Kommentar
17:45 Uhr, 09.11.2021

DAX fällt nach Rekordhoch wieder zurück - US-Erzeugerpreise bleiben auf hohem Niveau

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Amazon mauschelt mit der EU-Kommission
  • General Electric spaltet sich auf
  • ZEW-Konjunkturindex: Finanzexperten optimistischer
  • ifo: Einzelhandel erwartet Lieferprobleme bis Sommer 2022
  • Frankreich: Behörde rät von Moderna-Vakzin für Junge ab
  • Chinas Immobiliensektor wankt
  • Bitcoin markiert neues Rekordhoch
  • Bayer steigert Umsatz und Ergebnis zweistellig

Markt

  • Die Stimmung der Finanzexperten hat sich im November erstmals seit sechs Monaten wieder verbessert. Der ZEW-Konjunkturindex stieg im November kräftiger als erwartet. Getragen von dem wieder anziehenden Optimismus markierte der DAX heute ein neues Allzeithoch. Er schaffte im Handelsverlauf eine Bestmarke von knapp 16.096 Punkten, konnte dieses Niveau allerdings nicht ganz halten und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,04 Prozent 16.040,47 Zählern. Thema bleibt die laufende Berichtssaison, die unter anderem Geschäftszahlen von Munich Re und Bayer lieferte. So stimmten eine hohe Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie Zuwächse im Pharmageschäft den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer etwas zuversichtlicher für 2021. Damit stiegen die Aktien der Leverkusener um rund zwei Prozent.
  • Die Digitalwährung Bitcoin hat am Dienstag auf der Handelsplattform Bitstamp erstmals die Marke von 68.000 Dollar übersprungen. In der Spitze kletterte die Notiz auf 68.564 Dollar, bevor sie wieder etwas nachgab. Der Kurs der Digitalwährung zog seit dem Jahrestief im Juli um 130 Prozent an. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus sogar auf 850 Prozent. Der Marktwert des Bitcoins lag zuletzt bei 1,3 Bio. Dollar. Auch die Kurse anderer Digitalwährungen wie Ether legen aktuell zu.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Auslieferungen von Boeing sind im Oktober im Vergleich zum Vormonat um acht auf 27 Flugzeuge gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Absatz um 14 Maschinen.
  • Der russische Energiekonzern Gazprom hat eigenen Angaben zufolge mit der Auffüllung europäischer Gasspeicher begonnen. Das Unternehmen habe einen entsprechenden Plan zur Einspeisung von Gas in fünf unterirdische Anlagen gebilligt, heißt es in einer Mitteilung. Mit der Umsetzung des Plans sei bereits begonnen worden.
  • Der Hersteller von Helmen, Sportbrillen und Arbeitsschutz-Ausrüstung, Uvex, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Rekordwachstum erzielt. Die Erlöse seien um neun Prozent auf 524 Mio. Euro gestiegen, teilte Uvex am Dienstag mit. Mit einem Anteil von 76 Prozent am Gesamtumsatz bleibe der Bereich Arbeitsschutz der Kern des Unternehmens. Angaben zum Gewinn macht das Unternehmen traditionell nicht.
  • Der US-Industriegigant General Electric (GE) will sich aufspalten. GE werde in drei börsennotierte Unternehmen aufgeteilt, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. GE Renewable Energy, GE Power und GE Digital würden zusammen als Einheit ausgegliedert, GE Healthcare als eine weitere. Die Luftfahrt-Sparte soll als dritte Einheit gegründet werden. Ziel sei es, Schulden zu reduzieren und die Geschäfte neu zu strukturieren.
  • Der Online-Riese Amazon will Reuters zufolge zwei gegen ihn gerichtete Untersuchungen der EU-Kommission durch Zugeständnisse beilegen. Amazon sei dazu in erste Gespräche mit den Kartellwächtern eingestiegen und hoffe so, hohe Bußgelder oder Eingriffe in seine Geschäfte abwenden zu können, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Die EU-Kommission wollte sich nicht dazu äußern.
  • Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech meldete, in den ersten neun Monaten dieses Jahres gut 7,1 Mrd. Euro Gewinn erzielt zu haben. Im dritten Quartal lag der Nettogewinn bei rund 3,2 Mrd. Euro. Der Umsatz, maßgeblich vom Corona-Impfstoff getrieben, stieg zwischen Juli und September auf knapp 6,1 Mrd. Euro nach 67,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Zwischen Januar und Ende September lag der Umsatz bei 13,44 Mrd. Euro nach knapp 140 Mio. Euro vor einem Jahr.
