Biotech Experte: Angst vor Grippepandemie wächst
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Als überbewertet stufte ein großes US-Investmenthaus, dessen Name hier ungenannt bleiben soll, noch am 2. Dezember 2004 den Impfstoffhersteller Chiron (Nasdaq: CHIR; WKN: 869640) ein. Wie in den allermeisten Fällen, so folgte auch im Falle von Chiron die erwünschte Reaktion des Aktienmarktes auf den Fuß. Die Aktie des Impfstoffherstellers verlor nach dieser Einschätzung sogar ziemlich deutlich an Wert, wobei vor allem die Kleinanleger, welche mit den Gegebenheiten um Chiron nicht im Detail vertraut gewesen waren, zu den größeren Verlierern zählten. In vielen, wenn auch nicht in allen Fällen, verfolgen solche Analysten-Einschätzungen nämlich nur ein Ziel, und zwar das „Kasse machen“ der Großinvestoren, meist auf Kosten der Kleinanleger. Ein Szenario, welches, man kann es kaum glauben, immer wieder aufs Neue funktioniert. Und so wandert immer wieder das oftmals sauer verdiente Ersparte vieler Kleinaktionäre auf die bereits dicken Konten der Großinvestoren.
Wir hatten bereits in der Januarausgabe unseres monatlich erscheinenden Biotech Letters darauf hingewiesen, dass die Kursverluste bei Chiron wohl eher vorübergehender Natur sein dürften, und sich ein Verkauf deswegen nicht lohnen sollte. Vor allem aber keinesfalls dann, wenn man Chiron als längerfristiges Investment betrachtet, was in Anbetracht der Tatsache, dass Chiron zu den weltgrößten Impfstoffherstellern zählt, auch sinnvoll erscheint. Denn sind wir doch einmal ehrlich, das ständige Hin und Her der Analysten ist doch häufig nur dazu gut, den Geldtransfer von arm zu reich zu beschleunigen. Nichts trifft dieses Szenario wohl besser als der alten Börsenspruch "Hin und Her macht Taschen leer", wobei damit in erster Linie die Taschen der Kleinanleger gemeint sind.
Wie sich nun herausstellte, lagen wir mit unserer damaligen Meinung, die Kursverluste bei Chiron dürften wohl eher vorübergehender Natur sein, goldrichtig. Erst gestern hat nämlich die britische Gesundheitsbehörde Chiron grünes Licht für die Wiederaufnahme der Impfstoffproduktion in seiner Fabrik in Liverpool erteilt. Damit spielt Chiron im Kampf gegen Grippeviren wieder ganz vorne mit. Der Konkurrenz, die bereits darauf spekuliert hatte, durch den weiteren Ausfall Chirons, dramatische Umsatzanstiege in der nächsten Grippesaison zu erzielen, wurde damit ein Strich durch die Rechnung gemacht.
Die Aktie von Chiron notierte in diesem Zusammenhang zeitweise sogar 16 Prozent höher. Dass Chiron den Handel dann aber doch nur mit einem Plus von 6,4 Prozent beendete, ist wohl auch ein Hinweis darauf, dass einige Investoren mit Informationsvorsprung Chiron am tiefsten Kurs gekauft, und nun, auf Kosten der ehemaligen Verkäufer, einen dicken Gewinn einheimsen konnten. Weitere Details zu Chiron und zur Angst der WHO vor einer großen Grippepandemie durch ein mutiertes Vogelgrippevirus werden wir in der April-Ausgabe unseres Biotech Letters erläutern.
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