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17:45 Uhr, 04.01.2021

Gewinnmitnahmen: DAX rutscht ins Minus - Deutsche Börse steigert Handelsumsatz

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Lockdown bis Ende Januar
  • Kritik an Impfstoff-Beschaffung
  • Tesla im Fokus
  • Wachstum der Euro-Industrie gewinnt im Dezember wieder an Fahrt
  • Söder kritisiert EU-Impfstrategie
  • Harris wirft Trump Machtmissbrauch vor
  • Pelosi bleibt Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses
  • ifo: Senkung der Mehrwertsteuer hat nur wenig stimuliert
  • BioNTech will mehr Corona-Impfstoff an die EU liefern
  • TUI erwartet Tourismus-Boom im Sommer
  • UK startet Impfungen mit AstraZeneca-Vakzine

DAX

  • Am ersten Börsentag im neuen Jahr stürmte der DAX gleich auf ein neues Allzeithoch. Das Börsenbarometer konnte zeitweise fast 1,5 Prozent hinzugewinnen und bei 13.907,13 Punkten eine geringfügig höhere Bestmarke erklimmen. Die angelaufenen Impfungen, die angekündigten staatlichen Konjunkturprogramme und die anhaltend lockere Geldpolitik der Notenbanken schürten den Optimismus am deutschen Markt. Allerdings konnten die Kursgewinne größtenteils nicht bis zur Schlussglocke gehalten werden. Am Nachmittag dominierten sowohl an der Wall Street als auch in Frankfurt Gewinnmitnahmen. Auch die zunehmende Ausbreitung einer südafrikanischen Virus-Variante, die sich scheinbar besonders unter jungen Menschen verbreitet und für diese evtl. gefährlicher sein könnte als die bekannten Varianten, sorgte für Verunsicherung. Der britische Gesundheitsminister Hancock sagte, dass man "unglaublich besorgt" sei angesichts der südafrikanischen Variante. Der DAX ging praktisch unverändert mit einem Plus von 0,06 Prozent bei 13.726,74 Punkten aus dem Handel.