  • Der US-Bezahldienst Paypal hat in den drei Monaten bis Ende September im Jahresvergleich seinen Umsatz um 13 Prozent auf 6,2 Mrd. Dollar gesteigert. Der Gewinn legte um 6 Prozent auf 1,1 Mrd. Dollar zu. Das Wachstumstempo schwächte sich gegenüber den Vorquartalen spürbar ab und lag unter den Erwartungen der Analysten.
  • Der Broker Robinhood ist Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Das Unternehmen teilte am Montag nach US-Börsenschluss mit, dass unautorisierte Eindringlinge in der vergangenen Woche Zugriff auf E-Mail-Adressen von rund fünf Millionen Kunden und volle Namen von weiteren etwa zwei Millionen erlangt haben. Robinhood gehe nicht davon aus, dass sensiblere Informationen wie Bankverbindungen oder Sozialversicherungsnummern entwendet worden seien oder Nutzer finanzielle Verluste erlitten hätten.
  • Die Volkswagen-Dachholding Porsche SE hat im dritten Quartal nach Steuern rechnerisch einen Gewinn von 835 Mio. Euro erzielt, wie aus dem am Dienstag veröffentlichen Zwischenbericht hervorgeht. Die Jahresprognose bestätigte das DAX-Unternehmen. So soll in 2021 ein Gewinn zwischen 3,4 und 4,9 Mrd. Euro herauskommen. Nach neun Monaten liegt er bisher bei 3,3 Mrd. Euro. Hauptgeschäft der Porsche SE ist die Beteiligung am Volkswagen-Konzern mit 53,3 Prozent der Stimmrechte und 31,4 Prozent der Kapitalanteile.
  • Der Autozulieferer Continental hat einen ersten Großauftrag für seine neuartigen OLED-Displays für den Autoinnenraum an Land gezogen. Mit einem gesamten Ordervolumen von rund einer Milliarde Euro kommen die Displays in ein volumenstarkes Serienfahrzeug eines globalen Autobauers, teilte das Konzern im südhessischen Babenhausen mit. Der Serienstart ist für 2023 geplant. Ursprünglich wollte der Konzern das Werk in Babenhausen im Rahmen seines Spar- und Strukturprogramms bis 2025 schließen. Die Produktion soll nach einer Einigung mit den Arbeitnehmervertretern nun aber erst Ende 2028 auslaufen.
  • Der Telekommunikationsanbieter United Internet und seine Tochter 1&1 haben in den ersten neun Monaten des Jahres Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert. Der Gruppenumsatz stieg 4,6 Prozent auf 4,17 Mrd. Euro, das operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen leg bei 955,1 Mio. Euro und damit gut 4,3 Prozent höher als vor einem Jahr. 1&1 erlöste in den ersten neun Monaten des Jahres mit 2,9 Mrd. Euro gut 3,1 Prozent mehr. Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg um 20,9 Prozent auf 552 Mio. Euro.
  • Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat im dritten Quartal operativ überraschend viel verdient. Der Betriebsgewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen stieg um mehr als 16 Prozent auf 2,089 Mrd. Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit weniger als zwei Mrd. Euro gerechnet. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 9,78 Mrd. Euro. Für 2021 erwartet Bayer sitdrfhin einen Umsatz von etwa 43 Mrd. Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich jetzt auf etwa 25,5 (bisher: etwa 25) Prozent belaufen. Zudem gab der Konzern bekannt, dass der Spartenchef für Agrar, Liam Condon, zum Jahresende sein Amt abtritt. Condon bat den Aufsichtsrat laut einer Mitteilung, seinen bis 31. Dezember 2023 laufenden Vertrag zum 31. Dezember 2021 aufzulösen. Nachfolger werde zum 1. Januar 2022 Rodrigo Santos, der seit Juni als Chief Operating Officer für das Tagesgeschäft der Agrarsparte zuständig ist.
