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19:45 Uhr, 21.02.2022

Futures gehen nachbörslich erneut in Sinkflug: Russland erkennt Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten an

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Kriegsangst: DAX bricht um zwei Prozent ein
  • Putin will über Luhansk und Donezk entscheiden
  • USA fürchten russische Invasion in den kommenden Tagen
  • Kreml dämpft Hoffnungen auf Treffen von Putin und Biden
  • Bundesbank warnt vor Preisübertreibungen am Immobilienmarkt
  • Deutsche Erzeugerpreise steigen so stark wie noch nie
  • Bundesbank rechnet mit Frühjahrsaufschwung
  • Macron: Biden und Putin zu Treffen bereit
  • ZEW-Umfrage: keine Entspannung an der Preisfront zu erwarten
  • Belarus: Russische Truppen bleiben im Land

Markt

  • Die neue Handelswoche begann noch voller Zuversicht. Der deutsche Leitindex DAX konnte im frühen Handel zulegen und die Marke von 15.100 Punkten überwinden. Die Anleger hofften am Morgen in der Ukraine-Krise noch auf eine diplomatische Lösung. Doch die Zuversicht erstickte schnell im Keim. Der Kreml hat einem von Frankreichs Staatspräsident Macron vermittelten möglichen baldigen Treffen zwischen Wladimir Putin und US-Präsident im Grunde eine Absage erteilt. Gleichzeitig verschärft sich die Lage in den umkämpften Gebieten in der Ost-Ukraine, was die Wahrscheinlichkeit einer militärischen Eskalation erhöht. Der DAX sackte zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit elf Monaten ab und schloss mit einem Minus von 2,07 Prozent bei 14.731 Punkten. „Das heutige Kursgeschehen ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine einzige Schlagzeile die Stimmung auf den Kopf stellen kann", sagte Michael Hewson, Marktanalyst bei CMC Markets. Die hohe Schwankungsanfälligkeit werde wohl noch eine Weile anhalten.
  • Nachbörslich gehen die Futures erneut in den Sinkflug. Wie der Kreml am Abend mitteilte, wird Russland die Volksrepubliken Donezk und Luhansk, die sich als unabhängig von der Ukraine erklärt haben, völkerrechtlich als unabhängige Staaten anerkennen (siehe unten). Damit sind die Minsker Friedensvereinbarungen vermutlich Geschichte. Die Ukraine bat um eine UN-Notfallsitzung, in Washington und Paris tagen die jeweiligen nationalen Sicherheitsräte.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Energiekonzern Uniper teilte mit, Wasserstoff für die geplante Produktion CO2-armen Stahls bei der Salzgitter AG zu liefern - voraussichtlich aus Wilhelmshaven. Dies kündigten beide Unternehmen am Montag an. Weil die Ökobilanz des energieintensiven Verfahrens nur zufriedenstellend ist, wenn dazu Strom aus erneuerbaren Quellen genutzt wird, prüfen die Partner auch, neue Offshore-Windparks aus der Nordsee anzubinden.
  • Der französische Autozulieferer Faurecia erwartet einen Umsatzzuwachs in diesem Jahr. Die Erlöse dürften bei 17,5 bis 18 Mrd. Euro liegen, nach 15,6 Mrd. in 2021, so das Unternehmen. Die Gewinnmarge solle bei sechs bis sieben Prozent liegen. Faurecia geht mit dem deutschen Scheinwerferspezialisten Hella unter dem Namen Forvia zusammen. Die gemeinsame Prognose mit Hella solle Ende April vorgelegt werden.
  • Uniper legt die Axt an die Dividende. Der Vorstand schlage für das Geschäftsjahr 2021 eine Ausschüttung in Höhe von 0,07 (2020: 1,37) Euro je Aktie vor, teilte Uniper mit. Das Unternehmen lege einen stärkeren Fokus „auf Liquidität und Investitionsfähigkeit", Mehrheitseigner Fortum unterstütze dies. Für 2022 erwarte Uniper einen bereinigten operativen Ertrag (Ebit) von 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro.