Unternehmen & Branchen

  • Die Deutsche Börse hat im vergangenen Jahr einen kräftigen Anstieg beim Handelsumsatz mit Aktien verbucht. An den drei Handelsplätzen Xetra, Börse Frankfurt und Tradegate wurden mit dem Aktienhandel 2020 insgesamt 2,1 Billionen Euro (2.100 Milliarden Euro) umgesetzt, wie die Deutsche Börse mitteilte. 2019 waren es 1,5 Billionen Euro gewesen.
  • Tesla hat im vierten Quartal 2020 mit einem Absatz von 180.570 Autos den bisherigen Absatz-Rekordwert von knapp 140.000 aus dem dritten Quartal nochmals übertroffen. Im Gesamtjahr konnte Tesla den Absatz um 36 % auf 499.550 Autos steigern und damit das selbst gesteckte Ziel von einer halben Million ausgelieferter Fahrzeuge erfüllen. Vor allem das etwas günstigere Model 3 trieb die Auslieferungszahlen in die Höhe. Obwohl Tesla deutlich weniger Autos als die deutschen Hersteller produziert, ist der Börsenwert im Jahr 2020 um mehr als 700 % auf knapp 670 Mrd. Dollar gestiegen.
  • 
Für den insolventen Online-Supermarkt Getnow ist ein Retter gefunden worden: Das Start-up wird von LIS übernommen, einem Beratungsunternehmen für die Logistikbranche, wie Insolvenzverwalter Max Liebig am Montag mitteilte. Getnow wurde im Oktober nach dem Scheitern einer Finanzierungsrunde illiquide, seitdem wird nicht mehr geliefert. Die Lieferungen sollen nun in den nächsten Tagen wieder aufgenommen werden.
  • Der US-Mischkonzern Teledyne will den Wärmebildkamera-Spezialisten Flir Systems kaufen. Teledyne bietet rund 8 Mrd. Dollar an, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Flir-Anleger sollen demnach pro Anteilsschein 28 Dollar in bar sowie 0,0718 Teledyne-Aktien erhalten. Dies entspreche zusammen 56 Dollar je Flir-Aktie.
  • Der Casino-Betreiber MGM Resorts bietet 8,1 Mrd. Pfund in eigenen Aktien für den britischen Wettkonzern Entain (früher GVC). Entain wies die Offerte, nach der das Unternehmen aus Las Vegas 0,6 MGM-Aktie je Entain-Papier bietet, aber als „deutlich zu niedrig" zurück. Es sei nicht der erste Vorstoß von MGM bei Entain gewesen. Die Amerikaner hätten aber angedeutet, dass man den Aktionären statt MGM-Aktien zum Teil auch Bargeld bieten könne.
  • Der Alibaba-Gründer Jack Ma war zuletzt Ende Oktober in der Öffentlichkeit präsent, als er in Shanghai eine regierungskritische Rede hielt. Am Freitag berichtete die Financial Times, dass Ma als Juror einer populären chinesischen TV-Show über afrikanische Entrepreneurs abgesetzt wurde. China-Kritiker Kyle Bass hatte schon im Jahr 2019 vorausgesagt, dass Ma innerhalbs eines Jahres „verschwinden" werde, da er Peking nicht länger nützlich sei und das Regime niemals einen potenziell kritischen Milliardär neben sich dulden werde.
  • In Großbritannien wird nun auch das Vakzine von AstraZeneca und der Universität Oxford gegen das Coronavirus geimpft. Es hatte in der vergangenen Woche die Zulassung der Gesundheitsbehörde erhalten. Zunächst stehen nach Regierungsangaben 530.000 Dosen dieses Präparats zur Verfügung. Insgesamt hat Großbritannien 100 Mio. Dosen bei AstraZeneca bestellt. Das Mittel kann bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden. In der EU ist es noch nicht zugelassen.
  • Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung des Opel-Mutterkonzerns PSA am heutigen Montag haben die Aktionäre die Megafusion mit Fiat Chrysler abgesegnet. Mit dem Zusammenschluss entsteht der viertgrößte Autokonzern der Welt. Der künftige Konzern soll „Stellantis“ heißen. Die einzelnen Markennamen wie Opel, Peugeot, Citroën, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo, Lancia, Abarth oder Dodge sollen aber unabhängig weiter Bestand haben. „Wir sind bereit für diese Fusion", sagte PSA-Konzernchef Carlos Tavares, der auch den neuen Verbund führen soll. Der Termin für den Zusammenschluss solle bald mitgeteilt werden. Der Manager sagte, dass sich zwei gesunde Unternehmen zusammenschließen. „Das ist ein historischer Augenblick."
  • Hyundai Motor und die Schwester Kia Motors rechnen nach einem schwächeren Geschäft im vergangenen Jahr für 2021 mit einer Erholung. Die beiden südkoreanischen Autohersteller wollen zusammen die Schwelle von sieben Millionen Autos wieder übertreffen und somit 11,5 Prozent mehr verkaufen zu können als 2020. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Unternehmen am Montag vorlegten. Wie auch andere Autohersteller weltweit bekamen die Südkoreaner die Folgen der Coronavirus-Pandemie für die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr deutlich zu spüren.
    Der Impfstoffhersteller BioNTech hat angekündigt, mehr Corona-Impfstoff als bisher geplant an die Europäische Union zu liefern. Man befinde sich „in fortgeschrittenen Verhandlungen, ob und wie wir weitere Impfstoffdosen aus Europa für Europa in diesem Jahr zur Verfügung stellen können", teilte Unternehmenschef Ugur Sahin der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor waren Klagen über zu wenig verfügbaren Impfstoff in Deutschland und anderen EU-Staaten laut geworden. Bisher hatte sich die EU 300 Mio. Dosen des BioNTech-Impfstoffes gesichert.
  • Der Tourismuskonzern TUI rechnet mit einer starken Wiederbelebung des Reisemarkts in diesem Jahr. „Wir erwarten einen schon weitgehend normalen Sommer", sagte TUI-Vorstandschef Fritz Joussen der "Rheinischen Post". Man werde aber „nur rund 80 Prozent so viele Flugreisen anbieten wie in den Jahren vor der Corona-Krise, um eine optimale Auslastung zu erreichen." In den Ferien im Juli und August sei es wahrscheinlich, dass viele Flüge auf Strecken im Mittelmeerraum schnell ausgebucht seien. Joussen rechnet weiter damit, dass die aktuellen Impfungen alle Reiserestriktionen unnötig machen werden: „Wenn wir die besonders gefährdeten Gruppen vor einer Infektion geschützt haben, können die Einschränkungen insgesamt stark fallen." Reiserestriktionen wären dann nicht mehr verhältnismäßig.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hat die EU nach der US-Ankündigung neuer Strafzölle aufgefordert, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Airbus vertraue darauf, dass Europa angemessen auf den US-Vorstoß reagieren und seine Interessen verteidigen werde, teilte der Konzern vergangene Woche mit. Dabei gehe es auch um die Interessen all der Unternehmen und Branchen aus Europa, die von den unberechtigten und kontraproduktiven Zöllen der USA betroffen seien. Für Airbus zeichnet sich in puncto Auslieferungen eine Erholung ab. Der europäische Boeing-Rivale habe bis zum 29. Dezember knapp 550 Flieger ausgeliefert und dürfte auch an den letzten beiden Tagen des Jahres noch einige Verkehrsflugzeuge übergeben haben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich auf interne Kreise.