  • Die Zerstörungen durch Hurrikan „Ida“ in den USA und Tief „Bernd“ in Europa haben den Rückversicherer Munich Re im Sommerquartal rund 1,8 Mrd. Dollar gekostet. Über Wasser hielten den Konzern aber ein gewinnbringender Verkauf von Aktien und Anleihen. So konnte die Munich Re im dritten Quartal netto einen Überschuss von 365 Mio. Euro nach 202 Mio. Euro ein Jahr zuvor erwirtschaften. Der Vorstand sieht den geplanten Jahresgewinn von 2,8 Mrd. Euro trotz der hohen Schäden daher in Reichweite.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex wird pessimistischer für das Gesamtjahr. Zwar werde der Jahresumsatz steigen, allerdings soll die Ergebnismarge 2021 deutlich hinter der bisherigen Prognose liegen, teilte der Konzern am Montagabend mit. Die Betriebsmarge dürfte im laufenden Jahr nur 1,0 Prozent betragen, hieß es weiter. Bisher hatte der Konzern José Luis Blanco 4,0 bis 5,5 Prozent in Aussicht gestellt. Auch der dänische Wettbewerber Vestas hatte in der vergangenen Woche bereits seine Margenprognose gekappt.
  • Der Autozulieferer Schaeffler hat seine Umsatzerwartungen deutlich gesenkt. So soll das währungsbereinigte Umsatzwachstum in diesem Jahr nun über 7 Prozent liegen statt über 11 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Grund ist die Flaute im Autosektor, wo die Produktion wegen des Teilemangels weltweit stockt. Bei der Ergebnisprognose bleiben die Franken aber: die um Sondereffekte bereinigte Marge für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll nach wie vor zwischen 8 und 9,5 Prozent liegen.
  • Die oberste französische Gesundheitsbehörde hält den Corona-Impfstoff von Moderna für unter 30-Jährige für nicht empfehlenswert. Es bestehe bei diesem Impfstoff in der Altersgruppe ein geringes, aber etwas höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen als beim Impfstoff von Biontech, so die Behörde. Soweit möglich sollten Menschen zwischen 12 und 29 Jahren daher nicht mit Moderna gegen das Coronavirus geimpft werden.
  • Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wird zuversichtlicher für das laufende Jahr. Die Zahl der Fluggäste dürfte in Frankfurt den oberen Bereich der bisherigen Zielspanne von unter 20 bis 25 Mio. erreichen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Konzernergebnis soll nun positiv ausfallen, und der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei rund 650 bis gut 700 Mio. Euro liegen. Zuvor lag die Zielspanne hier bei 460 bis 610 Mio. Euro.
  • TAG Immobilien hat in den ersten neuen Monaten ein operatives Ergebnis (FFO I ohne Verkaufserlöse) von 137,5 Mio. Euro erzielt - ein Plus von rund fürn Prozent. Das Konzernergebnis wurde von 189,1 Mio. Euro im Vorjahr auf 362, 4 Mio. EUro gesteigert. Der Konzern bestätigte seine Jahresziele für 2021 und kündigte für 2022 einen Anstieg des FFO I um sechs Prozent auf 188 bis 192 Mio. Euro an.
  • Das auf Büros spezialisierte Immobilienunternehmen Hamborner Reit erwartet für das laufende Jahr ein höheres operatives Ergebnis. Die Kennziffer Funds from Operations (FFO) soll demnach im Gesamtjahr zwischen 52 und 53 Mio. Euro liegen. Vorher stand noch die Spanne bei 48 bis 50 Mio. Euro.
  • Die Medizintechnikfirma Eckert & Ziegler hat in den ersten neun Monaten mit 29,2 Mio. Euro so viel wie nie zuvor in solch einem Zeitraum verdient. Auch die Entwicklung des operativen Geschäfts sei „überaus erfreulich“, hieß es. Der Umsatz legte um acht Prozent auf 126 Mio. Euro zu.
  • Weitet sich die Liquiditätskrise im chinesischen Immobiliensektor aus? Nun hat der Immobilienentwickler Kaisa um mehr Zeit zur Lösung seiner Liquiditätsprobleme erbeten. „Wir bitten die Investoren aufrichtig, der Kaisa Group mehr Geduld einzuräumen", teilte der Konzern am Montag mit. Die Liquiditätskrise im chinesischen Immobiliensektor (Evergrande) hat in den letzten Wochen zu einer Reihe von Ausfällen von Auslandsschulden, Herabstufungen der Kreditwürdigkeit und Ausverkäufen von Aktien und Anleihen der Bauträger geführt.