  • Der neue Novavax-Impfstoff soll ab kommender Woche von den Bundesländern eingesetzt werden, wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums ankündigte. Novavax ist ein Protein-Impfstoff, der auch Impfskeptiker von einer Immunisierung überzeugen soll. Der Bund rechnet diese Woche mit 1,4 Mio. Dosen.
  • Vor der Betriebsratswahl beim US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide hat die Gewerkschaft IG Metall die Beschäftigten zur Stimmabgabe aufgerufen. „Bei der ersten Betriebsratswahl im deutschen Tesla-Werk geht es um viel", betonte IG-Metall-Bezirksleiterin Birgit Dietze. Der künftige Tesla-Betriebsrat stehe vor großen Herausforderungen, habe aber auch einen großen Gestaltungsspielraum. Insgesamt hat Tesla in Grünheide bei Berlin nach aktuellen Erkenntnissen der IG Metall bereits 2.600 Angestellte.
  • Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat 2021 so viel exportiert wie noch nie zuvor. Mit einem Wert von 224,6 Mrd. Euro wurde das Niveau des bisherigen Rekordjahres 2019 um fünf Prozent übertroffen, wie Chefvolkswirt Andreas Gontermann vom Branchenverband ZVEI am Montag berichtete. Hauptzielländer der Produkte sind weiterhin China (25,1 Mrd. Euro), die USA (19,1 Mrd. Euro) und zahlreiche Staaten in der Europäischen Union.
  • Der Pharmakonzern Bayer hat für sein Medikament Finerenon (Markenname Kerendia) zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes eine Zulassung in der Europäischen Union auf Basis der Daten der Phase-III-Studie Fidelio-DKD erhalten. Das Medikament soll bei Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes unter anderem das Risiko für Nierenversagen und Herzprobleme verringern. In den USA darf das Mittel bereits seit vergangenen Sommer verkauft werden. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA hatte die Zulassung des Mittels bereits im Dezember empfohlen.
  • Die Zerstörungen durch die heftigen Stürme der vergangenen Tage könnte die Versicherungsbranche in Deutschland teuer zu stehen kommen. Der Versicherungsmakler Aon schätzt die versicherten Schäden auf insgesamt 1,6 Mrd. Euro, wie er am Montag mitteilte. „Wir gehen davon aus, dass 'Ylena' und 'Zeynep' zu den schadenträchtigsten Stürmen in Deutschland zählen", sagte Aon-Deutschland-Chef Jan-Oliver Thofern.
  • Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat im vergangenen Jahr dank einer hohen Nachfrage der Lkw- und Trailerindustrie den Umsatz im Jahresvergleich um rund 30 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro gesteigert, wie das Unternehmen am Montag überraschend mitteilte. Davon blieben rund 7,5 Prozent als bereinigter operativer Gewinn (bereinigtes Ebit) hängen, nach 6,1 Prozent im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei rund 93 Mio. Euro.
  • Der Spezialist für Antriebstechnik, Vitesco, hat vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Das Unternehmen zeigt sich nach eigenen Angaben „zufrieden“: Die Transformationsstrategie habe sich bewährt, auch angesichts der Corona-Pandemie, Lieferverzögerungen und des anhaltenden Halbleiter-Mangels. Den Umsatz steigerte Vitesco auf 8,3 Mrd. Euro (2020: 8,0 Mrd. Euro). Umsatztreiber waren vor allem die Märkte China und Europa. Das stärkste Wachstum verzeichnete mit 44,6 Prozent der Geschäftsbereich Electrification Technology. Das bereinigte operative Ergebnis belief sich auf 148,6 Mio. Euro (2020: -94,5 Mio. Euro). Die bereinigte EBIT-Marge lag mit 1,8 Prozent (2020: -1,2 Prozent) leicht über der prognostizierten Spanne von 1,5 bis 1,7 Prozent.
  • Die Schweizer Großbank Credit Suisse soll über Jahre hinweg korrupte Autokraten, mutmaßliche Kriegsverbrecher, umstrittene Geheimdienstchefs sowie Menschenhändler, Drogendealer und andere Kriminelle als Kunden akzeptiert haben. Untersuchungen eines Journalistennetzwerkes hätten dies ergeben, berichtete die NZZ.