Politik & Konjunktur

  • Die meisten OPEC-Mitglieder haben sich gegen eine Produktionsausweitung im Februar ausgesprochen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg meldet. Saudi-Arabien etwa sprach sich dagegen aus, bereits jetzt die Produktionsbegrenzungen über das im vergangenen Jahr beschlossene Niveau hinaus zu lockern.
  • Der Anstieg der Bauausgaben in den USA hat sich im November im Monatsvergleich auf 0,9 Prozent verlangsamt, teilte das US-Handelsministerium am Montag mit. Im Oktober waren die Bauinvestitionen noch stärker um 1,6 Prozent gestiegen.
  • Charles Evans von der Chicago Fed glaubt nicht an ein absehbares Ende der ultra-lockeren Geldpolitik. Alle Wirtschaftsteilnehmer sollten sich auf eine Ära mit sehr niedrigen Zinsen und einer expansiven Fed-Bilanz einstellen. Daran werde auch das absehbare Ende der Gesundheitskrise nichts ändern.
  • Der deutsche Einzelhandel fordert in der Corona-Krise eine Anpassung bei den staatlichen Hilfen. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter mehr als 700 Händlern sehen sich knapp zwei Drittel der Innenstadthändler in Existenzgefahr. „Drei Viertel der Händler geben an, dass die staatlichen Hilfen nicht ausreichen, um eine Insolvenz abzuwenden", erklärte der HDE. Der Verband forderte deshalb in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Perspektive für den Handel und die Anpassung der staatlichen Unterstützung, damit der vom Lockdown betroffene Einzelhandel spürbare und schnelle Hilfe bekommt.
  • Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) hat am Jahresende stagniert. Nach Angaben der BA lag er wie im November bei 99 Punkten.
  • Der amtierende US-Präsidenten Donald Trump wollte seine Wahlniederlage im Bundesstaat Georgia nachträglich abändern lassen. Trump hatte in einem einstündigen Telefonat den für die Wahl in Georgia verantwortlichen Staatssekretär Brad Raffensperger - ebenfalls ein Republikaner - aufgefordert, genügend Stimmen für ihn "zu finden“ und das Ergebnis „nachzuberechnen", wie die "Washington Post" am Sonntag berichtete. Die Zeitung veröffentlichte einen Mitschnitt des Gesprächs. Trump schrieb auf Twitter ebenfalls über das Telefonat mit Raffensperger und beschimpfte seinen Parteikollegen als „ahnungslos". Der Staatssekretär erklärte am Montag dem Sender ABC, Trump klammere sich an längst widerlegte Theorien zu angeblichen Missständen bei der Wahl in Georgia. Die von Trump zitierten Informationen seien „schlicht falsch", sagte Raffensperger.
  • Der Iran hat nach eigenen Angaben mit der Anreicherung von Uran auf 20 Prozent begonnen. Der Prozess sei in der unterirdischen Anlage Fordo rund 180 Kilometer südlich von Teheran in Gang gesetzt worden, teilte ein Regierungssprecher mit. Das Abkommen von 2015 sieht vor, dass die Islamische Republik Uran bis maximal 3,67 Prozent anreichern darf.
  • Die meisten Aktienanleger weltweit zeigen sich einer Analyse zufolge im Dezember optimistisch. Der vom Vermögensverwalter State Street ermittelte Investor Confidence Index (ICI) stieg um 13,3 Punkte auf 104,1 Punkte, wie aus einer am Montag veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Damit übersprang das Stimmungsbarometer die neutrale Marke von 100 Punkten.
  • Wie aus einem der „Bild“-Zeitung vorliegenden Schreiben hervorgeht, haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen großen Druck auf Gesundheitsminister Jens Spahn ausgeübt, damit dieser die Impfstoffbeschaffung an Brüssel abtritt, um der Europäischen Union eine „großzügige Geste" zu ermöglichen. Spahn musste sich angeblich sogar in demütigendem Ton für seine eigenen Bemühungen entschuldigen. Hintergrund: Spahn und seine Amtskollegen aus Frankreich, Italien und den Niederlanden hatten sich zu viert um genug Impfstoff für alle Europäer bemüht, Merkel aber wollte die Impfstoff-Beschaffung in die Hände der EU legen. Regierungssprecher Steffen Seibert hat die Entscheidung der Bundesregierung für eine Beschaffung des Corona-Impfstoffs durch die EU verteidigt. Die Bundesregierung stehe hinter dieser „Grundsatzentscheidung“, sagte Seibert am Montag. „Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg war und ist“, sagte er weiter und ergänzte: „Ja, die Ungeduld, die viele Fragen, die Bürger jetzt stellen, sind verständlich.“ Wie aus einer aktuellen Civey-Umfrage hervorgeht, haben nur 40 Prozent der Bürger Vertrauen in das Impfkonzept der Regierung. 44 Prozent der Befragten sind nicht überzeugt, der Rest hat keine Meinung.