  • Das Musterverfahren gegen die VW-Dachgesellschaft Porsche SE geht am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Stuttgart weiter. Bei der Verhandlung in Leinfelden-Echterdingen geht es um die Frage, ob die Holding ihre Aktionäre zu einem früheren Zeitpunkt über das Ausmaß der Diesel-Abgasaffäre bei VW hätte informieren müssen.

Konjunktur & Politik

  • Deutschland hat auf der Klimakonferenz in Glasgow eine Erklärung zur Beendigung jeglicher staatlichen Unterstützung für fossile Projekte im Ausland unterzeichnet. Für Gasprojekte gelten dabei allerdings Ausnahmen, wenn sie zum Ziel haben Wasserstoff zu produzieren.
  • Die EZB hält den Leitzins im Euroraum seit März 2016 auf dem Rekordtief von null Prozent. Das Dauerzinstief belastet die Geldhäuser zunehmend. Bis etwa Mitte 2020 sei das Niedrigzinsumfeld noch alles in allem positiv für die Finanzinstitute gewesen, sagte der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, am Dienstag in einem Interview mit Bloomberg TV. Zwar sanken die Gewinne, aber die Kreditvolumina weiteten sich aus. „Es stimmt, dass in der letzten Periode der Margeneffekt überwogen hat, so dass es einen negativen Effekt auf die Bankmargen gibt", sagte Enria. Dies werde wahrscheinlich für eine Weile anhalten. „Banken sollten sich auf Kostenoptimierung und die Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells konzentrieren und vielleicht eine Konsolidierung in Erwägung ziehen, das heißt sie sollten versuchen, ihr Geschäftsmodell nachhaltig zu gestalten, anstatt auf etwas aus dem Weltall zu warten, das ihnen helfen könnte", riet Enria.
  • Der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr fordert ein zügiges Handeln der Politik im Kampf gegen Corona. „Wir haben ehrlich gesagt nicht viel Zeit, zuzuschauen, wie wir auf die Klippe zurasen", sagte Lehr am Dienstag der dpa. Ohne Änderungen sei das prognostizierte Szenario „relativ düster: Dann wären wir sicherlich Ende November soweit, dass wir eine Inzidenz von 400 erreichen könnten in Deutschland“. Am Dienstag hatte die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz einen neuen Höchstwert von 213,7 erreicht. Dringend nötig seien nun „eingreifende Maßnahmen von den Landesregierungen", sagte Lehr. Er sprach sich flächendeckend für die Einführung von 2G-Regeln aus. Gehe die Entwicklung so weiter, „dann werden wir Ende November über 4.000 Patienten auf den Intensivstationen haben“, so Lehr.
  • Laut einer neuen Prognose des Climate Action Tracker werde selbst die Implementierung aller zugesagten Klimaschutz-Maßnahmen die Erderwärmung nicht stoppen können. Die Erde werde sich dennoch um 2,4 Grad bis zum Jahr 2100 erwärmen. Bei Ausblendung der neuen Ankündigungen, würde sich die Temperatur um 2,7 Prozent erhöhen.
  • In den USA bleiben die Erzeugerpreise auf hohem Niveau. Im Oktober stiegen die Preise auf Herstellerebene gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Analysten hatten damit gerechnet. Seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2010 gab es keinen höheren Zuwachs.
  • Der Ausschuss zur Untersuchung der Erstürmung des US-Kapitols im Januar hat den Wahlkampfmanager des damaligen Präsidenten Donald Trump, William Stepien, vorgeladen. Zudem sollen auch der frühere Nationale Sicherheitsberater Michael Flynn den Abgeordneten Rede und Antwort stehen, wie der Ausschuss des Repräsentantenhauses erklärte. Der Untersuchungsausschuss müsse über deren Bemühungen, das Wahlergebnis zu sabotieren, „jede Einzelheit" ans Licht bringen, erklärte der Vorsitzende Bennie Thompson.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im November um 9,4 auf einen neuen Wert von 31,7 Punkten gestiegen. Dies ist der erste Anstieg des Indikators seit Mai, wie das ZEW-Institut am Dienstag mitteilte. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verschlechterte sich in der aktuellen Umfrage allerdings erneut. Der Wert des Lageindikators fiel um 9,1 Punkte und liegt damit bei 12,5 Punkten. „Die Finanzmarktexpertinnen und -experten blicken optimistischer auf die nächsten sechs Monate. Der erneute Rückgang der Lageeinschätzung zeigt jedoch, dass die Expertinnen und Experten für das aktuelle Quartal davon ausgehen, dass die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten sowie die hohe Inflationsrate die konjunkturelle Entwicklung belasten werden. Für das erste Quartal 2022 gehen sie von einer Wachstumserholung und einem Rückgang der Inflationsrate in Deutschland und im Eurogebiet aus“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Erwartungen.