Konjunktur & Politik

  • Neue Eskalation im Ukraine-Konflikt. Wie der Kreml am Abend mitteilte, wird Russland die Volksrepubliken Donezk und Luhansk, die sich als unabhängig von der Ukraine erklärt haben, völkerrechtlich als unabhängige Staaten anerkennen. Damit sind die sogenannten Minsker Vereinbarungen, die vorgesehen hatten, dass die Gebiete zwar Autonomie erhalten, aber Teil der Ukraine bleiben, vermutlich Geschichte. Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Macron wurden nach Angaben Russlands über die bevorstehende Anerkennung informiert. Scholz verurteilte die Pläne und sagte, diese seien ein einseitiger Bruch der Minsker Abkommen. Die Ukraine bat am Abend um eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. US-Präsident Biden berät sich mit seinem Nationalem Sicherheitsrat, ebenso Frankreichs Präsident Macron.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin will kurzfristig entscheiden, ob Russland die beiden ukrainischen Provinzen Luhansk und Donezk als unabhängig anerkennt. Dies kündigte er in Moskau an. „Ich habe Ihre Meinungen gehört, die Entscheidung wird heute getroffen", sagte Putin bei einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats in Moskau. Die Rebellenchefs in Donezk und Luhansk hatten Putin zuvor in einer Videobotschaft aufgerufen, die „Souveränität und Unabhängigkeit" ihrer selbsternannten „Volksrepubliken" anzuerkennen. Im Falle einer Anerkennung könnte Russland in die Gebiete einmarschieren. Putin machte auch deutlich, dass er keine Chancen mehr für eine Umsetzung des Minsker Abkommens zur Befriedung des Konflikts in der Ostukraine sieht. „Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es keine Aussichten“ für das Abkommen gebe, sagte Putin am Montag bei einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats in Moskau. In den von Deutschland und Frankreich 2014 und 2015 vermittelten und mit der Ukraine und Russland vereinbarten Abkommen hatten sich die Konfliktparteien in der Ostukraine zu mehreren Schritten verpflichtet, um eine Friedenslösung in dem Konflikt zu erreichen.
  • Die US-Regierung warnt weiterhin vor einem bevorstehenden russischen Einmarsch in die Ukraine. „Wir haben gerade in den letzten 24 Stunden weitere Bewegungen russischer Einheiten an die Grenze gesehen, für die es keine andere gute Erklärung gibt, als dass sie sich für einen Angriff in Position bringen", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montag im US-TV. Man könne allerdings keinen genauen Tag vorhersagen - ein Angriff sei allerdings in den „kommenden Stunden oder Tagen" möglich. Sullivan warnte auch vor Menschenrechtsverletzungen, sollte Russland die Ukraine angreifen. „Es wird ein von Russland geführter Krieg sein - gegen das ukrainische Volk, um es zu unterdrücken, zu zerschlagen,
    ihm zu schaden", sagte er.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin denkt öffentlich darüber nach, die Separatisten-Regionen im Osten der Ukraine anzuerkennen. Die Chefs der abtrünnigen selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk fordern von Putin die Anerkennung als unabhängige Provinzen. Mit einem solchen Schritt würde Putin den Weg für einen militärischen Einmarsch in die Ost-Ukraine bereiten.
  • Litauen verlangt zusätzliche Sanktionen der EU gegen Belarus, weil das Land russische Truppen aufgenommen hat. Sanktionen könnten zum Beispiel auf Öl- und Kali-Ausfuhren abzielen, zitierte Reuters den Außenminister Gabrielius Landsbergis in Brüssel.
  • Laut einem US-Diplomaten stehen 169.000 bis 190.000 Soldaten und Sicherheitskräfte unter russischer Kontrolle an der Grenze zur Ukraine. „Dies ist die bedeutendste militärische Mobilmachung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Botschafter Michael Carpenter am Freitag bei einer Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien. Die aktuelle Schätzung enthalte Soldaten in der russischen Grenzregion, in Belarus und auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim, sagte der Vertreter Washingtons. Außerdem seien andere russische Sicherheitskräfte in diesen Gebieten sowie pro-russische Separatisten in der Ostukraine eingerechnet.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will voraussichtlich am Mittwoch sein Kabinett umbauen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Parlaments- und Regierungskreisen. Offiziell bestätigen will dies aber laut dpa noch niemand. Eine Regierungssprecherin bestätigte aber auf Anfrage, dass die turnusmäßig für Dienstag geplante Sitzung des Kabinetts ausfalle.