  • Mit aktuell 55,2 Punkten - nach 53,8 Zählern im November - stieg der finale IHS Markit Eurozone Einkaufsmanagerindex im Dezember auf den höchsten Wert seit Mai 2018 und notiert damit zum sechsten Mal hintereinander über der Marke von 50 Punkte, ab der Wachstum angezeigt wird, wie IHS Markit am Montag mitteilte. Die Vorabschätzung wurde allerdings um 0,3 Punkte unterschritten. In allen drei von der Umfrage erfassten Industriebereichen ging es im Dezember bergauf, wenngleich in unterschiedlichem Tempo. Das stärkste Wachstum vermeldete der Investitionsgüterbereich, gefolgt vom Vorleistungsgüterbereich. „Mit einer der höchsten Produktionssteigerungsraten seit drei Jahren beendete der Eurozone-Industriesektor das Jahr 2020 auf starkem Fuße“, kommentierte IHS Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Momentan stellt der Industriesektor die Hauptstütze der Konjunktur dar, während der Servicesektor stark von den strikten Social Distancing-Maßnahmen betroffen ist“.
  • Bund und Länder werden den Corona-Lockdown wohl bis zum 31. Januar verlängern. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. „Bis auf zwei Länder sind alle für Ende Januar", meldete Reuters und die Bild-Zeitung. Endgültig entschieden werde am Dienstag bei den Bund-Länder-Beratungen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für über den 10. Januar hinaus verlängerte Einschränkungen ausgesprochen. Durch den Lockdown im Dezember habe man zwar den rapiden Anstieg der Neuinfektionen abbremsen können. Man dürfe sich aber nicht in einer falschen Sicherheit wiegen: „Ich plädiere statt einem Hü und Hott zwischen Lockerungen und Beschränkungen dafür, konsequent zu sein und Nervenstärke zu haben", sagte er. „Eine Verlängerung des Lockdowns in Sachsen bis mindestens Ende Januar ist daher unvermeidbar." Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich ebenfalls für eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis zum Monatsende ausgesprochen. „Ich bin der Auffassung, dass wir durchaus verlängern müssen bis Ende Januar", sagte Dreyer in einem Interview mit SWR Aktuell Radio. „Das ist, glaube ich, auch die Mehrheit der Kollegen", fügte die Regierungschefin hinzu. „Wir haben leider noch nicht die Zahlen, die wir brauchen", sagte Dreyer mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Infektionen. „Wir können im Moment eigentlich nicht richtig abschätzen, wie die Situation ist, auch weil weniger getestet worden ist, weniger Ärzte offen hatten".
  • Österreich verlängert den landesweiten Lockdown nach Angaben aus Regierungskreisen um eine weitere Woche. Ursprünglich sollten die strengen Einschränkungen bis zum 18. Januar aufrecht erhalten bleiben, nun gelten sie bis zum 24. Januar.
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat dem Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Das Vakzine sei das erste seit Beginn der Pandemie, das eine entsprechende Genehmigung erhalte, teilte die WHO vergangene Woche mit. Ländern, die nicht in der Lage seien, schnell eine eigene Prüfung vorzunehmen, könne damit die Entscheidung über eine Zulassung des Impfstoffs erleichtert werden.
  • In Japan erwägt die Regierung, wegen steigender Infektionszahlen erneut den Notstand auszurufen. Von April bis Mai vergangenen Jahres galt diese Regelung bereits. Die Menschen wurden etwa dazu aufgerufen, von zu Hause aus zu arbeiten. Einen harten Lockdown gab es in Japan noch nie.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht die EU-Impfstrategie kritisch. Der Ankaufplan sei falsch gewesen. Man hätte auf mehr Hersteller setzen müssen. Man hätte „alles kaufen" müssen „was geht" und schneller zulassen, sagte er am Sonntag. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat ins gleiche Horn geblasen und Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefordert, sich einzuschalten. Deutschland stehe im Vergleich mit anderen Ländern schlechter da, sagte er im ARD-"Morgenmagazin". Die Schuld hierfür gibt Klingbeil Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Länder außerhalb der EU wie die USA und Großbritannien hatten Impfstoffe nach weniger umfangreichen Prüfungen Notfallzulassungen erteilt und begannen früher mit dem Impfen. Die Umsetzung läuft in Deutschland über die Länder, die jeweils eigene Regelungen haben. „Wir sehen in diesen Tagen, dass es chaotische Zustände gibt", sagte Klingbeil. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) per Montagmorgen 9.847 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 302 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.
