Bevölkerung in Deutschland wird bis 2040 leicht zulegen - Zuwächse in Städten
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BERLIN (Dow Jones) - Die Bevölkerungszahl wird in Deutschland bis 2040 geringfügig zulegen und es werden deutlich mehr ältere Menschen hierzulande leben. Das ist das Ergebnis der neuen Bevölkerungsvorausberechnung 2040 des Datenportals "Wegweiser Kommune" der Bertelsmann Stiftung. Regional gibt es allerdings große Unterschiede. Demnach werden Bevölkerungsrückgänge für die östlichen Bundesländer und das Saarland erwartet. Die anderen Bundesländer könnten mit Zuwächsen bis 2040 rechnen. In vielen Städten wie Berlin, Hamburg, Leipzig und Potsdam dürfte die Einwohnerzahl deutlich steigen. Laut den Berechnungen wird in Deutschland die Bevölkerungszahl vom Vergleichsjahr 2020 bis 2040 um insgesamt 0,6 Prozent ansteigen.
Der Prognose zufolge liegt die Bevölkerungsentwicklung in den 13 Flächenländern zwischen plus 4,6 Prozent (Baden-Württemberg) und minus 12,3 Prozent (Sachsen-Anhalt). Deutliche Bevölkerungszuwächse gibt es in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit plus 5,8 Prozent beziehungsweise plus 3,5 Prozent; Bremen wächst moderater um 1,1 Prozent. Unter den kreisfreien Städten haben Leipzig, Potsdam und Bamberg Bevölkerungszuwächse von mehr als 10 Prozent zu erwarten. Bei den Landkreisen gilt dies für Biberach, Mühldorf am Inn und Kelheim. Am anderen Ende der Skala stehen nur Kreise und kreisfreie Städte aus den östlichen Bundesländern mit einem zu erwartenden Bevölkerungsrückgang von minus 17 Prozent und mehr.
Die Studie geht davon aus, dass die zunehmende Alterung erhebliche Auswirkungen auf das sogenannte Erwerbspersonenpotenzial, auf die Alterssicherungssysteme und auf den Pflegebedarf haben wird. Der Anteil der Personen im Alter ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung betrug demnach im Jahr 2020 knapp 22 Prozent, 20 Jahre später würden es fast 28 Prozent sein.
Um den Fachkräftemangel zu bewältigen und eine geeignete Infrastruktur für ältere Generationen aufzubauen, braucht der Studie zufolge auf kommunaler Ebene passgenaue Strategien.
"Bei allen regionalen Unterschieden zeigt sich die zunehmende Alterung unserer Gesellschaft in fast allen Kommunen. Es braucht jetzt gezielte Strategien, um eine geeignete Infrastruktur für die älteren Generationen aufzubauen und die dabei entstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen", sagte Ralph Heck, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/brb
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