Analyse
10:18 Uhr, 24.04.2015

BIOTEST - Crash nach Medikamentenflop

Das größte Medikamentenprojekt der Firmengeschichte erwies sich für Biotest als Flop. Wenngleich der Kursrutsch heftig ausfällt, ist aus fundamentaler Sicht von Seiten der Medikamentenpipeline durchaus noch weiterer Newsflow zu erwarten.

Erwähnte Instrumente

  • Biotest AG
    ISIN: DE0005227235Kopiert
    Kursstand: 79,00 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Biotest AG - WKN: 522723 - ISIN: DE0005227235 - Kurs: 79,00 € (XETRA)

Wohl und Wehe bei Biotech-Aktien hängt in vielen Fällen an einem einzigen Medikament. Scheitert dieses in klinischen Studien, drohen den Aktionären oftmals starke Kursverluste. Im Extremfall kann es sogar zur Insolvenz kommen. Bei Biotest wird letzterer Fall sicherlich nicht eintreten, das Unternehmen arbeitet seit Jahren profitabel, die Medikamentenpipeline ist neben dem Stammgeschäft vielmehr ein Zubrot, das dortige Risiko verteilt sich auf mehrere Kandidaten. Heute stürzt der SDAX-Titel aber zunächst ab. Anleger hatten sich positive Daten des Medikamentenkandidaten Tregalizumab (BT-061) erhofft. In einer Phase-IIb-Studie bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis zeigte Tregalizumab aber in keiner der 3 Dosisgruppen eine statistisch signifikante Verbesserung im Vergleich zu Placebo. Biotests Partner AbbVie will nun innerhalb der nächsten 90 Tage entscheiden, ob das Programm fortgeführt wird. Nach diesen Daten ist das wenig wahrscheinlich. Sollte es zur Einstellung kommen, würde der Gewinn von Biotest im Jahr 2015 um 25 bis 30 Mio. € geringer ausfallen.

Neben BT-061 hat Biotest noch weitere Kandidaten in der Pipeline, beispielsweise BT-062 in der klinischen Phase II bei der Indikation Multiples Myelom. Daten werden hier ebenfalls im zweiten Quartal erwartet. Noch weiter fortgeschritten ist die Entwicklung von Civacir bei Hepatitis C. Die finalen Ergebnisse einer Phase-III-Studie sollen dort ebenfalls noch 2015, wahrscheinlich gegen Ende des Jahres, vorliegen. Danach wäre ein Zulassungsantrag möglich. Der Rückschlag bei BT-061 wiegt aber zunächst schwer, war dieses Studienprogramm mit über 300 Probanden doch das bislang größte der Firmengeschichte.

Aus technischer Sicht kämpft die Aktie aktuell um den Verbleib über der Aufwärtstrendlinie seit dem Jahr 2012. Diese verläuft bei gut 80,00 Euro. Ein Monatsschlusskurs darunter könnte weitere Abgaben in die langfristig bedeutende Unterstützungszone zwischen 69,00 und 64,00 Euro bewirken. Dort bestehen aus technischer Sicht gute Chancen, dass sich der Titel nachhaltig fängt, verläuft dort unter anderem doch auch der EMA50 auf Monatsbasis. Dass es bei Biotechs auch schnell wieder in die andere Richtung gehen kann, sollte man durchaus auf der Rechnung haben. Bei positiven Studienergebnissen von BT-062 im zweiten Quartal könnte der heutige Flop schnell vergessen sein.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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