  • Ein zeitnahes persönliches Treffen von Präsident Wladimir Putin mit seinem US-Kollegen Joe Biden zur Ukraine-Krise wird aus Sicht des Kremls nicht unbedingt stattfinden. „Es gibt soweit keine konkreten Pläne dazu", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Grundsätzlich seien Gespräche aber möglich - sowohl am Telefon als auch persönlich. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Wochenende versucht, ein solches Treffen zu vermitteln. Laut Weißem Haus hat Biden einem Treffen auch „im Prinzip" zugestimmt. Die Lage in der Ostukraine bezeichnete Peskow als „extrem angespannt". „Wir sehen bisher keine Zeichen für eine Entspannung." Peskow ging laut Interfax nicht auf eine Journalistenfrage ein, ob Russland militärisch eingreife, sollten die von Moskau unterstützten Separatisten in den Gebieten Donezk und Luhansk um Hilfe bitten. Im Westen wird befürchtet, dass Moskau ein solches Gesuch als Invasionsgrund heranziehen könnte.
  • Im Zuge gelockerter Corona-Restriktionen hat sich das Eurozone-Wirtschaftswachstum im Februar stark beschleunigt. Dies signalisiert der IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion, der binnen Monatsfrist um 3,5 auf 55,8 Punkte zulegte – der stärkste monatliche Anstieg seit März letzten Jahres. Die Wachstumsbeschleunigung folgt auf zwei Monate mit gedämpften Zuwächsen als Resultat der verschärften Restriktionen infolge des Anstiegs der Infektionszahlen im Zusammenhang mit der Omikron-Variante. Chris Williamson, Chief Business Economist bei IHS Markit, kommentierte die aktuellen Daten: „Das Eurozone-Wirtschaftswachstum hat im Februar wieder an Schwung gewonnen, da die gelockerten Corona-Restriktionen einerseits dafür sorgten, dass die Nachfrage nach vielen verbrauchernahen Dienstleistungen wie Reisen, Tourismus und Freizeitgestaltung wieder anzog, und andererseits dazu führten, die Engpässe auf der Angebotsseite abzumildern. Der Ausblick fiel ebenfalls wieder optimistischer aus, da die Unternehmen auf eine weitere Konjunkturerholung hoffen, was wiederum die Einstellungsbereitschaft steigen ließ“.
  • Die Bundesbank erwartet nach einer Winter-Rezession für das zweite Quartal eine kräftige Konjunkturerholung. „Im Winterquartal 2022 dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung erneut spürbar zurückgehen", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Grund dafür sei, dass sich das Pandemiegeschehen noch einmal verstärkt habe. Von der Industrie sei mit positiven Impulsen zu rechnen. „Hier zeichnet sich eine weitere Entspannung bei den Lieferengpässen ab, und die Nachfrage nach Industrieprodukten ist nach wie vor hoch". Angesichts der sehr guten Nachfragesituation dürfte die Wirtschaft im Frühjahr wieder an Tempo zulegen, sofern das Pandemiegeschehen und die Lieferengpässe weiter nachlassen.
  • Die Preisübertreibungen auf dem Immobilienmarkt haben sich im vergangenen Jahr laut Bundesbank verstärkt. In den deutschen Städten lagen die Wohnimmobilienpreise 2021 zwischen 15 und 40 Prozent über dem gerechtfertigten Niveau, wie die Frankfurter Ökonomen in ihrem Monatsbericht Februar mitteilten. Die Bundesbank nannte in ihrem Bericht Berechnungen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Danach erhöhten sich 2021 die Preise für Wohnimmobilien insgesamt um 11,3 Prozent. Auch weitere Messgrößen hätten kräftig zugelegt. Laut Bundesbank wiesen alle Indikatoren den höchsten Preisanstieg seit Beginn des jüngsten Aufschwungs am Wohnungsmarkt auf.
  • Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland waren im Januar um 25,0 Prozent höher als im Januar vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies war laut der Behörde der stärkste Anstieg im Jahresvergleich seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise waren im Januar im Durchschnitt 66,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 2,2 Prozent. Die Energiepreise stiegen gegenüber Dezember 2021um 1,3 Prozent.
  • US-Präsident Joe Biden und Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin sind offenbar zu einem Gipfeltreffen über „Sicherheit und strategische Stabilität in Europa" bereit. Der französische Präsident Emmanuel Macron teilte am Sonntagabend mit, die beiden Präsidenten hätten seinem Vorschlag für ein Gipfeltreffen im Prinzip zugestimmt. Das Weiße Haus bestätigte, Präsident Biden habe einem Treffen mit Putin zugestimmt, jedoch nur, wenn es keinen Einmarsch in die Ukraine gebe. Aus Moskau liegt noch keine Stellungnahme vor.
  • Nach dem Ende der gemeinsamen weissrussisch-russischen Manöver am Sonntag sollten Russlands Truppen eigentlich das Nachbarland verlassen. Doch aufgrund der „Verschlechterung der Lage im Donbass“ würden die Übungen fortgesetzt, hiess es aus dem Minsker Verteidigungsministerium. In zahlreichen Ländern der Region seien gegen Russland gerichtete Truppenstationierungen festgestellt worden.
  • Laut einer Umfrage erwarten Finanzexperten in diesem Jahr in Sachen Teuerung keine Entspannung. Im Schnitt rechnen sie mit einer Jahresinflationsrate von 3,8 Prozent, wie aus einer Erhebung des Forschungsinstituts ZEW hervorgeht. Haupttreiber sind aus Sicht der Befragten steigende Energiepreise, knappe Rohstoffe sowie internationale Versorgungsengpässe.
  • Die Aktivisten-Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ blockiert nach eigenen Angaben seit dem Morgen Teile des Hamburger Hafens. Dadurch komme es zu massiven Störungen des Warenverkehrs zu Schiff und an Land, heißt es in einer Pressemitteilung. Zuvor hatte die Sprecherin Amelia van Baalen solche Aktionen im Interview mit dem Deutschlandfunk angekündigt. Erst jüngst hatte die Gruppe in Berlin eine Straße kurzzeitig lahmgelegt.
  • Litauen hat ein Projekt mit Taiwan gestartet. In der litauischen Hauptstadt Vilnius öffnete am Freitag das taiwanesisch-litauische Zentrum für Halbleiter und Materialwissenschaften, wie die taiwanesische Vertretung in Litauen mitteilte. Zunächst sei die Entwicklung eines neuartigen Lasers, von dem der Präzisionsmaschinenbau und die Halbleiterindustrie profitieren soll, vorgesehen, hieß es. Taiwan hatte im Januar einen Darlehensfonds in Höhe von einer Mrd. Dollar für gemeinsame Wirtschaftsprojekte mit Litauen eingerichtet.
  • Der erlaubte Flächenverbrauch in Deutschland sollte sich nach Auffassung des ifo Instituts stärker am Bedarf der Wirtschaft orientieren. „Wenn in einer wachsenden Großstadt neue Wohnungen gebaut werden müssen, braucht man hierfür auch Baugrundstücke“, sagt Joachim Ragnitz von der Niederlassung Dresden des ifo Instituts. „Gleiches gilt, wenn Kommunen neue Gewerbegebiete ausweisen oder Straßen bauen wollen. Die Flächennutzung einzuschränken, könnte das Wachstum einer Region bremsen und die Preise in die Höhe treiben.“ In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie will die Bundesregierung die Nutzung neuer Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar am Tag verringern. Im Zweifel will sie dafür planerische Vorgaben machen.
  • Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Montagmorgen bundesweit 73.867 Corona-Neuinfektionen. 22 Personen sind binnen 24 Stunden mit oder an dem Virus gestorben. Am Vortag waren es 118.032 Neuinfektionen und 73 Todesfälle. In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie über 13,6 Mio. Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 121.297 Personen sind im Zusammenhang mit einer Virus-Infektion gestorben.

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