Biotech Pennystocks profitieren von SARS
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Meldung aus dem Biotech Experten, dem Premium Portal zum Thema Biotech und Pharma.
Zwei zu den Penny Stocks zählende Unternehmen konnten am Montag einen ähnlichen Ausbruch verursachen, wie das Virus dessen Ausbruch sie ihren Kuranstieg zu verdanken hatten. Spekulationen unter Investoren und Analysten, die Wirkstoffkandidaten von ViroPharma und AVI Biopharma könnten im Kampf gegen das neue Killervirus SARS zum Einsatz kommen, ließen die Aktien der beiden Unternehmen gestern im frühen Handel um 37% bzw. 26% nach oben schießen. Schon seit einigen Wochen terrorisiert das wahrscheinlich zu den Coronaviren gehörende neue Virus vor allem den asiatischen Kontinent und hat sich nun auch bereits Zugang zu anderen Bevölkerungsgruppen verschafft. Da es für SARS bisher keine einwandfreie Diagnose und schon überhaupt keine Therapie gibt, setzt man nun große Hoffnungen auf bereits in der Entwicklung befindliche antivirale Wirkstoffe, wie sie auch von ViroPharma und AVI Biopharma entwickelt werden.
Ein Grund warum die Aktien der Unternehmen bereits im Vorfeld eines möglichen Erfolges stark gefragt waren. Von besonderem Interesse dürfte sein, dass die gesehenen Kursanstiege mit einem sehr viel höherem Handelsvolumen einhergingen als dies für gewöhnlich der Fall ist. Dies spricht dafür, dass auch einige der größeren Investoren gefallen an ViroPharma und Co. fanden.
ViroPharma entwickelt zwar keinen Wirkstoff, der ganz speziell gegen die neue Lungenkrankheit SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) wirken könnte, was angesichts des erst kürzlichen Ausbruchs der Erkrankung auch nicht möglich ist. Allerdings könnte ein Hoffnungsschimmer in Picovir stecken, einem experimenteller Wirkstoff gegen Picornaviren, die wie Coronaviren zu den RNA-Viren zählen und wie diese für die Auslösung von Erkältungen verantwortlich sein können. Noch im vergangenen Jahr erhielt ViroPharma von der FDA einen non-approvable Letter bezüglich der Zulassung von Picovir gegen Erkältungen. Patienten mit lebensbedrohlichen Picornavirusinfektionen steht Picovir allerdings zur Verfügung. Sollte in nächster Zeit keine effektive Therapie gegen SARS gefunden werden, wäre die probeweise Anwendung von Picovir durchaus denkbar. Möglicherweise steht auch eine Weiterentwicklung von Picovir an, wenn sich eine erste Wirksamkeit bestätigen lassen würde.
Angesichts des Verbreitungsweges durch Tröpfeninfektion, mittlerweile schließt man auch eine Ausbreitung über die Luft und sogar über das Wasser nicht mehr gänzlich aus, wäre eine Epidemie wahrlich nicht unrealistisch. Aus diesem Grunde muss nun alles menschenmögliche getan werden, um die weitere Ausbreitung des Virus so schnell wie möglich einzudämmen. Bisher wurde die Gefahr durch SARS leider unterschätzt, was an der schnellen Ausbreitung ersichtlich wird. Innerhalb der letzten zwei Tage kamen rund 160 Neuinfizierte hinzu. Will man das Horrorszenario der letzten Grippewelle in den 90er Jahren verhindern, damals fanden etwa 30 Millionen Menschen den Tod, muss man nun schnell und vor allem effektiv handeln. Dieses schnelle Handeln aber stellt eine echte Chance für alle Impfstoffhersteller dar, die sich auf diese Art von Viren spezialisiert haben.
Auch AVI Biopharma ist auf die Herstellung von Produkten gegen RNA-Viren spezialisiert und hat erst in der vergangenen Woche Daten einer präklinischen Studie mit Katzen vorgelegt. Die Daten konnten zeigen, dass der experimentelle Wirkstoff des Unternehmens die sichtbaren Symptome der Versuchstiere, die mit RNA-Viren infiziert worden waren, deutlich reduzieren konnte. Da man bei SARS noch nicht zu 100 Prozent sicher ist, in welche Klasse von Viren der Erreger tatsächlich fällt, wäre eine Testung mit dem experimentellen AVI Biopharma Wirkstoff auf jeden Fall einen Versuch wert. Zumal man derzeit keinerlei Alternativen hat und alles was Erfolg versprechen könnte, auch versuchen muss. Schließlich darf man nicht außer acht lassen, dass bisher weltweit schon etwa 62 Menschen der mysteriösen Lungenkrankheit zum Opfer fielen und sich das Virus, wie es bisher scheint, ganz heimlich still und leise über die ganze Welt verbreiten könnte.
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