  • Im Jahresdurchschnitt 2020 waren rund 44,8 Mio. Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit lag die Zahl der Erwerbstätigen 2020 um 477.000 Personen oder 1,1 Prozent niedriger als 2019 und war auch um 76.000 Personen oder 0,2 Prozent geringer als 2018. 2019 hatte die Zuwachsrate noch +0,9 Prozent betragen. Damit endete in der Corona-Krise der über 14 Jahre, auch während der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit in Deutschland.
  • Die Kurzarbeit in Deutschland ist im Dezember geringfügig gesunken. Nach ifo-Schätzungen waren zum Jahresende 1,95 Mio. Menschen davon betroffen, im Vormonat waren es 1,98 Mio. „Hinter der Fassade der Stabilität verbergen sich jedoch größere Verschiebungen: In der Industrie ist die Kurzarbeit über alle Branchen gesunken. Gestiegen ist sie jedoch im Einzelhandel und im Gastgewerbe, die besonders vom aktuellen Lockdown betroffen sind“, sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. Im Einzelhandel nahm die Kurzarbeit demnach sprunghaft zu auf 150.000 Menschen, nach 97.000 im November. Das sind 6,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nach 3,9 Prozent. Im Gastgewerbe sind sogar 414.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, nach 374.000 im November. Das entspricht 39,0 Prozent nach 35,3 Prozent.
  • Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer hat die Konsumausgaben nur wenig stimuliert. „Das Ziel war, die BürgerInnen dadurch zu größeren Anschaffungen zu bewegen. Dieses ist nicht erreicht worden, wie zwei Umfragen nahelegen“, schreiben die ifo-Autoren Clemens Fuest, Andreas Peichl und Florian Neumeier in einem Aufsatz. 6,3 Mrd. Euro an zusätzlichem Konsum habe die Steuer gebracht, diese stünden zu den Kosten in Höhe von 20 Mrd. Euro in keinem Verhältnis. „Die Entscheidung, die Mehrwertsteuersenkung nicht über den Dezember 2020 hinaus zu verlängern, kann vor diesem Hintergrund trotz der noch immer unsicheren Lage der Konjunktur nur begrüßt werden.“
  • Das Ölkartell OPEC und seine zehn Kooperationspartner (OPEC+) beraten heute über weitere Schritte bei der Ölförderung. Im Fokus des Ministertreffens steht die Frage, ob die Produktion ab Februar um bis zu 500.000 Barrel je Tag erhöht werden soll. Die Mitgliedsstaaten hatten sich im Dezember darauf geeinigt, nicht mehr halbjährlich, sondern monatlich über Anpassungen der Ölförderung zu entscheiden.
  • Laut der gewählten US-Vizepräsidentin Kamala Harris stellen die Ambitionen des amtierenden US-Präsidenten Trump, das Wahlergebnis im Bundesstaat Georgia nachträglich ändern zu lassen, einen Fall von „dreistem Machtmissbrauch“ dar. Das Handeln Trumps lasse die Stimme der Verzweiflung erkennen, sagte Harris. Trump und seine Republikaner hätten in dem Bundesstaat sechs Klagen gegen das Ergebnis eingereicht und seien damit erfolglos geblieben.
  • Die Demokratin Nancy Pelosi ist erneut zur Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses gewählt worden. Bei der konstituierenden Sitzung der Kongresskammer erreichte Pelosi mit 216 Stimmen die Mehrheit. Ihr Herausforderer, der Republikaner Kevin McCarthy, bekam 209 Stimmen.
  • Der britische Premier Boris Johnson hat härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie angekündigt. „Möglicherweise gibt es Dinge, die wir in den nächsten Wochen tun müssen, die härter sein werden", sagte er am Sonntag in der "Andrew Marr-Show" des Senders BBC. Großbritannien verzeichnete am Samstag eine Rekordzahl von mehr als 57.000 neuen Infektionen. Derzeit gilt ein mehrstufiges Regelsystem je nach Infektionslage, wobei schon die größten Teile des Landes unter harten Beschränkungen leben.

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