Analyse
12:10 Uhr, 26.05.2023

BILFINGER – Gute Aussichten für Unternehmen und Aktionäre

Der Mannheimer Industriedienstleister will die Profitabilität in den kommenden Jahren deutlich steigern. Dazu wurde ein Effizienzprogramm ins Leben gerufen, welches ab 2024 seine Wirksamkeit entfalten soll.

Erwähnte Instrumente

  • Bilfinger SE
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  • Bilfinger SE - WKN: 590900 - ISIN: DE0005909006 - Kurs: 34,160 € (XETRA)

Blicken wir zunächst aber auf die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Die hohe Nachfrage nach Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz spielte Bilfinger weiter in die Karten. Die Auftragseingänge legten um 26 Prozent auf 1,39 (VJ 1,12) Mrd. EUR zu, was zu einem Auftragsbestand per 31. März von 3,49 (VJ 3,13) Mrd. EUR führte.

Auch dank der milden Witterung in den ersten drei Monaten stieg der Konzernumsatz um 10 Prozent auf 1,05 (VJ 0,96) Mrd. EUR. Die für Bilfinger relevante Ergebniskennziffer EBITA wurde auf 22 (VJ 9) Mio. EUR mehr als verdoppelt, wobei im Vorjahr Einmaleffekte in Höhe von 10 Mio. EUR aus der Aufgabe des Russlandgeschäfts belastet haben. Die Marge stieg auf 2,1 (VJ 0,9) Prozent. Unter dem Strich gelang mit 7 Mio. EUR ein Gewinnausweis nach einem Verlust im Vorjahresquartal in Höhe von 6 Mio. EUR. Das Ergebnis je Bilfinger-Aktie kletterte auf 0,18 (VJ minus 0,16) Euro.

Der operative Cashflow war mit minus 15 (VJ minus 67) Mio. EUR zwar noch negativ, zeigte sich aber deutlich verbessert. Der freie Cashflow stieg auf minus 26 (VJ minus 76) Mio. EUR.

Den höchsten Umsatzzuwachs verzeichnete das Segment Technologies mit 43 Prozent auf 178 (VJ 124) Mio. EUR bei einer EBITA-Marge von 3,0 (VJ 0,1) Prozent. Im Bereich Engineering & Maintenance International stiegen die Erlöse um 8 Prozent auf 171 (VJ 159) Mio. EUR. Die Marge stellte sich dabei auf Minus 3,3 (VJ -0,5) Prozent, was vor allem auf alte Verträge im US-Geschäft zurückzuführen ist, die künftig aber nicht mehr angeboten werden. Außerdem soll der Anteil des risikobehafteten Projektgeschäfts reduziert werden, um das Ergebnis in diesem Bereich auf Vordermann zu bringen.

Im Hauptgeschäftsfeld Engineering & Maintenance Europe wurde der Umsatz auch um 8 Prozent erhöht. Die EBITDA-Marge konnte deutlich auf 3,6 (VJ 2,0) Prozent zulegen. Hier fiel im Vorjahreszeitraum der bereits erwähnte negative Sondereffekt an.

Effizienzprogramm gestartet

Zur Verbesserung der Arbeitsabläufe und zur Verschlankung der Verwaltung hat Bilfinger ein Effizienzprogramm gestartet. Dadurch sollen ab 2024 jährlich etwa 55 Mio. EUR eingespart werden. Ziel ist der Abbau von 750 Stellen. Dafür fallen im laufenden Geschäftsjahr einmalige Kosten in Höhe von 62 Mio. EUR an.

Trotzdem wird für das Gesamtjahr 2023 mit einem deutlich höheren Ergebnis gerechnet. Bei einem geplanten Umsatz von 4,30 bis 4,60 (VJ 4,31) Mrd. EUR soll die EBITA-Marge kräftig auf 3,8 bis 4,1 (VJ 1,8) Prozent steigen. Der freie Cashflow wird hingegen aufgrund der Kosten für das Effizienzprogramm auf 50 bis 80 (VJ 136) Mio. EUR zurückgehen.

Auch die mittelfristigen Aussichten stellen sich sehr positiv dar. 2024 wird eine EBITA-Marge von mindestens 5 Prozent angestrebt, die in den nächsten drei bis vier Jahren dann auf sechs bis sieben Prozent expandieren soll. Für den Umsatz wird ein jährliches Wachstum von vier bis fünf Prozent angestrebt.

Fazit: Die Geschäfte laufen rund bei Bilfinger. Die Services und Dienstleistungen des SDAX-Unternehmens werden auch künftig weiter gefragt sein, da der Trend zu effizienteren Betriebsabläufen und mehr Nachhaltigkeit ungebrochen ist. Charttechnisch ist die Bilfinger-Aktie zwar etwas angeschlagen, fundamental ist das Papier aber interessant bewertet. Es empfiehlt sich ein Einstieg in mehreren Tranchen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,31 4,39 4,55
Ergebnis je Aktie in EUR 2,06 2,76 3,48
KGV 17 12 10
Dividende je Aktie in EUR 1,30 1,44 1,69
Dividendenrendite 3,80 % 4,21 % 4,94 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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