  • Die Zahl offener Stellen in Deutschland hat im Sommer mit 1,39 Mio. wieder das Niveau vor der Corona-Krise übertroffen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) teilte am Dienstag mit, dies sind 221.000 oder rund 19 Prozent mehr als im Frühjahr 2021 und drei Prozent mehr als vor zwei Jahren.
  • Die Lieferengpässe im Einzelhandel werden sich bis weit in den Sommer 2022 hinziehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ifo Instituts. Im Schnitt rechnen die Firmen der Branche damit, dass die Engpässe weitere 10 Monate andauern. „Die Produktauswahl wird zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. Die Fahrradhändler sind am pessimistischsten, sie erwarten 18 Monate Lieferprobleme, die Möbelhändler 12,5 Monate. Die Spielzeugeinzelhändler gehen von rund 11 Monaten aus, die Baumärkte von 10,3 Monaten. Insgesamt allerdings ist die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen etwas zurückgegangen, von 74 auf 60 Prozent. „Die weltweite Logistik ist aus dem Takt. Viele Lieferungen kommen mit deutlichen Verspätungen in Deutschland an“, ergänzte Wohlrabe.
  • Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt mitteilten, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen im Oktober gegenüber September kalender- und saisonbereinigt um 1,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex ebenfalls um 1,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich zur Situation vor der Corona-Krise lag der Index kalender- und saisonbereinigt 1,9 Prozent höher, nimmt man den Jahresdurchschnitt vor der Krise (März 2019 bis Februar 2020) als Maßstab.
  • Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 2,7 Prozent wächst, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Dies gehe aus dem neuen Gutachten der Wirtschaftsweisen hervor, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll und der Zeitung dem Bericht zufolge vorliegt. In ihrem Frühjahrsgutachten waren die Ökonomen noch von einem Wachstum von 3,1 Prozent für dieses Jahr ausgegangen.
  • Anästhesisten-Verbände sind besorgt. DIe zunehmenden Corona-Infektionen drohen die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu gefährden. Mit größter Sorge betrachte man die aktuellen und mittelfristigen Auswirkungen für die Gesamtbevölkerung, zum Beispiel bei Herzinfarkten, schweren Verletzungen oder Krebserkrankungen, die nicht mehr ausreichend behandelt werden könnten, schreiben der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) in einem offenen Brief an die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Sie forderten die Politiker auf, wirksamere Schritte zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuleiten.
  • Von August auf September des laufenden Jahres sanken die Exporte Deutschlands kalender- und saisonbereinigt um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Insgesamt gingen im September Waren im Wert von 117,8 Mrd. Euro ins Ausland. Gegenüber dem September 2020 war dies ein Anstieg um 7,1 Prozent. Die Einfuhren legten im Jahresvergleich um 12,9 Prozent auf 101,6 Mrd. Euro zu.
  • Der Gesetzentwurf der Ampel-Parteien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erntet viel Kritik. So lehnt die CSU-Bundestagsfraktion die Pläne ab, auch der Deutsche Städtetag und die Sozialverbände weisen auf Defizite hin. Nach einem Gesetzesentwurf von SPD, FDP und Grünen sollen die steigenden Corona-Zahlen unter anderem durch die Rückkehr zu kostenlosen Corona-Schnelltests, 3G am Arbeitsplatz und finanziellen Hilfen für Kliniken eingedämmt werden. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte der "Augsburger Allgemeinen“: „Die erste Ampel-Entscheidung riskiert bereits ein Corona-Chaos in Deutschland. Die epidemische Lage politisch zu beenden, ohne echte ausreichende Alternativen zu benennen, während das Hospitalisierungsgeschehen real steigt, ist ein Signal der Planlosigkeit."

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