführung des digitalen Euros bestehen noch gesetzliche Hürden. Sollten diese bis Ende des Jahres überwunden werden, ist ein Pilotprojekt bis 2027 vorstellbar.
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Wie es um den digitalen Euro steht, haben CBDC-Experten Dr. Jonas Groß von der Digital Euro Association und Philipp Hartmannsgruber vom Blockchainverband Bundesblock gegenüber BTC-ECHO erklärt: Wie steht es um den digitalen Euro?
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